Gute Erfahrungen habe ich mit einfachen Übungen zur Körperwahrnehmung gemacht... eine kurze geführte Meditation, die zB im Sitzen spüren lässt, wo das Gewicht liegt und wo Spannung/Entspannung fühlbar wird... oder einfach paarweise gegenüberstellen und auf die Empfindungen achten, die sich in der wechselseitigen Wahrnehmung einstellen...
Lieber Jake,
die Idee, die Begriffe genauer zu nehmen und entsprechend zu verwenden greife ich gerne auf, auch wenn wir drei Frauen glaube ich großzügig davon ausgegangen sind, dass wir, wenn wir über "Rituale" sprechen, stillschweigend von Übungen, Meditationen, Raumgestaltung und den eigentlichen Ritualen z.B. in Aufstellungen, ausgehen können.
Ob Puristen die Begegnung mit den eigenen Körperwahrnehmungen als Meditation durch gehen lassen?
Aber, um jetzt mal zum Thema zu kommen: Teilnehmer haben selbst mehr von der Arbeit und nehmen auch mehr mit, wenn sie gut spüren können, wie sie sich körperlich fühlen und welche Emotionen sie wahrnehmen können ( -> Körperwahrnehmung, Meditative Reise durch den Leib). Weiter sind für gute Wahrnehmungen und Rückmeldungen als Repräsentanten die Unterschiede wichtig, also die Wahrnehmung von Unterschieden (-> Wahrnehmungsübungen mit Positionswechseln und Austausch darüber). Dabei helfen die gemeinsamen "Rituale" und nützen damit auch dem Gastgeber.
Vorsichtig bin ich bei Übungen ("Rituale" mag ich als Wort weniger, das klingt mir zu aufgesetzt, wie eine Ersatzhandlung), die bei denen, die mittun sollen, eine bestimmte innere (spirituelle) Haltung voraussetzen - da könnte es sein, dass durch eine solche Übung jemand eher ausgeschlossen als hereingenommen wird.
Auweia, ja, ich weiss genau was du meinst
Ich habe so manches, was mir an Übungen in Aufstellungsseminaren begegnet ist, als schräg empfunden. Zugleich hatte ich Gelegenheit, dem verlassenen Mädchen in mir zu begegnen und hab so unterm Strich auch davon profitiert, das zu spüren und mich abzugrenzen oder auch nicht.
Klasse ist auch, wenn du ein Seminar bezahlt hast und dann zum Auftakt gleich mal denkst: "wo bin ich denn hier gelandet?" weil zum Beispiel Engel oder andere Wesen ins Spiel kommen oder Weltanschauungen postuliert werden, die ich nicht teile. Auf das, was Gastgebern von Herzen ein Anliegen ist, kann man sich aber glaub ich wenigstens so weit einlassen, dass man weder demonstrativ verweigert, noch weiter mit tut, als man selbst möchte.
Mir ist es ein persönliches Anliegen, auf den Gruppenprozess dahin gehend Einfluss zu nehmen, dass sich jeder einzelne Teilnehmer eingeladen fühlt, sowohl drin zu sein und sich geborgen zu fühen, als auch angenommen zu sein, wenn er sich abgrenzen möchte.
Ich habe auch genug Aufstellungen erlebt, bei denen es ohne Ritual zur Sache ging ... und die haben auch nicht schlechter funktioniert (obwohl man ja nie weiß, was wäre wenn... *g*).
So ist es! Von allen guten und weniger guten Möglichkeiten müssen wir uns für eine Vorgehensweise entscheiden und das, was noch oder anders hätte sein können, ungeschehen sein lassen.
Auch dir alles Liebe,
Eva