ich danke crossfire, shimon und urajup für ihre freundlichen worte.
ja - ich denke - ich habe mich tatsächlich befreit.
wer kann schon mit absoluter sicherheit von sich selbst sagen - oder besser - sich selbst sagen -
wenn ich in einen krieg gezwungen werde, mache ich ganz einfach nicht mit?
ich töte nicht - auch dann nicht, wenn es meinen eigenen tod bedeutet.
ich denke, dessen kann sich nur wirklich sicher sein, wer es erlebt hat.
vor diese herausforderung hat mich mein sohn gestellt -
und ich habe bestanden.
aber es war leicht - denn ich wusste, dass es ihm nicht um den krieg gegangen ist -
sondern im gegenteil genau darum -
selbst unter härtestem zwang nicht zum mörder (ankläger) zu werden.
(leicht - schon schwer unter anführungszeichen - denn getötet hat er sich erst selbst - als ich bereit war zu sterben für ihn.)
tja - mein nunmehriger exmann war auch keine echte herausforderung - auch wenn er mich mich mit allem und jedem in stich gelassen hat, obwohl ich sein leben - sogar körperlich - zu retten willens und im stande war.
ihn hatte ich mir ja ausgesucht - und damit verantwortung getragen -
verantwortung, der ich auch in sehr behutsamer trennung gerecht geworden bin.
die ultimative herausforderung ist meine mutter.
sie habe ich mir nicht ausgesucht.
jetzt wurde ich erneut vor die herausforderung gestellt.
krieg wurde versucht mir aufzuzwingen -
einen krieg, den ich nie geführt habe.
ich sage meiner mutter seit über vierzig jahren - du schuldest mir nichts -
ich dir aber auch nicht.
ich habe es gelebt. -
sie konnte - kann es nicht.
nun haben die hilfskräfte versucht mich in einen krieg hineinzuzwingen, der nicht meiner ist.
sie haben es über die mitleidsschiene versucht -
(die arme frau, die jetzt in ihren eigenen exkrementen liegt - obwohl ja wohl die hilfskräfte dafür da wären, den missstand zu beseitigen -
was - wie sich jetzt herausstellt, ja auch möglich erscheint)
wie auch über die finanzielle schiene.
gegenseitig haben sie mir hinterbracht, dass meine arme mutter finanziell ausgenommen werden würde, wenn ich nicht die besachwalterung meiner mutter bei gericht beantrage.
klar wäre es in meinem interesse, dass mein erbe nicht den bach runter geht.
klar auch - wenn ein nicht dementer mensch besachwaltert werden soll, geht's nur über das betreiben der angehörigen - der erben.
aber -
um mein erbe zu retten, werde ich mich mit sicherheit nicht in den krieg zwingen lassen, den andere angezettelt haben -
aus ihren eigeninteressen heraus.
(bezahlung ihrer rechnungen, die, wie sich jetzt herausstellt, vielleicht doch auch anders einzutreiben sind.)
ich lasse keinen menschen besachwaltern, dessen einziges lebensinteresse immer nur und ausschließlich an materiellen werten gehangen hat -
und der nicht ausreichend dement ist, um die demütigung mitzubekommen.
die rache ist nicht meins -
und sie ist es deshalb nicht -
weil es mich meinen seelenfrieden kosten würde -
etwas zu leben, was ich nicht bin.
ich danke auch all den psychologen, die ich in der letzten zeit gesprochen habe -
und die mich so nachhaltig bestärkt haben darin -
exakt den weg weiter zu gehen, den ich auch schon im umgang mit meinem sohn gegangen bin.
jeder mensch hat das recht zu leben - aber auch zu sterben - so wie er es will.
und was er mit seinem materiellen besitz macht - auch das ist auschließlich sein ding.
mein sohn - ja nun wohl nicht wirklich vermögend - hat sich verabschiedet unter hinterlassung des geldes, das für die bestattung nötig war -
und für die wiedergutmachung der materiellen schäden, die er bei lebzeiten verursacht hat.
ich weiß nicht, wie diese neue (hoffentlich letzte) herausforderung nun enden wird -
es wird für mich nur eines wichtig sein -
ich werde ich selbst geblieben sein.