Könnten wir auswandern?

jona

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Niederösterreich
Mich interessiert eure Meinung!

EIN GEDANKENEXPERIMENT

Angenommen:
Angenommen plötzlich taucht in unserem Sonnensystem ein Planet auf, der in jeder Hinsicht frappierend der Erde ähnelt:
Anziehungskraft, Athmosphäre, Pflanzen, Tier usw. Ideale Voraussetzungen, dort zu leben.

Und:
Auf der Erde wurde eine Art Flugzeug entwickelt, das zu vernünftigen Kosten Menschen und Material innerhalb weniger Monate zu diesem Planeten bringen kann.

Aber:
Jetzt treten wir wieder halbwegs in die Realität zurück:
Es gibt keine Krankenhäuser auf dem Planeten, keine Narungslager, keine Kraftwerke, keine Ersatzteile, keine Ausbildung, eben nichts.

Man kann alles auf den Planeten hinbringen, was in einem Flugzeug Platz hat.
Aber: Die Menschen brauchen Nahrung, ein Minimum an Infrastruktur und überhaupt auch Spass.

Wie lange braucht eine Besiedelung, bis sich die Menschheit dort selbst erhalten kann?
Wieviele Menschen benötigt überhaupt eine autarke Volkswirtschaft?
Wer könnte und sollte so eine Besiedelung organisieren und finanzieren? Die UNO, Staaten, Firmen?
Wollen wir eine planetarische Kolonisation - wenn sie möglich wäre?

jona
 
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interessante überlegung.
wichtig wäre für uns menschen wahrscheinlich mal energie und nahrung völlig unabhänigg produzieren zu können. in ausbaufähigen maßen.
krankenversorgung wäre auch wichtig... schließlich wird es gerade in neuer umgebung vermutlich die ein oder andere vergiftung geben.

wobei mir gerade einfällt... egal wie ähnlich der planet der erde wäre, wie kann man davon ausgehen, dass das biologische umfeld für uns ungefährlich ist. krankheitserreger, viren, parasiten usw...??

kann es sein, dass jede rassse nur einen planeten zur verfügung hat... also nichts mit flucht auf zweit planeten. (mal abgesehen von sterilen künstlichen umgebungen unter ner glaskuppel:))
 
... man muß nur in der qualitativ hochwertigeren Science-Fiction-Literatur nachsehen. Isaac Asimovs erste Bände des Foundation-Zyklus beschreiben eine mögliche Besiedelungsreihenfolge (der in seinen Romanen gesamten ausschließlich menschlichen Galaxis).

Alle Ideen von Asimow hier aufzulisten, würde zu lange dauern, aber die erste Besiedelungswelle wird in seinen Werken von nur wenigen Menschen durchgeführt und in seinen Werken nicht aus Idealismus, sondern aus der Not heraus. Dadurch, daß es sich um wenige Menschen handelt, die bereit sind, die Risiken, wie paßt die dortige Vegetation, kann man dort überhaupt Ackerbau betreiben oder muß man die Versorgung über Technologie mitnehmen, etc. trifft sie ein Krankheitsfall noch schlimmer und wie das in der Realität gelöst würde, dazu fällt mir keine sinnvolle Hypothese ein. In Asimows Werken entwickeln die Erstbesiedler (Spacer) enorme medizinische Technologien, aber eine Phobie gegen jegliche Infektionen von der Außenwelt.

Um von Asimow wieder zu meiner Meinung zurückzukehren: Ob ein Auswandern auf einen anderen Planeten möglich ist, hängt davon ab, wie lange die erste kritische Kolonisierungsphase dauert. Je schneller sie vorübergeht, desto wahrscheinlicher ist es, daß die Kolonisierung auch klappt.

Um zum Abschluß noch einmal Asimow zu zitieren: In seinen Werken funktioniert die Erstbesiedelungswelle nicht, aber nachdem auf der Erde immer mehr autarke Strukturen entwickelt werden und der Mensch sich damit von der Abhängigkeit von seinem Mutterplaneten befreit (gemäß Konstantin Ziolkowskis Aussage: Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber kein Mensch bleibt für immer in seiner Wiege.), funktioniert die zweite Besiedelungswelle schließlich.

