17.04.2009 (GWUP) - Der UN-Menschenrechtsrat hat zum zweiten Mal eine Resolution verabschiedet, nach der die "Diffamierung von Religionen", insbesondere des Islams, als Rassismus zu brandmarken sei. In diesem Beschluss werden Medien und "extremistische Organisationen" beschuldigt, "Stereotypen bestimmter Religionen und heiliger Personen" zu verbreiten. UN-Mitgliedsstaaten werden aufgefordert, innerhalb ihrer Rechtssysteme dagegen vorzugehen. Die Besorgnis über Rassismus und Diskriminierung in einer Zeit des "Kriegs gegen den Terror" wurde zum Anlass genommen, um Kritik am Islam mit anti-muslimischer Hetze gleichzusetzen. Offenbar soll das Recht auf freie Meinungsäußerung im Namen von "Dialog" und "Vielfalt" erstickt werden. Die Resolution wurde mit 23 gegen 11 Stimmen bei 13 Enthaltungen verabschiedet, zwei Ja-Stimmen mehr als beim ersten Mal.
Zusammen mit dem Center for Inquiry International und anderen Nichtregierungsorganisationen verurteilt die GWUP diese Resolution. Der GWUP-Vorsitzende Amardeo Sarma warnt vor den Auswirkungen eines Verbots der Kritik an Glaubenssystemen. "Hierdurch werden die Grundlagen einer offenen Gesellschaft und von Wissenschaft in Frage gestellt. Wissenschaft ohne freies Denken und freie Rede mit der Möglichkeit, potentiell anstößige Fragen anzusprechen, ist undenkbar." Diffamieren könne man nur Personen, keine Glaubenssysteme. Nach Auffassung einer breiten Gruppe von sozialen Organisationen werden solche Resolutionen lediglich dazu führen, dass die Unterdrückung unerwünschter Meinungen, insbesondere in islamischen Staaten, legitimiert wird.
GWUP e.V.