Aus den Leseproben der Friedrich Weinreb-Stiftung seines Hauptwerks "Schöpfung im Wort" bringe ich nun ein paar Kommentare, die den Unterschied in den Denkweisen zeigen wollen.
Damit das "ORIGINAL WIRKT" bitte ich um euren Eindruck zu Weinrebs Standpunkt. ... möglichst bezogen auf seine Aussagen (kursiv)
"Angesichts des immer weiter voranschreitenden Verlusts des Wissens vom Wie und Warum des Lebens, wodurch man steuerlos wird und sich im Grunde unbefriedigt und unglücklich fühlt, glaubte ich, eine solche Zeit rechtfertige es, auf die Existenz dieses Reservoirs an Wissen und Weisheit hinzuweisen. Dieses alte Wissen bietet feste Maßstäbe, kennt keine Undeutlichkeiten und Spekulationen. Es gibt Gewißheiten im Leben, schenkt Einsicht in den Sinn des Daseins und es ist logisch, systematisch, allumfassend. Daher genügt es auch dem berechtigten Anspruch intellektueller Annehmbarkeit. Es wird zweifellos den ehrlich die Wahrheit suchenden modernen Menschen ansprechen. Zugleich bietet dieses Wissen klare menschliche Normen anstelle eines kalten Weltbilds mechanischer Unendlichkeit in Zeit und Raum, das den Menschen als lebendige Persönlichkeit bedrückt und die menschlichen Maßstäbe relativiert. Außerdem wird sich dieses Wissen als eine Fortsetzung des verlorenen alten Weges des religiösen Menschen erweisen, jenes Weges, von dem der Mensch trotz aller sein Denken beherrschenden Fortschrittsgläubigkeit noch intuitiv weiß und den er wie er still und unausgesprochen hofft irgendwann wiederfinden wird." (Seite 15)
"Die Bibel ist eine noch gewaltigere Schöpfung als die, welche wir in der Natur und im Weltall wahrnehmen. Und diese Schöpfung, die alle Zeiten und alle Welten enthält, ist dem Menschen gegeben, um ihm als Grundlage für seine Einsicht in den Sinn des Lebens zu dienen.Es ist typisch, wie man dies alles im Lauf der Zeit mehr und mehr verkehrt gesehen hat. Da ist z.B. der Ausdruck "Gottesfurcht", oder der von den "furchtbaren" großen Taten Gottes.
Wenn man nun z.B. das Wort "Furcht" vor Gott näher betrachtet, dann steht da im Hebräischen jirah im Sinne von jirath schamajim, "Furcht vor dem Himmel", oder jirath adonai, "Furcht des Herrn".Nun hat das Wort für "Furcht" denselben Stamm wie das Wort für "Sehen", geschrieben Jod, Resch, Alef, also 10-200-1. Und das Wort, das mit "furchtbar" übersetzt wird, nora, geschrieben Nun, Resch, Alef, also 50-200-1, kommt vom selben Stamm.
Was also gemeint ist und wozu der Mensch angespornt wird, ist nicht, daß er vor einer tyrannischen, rachsüchtigen Macht erbebt, sondern daß er Gott und den Himmel wahrnimmt und von der Größe, der ungeheuren Tiefe und den gewaltigen Zusammenhängen so beeindruckt wird, daß er zu einer tiefen Ehrfurcht und einer großen Freude kommt." (Seite 288-289)
"Wir sind, auch in unserem Leben, ein Ausdruck der Bibel, so wie die ganze Welt, die ganze Schöpfung ein Ausdruck der Bibel ist." (Seite 720)
"Während Natur und Weltall uns lediglich beeindrucken können, uns die Allmacht eines großen, über uns stehenden und dennoch auch das Kleinste regierenden Schöpfers vor Augen führen, erzählt uns die Bibel in der gleichen imponierenden, überwältigenden Weise die Geschichte des individuellen menschlichen Lebens, das ein Weltall für sich und ebenso wichtig ist wie die Schöpfung des Universums. Die Bibel erzählt die Geschichte des Menschen in diesem Leben und in dieser Welt sowie in anderen Leben und in anderen Welten; sie teilt den Sinn des Lebens mit und vor allem nennt sie auch die Maßstäbe, nach denen wir den Wert des Lebens und der Dinge richtig einschätzen können. Die Bibel ist für den Menschen da, sie ist dem Menschen gegeben und betrachtet den Menschen als den Mittelpunkt des Lebens und der Welt. Und mit der gleichen beeindruckenden Systematik, mit der die Bibel aufgebaut ist, teilt sie dem Menschen mit, warum er da ist und warum die Welt besteht, zeigt ihm seinen Weg und dessen Sinn, erzählt ihm genau das, was er stets sucht und von dem er glaubt, daß es "das Geheimnis" ist." (Seite 96-97)
"Den Schlüssel zum Verständnis kann man nur aus dem Ausdruck der Schöpfung im Wort gewinnen. Darin ist alles auf eine Weise anwesend, daß es ein Mensch im Laufe seines Lebens sehen und begreifen kann." (Seite 196)
"Nur eine Auslegung, die auf der Systematik der Bibel selbst fußt, ist folgerichtig und nur sie befriedigt gleichzeitig den Verstand und stärkt den Glauben. Eine solche Interpretation, die auf der Systematik der Bibel fußt, muß also die Maßstäbe für die Systematik aus der Bibel selbst holen. Ohne Kenntnis "dieser" Maßstäbe und "dieser" Systematik ist es demnach sinnlos, ja sogar gefährlich, die Bibel "erklären" zu wollen." (Seite 369-370)