Dezember 2005 (aus astrologischer Sicht)!
Das kosmische Quadrat
Der Dezember bringt uns wie angekündigt - den Winter Und noch
mehr. Eine der großen interessanten Figuren, die es nur alle paar
Jahre gibt. Sie liegt auf derselben Achse wie die Sonnenfinsternis
1999, ein Quadrat in den "fixen" Zeichen. Nur die Planeten haben sich
ausgetauscht. Statt Uranus im Wassermann steht nun Neptun dort, statt
der Sonne haben wir Saturn im Löwen, statt Mars im Skorpion Jupiter
und statt Saturn im Stier steht nun dort der Mars. Wie im Artikel vom
letzten Monat schon beschrieben, steht diese Konstellation im
Zusammenhang mit der "Neuen Ökonomie" und des damit verbundenen
Bewusstseinswandels.
Neptun in Wassermann
Der zentrale Planet des kosmischen Quadrats ist der Neptun. Er steht
mit Uranus in Reziprozität, d.h. er steht im Zeichen, wo Uranus
herrscht (Wassermann), während Uranus in dem Zeichen steht, dass
Neptun beherrscht (Fische). Zudem stand Uranus 1999 beim letzten
großen kosmischen Quadrat genau auf der Position von Neptun. Alles,
was Uranus in den letzten 6 Jahren aufgewühlt hat an Individualismus,
wird nun in das Kollektiv gebracht - wenn nötig mit Zwang. Hartz IV -
jeder Individualismus hat mal ein Ende. Wir sitzen nun wirklich
alle "in einem Boot".
Mit diesem Hintergrund wird auch die astrologische Zuordnung
der "Herrscher" verständlich. Das Kollektive kommt immer als letztes.
Nach der Individualität Uranus im Wassermann bildet Neptun in den
Fischen den Abschluss. Was entstanden ist, muss wieder umgewandelt
werden.
Individualität ist nicht das letztendliche Ziel. Erst wenn zusammen
findet, was zusammen gehört, lösen sich die Spannungen der Kämpfe. Es
ist ein Paradoxon des Lebens. Je bewusster jeder seinen Weg geht,
desto größer ist auch der Zusammenhalt.
Für die Wirtschaft gilt ein analoges Prinzip. Wettbewerb bedeutet
Unterschied. Je mehr Wettbewerb herrscht, desto sichtbarer werden die
regionalen und kulturellen Unterschiede. Wenn der Staat sich in den
freien Wettbewerb einmischt, kann er die individuellen Potentiale
behindern. Und damit behindert er auch das Fortschreiten des
Kollektivs. Die beiden Dinge hängen miteinander zusammen.
Die Veränderungen in der Arbeitswelt in den letzten 15 Jahren sind so
gravierend, dass es kaum ein Patentrezept gibt, wen oder wessen Ideen
man unterstützen sollte. Neptun in Wassermann bringt uns mit
unserem "inneren Kind" in Kontakt. Wir erleben die Visionen unserer
Kindheit wie in einer anderen Realität, Während die "reale" Welt
unendlich komplex wird, helfen uns diese Visionen, ein Zukunftsmodell
zu entwickeln. Manchmal muss man sehr weit zurückgehen, um ein
winziges Stück vorwärts zu kommen.
Mars im Stier
Im Stier befindet sich nun Mars, wo vorher Saturn stand. "Die
Situation ist besorgniserregend, aber nicht ernst", wie ein
Fußballtrainer mal sagte. Die Anspannung von 1999 an der Börse, wo
der "neue Markt" schwer unter Druck geriet, findet seine Fortsetzung
in Währungskrisen und damit verbundenen Leitzinserhöhungen. Europa
kann sich auf keinen Haushalt einigen, Amerika steht vor der Pleite,
arabische Länder produzieren außer Öl so gut wie gar nichts, - nur in
China boomt das Geschäft. Doch der "kleine", "gelbe" Mann bekommt
davon nicht viel mit, bzw. ab. 100.000.000 Wanderarbeiter ziehen von
Job zu Job, von Baustelle zu Baustelle, für einen Hungerlohn von
umgerechnet 5 Euro am Tag.
