Oneirologie Traumdeutung

Lieber @Holztiger , wie du glaube bereits weißt, beherrsche und wende ich selbst weder Kung Fu noch Wort Kung Fu an. Judo, den praktiziere ich, aber damit auch keinen Wort Judo.

Bambus neigt sich, trockenes Holz bricht und Wasser (Judo (sanfter Weg)) kennt Biegungen und Eisbrechen.

Könnte es sein und zwar wenn Betroffene das Wesen vom Bewusstsein weniger kennen, dass diese ebenfalls weniger das Wesen vom Traum kennen und jeweils entsprechend agieren?

Könne man sich selbst besser verstehen, in dem man seine eigenen Träume besser interpretiert und auslegte?

Was ist das Wesen des Deutens und Interpretierens? Entspricht bzw. fördert es Selbsterkenntnis?

Unterbewusstes, (nicht zu verwechseln mit Unbewusstem), also unklar bewusst Gewordenes kann man Interpretieren und Deuten. Wie förderte dies aber Selbsterkenntnis und Selbstvertrauen?

Erinnerung. Wie viele wissen von uns, dass selbst Erinnerungen aus unseren Erlebnissen während es Tages nahezu nicht mehr dem entsprechen was damals tatsächlich geschah, sondern, wie viele von uns wissen, dass Vorprägungen, Interpretationen und Deutungen unsere Erinnerungen ständig verändern?

Wie viele wissen von uns, dass bereits beim Erinnern an Träume noch weniger daran erinnert wird was tatsächlich geträumt wurde, sondern dass noch viel stärker Vorprägungen und Selbstbezüge nur etwas und dann verändert an die bewusste Oberfläche lassen, und das Traumerinnerte bereits fast gar nicht mehr mit dem tatsächlichen Traum gemeinsam hat?

Ist es überhaupt möglich fremde Träume derart zu deuten, dass sie dem Traum eines Fremden nur nahekommen könnten?

Beispiel.: Zwei erfahren ein Erlebnis und einer erzählt einem Dritten von diesem Erlebnis und fragt nach der Bedeutung des Erlebten. Dieser Dritte erklärt dem Nacherzählenden was das Nacherzählte bedeute.

Träume entsprechen aber nicht einmal dem Tagesbewusstsein. Dort, während des Traumes, ist man in einem dissoziierten Zustand, welche viele Areale des Selbstbezuges, welche die Aktivitäten der Sinne und des Sinnesabgleiches und die Motorik weitgehend schlafen lassen und ein Selbsterkennen ruht während des Traumes komplett.

Die Fragen, oder auch mögliche Antworten zum „wer bin ich“, sind nicht aktiv, während des Traumes und zwar selbst dann nicht, wenn man sich im Traum fragte wer man eigentlich sei, was höchst selten vorkommt und im Traum aber keiner Selbstfrage entspricht. Erst beim Erwachen, also bereits beginnend im Halberwachen treten oft, nicht immer, oft Fragen auf wie, „was war denn das für ein Traum?,“, “Was wollte und kann er mir sagen?“. Und das Interpretieren und Auslegen findet grundsätzlich nur im Tagesbewusstsein statt.

Interpretieren und Auslegen kann man alles. Ob man dritter Träume interpretieren und auslegen möchte und was wem was dabei bringt, oder eben nicht, ist immer hochindividuell. Freie Individualitäten sind wunderbar, zumindest für mich und werden von mir nie eingeengt.

Da man mit der Oneirologie Traumdeutung vieles aussprechen und -schreiben mag, könnte man sich, muss man nicht, könnte man sich auch mit den Deutungsmöglichkeiten beschäftigen. Und zwar wieviel und wozu kann man fremde Träume auslegen? Wieviel und wozu kann man eigene Träume interpretieren.
 
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... Selbst habe ich vor über 20 Jahren ein hervorragendes Buch über die Traumdeutung gelesen durch das ich die eigenen Träume nicht nur besser verstehen konnte, sondern damit auch die ganze Traumlandschaft kultivieren gerlernt hab. ...
Vielleicht magst du den Buchtitel hier für Interessierte hinterlassen?
 
