Siriuskind
Sehr aktives Mitglied
Klar. Ich habe mein Herz an ihn überwiesen
Ah! Das ist eine hervorragende Bezahlung!!
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Klar. Ich habe mein Herz an ihn überwiesen
Ah! Das ist eine hervorragende Bezahlung!!
Im Grunde ja, jede Beziehung ist ein Geschäft. Wahrscheinlich würden die wenigsten Menschen auch nur Freundschaften eingehen, wenn diese für sie nicht ein Gewinn wären. Da habe ich auch schon sehr abstrakte Dinge erlebt. Z.B. ist im Singlebereich ja Mensch als Unterhaltungsmedium sehr beliebt ... was man daran erkennt, dass man von diesen Menschen nichts mehr hört, sobald sie einmal einen Partner haben.
Ich habe auch eine Freundin, mit der mich so etwas wie Seelenliebe verbindet. Wenn ich es genau anschaue, dann sind das aber doch - wenn auch auf relativ hoher Ebene - wieder Abhängigkeiten die uns verbinden. Es sind halt dann bereits tiefergehende psychische Bedürfnisse, und nicht mehr so auf rationaler/sachbezogener Ebene, aber sie sind trotzdem da.
Selbstaufgabe wird es nur dann, wenn die Selbstliebe eines der Partner fehlt. Oder wenn die Bedürfnisse derart überlagern, dass alles akzeptiert wird nur um in der Partnerschaft zu bleiben (z.B. die Sicherheit einen Mann an der Seite zu haben gegen die relativ geringe Unsicherheit dass er halt jeden Abend betrunken heimkommt). Aber das sind dann halt immer ganz individuelle psychische Dispositionen, die sich da treffen.
Liebe kann auch sehr leicht, einfach und hell/heil sein. Das ist von den Beteiligten abhängig und ihrem Umgang mit großen Emotionen. Mir kommt vor, dass gar nicht so wenige Menschen vor großen, sehr existenziellen Gefühlen und Erfahrungen instinktiv zurückschrecken, man gibt damit ja auch schon Stück Autonomie ab, weil ab dem Moment der Verbindung, das Leben eines anderen unweigerlich mit einem zusammenhängt und alles was diese Person betrifft, auch Auswirkungen auf mich hat.
Darum scheinen manche Menschen alles zu tun, um diese Gefühle möglichst rasch wieder klein oder gleich weg zu bekommen, sie zwängen sie ein, sie ersticken und kontrollieren was laut singen und verrückt sein möchte, sie vergiften die Liebe mit vielen anderen Gefühlen wie Mißtrauen, Eifersucht und überfrachten die Sache mit Erwartungen, die in Wahrheit niemand erfüllen kann und dann ist die Gefahr der allzu gorßen Emotionen recht bald gebannt und alles ziemlich gewöhnlich, mitunter sogar unerfreulich.
Für mich ist die essentielle Haltung jene, dem anderen wirklich mit Wohlwollen zu begegnen, mit einer unverbrüchlich positiven Haltung, die ihm zeigt "du bist vollkommen okay so wie du bist und wenn du bisher deine große Nase und deine Schüchternheit und deine Launen nicht gemocht hast, dann möchte ich dir versichern, dass du genau so perfekt für mich bist und ich dich nicht anders haben möchte, ich liebe dich mit all deinen Ecken, weil du fabelhaft für mich bist". Viele machen das jedoch nur ganz zu Beginn und beginnen recht rasch am anderen rumzukorrigieren, dauernd zu kritisieren, anstatt Wohlwollen zu praktizieren.
Ich denke nicht, dass deine Interpretation hier richtig ist. Nach meiner Erfahrung geht es weniger darum, die wirklich großen Gefühle (hey, was ist ein "grosses" Gefühl ) nicht zulassen zu können, sondern generell darin, Gefühle nicht mehr zulassen zu können oder zu wollen. Zum Einen deshalb, weil manche vorherigen Partnerschaften einfach dazu beigetragen haben, die eigenen Gefühle als schlecht anzusehen oder zu unterdrücken weil sie nicht lebbar waren, zum Anderen weil Gefühle eben auch verletzbar machen, und daher Gefühle nicht als gut angesehen werden.
Mißtrauen und Eifersucht ist ein bißchen ein anderes Thema. Wer möchte es jemandem verdenken, wenn er nach einigen schlechten Partnerschaften Angst hat, und daher mißtrauisch und eifersüchtig wird. Und Angst erzeugt ja bekanntlich die größten Emotionen.
