Zitat von m290: ja, das lebt von dem Vergleich von nepios, "Kind" und aner, "Mann". Nepios ist etwas ganz anderes als das was Jesus anspricht, da spricht er von "paidia", Kindlein (Matthäus 18,3). Nepios ist die Betonung der Begrenztheit, Beschränktheit. Jeder Mensch muss durch diese Beschränktheit durchgehen. Man kann nicht abkürzen. Man nimmt die Welt zunächst für bare Münze, bevor man in den Spiegel schauen kann, und dann hinter den Spiegel schauen kann. Und wenn man hinter ihn schaut, so hat man erkannt und ist erkannt.
In den Spiegel schauend erkennen wir die Welt als Spiegel unserer selbst, und doch, es ist nur ein bißchen hier, ein bißchen da, was an Erkennen da ist.
Man baut ein Wissen auf, und doch, um hinter den Spiegel zu schauen, braucht es das Nicht-Wissen. Das kommt aber erst nach dem Wissen.
Kapitel 71 des Dao De Dsching:
Die Nichtwissenheit wissen
ist das Höchste.
Nicht wissen, was Wissen ist,
ist ein Leiden.
Nur wenn man unter diesem Leiden leidet,
wird man frei von Leiden.
Daß der Berufene nicht leidet,
kommt daher, daß er an diesem Leiden leidet;
darum leidet er nicht.