Könnt Ihr Euch ein Leben ohne Müssen vorstellen?

Hi Babsi,

Manche Sachen wie Schule oder so muß eben sein da hilft ja alles nichts. wie alt ist denn dein Sohn wenn ich nachfragen darf?

Mein Sohn wird bald 15 Jahre alt. Und er findet, dass Schule nicht sein muß. Womit er ja recht hat. Es muß nicht sein. Wie purple haze so schön sagt, dass einzige, was er wirklich muß, ist, die Konsequenzen tragen.
Die Vorstellung, dass er mit einer Schulausbildung einen Beruf ausüben kann, der ihm gefällt, ist ihm heute egal. Da lebt er völlig im Hier und Jetzt (etwas, was viele von uns ja anstreben). Er meint, wenn er Geld dafür bekommen würde, dann würde er für die Schule arbeiten. Schließlich will er nicht zur Schule. Die anderen wollen es für ihn. Also müßten sie ihm eigentlich seinen Energieaufwand entlohnen. Ja, es gibt schon verquere Sichtweisen.
Er wehrt sich wirklich mit Händen und Füssen dagegen, in unsere Leistungsgesellschaft gepresst zu werden. Bewunderswert! Was er noch nicht verstehen kann, ist, dass er von eben dieser Leistungsgesellschaft genauso infiziert ist wie wir alle. Sonst würde er sich nicht so dagegen wehren müssen.

Das mit dem Aufräumen müssen, kenne ich sehr gut. Bei mir sind es die Hundehaare, die in der ganzen Wohnung kleben. Ich mag keine Hundehaare auf der Couch, im Essen, an den Klamotten und überhaupt (ich mag sie nur am Hund) . Also muß ich sie jeden Tag mühsam wegbürsten und arbeite mich immer auf den Knien durch`s ganze Haus. Und wenn ich dann da so knie und fluche, dann muß ich immer lachen, weil mir klar ist, dass es wirklich nur eine Frage der Sichtweise ist. Ich muß die Haare ja nicht wegmachen. Ich will es.

Katarina :)
 
Werbung:
Hallo!

Müssen ist so eine Sache. Das mag ich auch nicht. Doch ich möchte Geld haben, damit ich leben kann und nicht nur existieren. Also will ich arbeiten gehen, damit ich Geld habe. Ich habe mich dazu entschlossen, in dieser Gesellschaft zu leben, und diese Gesellschaft verlangt für das Leben Geld.
Ich kann aber entscheiden, wieviel will ich arbeiten und wie abhängig mache ich mich von einer Arbeit.

Außerdem finde ich es lustig, wenn ich wieder in einem Muss-Zwang bin und hinterher, wenn es sich wieder auflöst merke, wie leicht es eigentlich gehen würde.

Vereine sehe ich so: Ich leite einen Verein. Doch ich halte die Waage zwischen Spaß und Ergeiz. Es gibt hin und wieder Tage wo ich sage wähh jetzt muss ich. Doch wenn ich dort bin möchte ich gar nicht mehr weg. In einem Verein muss man Spaß haben. Es ist ja Freizeit. Doch man soll auch akzeptieren, dass man einen Tag weniger Lust hat und dann trotzdem hingeht und einfach tut. Da kann es sehr lustig sein. Und auch einmal akzeptieren, wenn es mal nicht so läuft. Wenn es überhaupt keinen Spaß mehr macht, dann ist es besser man pausiert oder man hört auf
 
Also ich denke das Müssen ist ein wichtiger Bestandteil in unserem Leben.
Denn nur noch das zu tun was man möchte wird nach einer gewissen Zeit auch langweilig, und kein Mensch kann wirklich von sich behaupten das er dieses nicht kennt.
Das Müssen ist wie ein vordern.

LG Tigermaus
 
Das "Müssen" ist nur solange Zwang, bis man zur Erkenntnis kommt das manche Sachen einfach notwendig sind.Danach Muss man garnichts mehr, sondern tut es freiwillig.
Wie alles im Leben ein Lernprozess.
 
