Gngige Ansichten in der "Esoszene"

Bijoux

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Guten Morgen!

Aufgrund eines anderen threads bei "unter uns" moechte ich mal etwas ansprechen, was mich immer wieder bewegt.
Es gibt einige Saetze und Aussagen in der "Esoszene", die Hochkonjunktur haben, sozusagen "in" sind.
Aber sind sie auch wahr, nur, weil sie bei jeder Gelegenheit anderen als Wahrheit aufs Butterbrot geschmiert werden?
Ich denke hier vor allem an eine Theorie:
Kernaussage: stoert mich etwas an einem anderen, so lehne ich das, was mich stoert, deshalb ab, weil ich ebensolche Tendenzen habe, die ich in mir selber ablehne.
Oberflaechlich betrachtet ist das sehr eingaengig, weil es Toleranz foerdert und Verstaendnis fuer andere.
Ein bisschen weiter gedacht, ist es mir zu bequem, denn es foerdert ebenso Fatalismus und Gleichgueltigkeit.
Ich gehoere nicht zu denen, denen alles gleich gueltig ist, jedenfalls nicht auf der menschlichen Ebene.
Waere das naemlich so, dann brauchten wir keine Gesetze, keine Ruecksichtnahme, jeder koennte drauflosleben, wie es ihm eben passt, denn alles waere erlaubt und jedes Verhalten waere wertfrei.
Wozu sollten wir uns dann ueberhaupt entwickeln und unser Bewusstsein erweitern, wenn sowieso alles gleich ist?
Z.B. soziale Gerechtigkeit waere voellig ueberfluessig.
Gibt es hier wirklich jemanden, der zum Beispiel Sklaverei wieder tolerieren wuerde oder Leibeigentum?
Dem es gleich gueltig ist, wenn Gift ins Meer geschuettet wird, in dem er und seine Kinder baden moechten? Das sind nur zwei Beispiele!
Also das Recht der Faust und der Grobheit waere dem sozialen Empfinden und dem Gerechtigkeitssinn gleich gueltig?
Oder habe ich da wieder mal etwas missverstanden?
Ich kann sehr viel tolerieren, Macken, Schwaechen usw., aber ich habe meine Grenzen.
Zum Beispiel lehne ich Hooligans, die saufend und groelend durch die Gegend ziehen und die heitere Stimmung anderer verderben, ab.
Das habe ich am Wochenende erlebt, und ich fand diese Typen einfach nur graesslich und habe mich schnell aus ihrem "Einflussbereich" entfernt.
Ich lehne auch Folterknechte ab, mir graust es vor jeder Art Gewalt!
Tja, aber was heisst das denn nach der schoenen Spiegeltheorie?
Dass ich im Grunde selber gerne groelen und saufen wuerde?
Dass ich ebenso gerne andere foltern wuerde?
Ich bin mal gespannt, ob das jemand hier im Ernst behaupten wird ;)!
Bitte keine Missverstaendnisse:
Ich verstehe, dass sich Menschen aufgrund ihrer persoenlichen Vorgeschichte so entwickeln koennen, dass sie so handeln, aber das ist auch schon alles.
Ihr Verhalten tolerieren oder mich mit ihnen an einen Tisch setzen moechte ich nicht, wenn ich es nicht muss!
 
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Hi Bijoux,

Bijoux schrieb:
Aufgrund eines anderen threads bei "unter uns" moechte ich mal etwas ansprechen, was mich immer wieder bewegt.
Kernaussage: stoert mich etwas an einem anderen, so lehne ich das, was mich stoert, deshalb ab, weil ich ebensolche Tendenzen habe, die ich in mir selber ablehne.
Oberflaechlich betrachtet ist das sehr eingaengig, weil es Toleranz foerdert und Verstaendnis fuer andere.
Ein bisschen weiter gedacht, ist es mir zu bequem, denn es foerdert ebenso Fatalismus und Gleichgueltigkeit.
Ich gehoere nicht zu denen, denen alles gleich gueltig ist, jedenfalls nicht auf der menschlichen Ebene.
wie kommst du jetzt von Spiegelung auf Gleichgültigkeit? Das verstehe ich zumindest jetzt auf Anhieb nicht, kannst du das ein bißchen genauer erläutern? Der Thread, von dem du schreibst, wäre auch interessant, kannst du einen Link posten?
 
Das mit der Spiegeltheorie haut auch nur dann hin wenn man anderen mit Gewalt begegnet. Diese hat eben viele Gesichter...

Als Beispiel die von dir genannten Hooligans; die ziehen pöpelnd und grölend durch die Gegend und verderben anderen die gute Laune.
Du ziehst dich zurück, weil du nicht damit einverstanden bist - das ist die eine Lösung.
Ein anderer würde sich vielleicht mit den Typen anlegen, sich zur Gewalt hinreissen lassen um sie zu verjagen, aber ist er so viel anders als sie, wenn er die gleichen Mittel nutzt?