Saturn in Stier mahnte uns damals 1999 zur Sonnenfinsternis, dass
Boden und Ressourcen knapp werden. Der vorhergesagte Komet ist nicht
eingeschlagen.
Aber Saturn im Stier dämpfte damals die Euphorie von einem neuen,
weltweiten Wirtschaftsboom. Jetzt in Löwe dämpft er die Euphorie,
dass überhaupt noch "große" Bewegungen in der Wirtschaft möglich
sind. Dafür kommt Mars im Stier zum Zuge und erinnert an pragmatische
Lösungen. Es geht in dieser Zeit um das Finden von Sicherheit. Die
Lösungen der oben erwähnten Probleme, nach denen heute gesucht wird,
werden eine Weile Bestand haben müssen, wenn man nicht das totale
Chaos riskieren will. Wir brauchen langfristige Lösungen, in Europa,
in China, im Nahen Osten, in Amerika.
Jupiter in Skorpion
Und im Skorpion, wo damals bei der Sonnenfinsternis der Planet Mars
stand, befindet sich nun Jupiter. Der Stachel der Marsenergie sitzt
nicht mehr so tief, die Finanzwelt hat sich an die Grenzen der
Profitspannen gewöhnt und seit alle Prozente hinter dem Komma
ausgereizt sind, nimmt man sich die Rendite nun einfach bei den
Löhnen. Jupiter im Skorpion zeigt uns diesen empfindlichen Stachel
auf. Gleichzeitig aber bringt er uns ein Wachstum der Gefühle. Wir
empfinden tiefer den Schmerz und können extreme Spannung besser
orten. Wir spüren die Notwendigkeit zu tieferem, nachhaltigem
Wirtschaften, aber wir wissen noch nicht den Weg, solange Jupiter
noch nicht in Schütze kommt.
Mit dem Quadrat zum Neptun sind Hindernisse auf dem Weg in die
Einheit angezeigt. Wir möchten, aber wir können nicht. Der Wunsch des
Wassermann-Neptun nach Frieden uns Einheit hat keine Basis. Da sind
keine gefestigten Wertevorstellungen, keine "Priester", deren Worte
gelten.
Versprochen hatte man sichere Arbeitsplätze und gemeinsamen Anteil an
den Gewinnen des Informationszeitalters. Versprochen hatte man, dass
der Computer uns mehr Freizeit verschafft und Arbeitsstress mindert.
Versprochen hatte man, dass eine bessere Verteilung möglich sei und
Menschen sich besser ausbilden können. Stattdessen kämpft jetzt jeder
wieder, wie am Anfang des Industriezeitalters, um sein eigenes
Überleben. Niemand hat Zeit für "geistige" Weiterbildung. Damals gab
es wenigstens eine Religion, die Wertmassstäbe setzte. Heute bleibt
ein Vakuum an "Sinnfindungsprozessen", die alle Extreme einschließen.
Jupiter steht auch im Quadrat zu Saturn und damit für praktische
Krisen auf unserem persönlichen Weg. Dabei stehen uns alte
Strukturen, sei es aus der Familie, Beruf oder Partnerschaft, im Weg.
Wir sind zwar freier und "unverklemmter" als früher, - aber jetzt
fehlt es woanders. Wir sind bereit zu vergeben - aber der andere will
nicht... Wir wissen jetzt, wie es geht, soziale System auszubauen,
gerechte Arbeitsverteilung zu schaffen, etc. aber - es fehlt das
Geld. Unglaublich, aber wahr, jetzt, wo es am dringendsten gebraucht
wird, fehlt es.
Jupiter steht in Opposition zu Mars. Kampf ist angesagt. Die Autos in
Frankreich brennen nicht erst seit 27. Oktober, wie die Presse es
beschreibt, sondern seit Jahren. Allein seit Jahresanfang 2005 bis
Mitte November sind 84.000 Objekte angezündet worden. Wir sollen uns
durchsetzen mit unseren Gefühlen, wir sollen "stark" sein und Wirkung
erzielen. Aber Jupiter steht auch in Quadrat zu Neptun. Die Situation
ist nicht greifbar, die Politiker schweigen. Man kann es "nicht
fassen" und genau das ist der Sinn dieser "stillen" Revolution der
Jugend. Sie wehren sich mit unseren eigenen Mitteln. Das Schweigen
der Großraumbüros, die Anonymität der Fabrikmauern, sie übertragen
sich auf die Straße und in die Familie. Was soll man auch groß reden.
