Klein und hässlich vor Gott????

RitaMaria

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Angeregt durch eine solche Bemerkung eines anderen Teilnehmers hier möchte ich diese Frage gerne mal in den Raum hier stellen :)

Es ging da um Demut - und ob man sich nicht klein und hässlich fühlen solle angesichts der zweifellos fast gewaltsam prächtigen ALL-Herrlichkeit, die uns umgibt.

Ich persönlich möchte diese Frage für mich entschiedenst verneinen :banane:

Ok - mir wird niemand mehr einen Preis für äußere Pracht verleihen :D
Der Corpus delicatus ist schon sehr vom Zahn der Zeit angenagt, das Gesicht äußerst viel-fältig ( jede davon ehrlich verdient und mit Bleiberecht auf Lebenszeit abgesichert!) - und der Rest ist auch nicht mehr wirklich erwähnenswert.

Aber klein und hässlich vor Gott??
Das für mich griffigste Gegenargument ist schlicht das:

Wenn ich Gottes beschützende, erbarmende, überwältigende Liebe immer so eindrücklich erlebe - wie kann ich dann als klein und hässlich empfinden, was er so unendlich und bedingungslos liebt???
Für ihn bin ich weder klein noch hässlich, weder alt noch verbraucht, weder sündig noch verloren. Für ihn bin ich das, was ich immer war und immer sein werde: Sein geliebtes, wunderbares Kind, das durch viele Wandlungen hindurchgeht, um immer besser zu erkennen und zu leben, dass es genau das ist.

Demut ist was Feines. Angesichts des Sternenhimmels oder bei Bildern von Hubble oder bei der Geburt eines Kindes empfinde ich das auch. Es sprengt alle Grenzen.
Aber das macht mich nicht klein und hässlich. Es macht mich erkennen, dass ich wunderbarer, unverzichtbarer Teil von alledem bin - auch wenn die äußere Fassade bröckelt :brav:
Die ist egal. Die Seele strahlt je mehr, je mehr sie erkennt, dass die EIN-heit auch sie selber umfasst und es Kleines und Hässliches in dem ALLES-WAS-IST nicht gibt.

Frohen Grußes,
RitaMaria
 
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RitaMaria schrieb:
Wenn ich Gottes beschützende, erbarmende, überwältigende Liebe immer so eindrücklich erlebe - wie kann ich dann als klein und hässlich empfinden, was er so unendlich und bedingungslos liebt??? Für ihn bin ich weder klein noch hässlich, weder alt noch verbraucht, weder sündig noch verloren. Für ihn bin ich das, was ich immer war und immer sein werde: Sein geliebtes, wunderbares Kind, das durch viele Wandlungen hindurchgeht, um immer besser zu erkennen und zu leben, dass es genau das ist. Demut ist was Feines. Angesichts des Sternenhimmels oder bei Bildern von Hubble oder bei der Geburt eines Kindes empfinde ich das auch. Es sprengt alle Grenzen. Aber das macht mich nicht klein und hässlich. Es macht mich erkennen, dass ich wunderbarer, unverzichtbarer Teil von alledem bin - auch wenn die äußere Fassade bröckelt. Die ist egal. Die Seele strahlt je mehr, je mehr sie erkennt, dass die EIN-heit auch sie selber umfasst und es Kleines und Hässliches in dem ALLES-WAS-IST nicht gibt.
:blume:

Danke RitaMaria

Namo
 
hi Rita-Maria - genau dafür hatte ich den threat "heilige Stimmungen" aufgemacht - wo und wann kann ich das göttliche um mich herum erkennen? Und natürlich kann ich es nicht nur in dem Wunder eines Sonnenaufganges oder eines Bienenstockes, sondern auch im anderen Menschen sehen. Und wenn wir Menschen jeder für sich ein Ausdruck Gottes sind - wie sollten wir uns dann klein und hässlich fühlen????
Liebe Grüße Inti
 
Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein. Unsere größte Angst ist, grenzenlos mächtig zu sein. Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, ängstigen uns am meisten. Wir fragen uns: Wer bin ich denn, daß ich so brillant sein soll? Aber wer bist du, es nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Es dient der Welt nicht, wenn du dich klein machst. Sich klein zu machen, nur damit sich andere um dich herum nicht unsicher fühlen, hat nichts Erleuchtetes. Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, der in uns ist, zu manifestieren. Er ist nicht nur in einigen von uns, er ist in jedem einzelnen. Und wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir damit unbewußt anderen die Erlaubnis, es auch zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.
Nelson Mandela Antrittsrede 1994 :blume:
 
das sind Kategorien, die einem minderwertigkeits Gefühl entspringen.
Wer kennt das nicht.
Diese Gefühle Melden sich immer dann, wenn wir etwas über uns stellen. Wenn wir zulassen, dass wir etwas, das außerhalb ist größer, besser, schöner, stärker ist als wir selbst. Wenn wir uns als Geschöpf und nicht als Schöpfer sehen.
Aber das allein genügt nicht, es spielt noch etwas anderes mit hinein, das wir normalerweise nicht bewußt mitbekommen.
Wir erheben mit dem Gefühl der Minderwertigkeit auch gleichzeitig den Anspruch auf Anerkennung.
In diesem Anspruch erheben wir etwas über uns selbst und vergleichen uns selbst damit. Wir stellen uns damit unbewußt bloß, stellen uns einem Maßstab, den wir nicht zuletzt auch selbst mitbestimmen und festlegen.

Ich habe mitbekommen habe, dass davon wohl kaum ein Mensch ganz verschont bleibt, egal wie fortgeschritten er spirituell sein mag, es betrifft uns wohl alle und ist zutiefst menschlich.

Es gibt aber grundsätzlich zwei Versionen dieses Gefühls der Unzulänglichkeit.
In der einen Version geht es ausschließlich um das eigene Ego. Man empfindet sich selbst unzulänglich im Hinblick darauf, was man selbst an Zuwendung und Erfolg braucht und anstrebt.
In der zweiten Version geht es darum wie man auf Andere wirkt. Man sieht gewissermaßen die eigene äußere Wirkung auf das Gegenüber. Man möchte schön sein, stark sein, erfolgreich sein usw. - für Andere und nicht um seiner selbst willen.

Also wie man es dreht und wendet, wir werden wohl damit leben müssen, solange wir Menschen sind.

Gott ist das ewige Subjekt, das alles sieht, aber selbst nicht gesehen wird. Daher gibt es diese Gefühle nicht in Gott, denn dort ist alles nur Betrachtung und Schöpfung, was vermutlich das Selbe ist.
Erst der Fall des Subjekts in die Relativität und die Objektivität der Außenwelt, wo das Ego sich sichtbar wähnt und Ge-Schöpf wird kennt das Hersusstellen und das Größer oder Kleiner. Denn das kann es nur geben, wenn das Subjekt sich mit etwas vergleicht, also gleich macht. Dieses gleich machen, das Ver-gleichen ist der Fall aus dem Paradies einerseits, andererseits aber auch die Voraussetzung dafür dass überhaupt etwas existiert.
Im schöpferischen Zustand, wenn wir etwas tun, arbeiten, erfinden, ordnen, kurz wenn wir schöpferisch sind, gibt es diese Gefühle auch nicht, dann sind wir ebenfalls in einem Einheitszustand in Gott, wenn man so will. Wir sind dann versunken im Zustand des Schaffens und Betrachtens und damit in Gott.

Gruß Willibald
 
nicht der Rückzug aufgrund unserer unzulänglichkeits Gefühle ist der richtige Weg, sondern das aktive Mitgestalten dessen was wir uns wünschen, auf Andere zugehen, anpacken und gestalten unserer Beziehungen ohne darüber nachzudenken wie wir dabei wirken. Es kommt allein darauf an was wir tun und gestalten und nicht wie wir wirken.
Im Zustand des schöpferischen Arbeitens gibt es keine Relativität. Es ist darin kein Raum für Selbstbetrachtung und daher auch kein Raum für Unzulänglichkeitsgefühle oder Eitelkeiten.
Dabei ist es völlig egal, was ich arbeite, ob geschirrspülen, unkrautjäten, malen, komponieren, schreiben oder Gespräche führen usw. Es ist eine Möglichkeit der Meditation, des selbst seins. Ein Seinszustand, in dem es nur den Prozess des Schöpfens gibt.
Das ist Karma-Yoga, der Yoga der Arbeit, einer der vier großen Pfade zu Gott

Gruß Willibald
 
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sind das Selbe.
Die Hieroglyphe IR wird als Auge dargestellt.
IR bedeutet sehen, betrahten aber auch schaffen, tun

Interessant nicht?
 
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