Nunja,
meine Meinung basiert darauf, dass Träume eines anderen weniger nach einzelnen Symbolen zuammengefasst werden, und so eben eine dem Deutenden nahe Interpretation zeigen, als den des Träumenden.

Ich denke nicht, dass es eine große Kunst ist hierbei eine Geschichte zu entwerfen, wenn ich mal einfach nur ein paar Schlagworte zu Besten gebe, wie: blau, Feder, Feuer, Haus usw. überall kann man dazu was im Netz lesen, so mich die Zusammenhänge interessieren würden.

Die Gefahr des Deuten besteht darin, dass der Träumende manches für wahr hält, weil er das, was ihm interpretiert wird nur glaubt.
Es scheint mir stets, wenn gedeutet wird, dass kaum ein Aha-Effekt im Träumenden entsteht, welcher bestätigen würde, dass etwas als für sich wahr erkannt würde.

Hier scheint mir nur, dass das Deuten mehr dazu dient, dem Deuter selbst, welcher sich etwas beweisen mag.
Ein Traum ist immer mit der gegenwärtigen Situation verbunden in der ich lebe, die mich beschäftigt. Darauf würde für mich erst ein Ansatz bestehen deuten zu können.

Dennoch, wenn ich eine Deutung einem Träumenden auf dem Tablett präsentiere und unter der Gefahr dass ers mir nun glaubt und für wahr befindet, hat ers nicht in sich selbst als wahr erkannt, er nimmt es nur als eventuelle Wahrheit an, die er dann aber gar nicht versteht.
Daraus kann aus meiner Sicht nichts Persönliches, Individuelles für den Träumenden herausgefiltert werden.

Erst wenn ein Mensch weiß warum er einen Traum träumt, nicht was er bedeutet - das erschließt sich aus dem Warum-, könnte für Träumende eine andere Art als starres Symboldeuten in manchmal weit her geholten Geschichten, erfolgen.

Und zwar damit, dass man die Geschichte des Träumenden erfragt, seine Lebenssituation, dem Menschen darin seine Aufmerksamkeit schenkt und nicht seinem Traum.

Möglicher Weise deutet sich dann ein Traum dem Träumer von selbst und er erkennt daraus auch selbst was ihm ein Traum sagen möchte...

Das würde ich dann als Hilfe zur Selbsthilfe "deuten", welche dem Träumenden wirklich dienen könnte.

LG
Mondauge
 
^^ Also entspräche eine Traumdeutung eher dem was dem Traumdeuter zu einer Traumschilderung einfällt und wenn diese/r Traumsymbole verinnerlicht hätte, oder aus einer Informationsquelle zieht, es wiederum auf den Deutenden und Interpretierenden ankommt was dabei herauskommt? Es diente also mehr dem Deuter statt dem Fragenden? Es entspräche keiner sonderlichen Leistung, eine Traumschilderung nach Worten zu durchscannen und dann aus Traumdeuterbüchern entsprechende Symbole der Traumschilderung zuzuordnen?

Es bestünde also durchaus sogar eine Gefahr, dass der Fragende sogar eher weg von sich selbst geführt werden könnte, in dem er/sie Traumsymbolauslegungen vertrauen schenke?
 
^^ Also entspräche eine Traumdeutung eher dem was dem Traumdeuter zu einer Traumschilderung einfällt und wenn diese/r Traumsymbole verinnerlicht hätte, oder aus einer Informationsquelle zieht, es wiederum auf den Deutenden und Interpretierenden ankommt was dabei herauskommt? Es diente also mehr dem Deuter statt dem Fragenden? Es entspräche keiner sonderlichen Leistung, eine Traumschilderung nach Worten zu durchscannen und dann aus Traumdeuterbüchern entsprechende Symbole der Traumschilderung zuzuordnen?

Es bestünde also durchaus sogar eine Gefahr, dass der Fragende sogar eher weg von sich selbst geführt werden könnte, in dem er/sie Traumsymbolauslegungen vertrauen schenke?

