Ich hole mal den Thread hoch - für Annie
und wer mag.
Neptun in 4 wie ich ihn (gekürzt) deute:
Neptun, die Sehnsucht, bezieht sich hier auf eine Sehnsucht nach Geborgenheit, nach einem Verschmelzen mit einer Familie, die einen auffängt und die einem die Liebe schenkt, die man erwartet.
Neptun in 4 steht oft für Personen, die seelisch nicht anwesend sind, weil sie die Geborgenheit in der Ferne suchen, weil sie glauben, die eigene Familie hat diese Geborgenheit weggegeben und nun muss sich die Person auf die Suche machen, diese wieder zu finden.
Personen mit dieser Stellung symbolisieren auch somit selbst die seelisch unerreichbare Mutter, den seelisch unerreichbaren Vater, die/der für die Kinder keine seelische Stütze sein kann und die Geborgenheit, die sie/er selbst sucht, der eigenen Familie nicht geben kann. Solange, bis die Person erkannt hat, dass diese Geborgenheit in ihr selbst zu suchen und auch zu finden ist.
Diese Erkenntnis läutet dann eine Zeit ein, in der die Person aufhört, der Ursprungsfamilie Vorwürfe zu machen, wegen einer Ungeborgenheit, die die Person in der Kindheit und weit darüber hinaus erlebt hat, die sich aber auch daraus ergeben hat, dass die Person mit Neptun in 4 schon als Kind seelisch auf Rückzug war und die Geborgenheit, die evtl. doch da war, nicht wirklich spüren konnte. Da Neptun ein überpersönlicher Planet ist, muss diese Tendenz nicht unmittelbar von der aktuellen Familie erzeugt/verursacht worden sein. Sie entspringt einem ferneren kosmischen Zusammenhang.
Auch ich kenne einige Menschen mit Neptun in 4, die ein schönes, behütetes Elternhaus hatten, die sich aber mit der eigenen Elternschaft schwer tun, weil sie nicht gelernt haben, selbst seelische Stabilität zu vermitteln. Kinder solcher Neptun 4-Eltern fühlen sich oft alleine gelassen und somit auf der Suche nach Vater oder Mutter, obwohl diese ständig in ihrer Nähe sind.
Weil der Vater/die Mutter unerreichbar erscheint, weil er/sie mit sich selbst und seinem eigenen Anspruch an Geborgenheit so sehr beschäftigt ist, dass die Familienangehörigen oftmals schlicht übersehen werden.
Auch hier ist zu beachten, dass es sich um ein überpersönliches kosmisches Konzept handelt und somit Vorwürfe in die ein oder andere Richtung unsinnig wären. Wichtiger wäre zusätzlich zur Eigenversorgung vielmehr, dass sich die Person mit Neptun in 4 darauf besinnt, sich nicht nur ihrer eigenen Sehnsucht hinzugeben, sondern aktiv und in real daran teilzunehmen, eine Geborgenheit für ihre unmittelbaren Bezugspersonen zu (mit zu) schaffen. Auch wenn diese Menschen stets die eigene Bedürftigkeit im Vordergrund halten werden.
Oft ist auch zu beobachten, dass sich diese Menschen in Familien einheiraten, die sie für intakt und gesund halten, in denen sie Geborgenheit vermuten, um dann später doch festzustellen, dass es nichts nützt, wenn man sich in geborgene Verhältnisse begibt, selbst aber mit sich selbst nicht geborgen ist. Scheidungen basieren oft auf diesem Konzept, weil Ehen nicht aus personenbezogener Liebe, sondern aus dem Wunsch nach einem Heim eingegangen werden.
Diese überpersönlich orientierte Geborgenheit, die im Hier und Jetzt manifestiert werden möchte, wird jedenfalls nicht in der eigenen Ursprungsfamilie gefunden werden können, sondern vielmehr in der Annahme der eigenen Gefühle und Bedürftigkeiten, die mit den unmittelbaren Bezugspersonen in Einklang zu bringen sind, um sich gerade dadurch auch nur mit sich alleine geborgen fühlen zu können, weitgehend ohne Erwartungen an andere und dennoch andere in die eigene Liebesfähigkeit mit einbeziehend.
Liebe Grüße
Martina