Amant
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Rodung des Hambacher Forstes: Legal, aber nicht legitim
Der feine Unterschied zwischen legal und legitim - er könnte in der Auseinandersetzung um die Rodung des Hambacher Walds nicht größer sein. Zwar bewegen sich der Energiekonzern RWE und die nordrhein-westfälische Landesregierung noch im gesetzlichen Rahmen, doch legitim ist ihr Handeln längst nicht mehr. Das Beharren der beiden Akteure, die vor über 40 Jahren eingeschlagene Route nicht zu verlassen, verstößt angesichts der Heißzeitstudie gegen jede ökologische und ökonomische Vernunft.
von Christiane Schulzki-Haddouti
Auch das Timing der Räumungsarbeiten irritiert: Mitte Oktober wird das Oberverwaltungsgericht entscheiden, ob der Wald aus Naturschutzgründen erhalten werden muss. Die DIW-Studie führt an, dass der Hambacher Wald alle Kriterien erfülle, um nach der EU-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat ins ökologische Netz »Natura 2000« aufgenommen zu werden. Er besteht nämlich teilweise aus dem naturschutzrechtlich besonders wertvollen Maiglöckchen-Stieleichen-Hainbuchenwald, in dem mehr als 100 Vogelarten, 10 Fledermausarten, Amphibien und Haselmäuse vorkommen. Diese Vielfalt gebe es nur noch in wenigen der ältesten Wälder in Mitteleuropa.
© DPA / Christophe Gateau (Ausschnitt)
Protest im Hambacher Forst | Der Hambacher Forst entzweit die deutsche Zivilgesellschaft. Viele Menschen können nicht nachvollziehen, dass der Wald für den Braunkohleabbau weichen soll.
Genau einen Monat vor der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts aber gab das nordrhein-westfälische Innenministerium den Räumbefehl: 51 Baumhäuser, die Aktivisten in den vergangenen Jahren quer durch den Wald aufgebaut haben, sollen von der Polizei in teils lebensgefährlichen Aktionen »aus Brandschutzgründen« geräumt werden.
https://www.spektrum.de/kolumne/legal-aber-nicht-legitim/1593496
"Brandschutzgründe": Vielleicht könnte man die Bundeswehr zu Einsatz bringen und einige Raketentests machen? Das würde sicher einiges beschleunigen ..
Und es ist ja nicht so, dass die Kommunen nicht auch daran beteiligt wären, anbei eine Übersicht der kommunalen Anteilseigner - es sind ein paar Seiten zu lesen.
https://www.greenpeace-koeln.de/wp-content/uploads/2018/04/RWE-Kommunen-Text_180113b.pdf
Hambacher Forst
RWE-Kommunen profitieren von kohlefreundlicher Politik
Der Hambacher Forst wird gefällt – daran hält der Energiekonzern RWE fest. Doch hinter RWE stehen auch zahlreiche Städte, Gemeinden und Landkreise, die Aktien des Konzerns halten. Und die machen sich durchaus Sorgen um das Klima – wie passt das zusammen?
Frank Taschner, Geschäftsführer der Grünen-Fraktion im Bochumer Rathaus, ist gar nicht froh, wenn er die Nachrichten zum Hambacher Forst hört. Indirekt ist er als Politiker sozusagen Miteigentümer von RWE, dem Unternehmen, dass die Braunkohle unter dem Wald abbaggern will. Die Stadt Bochum war über Jahrzehnte einer der größten Aktienbesitzer des Energieunternehmens, das viel Geld mit Braunkohle verdient hat, die wesentlich zur Freisetzung des Klimagases CO2 beiträgt.
Von Kai Rüsberg
https://www.deutschlandfunk.de/hamb...tieren-von.697.de.html?dram:article_id=428288
Der feine Unterschied zwischen legal und legitim - er könnte in der Auseinandersetzung um die Rodung des Hambacher Walds nicht größer sein. Zwar bewegen sich der Energiekonzern RWE und die nordrhein-westfälische Landesregierung noch im gesetzlichen Rahmen, doch legitim ist ihr Handeln längst nicht mehr. Das Beharren der beiden Akteure, die vor über 40 Jahren eingeschlagene Route nicht zu verlassen, verstößt angesichts der Heißzeitstudie gegen jede ökologische und ökonomische Vernunft.
von Christiane Schulzki-Haddouti
Auch das Timing der Räumungsarbeiten irritiert: Mitte Oktober wird das Oberverwaltungsgericht entscheiden, ob der Wald aus Naturschutzgründen erhalten werden muss. Die DIW-Studie führt an, dass der Hambacher Wald alle Kriterien erfülle, um nach der EU-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat ins ökologische Netz »Natura 2000« aufgenommen zu werden. Er besteht nämlich teilweise aus dem naturschutzrechtlich besonders wertvollen Maiglöckchen-Stieleichen-Hainbuchenwald, in dem mehr als 100 Vogelarten, 10 Fledermausarten, Amphibien und Haselmäuse vorkommen. Diese Vielfalt gebe es nur noch in wenigen der ältesten Wälder in Mitteleuropa.
© DPA / Christophe Gateau (Ausschnitt)
Protest im Hambacher Forst | Der Hambacher Forst entzweit die deutsche Zivilgesellschaft. Viele Menschen können nicht nachvollziehen, dass der Wald für den Braunkohleabbau weichen soll.
Genau einen Monat vor der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts aber gab das nordrhein-westfälische Innenministerium den Räumbefehl: 51 Baumhäuser, die Aktivisten in den vergangenen Jahren quer durch den Wald aufgebaut haben, sollen von der Polizei in teils lebensgefährlichen Aktionen »aus Brandschutzgründen« geräumt werden.
https://www.spektrum.de/kolumne/legal-aber-nicht-legitim/1593496
"Brandschutzgründe": Vielleicht könnte man die Bundeswehr zu Einsatz bringen und einige Raketentests machen? Das würde sicher einiges beschleunigen ..
leider muss man noch hinzufügen...wo war der staat als RWE diesen grund kaufte, bzw. abgegeben wurde? die regierung, insbesondere auch die günen?
war es nicht jedem klar was RWE damit vorhatte?...
Und es ist ja nicht so, dass die Kommunen nicht auch daran beteiligt wären, anbei eine Übersicht der kommunalen Anteilseigner - es sind ein paar Seiten zu lesen.
https://www.greenpeace-koeln.de/wp-content/uploads/2018/04/RWE-Kommunen-Text_180113b.pdf
Hambacher Forst
RWE-Kommunen profitieren von kohlefreundlicher Politik
Der Hambacher Forst wird gefällt – daran hält der Energiekonzern RWE fest. Doch hinter RWE stehen auch zahlreiche Städte, Gemeinden und Landkreise, die Aktien des Konzerns halten. Und die machen sich durchaus Sorgen um das Klima – wie passt das zusammen?
Frank Taschner, Geschäftsführer der Grünen-Fraktion im Bochumer Rathaus, ist gar nicht froh, wenn er die Nachrichten zum Hambacher Forst hört. Indirekt ist er als Politiker sozusagen Miteigentümer von RWE, dem Unternehmen, dass die Braunkohle unter dem Wald abbaggern will. Die Stadt Bochum war über Jahrzehnte einer der größten Aktienbesitzer des Energieunternehmens, das viel Geld mit Braunkohle verdient hat, die wesentlich zur Freisetzung des Klimagases CO2 beiträgt.
Von Kai Rüsberg
https://www.deutschlandfunk.de/hamb...tieren-von.697.de.html?dram:article_id=428288