Ja so meine ich das.
Wobei ich etwas Abstriche machen möchte, wäre das:
Es diente also mehr dem Deuter statt dem Fragenden?

Sicher kann es Beiden dienen, dem Fragende und dem Deuter, aber wohl weniger dazu, dass der Träumende seinen Traum konstruktiv nutzen kann um Hinweise daraus für sein Tagesleben oder Geschehen, entnehmen zu können.

So seh ich das halt, weil ich aus meinen Träumen dies erkennen kann. Ich nehme an, weil ich einen guten Zugang zu mir selbst habe?
Was ich nicht selbst erkenne, darf beiseite gelegt werden um nicht unnütz drüber zu grübeln.
Manches amüsiert mich, z.B wenn ich mit einem Auto die Hauswand hochfahre. Oder ein Traum vor kurzen erst, wo ich mich intensiv mit einem astrologischen Thema befasste und mich das bis in meine Träume ""verfolgte" ;)
Das Thema hieß "in den alten Schuhen leben"
Ich träumte heut, ich hätt meine alten Schuhe nicht gefunden, wollt neue anziehen und fand nur einen. Auf der Suche nach dem 2. irrte ich verzweifelt im Raum umher, alles Inventar auf den Kopf stellend - eine gefühlte Ewigkeit -. Irgendwann dann entdeckte ich, dass ich den 2. schon anhabe.
In der Panik, durch die Suche auch noch viel zu spät zur Arbeit zu kommen, fand ich den Weg nicht mehr, kam kaum vorwärts und ließ obendrein noch mein Kind liegen.

Mir scheint es bekommt mir nicht so gut mich mit ausgelatschten Schuhen auseinanderzusetzen, zumal mein PC kurz nach erstem einloggen im Forum sich ausschaltete. ;)
 
Deine Traumschilderung (dein Selbstzitat) und dein guter Zugang zu dir Selbst scheinen dir selbst weder großartig Fragen zu eigenen Träumen aufzurufen, noch einen Bedarf zu wecken sie dir selbst, oder von anderen auslegen lassen zu wollen. Und möglicherweise würdest du vielleicht Fragen zu Träumen dir völlig fremder Menschen dich nicht bewegen lassen Antworten zu fremden Träumen zu suchen und zu geben. So in etwa?

Da könnte man, muss es nicht, aber könnte man fast ableiten, dass eben nicht nur Fragende, welche nach Auslegungen ihrer Träume fragten, sondern auch Auslegende, Interpretierende und Deutende einen weniger guten Zugang zu sich selbst hätten?

Was bewegt einen Traumdeuter zwar fragenden, aber völlig fremden Menschen Fragen zu deren Träumen auszulegen? Was wirkt dahinter?

Ist es Wissen zu unserer menschlichen Seele, zu unserem menschlichen Unterbewussten, was kompetent machte fremde Träume überhaupt auslegen zu können?
 
Es ist gut, dass die Menschen vom Wesen des Unterbewusstseins wenig verstehen, wenn man bedenkt, wie viel Missbrauch der Mensch mit ganz anderen Weisheiten betreibt.

Die Psyche ist kein Spielzeug für Egos.
 
Lieber @Holztiger , wie du glaube bereits weißt, beherrsche und wende ich selbst weder Kung Fu noch Wort Kung Fu an. Judo, den praktiziere ich, aber damit auch keinen Wort Judo.

Bambus neigt sich, trockenes Holz bricht und Wasser (Judo (sanfter Weg)) kennt Biegungen und Eisbrechen.

Könnte es sein und zwar wenn Betroffene das Wesen vom Bewusstsein weniger kennen, dass diese ebenfalls weniger das Wesen vom Traum kennen und jeweils entsprechend agieren?

Könne man sich selbst besser verstehen, in dem man seine eigenen Träume besser interpretiert und auslegte?

Was ist das Wesen des Deutens und Interpretierens? Entspricht bzw. fördert es Selbsterkenntnis?