Auch andere SF-Autoren haben sich Gedanken über die "Steinzeit der Weltraumkolonisierung" Gedanken gemacht, aber bei Asimow treten sie besonders deutlich zu Tage.
 
Wenn so ein biologisch ungefährlicher Planet in unserem Sonnensystem auftauchen sollte, gäbs als erstes mal einen neuen Kolonialismus, der mit mehr oder weniger harten Bandagen geführt werden würde.
Die Technologie, diesen Planeten zu besiedeln hätten wir, das wär kein Problem, und Möglichkeiten größere Menschengruppen zu transportieren, wären auch im Laufe der Jahrzehnte machbar. Trotzdem wäre es ein sehr langsames und wohl auch sehr spannendes Pionierzeitalter. Ein ganzer Planet und nur eine Handvoll Menschen und es kommen auch immer nur eine Handvoll nach. Autarkie wäre wenn die biologischen Parameter stimmen (Unsere Pflanzen wachsen dort bzw. die vorhandenen sind eßbar) bei kleinen Gruppen wohl kein großes Problem, auch die Energieversorgung von kleinen Gruppen.

Ich wäre gern dabei :)

ciao, :blume: Delphinium
 
wär sicher möglich

nur könnte auch irgendwas passiern...

die menschen wären viel zu aufgeregt und wollen unbedingt sofort dorthin

ohne vorher den planeten irgendwie zu untersuchen

wenn der planet dem unseren ähnelt sollte es dort auch leben geben

und wenn diese nicht freundlich gesinnt sind ?

was dann ?

mfg schnitzl
 
Wäre auch die gesamte Planung und Durchfürung wirklich kein Problem?

Och, Probleme würden hunderte auftreten aber letztendlich wäre es sicher möglich. Würde halt Unsummen Kosten und ein ewiges Hickhack werden, wer wo siedeln darf und welcher Teil welcher irdischen Nation gehört. Moderner Kolonialismus halt. "Lustig" wäre auch, wenn dieser Planet von eingeborenen, technologisch unentwickelten Völkern bewohnt wäre; was sich da dann ausgedacht würde um "human" deren Land an sich zu reißen.
Hats ja alles schon mal gegeben.

ciao, :blume: Delphinium
 
Hallo

Angenommen plötzlich taucht in unserem Sonnensystem ein Planet auf, der in jeder Hinsicht frappierend der Erde ähnelt:
Anziehungskraft, Athmosphäre, Pflanzen, Tier usw. Ideale Voraussetzungen, dort zu leben.
(...)
Aber:
Jetzt treten wir wieder halbwegs in die Realität zurück:
Es gibt keine Krankenhäuser auf dem Planeten, keine Narungslager, keine Kraftwerke, keine Ersatzteile, keine Ausbildung, eben nichts.

Hört sich fast ein Bißchen an, wie Afghanistan... Mich würde interessieren, wie weit es möglich wäre, z.B. Nutzpflanzen von der Erde mitzunehmen. Schließlich gibt es auf dem Planeten ein Ökosystem, das sich völlig unabhängig entwickelt hat. Also keine Bodenbakterien oder Insekten, die die Pflanzen bestäuben und an die verschiedenen Blüten angepasst sind (und umgekehrt). Wäre es unter diesen Umständen möglich Reis, Weizen etc. mitzunehmen und dort anzubauen? Ich bin weder Biologe noch Mediziner und frage mich, ob wir die dort schon vorhandenen Pflanzen und Tiere zur Nahrungsproduktion nutzen könnten? Wäre unser Organismus in der Lage, sie zu verwerten? Ich denke, diese Frage ist sehr wichtig, um Schwierigkeiten der Besiedelung zu erörtern. Vielleicht ist ja jemand mit dem entsprechenden Fachwissen hier.

Gruß
McCoy
 
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Es wäre durchaus möglich.

Die Situation wäre in etwa vergleichbar mit der Kolonisation der USA.

Als Amerika kolonisiert wurde, begaben sich die Auswanderer auch auf eine Reise ins Unbekannte.
Fort von jeglicher bekannter Zivilisation.

Die Frage ist eher: Ist dort schon eine Zivilisation?
Und wenn ja: Wer hat die besseren Waffen?

Genau wie Damals.
 
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