Hallo ihr Lieben!
Ich bin nun etwas verwirrt, also erkläre ich es erstmal.
Vor ein paar Tagen habe ich eine Krafttierreise gemacht, "Das Tier im Spiegel" hieß sie. Hat auch alles super geklappt, ich habe einen Bären gesehen, mich mit ihm unterhalten und nach seinem Namen gefragt und auch ob er mein Krafttier ist, woraufhin er mit "ja" antwortete.
Nun habe ich gelesen, dass diese Methode zur Findung des Totems ist und eine andere (irgendwas mit einem hohlen Baum) für das Krafttier bzw. die Krafttiere ist.
Kann es sein, dass der Bär nun mein Totem ist, denn eigtl. wäre das nach der Astrologie ein Bieber.
Auf jeder Seite steht auch wieder was anderes...
Danke schonmal im Voraus!
LG Lotosperle
Liebe Lotosperle,
ich finde die Antwort von Dohan reicht schon völlig aus - genauso sehe ich das auch, frag das Tier selbst. Meiner Erfahrung nach brauchen die Wesen keine Begrifflichkeit, sondern die brauchen wir (wenn wir sie brauchen), um Dinge zu ordnen.
Wenn du einen etwas theoretischeren Hintergrund möchtest:
Man sollte nicht vergessen, dass Schamanismus vom Theoretischen her ein ethnologisches Konzept ist, im Versuch, ein Phänomen, das weltweit vorkommt und vorkam, irgendwie zu katalogisieren.
Ethnologisch gesehen ist ein Totem ein Tier (oder eine Pflanze), mit dem ein Individuum oder eine Gruppe dauerhaft verbunden ist, fast immer auch im verwandtschaftlichen Sinne, meist mit Tötungs-, Speise- und/oder Berührungstabus. Es wurde oft so gesehen, dass die ganze Familie von diesem Totem abstammt. Totems wurden also oft vererbt, und durch dieses Konzept wurde die Gesellschaft geregelt - oft gab es dann Heiratsregeln untereinander, usw. je nach Kultur mit anderer Ausprägung.
Was anderes sind die "Hilfsgeister" mit denen Schamanen arbeiten. Auch wieder ein weitgefasster Begriff.
Je nachdem, welchem Konzept du dich zuwendest, wirst du also andere Begrifflichkeiten finden, die sich teils überschneiden.
Und die Esoterik hat wieder was anderes aus den Begriffen gemacht.
Genauso ist es mit den Methoden. Michael Harner hat die klassische Krafttierreise so beschrieben, dass man dazu in die Unterwelt muss, die man durch ein Erdloch oder einen hohlen Baum oder sonstwas, wo es nach unten geht, betritt. Stimmt meiner Erfahrung nach nicht - wenn sich ein Krafttier zeigen will, zeigt es sich, egal wo ich grad bin.
Ich hab auch gehört (ist glaub ich auch von Harner) dass sich das Krafttier 3 mal von unterschiedlichen Seiten zeigen muss, damit es zeigt, dass es ein Krafttier ist und/oder man es 3mal fragen muss. Stimmt meiner Erfahrung nach auch nicht und find ich ein bisserl eigenartig, dass es 3mal "ja" sagen muss - praktiziere ich auch nicht.
Das sind alles Konstrukte, im Versuch eine Ordnung zu schaffen, die man dann als Konzept hat, und es sind nur Hilfssysteme.
Es gibt auch im esoterischen Bereich die Unterscheidung "Krafttier" und Schutztier" um noch ein bisserl mehr Verwirrung zu schaffen. Manche sagen, Schutztiere haben alle Menschen, Krafttiere helfen dem schamanisch Tätigen bei der Arbeit.
Für mich sind alles "Verbündete".
Zählen tut nicht, welche Begrifflichkeit du verwendest, sondern es zählt einzig und allein die Verbindung, die du mit der Tierenergie hast. Was würde es denn, praktisch gesehen, für dich für einen Unterschied machen, ob es ein "Totem", ein "Schutztier" oder ein "Krafttier" ist? Wenn die Verbindung nicht spürbar da ist, ist es egal, und wenn sie da ist, auch. Das ist wie mit einem Freund - wenn du ihm emotional nicht verbunden bist und ihn eh nie siehst, wozu hast du ihn dann?
Wenn ich arbeite, frage ich meine Tiere: wer will und kann helfen? Dann kommen die "Richtigen" und das reicht.
Kurz zusammengefaßt: es ist mMn völlig egal, welches Wort du verwendest, es zählt die Zuneigung, das Vertrauen und die Begegnung zwischen euch. Dann kannst du von der Tierenergie lernen und die Begleitung spüren.
Liebe Grüße, Irene