Unterbewusstes, (nicht zu verwechseln mit Unbewusstem), also unklar bewusst Gewordenes kann man Interpretieren und Deuten. Wie förderte dies aber Selbsterkenntnis und Selbstvertrauen?

Erinnerung. Wie viele wissen von uns, dass selbst Erinnerungen aus unseren Erlebnissen während es Tages nahezu nicht mehr dem entsprechen was damals tatsächlich geschah, sondern, wie viele von uns wissen, dass Vorprägungen, Interpretationen und Deutungen unsere Erinnerungen ständig verändern?

Wie viele wissen von uns, dass bereits beim Erinnern an Träume noch weniger daran erinnert wird was tatsächlich geträumt wurde, sondern dass noch viel stärker Vorprägungen und Selbstbezüge nur etwas und dann verändert an die bewusste Oberfläche lassen, und das Traumerinnerte bereits fast gar nicht mehr mit dem tatsächlichen Traum gemeinsam hat?

Ist es überhaupt möglich fremde Träume derart zu deuten, dass sie dem Traum eines Fremden nur nahekommen könnten?

Beispiel.: Zwei erfahren ein Erlebnis und einer erzählt einem Dritten von diesem Erlebnis und fragt nach der Bedeutung des Erlebten. Dieser Dritte erklärt dem Nacherzählenden was das Nacherzählte bedeute.

Träume entsprechen aber nicht einmal dem Tagesbewusstsein. Dort, während des Traumes, ist man in einem dissoziierten Zustand, welche viele Areale des Selbstbezuges, welche die Aktivitäten der Sinne und des Sinnesabgleiches und die Motorik weitgehend schlafen lassen und ein Selbsterkennen ruht während des Traumes komplett.

Die Fragen, oder auch mögliche Antworten zum „wer bin ich“, sind nicht aktiv, während des Traumes und zwar selbst dann nicht, wenn man sich im Traum fragte wer man eigentlich sei, was höchst selten vorkommt und im Traum aber keiner Selbstfrage entspricht. Erst beim Erwachen, also bereits beginnend im Halberwachen treten oft, nicht immer, oft Fragen auf wie, „was war denn das für ein Traum?,“, “Was wollte und kann er mir sagen?“. Und das Interpretieren und Auslegen findet grundsätzlich nur im Tagesbewusstsein statt.

Interpretieren und Auslegen kann man alles. Ob man dritter Träume interpretieren und auslegen möchte und was wem was dabei bringt, oder eben nicht, ist immer hochindividuell. Freie Individualitäten sind wunderbar, zumindest für mich und werden von mir nie eingeengt.

Da man mit der Oneirologie Traumdeutung vieles aussprechen und -schreiben mag, könnte man sich, muss man nicht, könnte man sich auch mit den Deutungsmöglichkeiten beschäftigen. Und zwar wieviel und wozu kann man fremde Träume auslegen? Wieviel und wozu kann man eigene Träume interpretieren.


Wieviel andere zu wissen bereit sind oder nicht, kann ich nicht beurteilen.

Selbst weiß ich, daß die Welt so ist, wie ich sie sehe :) ...im Sinne einer schamagischen Sichtweise, die sich vertiefen läßt, bei Bedarf.

Darin liegt auch eine gewisse Wandlungsfähigkeit, was bedeutet, daß Wahrnehmung gänzlich anderer Realität durchaus Einfluß auch auf meine Realität hat.

So ergänzen sich die Sichtweisen, wodurch 2 Träume zu einem werden können, aber nicht müssen.

Um das Buch zu identifizieren, mit dem ich da gearbeitet hab, musste ich ins Regal schauen...es steht immernoch da, die Seiten schon etwas vergilbt...

https://www.zvab.com/9783809400769/Träume-bedeuten-Andreas-Baumgarten-3809400769/plp

Das wollte ich mir eigentlich ersparen...dieses Buch diente mir gut als Arbeitsvorlage...was aber nicht für jeden so sein muß...

Am besten überfliegen und dem eigenen Eindruck nachgehen...

LG Tiger
 
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