laut marija gimbutas' forschungen begannen kriege erst nach der domestikation von pferden bei zentralasiatischen hirtenvölkern, in etwas in der zeit ab dem 4. vorchristlichen jahrtausends. dies führte dazu, dass sich durch die dadurch verstärkte macht der männer (pferd und bogen) erste partiarchal orientierte reiterkulturen bildeten. diese reiterkulturen begannen erstmals, nicht nur zu jagen, sondern auch kriege zu führen.
bedingt durch dürren und hungersnöte wanderten teile dieser völker in den persischen, später kleinasiatischen sowie indischen raum aus, wo zu dieser zeit die ersten hochkulturen entstanden, die sich im zuge dieser invasionen und deren auswirkungen immer mehr von zunächst matriarchaler prägung zu männlichen kriegerkulturen entwickelten.
die expansion ging in weiteren wellen bis nach mittel-, später auch nord- und westeuropa, wo diese völker durch ihre militärische überlegenheit ebenfalls die bisher martiarchalen, auf göttinnenkulten basierende (organisch-natürliche) gesellschaftsstrukturen stürzten, und durch das neue patriarchale (dominanz- und stärke-) system ersetzten. im 3. jahrtausend scheint es, in großen gebieten europas zu einer wahren vernichtungs- und ausrottungswelle an der ansässigen bevölkerung gekommen zu sein. (kurganen-expansion)
krieg existiert also erst seit ca. 7.000 jahren!
mit dieser umwälzung gingen auch weitreichende veränderungen der gesellschaft einher. so wurde besitz und erbfolge, die bisher von der mutter auf die tochter übergingen, nun "männersache". die blutlinie des mannes wurde die erblinie, was auch dazu führte, dass die"offenere" matriarchale sexualgesellschaft verschwand, da ja der mann sich der legitimen erben nur sicher sein konnte, wenn er der alleinige (er)zeuger war. also auch der beginn der monogamie.
krieg, patriarchat, religion und sexualität sind also, so gesehen sehr eng miteinander verknüpft. wohin diese umwälzungen dann in weiterer folge führten, steht in jedem geschichtsbuch nachzulesen.
das heißt, die soziale dominanz des mannes ist offensichtlich nur mit kriegerischen mitteln aufrecht zu erhalten, da sie, aus diesem blickwinkel betrachten, unserer natürlichen menschlichen struktur widerspricht. und wie schwierig es wirklich ist, völlig monogam zu leben, wissen wahrscheinlich auch die meisten.
noch existierende matriarchale kulturen in kleinen gebieten chinas, indiens, süd- und mittelamerikas und diesbezügliche forschungen belegen, dass diese kulturen zu den friedlichsten und konfliktfreiesten menschlichen gesellschaften auf diesem planeten gehören. ebenso wie die ursprüngliche kultur der australischen aborigines, neuguineischer stämme, etc,... deren weltbild ebenfalls eher auf einer parallelen gleichwertigkeit als auf der dominanz der männer beruht.
ebenfall matriarchal waren die nordamerikanischen langhauskulturen der delaware und irokesen, deren sozialsystem gemeinsam mit ideen, die von der französischen revolution übernommen wurden, die grundlagen der amerikanischen verfassung bildeten, was die weißen einwanderer allerdings in weiterer folge nicht davon abhielt, diese kulturen weitestgehend zu zerstören.
interessant in diesem zusammenhang ist die im antiken griechenland der erblühenden stadtstaaten bestehende außenseiterrolle der spartaner, die als einzige ebenfalls noch matriarchalisch organisiert waren, wie auch die kretisch-minoische kultur, die von griechenland aus unterworfen und in weiterer folge patriarchalisiert wurde.
im laufe der zeit wurde auch religion und glaubensysteme mehr und mehr "macht- und männersache", von den großen antiken religionen mit einen göttlichen übervater (jupiter, zeus etc.) als chef, bis hin zu den monotheistischen "männlich-patriarchalen" weltreligionen.
die religionen waren in weiterer folge also weniger die kriegsauslöser, sondern eher die vorwände für territoriale ansprüche, handelskriege oder erbfolgestreitereien. und auch die kreuzzüge, als beispiel, dienten eigentlich machtansprüchen und handelsinteressen, die unter den deckmantel von glaubenskriegen ausgelöst wurden.
das alles ist sehr stark simplifiziert, ist auch in dieser art nicht ganz unumstritten, aber vielleicht regt es ein wenig zum nachdenken an.