Lebens-/ Existenzängste

brideangel

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18. November 2007
Beiträge
87
Ort
Bregenz am Bodensee
Hallo Leute!


Kennt ihr das, dass ihr euch laufend den Kopf zerbrecht, wenn sich euer Leben in wichtigen Bereichen, wie Wohnung, Job, ... ändert, dass ihr euch sofort fragt, ob ihr das alles auch gut packt, organisatorisch und finanziell??

Werde jetzt deswegen auch eine Therapie anfangen, damit ich lerne, etwas 'gelassener' zu werden und auch das Leben mal 'leben' lassen und nicht alles beeinflussen zu wollen, damit ich ja abgesichert bin ... übertreibe es gerne in dieser Hinsicht ...

Wie schafft ihr es diesbezüglich immer gelassen zu sein, und dem Leben einfach zu vertrauen? so quasi 'es wird schon alles zu meinem besten passieren'??

ich krieg das einfach nicht auf die reihe ;-)

ganz liebe Grüße
brideangel
 
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Hallo brideangel!

Also erstmal kann ich dich wohl beruhigen, das du sicher nicht allein mit diesen Überlegungen dastehst.
Mehr oder Minder treffen die Beispiele die du hier angeführt hast auf jeden Menschen zu.
Jede Veränderung in unserem Leben, nimmt uns ein Stück Sicherheit oder Geborgenheit.

Die grundlegende Frage die sich stellt, bevor ich fragen kann "schaff ich das?", "kann ich das?",
wäre doch erstmal - "Wer bin ich überhaupt und was erwarte ich mir vom Leben?"
Alle weiteren Fragen ergeben sich aus der Beantwortung dieser Frage ...
Klar, schiefgehen kann immer etwas, und nach Murphy's Gesetz wird das auch der Fall sein ... ;)
... aber wenn ich weiss wer ich bin und was ich kann, dann ist mir klar was ich mir zutrauen kann.
Und das scheint mir bei jedem Menschen, in jeweils speziellen Bereichen, sehr viel zu sein.

Eines ist sicher: Um neues zu Erfahren, muss man unter Umständen altes, liebgewonenes
auch loslassen können. Was bringt's an das ewig gestrige zu klammern, wenn man es für
sich selber als überholt betrachten muss. Klar, das sich dann und wann bei
einem Schritt ins Neuland auch eine gewisse Unsicherheit einstellt ...
... aber das ist völlig Normal, brideangel. Ich würde mir ernsthafte Sorgen machen, wenn ich dieses Gefühl nicht hätte. :)
Immer gelassen zu sein, wäre ein Zustand, der einem normalen Menschen nicht
entspricht. Immer gelassen zu sein heisst auch seine Emotionen einfach unterdrücken zu können.
Seine Ängste zu verdrängen bevor sie aufkeimen.
Das halte ich für kein erstrebenswertes Ziel!
Und so gehören Unsicherheit und Respekt vor neuen Lebensumständen durchaus dazu.
Dafür sind wir Menschen, um Menschlich zu sein, nicht wahr?


Euer :liebe1: Ischariot
 
Vielen Dank für deine liebe Antwort!

brachte mich doch sehr zum schmunzeln ;-)

stimmt schon. zuerst sollte ich mal wissen, wer ich bin, und was ich kann. Das überlege ich mir schon seit längerem, aber ich komme auf keinen rechten Zweig.
Das Problem liegt wohl daran, dass ich zuerst daran arbeiten sollte, dass ich auch ein liebenswerter Mensch bin und mich selber nicht laufend miesmachen sollte ...
Der Alltag zeigt mir allerdings oft, dass es nicht sehr viel gibt, was mir liegt ...
Gehöre zu den Menschen, die den ganzen Tag zerstreut sind und nie richtig konzenzriert, wodurch auch sehr gerne Fehler passieren, die nicht laufend passieren sollten ....
das macht es mir relativ schwer, auch die Stärken zu sehen, die ich habe. Vor allem auf anderen Gebieten.
Arbeite im Moment sehr stark daran, da sowieso ein Jobwechsel ansteht, die Frage ist nun, wer BIN ich, was MÖCHTE ich machen und was KANN ich machen ;-)

also ich hoffe mal, dass ich bald herausfinde, was meine Stärken sind und was ich gerne tue, damit ich wieder etwas beruhigt nach vorne blicken kann.

Der Rest ergibt sich hoffentlich von selbst wieder ;-)
 
Ischariot;1231025 Die grundlegende Frage die sich stellt schrieb:
Hallo Ischariot,

das Problem bei deinem Lösungsansatz ist es (wenn ich brideangel richtig verstanden habe), dass es eben diese oft völlig irrationale Angst ist, die sich vor diese "wer bin ich, was erwarte ich"-Fragen stellt. Die Angst verselbständigt sich, sozusagen. Das macht es so schwierig.

:)
LG
Lucille
 
hallochen!
Eine Deiner Stärken sind sicherlich Offenheit und das ist doch ein guter "Wert"!
Du solltest Dich sicherlich mehr loben und jeden Tag/Abend auf deine Schulter klopfen. (Das stärkt das Selbstbewußtsein!)
Wünsch Dir alles Liebe
Renate
 
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das schwierige daran ist, dass diese Ängste oft sehr überraschend kommen.

Ich höre zb, dass jemand im Bekanntenkreis etwas erreicht hat, dass ich auch schon gerne geschafft hätte und möchte es am liebsten nachmachen und auch so haben ...

Ich denke, ein großes Problem diesbezüglich ist, dass ich nicht warten kann und der Zeit ihren Lauf lassen. Mir fehlt einfach dieses grundsätzliche Urvertrauen, dass alles, was passiert, irgendwann einen Sinn macht.

Einfach zu denken, es ist egal, dass ich mit meinen 24 Jahren noch nicht mal den Führerschein habe, in den nächsten paar Jahren, wird es sich vielleicht so ergeben, dass ich die Möglichkeit dazu habe und wenn nicht, geht davon auch die Welt nicht unter ...
oder eine gekaufte Wohnung, nur weil der Großteil meines Bekanntenkreises diese Chance bereits mit Anfang 20 hat, muss dies doch nicht das Ende meiner Träume sein ...

Ich muss mich halt 'mehr anstrengen' und mehr selber erreichen, als andere vielleicht. Diese Leute haben dafür bestimmt andere Probleme, die ich dafür nicht habe ...

Mir fehlt noch dieses Bewusstsein dazu und daraus würde sich vielleicht die Gelassenheit ergeben, die von den Ängsten wegführt ...
Aber bei jeder neuen Nachricht dieser Art, bricht mein ganzes bis dahin hart erarbeitetes Bewusstsein wieder zusammen und das ganze Spiel beginnt wieder von vorne ...

Leider voll mühsam und ich kenne auch kaum Menschen, die diese 'Gelassenheit' habe, die ich anstreben möchte, damit ich um Rat und Tipps fragen könnte ...
Den meisten Leuten geht es ähnlich, nur machen sie sich vielleicht unterschiedlich den 'Kopf darüber' und gehen unterschiedlich in so einer Situation damit um ;)

lg
brideangel
 
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