Jeder weiß das Problem, jeder kennt es, die Arbeit ist ungerecht
verteilt. Die Autos als Statussymbol der unteren Mittelschicht
brennen in Vertretung der gequälten, schweigenden Seelen.
Saturn in Löwe
Saturn in Löwe und den Bezug zu Autoritätsverlust haben wir letzten
Monat schon ausführlich gedeutet (siehe auch den
Artikel "Zeitqualität im Zeichen Löwen von Elke Pollmann auf der
selben Seite). Verbal drückt sich dieser Aspekt für mich durch den
Begriff: "Auf Augenhöhe verhandeln", aus. Geprägt durch die
Koalitionsverhandlungen von SPD und CDU wird dieser Begriff
inzwischen in fast jeder Talk-Show eingefügt, sei es bei
Gewerkschaftsdiskussionen oder der Reformierung des
Gesundheitssystems. Man will mit den "Großen" auf einer Ebene
verhandeln. Jahrelang hat man Informationen gesammelt und sich zurück
gehalten. Nun ist die Zeit, sich an den "Braten heranzutrauen". Neben
der Politik sind mir ein paar interessante Filme dieses Jahr
aufgefallen. Alle vier gehen respektlos mit "alten Heiligtümern".
L.A. Crash, Rhythm is it, der Indigofilm und Bleep zeigen in
technischer und dramatischer Perfektion die scheinbare Wirklichkeit
und die schonungslose Wahrheit, so dass man manch einer gedacht haben
mag: Zum Glück ist es "nur" Kino.
Metropolis
Bei der Recherche über die 30er Jahre stolperte ich über einen
Kommentar zu dem Film "Metropolis" von Fritz Lang, der 1926 gedreht
wurde. Ich möchte Ihnen dieses Stück Zeitgeschichte nicht
vorenthalten, denn es bündelt eine Menge von Themen, die im Moment
aktuell sind und ein ganz ähnliches Gefühlsdilemma erzeugen: "Bei der
Herstellung des Films verlangte Fritz Lang sechstausend Komparsen,
welche zudem auch noch kahlgeschoren daherkommen und aussehen sollten
wie Zuchthäusler. Die Aufnahmeleiter eilten zu den Filmbörsen, doch
die Komparsen dachten nicht im Traum daran, sich für ein paar Mark
derart entstellen zu lassen. Morgen oder Übermorgen würde sie ein
anderer Regisseur ablehnen, weil ihr Äußeres nicht ins Konzept passt.
Doch Fritz Langs Problem liess sich lösen. In dieser Zeit gab es
viele Arbeitslose in Berlin. Diese sind auch bereit, sich kahlscheren
zu lassen, schliesslich galt es, für Frau und Kinder den Unterhalt zu
besorgen. Pommer gewährte Fritz Lang allerdings "nur" tausend
Statisten, da seiner Meinung nach es möglich sein sollte, tausend
Menschen wie sechstausend Menschen wirken zu lassen. Die engagierten
Menschen hatten nun im Film genau das Gegenteil zu tun, was sie im
wirklichen Leben waren, nämlich Arbeiter, die unsäglich schufteten,
bis zum
umfallen.
Bis alle Szenen zu Fritz Langs Zufriedenheit im Kasten waren, kam
manch Statist wirklich ins Schwitzen. Einem weiteren Härtetest wurden
sie unterzogen, als die Szene mit den geöffneten Schleusen an die
Reihe kam. Obwohl im Film diese Sequenz lediglich 10 Minuten dauern,
zogen sich die Dreharbeiten dafür über sechs Wochen hinweg. In kaltem
Wasser schlotterten die Statisten und glichen so beinahe den Figuren
im Film, mit Fritz Lang als ihr Unterdrücker.
Auch unzählige Kinder wurden für die Massenszene eingesetzt. Diese
mussten unterernährt aussehen. Die Produktionsleiter strömten durch
Berlin auf der Suche nach solchen Kindern und fanden genug von ihnen,
mehr als genug, allzu viele."
www.cyranos.ch/metrop-d.htm