Krafttier oder Totem?

Lotosperle

Mitglied
Registriert
31. Mai 2012
Beiträge
45
Hallo ihr Lieben!

Ich bin nun etwas verwirrt, also erkläre ich es erstmal.
Vor ein paar Tagen habe ich eine Krafttierreise gemacht, "Das Tier im Spiegel" hieß sie. Hat auch alles super geklappt, ich habe einen Bären gesehen, mich mit ihm unterhalten und nach seinem Namen gefragt und auch ob er mein Krafttier ist, woraufhin er mit "ja" antwortete.
Nun habe ich gelesen, dass diese Methode zur Findung des Totems ist und eine andere (irgendwas mit einem hohlen Baum) für das Krafttier bzw. die Krafttiere ist.
Kann es sein, dass der Bär nun mein Totem ist, denn eigtl. wäre das nach der Astrologie ein Bieber.
Auf jeder Seite steht auch wieder was anderes...:confused:

Danke schonmal im Voraus!

LG Lotosperle
 
Werbung:
Du hast ihn doch gefragt ... und genau so geht das. Und, das 'sich trauen und dem trauen, was man dort erfährt' ist eine der schwersten Übungen.

lieben Gruß
Dohan
 
Hallo ihr Lieben!

Ich bin nun etwas verwirrt, also erkläre ich es erstmal.
Vor ein paar Tagen habe ich eine Krafttierreise gemacht, "Das Tier im Spiegel" hieß sie. Hat auch alles super geklappt, ich habe einen Bären gesehen, mich mit ihm unterhalten und nach seinem Namen gefragt und auch ob er mein Krafttier ist, woraufhin er mit "ja" antwortete.
Nun habe ich gelesen, dass diese Methode zur Findung des Totems ist und eine andere (irgendwas mit einem hohlen Baum) für das Krafttier bzw. die Krafttiere ist.
Kann es sein, dass der Bär nun mein Totem ist, denn eigtl. wäre das nach der Astrologie ein Bieber.
Auf jeder Seite steht auch wieder was anderes...:confused:

Danke schonmal im Voraus!

LG Lotosperle

Liebe Lotosperle,

ich finde die Antwort von Dohan reicht schon völlig aus - genauso sehe ich das auch, frag das Tier selbst. Meiner Erfahrung nach brauchen die Wesen keine Begrifflichkeit, sondern die brauchen wir (wenn wir sie brauchen), um Dinge zu ordnen.

Wenn du einen etwas theoretischeren Hintergrund möchtest:
Man sollte nicht vergessen, dass Schamanismus vom Theoretischen her ein ethnologisches Konzept ist, im Versuch, ein Phänomen, das weltweit vorkommt und vorkam, irgendwie zu katalogisieren.
Ethnologisch gesehen ist ein Totem ein Tier (oder eine Pflanze), mit dem ein Individuum oder eine Gruppe dauerhaft verbunden ist, fast immer auch im verwandtschaftlichen Sinne, meist mit Tötungs-, Speise- und/oder Berührungstabus. Es wurde oft so gesehen, dass die ganze Familie von diesem Totem abstammt. Totems wurden also oft vererbt, und durch dieses Konzept wurde die Gesellschaft geregelt - oft gab es dann Heiratsregeln untereinander, usw. je nach Kultur mit anderer Ausprägung.

Was anderes sind die "Hilfsgeister" mit denen Schamanen arbeiten. Auch wieder ein weitgefasster Begriff.
Je nachdem, welchem Konzept du dich zuwendest, wirst du also andere Begrifflichkeiten finden, die sich teils überschneiden.
Und die Esoterik hat wieder was anderes aus den Begriffen gemacht.
Genauso ist es mit den Methoden. Michael Harner hat die klassische Krafttierreise so beschrieben, dass man dazu in die Unterwelt muss, die man durch ein Erdloch oder einen hohlen Baum oder sonstwas, wo es nach unten geht, betritt. Stimmt meiner Erfahrung nach nicht - wenn sich ein Krafttier zeigen will, zeigt es sich, egal wo ich grad bin.
Ich hab auch gehört (ist glaub ich auch von Harner) dass sich das Krafttier 3 mal von unterschiedlichen Seiten zeigen muss, damit es zeigt, dass es ein Krafttier ist und/oder man es 3mal fragen muss. Stimmt meiner Erfahrung nach auch nicht und find ich ein bisserl eigenartig, dass es 3mal "ja" sagen muss - praktiziere ich auch nicht.
Das sind alles Konstrukte, im Versuch eine Ordnung zu schaffen, die man dann als Konzept hat, und es sind nur Hilfssysteme.

Es gibt auch im esoterischen Bereich die Unterscheidung "Krafttier" und Schutztier" um noch ein bisserl mehr Verwirrung zu schaffen. Manche sagen, Schutztiere haben alle Menschen, Krafttiere helfen dem schamanisch Tätigen bei der Arbeit.