Mich interessiert eigentlich, ob ein Leben mit der inneren Einstellung, nur noch das zu machen, was man gerne macht, wirklich lebbar ist. Und zwar bis in die letzte Konsequenz.
Notwendig für Selbsterhaltung zum ersten (Grundbedürfnisse)
Zum zweiten für soziale Kontakte, drittens um lebensfähig zu sein und zu werden.
Mag sein das die Vorstellung , niemals mehr etwas zu müssen sehr erstrebenswert erscheinen. Ist aber in meinen Augen eine sehr egoistische und auch kindliche Einsstellung.
 
Deine Frage kann ich gut verstehen...

bei mir geht gar nichts (oder nur wenig) ohne müssen. Vielleicht muss ich gar nix...?

also um gerne zu kochen, muss ich schon Hunger haben. Kuchen backe ich auch gerne, aber auch deshalb, weil ich gerne Kuchen esse und selbstgebacken schmeckt er mir am besten...

Eigentlich singe ich gerne, oft ist es mir aber lästig zum Chor zu gehen...
andererseits, gehe ich nicht, wääääär ich doch mal gegangen...

Deine Frage kann ich gut verstehen, aber eine Antwort habe ich auch noch nicht.

Habe mal gelesen: Suche nicht, was du liebst, sondern liebe was Du hast. Hört sich für mich gut an, klappt aber nur manchmal. Ich arbeite dran...

Liebe Grüße Bineken :liebe1:
 
Notwendig für Selbsterhaltung zum ersten (Grundbedürfnisse)
Zum zweiten für soziale Kontakte, drittens um lebensfähig zu sein und zu werden.
Mag sein das die Vorstellung , niemals mehr etwas zu müssen sehr erstrebenswert erscheinen. Ist aber in meinen Augen eine sehr egoistische und auch kindliche Einsstellung.

Also Grundbedürfnisse sind doch Essen, Schlafen, Körperkontakt und dergleichen. Diese Bedürfnisse sind ja in uns drinnen und verursachen kein "Müssen- und eigentlich nicht Wollen- Gefühl", oder doch? Aber z.B. jemand, der seine Arbeit eigentlich nicht ausstehen kann und dennoch hingeht, bzw. meint hingehen zu müssen, weil er so seine Familie versorgt. Muß der wirklich mit dem "Müssen.....- Gefühl" zu dieser Arbeit gehen? Nein, oder? Er könnte sich eine andere Arbeit suchen, die ihm gefällt oder betteln gehen oder auf der Straße musizieren oder eine Bank überfallen. Es gibt viele Möglichkeiten. Unsere "Müssen.....-Aktivitäten" sind immer irgendwie mit einer in die Zukunft gerichteten Angst vor Konsequenzen verbunden . Im Hier und Jetzt aber bestünde das Problem nicht. Und streng genommen gibt es nur das Hier und Jetzt. Der Rest ist Konstrukt.
Die Einstellung mag kindlich sein (momentan diskutieren wir ja einfach noch darüber), aber gab es da nicht das schlaue Buch, das empfahl, wir sollten wieder werden wie die Kinderlein? Auch das scheint mir nicht die schlechteste Empfehlung zu sein.

Katarina :)
 
Werbung:
Ich denke das "Niemand eine Insel" ist.
Jeder von uns hat durch sein handeln nicht nur die Konsequenzen für sich zu tragen, sondern auch für andere.
Nicht nur in der Zukunft , sondern auch im hier und jetzt.
Stelle dir doch mal vor, du sorgst nur noch für dich,weil du nicht mehr für deinen Sohn sorgen "müssen" tust. (oh, was für ein Deutsch :) )Verstehst du was ich meine?
Dieses Gefühl einem Zwang zu unterliegen, besteht meines Erachtens nur darin, Verantwortung abzulehnen und nicht auf sich zu nehmen.
Wenn ich jede Verantwortung abgebe, "Muss" ich natürlich nichts mehr.Und ich gehe in ein Kindstadium zurück oder verbleibe dort.
Und der Spruch " werdet wie die Kinderlein" ist doch eigentlich nur eine Methapher die den Glauben betrifft.
Selbst jesus nahm Verantwortung auf sich, sogar etwas mehr, als das tägliche "müssen"
 
Zurück
Oben