Hast Du in letzter Zeit einmal Dates gehabt? Für manche Menschen beginnt ja schon beim Date ein Kampf, bei dem man sich fragt warum sie eigentlich einen Partner suchen. Da findet sich alles, vom Einkauf eines Partners nach Warenhauskatalog (nach den in den Singlebörsen bekanntgegebenen Oberflächlichkeiten) über Erwartungshaltungen die zu erfüllen sind bis hin zu extrem negativen Haltungen dem anderen Geschlecht gegenüber.
Was mir immer wieder begegnet sind Menschen, die schon bei den ersten oberflächlichen Mails meinen, dass sie keine Freundschaften sondern nur einen Partner suchen. Das ist für mich "Einkaufen" der schlimmsten Art - ich will einen Partner, aber der Mensch der mir begegnet ist mir nicht einmal eine Freundschaft oder zumindest eine Bekanntschaft wert? Wie aber kann Partnerschaft existieren, wenn einem die Menschen denen man begegnet nicht einmal eine weitaus einfachere Beziehung wert sind?
Solche Vorstellungen - oft getrieben durch extrem idiotische aus dem amerikanischen übersetzte Singleratgeber - sind dann halt ein sicherer Garant dafür, dass sich Singles selber frustrieren und letztendlich gar keine Partnerschaft über eine Sexbeziehung hinaus mehr haben wollen.
Banalisiert man für sich selbst die Verbindung nicht, indem man sie analytisch auf die psychologischen Verstrickungen reduziert, die wohl in jede Form von Zu- oder Abneigung hineinwirken?
Kann man jetzt diskutieren - ist eine Partnerschaft nicht eigentlich etwas ganz Banales?
Ich sehe es nicht so, das man die Verbindung banalisiert, wenn man sie psychologisch-analytisch betrachtet. Denn meistens werden Beziehungen - egal welcher Art - sowieso automatisch emotional betrachtet. Aber Menschen helfen kann man nur, wenn man auch die Mechanismen versteht, warum etwas so passieren muß, wie es tatsächlich auch passiert, um regulierend eingreifen zu können oder die gleichen Fehler zumindest in Zukunft vermeiden zu können. In der Praxis wollen die meisten Menschen auch wissen, warum ihre Beziehungen so verlaufen sind ... nur ist es dann halt zu spät, noch etwas zu verändern.
Seine Themen hat jeder Mensch, und wenn ich Beziehung basierend auf diesen Themen führe, dann werden die Beziehungen halt oft nicht so glücklich verlaufen bzw. schon von Anfang an ein Ablaufdatum haben. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, wie positiv sich Beziehungen verändern können, wenn man ein paar eigene Themen aufräumt, und sich selber klar ist, was man will und braucht.
Aber natürlich kann man es auch "esoterisch" betrachten, und sich selber kasteien und unglücklich machen, weil der Partner ja "eine Lernaufgabe" ist ... nur sollte man dann vielleicht lieber lernen statt unglücklich werden ....
Nein, für mich ist die Liebe ein Mysterium. Damit meine ich nicht Verliebtstein, das so wie ein Strohfeuer rasch wieder vorbeigeht, sondern diese wirklich tiefe Empfindung, die sich von Anfang an grundlegend von Verliebtheit unterscheidet und das löst durchaus vieles in einem aus, sich dem zu stellen ist die Herausforderung und zugleich die Möglichkeit eben heil zu werden, wenn man gemeinsam das Wagnis eingeht.
Ich finde Analyse dann wichtig, wenn es darum geht destruktive Verhaltensweisen zu erkennen und zu lösen oder eingespielte Muster zu durchbrechen, dann ist es ein hilfreiches Instrument, aber manchmal ist ein wenig Pathos und Erhöhung eine schöne Sache, das verleiht für mich diesen gewissen Glanz und den habe ich ganz gerne. Hat nix mit "esoterisch" zu tun oder damit, dass man unglücklichen Beziehungen bleiben soll, denn ich glaube nach wie vor, dass Liebe dazu führen soll, dass wir uns gegenseitig heilen, nicht zerstören. Alles was in eine andere Richtung läuft, hat nichts mit Liebe zu tun.
für mich ist die Liebe ein Mysterium.