Die Personen und die "Argumente" rund um das Fürstentum ernst zu nehmen, fällt schwer. Dies insbesondere in Anbetracht des Videos von der "Gründungsvorbereitungsveranstaltung".
Über sich selbst erzählte Jessie Marsson während des Vortrags auch einiges.
Zunächst wird er von einer Zuschauerin auf das rote Tuch angesprochen, das er um seinen Kopf gewickelt hat. Marsson holt etwas aus und erklärt, er sei als 13jähriger nackt aus einem Auto geworfen worden, dann sei er mit seinem Ziehvater im Gefängnis gewesen. "Als Tatvorwurf: ich sei auf 9 Jahre geschminkt, 15. Oktober 2002, und hätte in pornografischen Posen auf einer Wiese gesessen", so Marsson und weiter: "Das reicht aus, um (...) eine gutgehende Fahrschule dichtzumachen, eine gute Familie zu zerrütten und einem Selbständigen die Existenz zu ruiniern."
Das rote Tuch habe damals die Blutung an seiner Schulter gestoppt. Übrigens habe er noch bis zum 16. Lebensjahr die beiden Kugeln, die in seinem Rücken gesteckt hätten, als Halskette getragen. Die habe er aber verloren als damals in Ingolstadt seine Wohnung komplett niederbrannte.
Bereits hier kommen einem verstandesbegabten Menschen zumindest leichte Zweifel am Geisteszustand des Herrn Marsson. Andererseits: wer von uns möchte sich anmaßen, aus der Ferne darüber zu urteilen? Vielleicht stimmt wenigstens ein Hauch der Biographie und die Geschichten des Herrn Marsson sind auf ein Trauma zurückzuführen?
Jessie Marsson fährt schließlich fort, die Zuhörer über Details aus seinem Leben zu "informieren":
"Jetzt ganz kurz in meine Geschichte rein:
Irgendwie bin ich entstanden. Durch welche Kräfte auch immer. Nicht durch den normalen Fall. Wir gehören zum so genannten Sirius(?)-Projekt. Clon-Kinder. Das hängt auch mit dem Patriot Act zusammen. (...) Das hängt mit MK Ultra zusammen, wenn Euch das was sagt. (...)
Das hängt mit den Gesetzen zusammen, daß man seit 1943 an der Bostoner (?) Universität einem gewissen Mengele (...) den Auftrag gegeben hat, Forschungen an Menschen vorzunehmen. Das wurde von Boston (?) bezahlt, von der Bush-Familie mitfinanziert und die haben auch Mengele und einige andere später nach Argentinien gebracht. (...) Alle Akten diesbezüglich was ich jetzt sage sind vorhanden (...). Bloß kein Staat der Welt (...) bis auf Germania hoffe ich, hat bis dato Interesse gehabt, das zu veröffentlichen.
Das Problem an der ganzen Sache ist, daß (...) ich ein veraltetes System bin. Ich bin Baujahr 81, eventuell, vielleicht auch 80 oder 79. Ich weiß es nicht genau. Die Akten sind da ein bißchen zweideutig. (...) Mein ganzer Werdegang bis 2004, inklusive Militär, war vorgegaukelt, vorgespielt. Und ich Idiot hab's nicht gewußt."
In einem Live-Stream am 18.01.2009 antwortete Marsson auf die Frage nach seinem wirklichen Namen, daß er nicht wisse, wie er wirklich heißt. Dann wußte er wieder wilde Geschichten aus seiner Vergangenheit zu berichten. Außerdem erklärte er, daß er mit einem Visum in Deutschland unterwegs sei und es Probleme damit gebe, wenn er irgendwo eine Blutprobe abgeben müsse: sein Visum erlösche. 1985/86 sei Marsson nach Deutschland gekommen. Nicht minder verworren Marssons Antwort auf die Frage nach seinem Geburtsdatum: in seinen Akten seien verschiedene vorhanden: 1979, 1980, 1981... Er habe auch Schamanen und einen Druiden gefragt. Ginge es nach den Schamanen, sei sein Geburtstag der 26.06.1981.
Auf die Frage, wovon er seinen Lebensunterhalt bestreite, verwies Marsson u.a. auf einen Webshop, eine "Kräuterfirma". Er verkaufe "Kräuterrezepturen von Nostradamus", die Firma laufe "relativ gut". Es handele sich dabei um eine englische Limited.
Was Marsson hier aus seiner Biographie verschwieg, ist zunächst eine sehr merkwürdige "Geschäftstätigkeit". Unter einer Adresse eines kostenlosen Webhosters aus Österreich wurde u.a. getragene Wäsche zum Kauf angeboten. Im Impressum des Shops, der inzwischen vom Webhoster geschlossen wurde, tauchte der Name "Jessie Dumanch" auf. In den AGBs war u.a. zu lesen, "Sollten Sie die Ware nicht wünschen, so widerrufen Sie bitte Ihre Bestellung umgehend per e-mail bei jessie.dumanch@(...)".
Ebenfalls verschweigt Marsson seine offensichtlich enge Freundschaft zu Uwe Bradler, dem "Pressesprecher" der "Exilregierung Deutsches Reich". Bradler ist u.a. wegen Besitzes (kinder-)pornographischer Schriften und Volksverhetzung vorbestraft. Er saß ab Sommer 2006 für 23 Monate in Spanien in Untersuchungshaft, wurde nach eigenen Angaben jedoch freigesprochen....