Just.... Umarmung..

Yoki

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13. Juli 2014
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.... Fast im grünen Herzen Österreichs...
ich träume gewöhnlich ja nur wirres Zeugs und komme oft im Laufe des Tages auf dieses und jenes "drauf"... Und auch Albträume strecken mich nicht mehr ganz so nieder wie früher mal, ich kann die nun leichter los-lassen...

Nun hatte ich ganz einfach einen Traum... Ich kann gar nicht sagen WO es war oder WER und nein, es ging dabei absolut um nichts sexuelles, es war rein dieses Gefühl der Umarmung...des Haltes... Ich war wohl auf einem Fest oder so... Wie früher... Und dann waren da diese Strohmatten.. Und darauf ist eben ein Mann gelegen und dazwischen war ein kleiner Abstand und die Strohmatte die dann zu sehen war, sollte eben meine sein, auf die ich mich auch legte.. Irgendwas wurde geredet, es war ganz vertraut, nicht fremd, aber wir kannten uns nicht und wohl hatte ich das Gefühl, dass er dasselbe fühlte, wie ich..
Ich legte mich also hin und wir deckten uns zu, es war kalt.. Irgendwann berührten wir uns und ich traute mich zwar zuerst nicht, rutschte dann aber doch etwas näher zu ihm.. Ich drehte ihm aber den Rücken zu und aus dieser Berührung heraus nahm er mich einfach in den Arm, zog mich weiter zu sich und hielt mich fest. Unter dieser Umarmung zerfloss ich. Nicht wegen ihm, ich kannte ihn ja nicht und es war gar nicht wichtig. Es ging rein um dieses "Gehalten-Werden"- wisst ihr, was ich meine?? Das war ganz wunderbar..

Meine letzte Umarmung ist beinah fünf Jahre her, "braucht" Mensch denn körperliche Nähe in diesem Sinn um "Gesund" zu sein?? Was meint ihr?? Ich habe immer wieder "Phasen" wo es mich sehr sehnt... Dann wieder, wo ich monatelang einfach "nichts" empfinde... Ich bin ja immer alleine (im Sinne von Freunden oder so) und das bin ich ganz gerne,und wäre es gerne noch öfter viel mehr... aber manchmal ist irgendwas "da" wo ES mich anscheinend doch sehnt... Ob das auch was"körperliches" ist?? (Ich meine immer noch ein Umarmung zB)

Yoki
 
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Liebe Yoki,

Du hast das schon richtig erkannt, es geht um das fundamentale Bedürfnis der Menschen nach Nähe. Anderseits gibt es Menschen, die aus verschiedenen Gründen ein starkes Gefühl zur Abgrenzung haben. Einer der Gründe kann in einem dominanten Elternhaus liegen – wenn zum Beispiel die Mutter ihre Rolle nicht nur zu 80%, sondern zu 150% erfüllt. Es ist die Angst, durch die Okkupation der Seelenwelt durch andere – sich selbst zu verlieren.

Ja, soziale Phobie kann krankmachen, aber das hängt in starkem Maße von deiner Einstellung zu dir selbst ab. Man kann sich da annehmen, wie man ist – aber sich auch in einen inneren Kampf verstricken – der letztlich die Seele zerfrisst.

Du solltest das also entspannt betrachten, dann wird deine Seele den Raum für ein natürliches Regulativ zwischen den beiden Kräften finden können. Freu dich also über deinen schönen Traum, mit der sich die Seele ihr Heil in einer ausgewogenen Weise erfüllt. Vergiss nicht: Traumarbeit ist Seelenarbeit.


Merlin​
 
.. Es ging rein um dieses "Gehalten-Werden"- wisst ihr, was ich meine?? Das war ganz wunderbar..

ja klar kann man wissen, was gemeint ist, also ich weiß es auf jeden Fall.
einfach so im Arm sein und/oder den Anderen im Arm halten, das ist super schön.
ich genieße das immer sehr und fänd´s ganz schlimm, das nicht zu haben.

Meine letzte Umarmung ist beinah fünf Jahre her, "braucht" Mensch denn körperliche Nähe in diesem Sinn um "Gesund" zu sein??

meiner Meinung nach ein klares Ja.
fehlt einem Berührung auf Dauer, wirkt sich das als ein Mangel irgendwie aus.
(das heißt aber wiederum nicht, daß ein Mensch, der Berührung hat, automatisch gesund ist)

warum wohl haben so viele alleinlebende Menschen Haustiere, die sie kuscheln können?
Mancher geht auch zur klassischen Massage, um mal berührt zu werden.
das ist übrigens ein guter Tip und ja auch was ganz Normales und Erschwingliches.

ich weiß noch, als ich einige Jahre allein gelebt hatte, mußte ich mal wegen Nierenschmerzen geröntgt werden,
und wie ich da so auf der harten kalten Röntgenliege lag, lief mir auf einmal eine Träne aus dem Augenwinkel ins Ohr.
die Assistentin dort sah das und fragte "tut´s so weh?" aber das war es gar nicht. es war dieses Gefühl von Verlorenheit,
dieses armselige da liegen ohne jede Wärme, ohne Schutz auf hartem Boden, und man weiß nicht was los ist. ..
da hat sich eine übergroße Spannung Luft gemacht in Form dieser stillen Träne. war übrigens organisch alles okay.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Yogurette,

da möchte ich dir in vielen Punkten nicht widersprechen. Es ist nur so, dass manche Menschen das anders empfinden. Massage wird von ihnen zum Beispiel als unangenehmen empfunden. Was bei ihnen oft zu einem inneren Konflikt führt, ist dann das was andere dazu sagen.

Dieser Wesenszug hängt auch mit den Genen zusammen, mit dem einfach zu wenig von dem Botenstoff Oxydtocin (Kuschelhormon) ausgeschüttet wird. Da jetzt eine Massage aufzuschwatzen wäre Kontraproduktiv. Es macht nach meinem Verständnis wenig Sinn mit einem unentspannten Verhältnis einen Druck aufzubauen. Der Wunsch nach Nähe muss aus dem Herzen kommen und nicht aus dem Wollen.


Merlin​
 
Hallo Merlin - Da sagst Du was Wahres ! mit der dominanten Mutter - bei mir war es so. Und ich habe mich durch all meine vergangenen Beziehungen so schwer getan. Ich war irgendwann an dem Punkt,daß ich beziehungsunfähig sei,so meinte ich. Habe nun nach langer Zeit der Entbehrung (vom Berührungen) wieder mal Kontakt zu Jemanden. Ich kenne sehr gut diese Träume : Dieses starke fühlen von Berührung und zusammen-sein !
 
Hatte auch schon ähnliche Träume

Ist dann komisch wenn man aufwacht, dass manches im Traum funktioniert aber real halt nicht.

LG PsiSnake
 
Ja,DAS ist ja der Sinn bei diesen Träumen,daß man das bekommt,was einem so gefehlt hat. Im Traum bin ich ja der Regisseur,und mache mir die Szene besonders perfekt u. schön.Da gibt´s eben keine "Pannen",mit dem Partner,wie im realen Leben !
 
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