Für mich sind alles "Verbündete".

Zählen tut nicht, welche Begrifflichkeit du verwendest, sondern es zählt einzig und allein die Verbindung, die du mit der Tierenergie hast. Was würde es denn, praktisch gesehen, für dich für einen Unterschied machen, ob es ein "Totem", ein "Schutztier" oder ein "Krafttier" ist? Wenn die Verbindung nicht spürbar da ist, ist es egal, und wenn sie da ist, auch. Das ist wie mit einem Freund - wenn du ihm emotional nicht verbunden bist und ihn eh nie siehst, wozu hast du ihn dann?

Wenn ich arbeite, frage ich meine Tiere: wer will und kann helfen? Dann kommen die "Richtigen" und das reicht.

Kurz zusammengefaßt: es ist mMn völlig egal, welches Wort du verwendest, es zählt die Zuneigung, das Vertrauen und die Begegnung zwischen euch. Dann kannst du von der Tierenergie lernen und die Begleitung spüren.

Liebe Grüße, Irene
 
Ergänzung:

Schamanismus ist was sehr Praktisches und Individuelles, daher schau was für dich selber stimmt - funktioniert es, super, funktioniert es nicht, probier was neues aus. Du hast jetzt ja auch ein Krafttier um es zu fragen.
 
Hallo ihr Lieben!

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ihr habt damit vollkommen Recht. Es ist/war wohl für mich eine Art der Ordnung, aber ich denke ich lasse diese Zuordnerei lieber, sonst komm ich noch mehr durcheinander. ;)
Ich fühle mich gut mit dem Bären an meiner Seite und wie ihr schon sagt ist das eigtl. das einzig wichtige und nicht diese Überbegriffe.

Einen schönen Abend noch euch beiden.

LG Lotosperle
 
Ein Bär ist ein mächtiger Verbündeter Lotosperle :)

Es verwundert mich immer, zu sehen, wie viele Möglichkeiten es gibt. Trommeln, Rassen, Spiegel, Meditation..Und alles funktioniert. Wie schön!

Eine kleine Erweiterung noch: Der Glaube, dass das Krafttier sich 3 mal zeigen muss kommt aus dem nordamerikanischen Schamanismus und meint eigentlich sogar, dass sich das Tier in 3 verschiedenen Elementen auf 3 verschiedenen Reisen zeigen muss, was ich auch ein wenig übertrieben finde und, das hat sich gezeigt, auch keine Voraussetzung ist.
 
Das sind alles Konstrukte, im Versuch eine Ordnung zu schaffen, die man dann als Konzept hat, und es sind nur Hilfssysteme.


Für mich sind alles "Verbündete".

Und Don Juan kommt vorbei und aktiviert deinen Montagepunkt dann? *schmunzel*

Ähnlicher Punkt wie bei Maurynna, ich denke, wir sollten uns nicht an weit entfernten ethnisch inspirierten Ordnungen orientieren, denn dann kann es sein, das wir "mit der Feder am Kopp" zwar Kohle machen, aber eigentlich nur heiße Luft daher pusten.

Wir sind Westler, wir haben 2012, hier ist kein Sibirien, wie sehen unsere Ordnungen aus? Was sind all diese Phänomene, wo kommen sie her, ich finde, da gibt es einen immensen Nachholbedarf.

Nicht flasch verstehen, ich sage nichts gegen die "schamanische Reise", ich schaue nur auf den schludrigen Umgang mit den Begriffen. Imaginationen mit märchenhaften Elementen wie sprechenden Tieren gibt es auch im autogenen Training und in geführten Traumreisen.

lgL
 
Imaginationen mit märchenhaften Elementen wie sprechenden Tieren gibt es auch im autogenen Training und in geführten Traumreisen.
Mit dem Unterschied, dass es hier nicht um Imaginationen, sondern um schamanische Realität geht.
Eine Fantasiereise hat allenfalls Auswirkung auf das eigene Wohlbefinden. Schamanisches Arbeiten geht weit darüber hinaus. ;)
 
Mit dem Unterschied, dass es hier nicht um Imaginationen, sondern um schamanische Realität geht.


hi Ahorn, servus,

was genau ist denn eine "schamanische Realität"?


Eine Fantasiereise hat allenfalls Auswirkung auf das eigene Wohlbefinden.

Das ist aber schon eine Menge finde ich, denn daran sieht man ja, das dort eine WIRKUNG statt fand. Da wurde durch Bilderleben ein Gemütszustand oder sogar ein Gesundheitszustand zum Positiven verändert.

Schamanisches Arbeiten geht weit darüber hinaus. ;)

Magst du das erläutern, Ahorn? Das ist so schön frech hingestellt, doch mir will der Unterschied nicht einleuchten. Gibt es zwei Bereiche, wo Bilder wirken?

lg
 
Werbung:
Zurück
Oben