Würden sich alle gleichermaßen zurückziehen, so wäre dies zwar ein passiver Widerstand, aber auch ein Widerstand. Oder denkst du die Hools würden auch dann noch kommen wenn keiner mehr da wäre mit dem sie sich anlegen könnten?

Mag Feige wirken, aber es ist allemale besser als sich endlose Strassenschlachten zu liefern, bei denen letztlich keiner gewinnt...
 
Hallo Bijoux,

interessantes Thema, welches du uns hier auf den Tisch legst..darüber habe ich mir auch schon öfters so meine Gedanken gemacht.
Zitat Bijoux:
Kernaussage: stoert mich etwas an einem anderen, so lehne ich das, was mich stoert, deshalb ab, weil ich ebensolche Tendenzen habe, die ich in mir selber ablehne.

Diese Kernaussage hat nicht nur in der Eso-szene ihren Platz, sondern auch in der Psychologie.
Dort wird sie als Projektion bezeichnet, das "Sündenbocksyndrom".
Es handelt sich hierbei um einen Angst-abwehrmechanismus, der -wie der Name schon sagt- eine Strategie der Psyche ist, um Angst und Konflikte abzuwehren.
Es gibt noch zahlreiche andere, z.B. Verdrängung, Sublimierung, Identifizierung, Vermeidung, Rationalisierung, Symptombildung, u.v.m.

Die Projektion gehört zu den am häufigsten benutzten dabei.
Kein Mensch ist frei davon. Um zu überleben, bedienen wir uns dabei mehreren Abwehrmechanismen.


Nun ist es so: Eine Zeitlang -vor allem in der Kindheit- erfüllen diese Mechanismen eine wichtige Funktion.
Der Mensch kann nur ein gewisses Quantum an Angst aushalten und als Kind ist man sowohl ökonomisch, als auch emotional völlig von den Erziehungsberechtigten abhängig.
Man kann nicht einfach mal seinen Koffer nehmen und ins Hotel ziehen, bis es Zuhause wieder besser läuft.
Also schützen diese Angstabwehrmaßnahmen die Psyche und sichern das Überleben.

Später mal, als Erwachsener, leistet man sich aber einen Bärendienst, wenn man in diesen Abwehrmaßnahmen gefangen bleibt.

Es gibt dazu einen schönen Spruch: Der Bunker unserer Kindheit, ist das Gefängnis unseres Erwachsenseins.

Bewußtmachung ist daher sehr wichtig.
Bewußtmachung bedeutet Freiheit.

Zitat Bijoux:
Ein bisschen weiter gedacht, ist es mir zu bequem, denn es foerdert ebenso Fatalismus und Gleichgueltigkeit.

Darum geht es eigentlich nicht. Es geht darum, zu erkennen.


Zitat Bijoux:
Waere das naemlich so, dann brauchten wir keine Gesetze, keine Ruecksichtnahme, jeder koennte drauflosleben, wie es ihm eben passt, denn alles waere erlaubt und jedes Verhalten waere wertfrei.

Nein, das bedeutet ja nicht, dass es keine Werte mehr und keine Ethik geben soll.
Ironwhistle hat es schon ganz gut gesagt, finde ich.
Es geht um das Gewaltpotenzial dabei.

Bestes Beispiel dafür sind doch im Forum "unsere" Todesstrafenthreads:

Es gibt diejenigen, die einfach anerkennen, dass die Gesellschaft natürlich vor schweren Gewaltverbrechern geschützt werden muss und dabei sogar auch zugestehen, dass unsere Rechtssprechung dabei sehr leger umgeht.
Sie erkennen auch an, dass es nicht richtig ist, was diese tun und dass es viel Leid bringt.
Sie begnügen sich aber damit, den Schutz der Gesellschaft zu fordern und empfinden es als ausreichend, wenn der Täter hinter Schloss und Riegel kommt - was ja eigentlich auch Strafe genug ist.

Andere wiederum, benutzen die Täter als Ventil, um ihre eigenen Aggressionen und ihre eigene Täterenergie auszuleben. Sie stehen dabei in ihren Vorschlägen, wie mit den Tätern zu verfahren ist, denselbigen teilweise in nichts nach.
Vom langsamen und qualvollen Foltern, Verstümmelung und Amputation diverser Körperteile, bis über medizinische Experimente ( Auschwitz lässt grüßen), war die Rede. Es gab so einige "kreative" Vorschläge.


Zitat Bijoux:
Wozu sollten wir uns dann ueberhaupt entwickeln und unser Bewusstsein erweitern, wenn sowieso alles gleich ist?

Zu erkennen, dass etwas vom anderen auch in mir steckt, bedeutet ja nicht, auf dieser Erkenntnis stehen zu bleiben.
Ich kann sie als Anlass nehmen, mich davon weg entwickeln zu wollen.
So nach dem Motto: Keiner ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

Mal noch als Abschluss ein eigenes Beispiel:

Früher konnte ich extrem schlecht damit umgehen, wenn jemand sich ständig in den Mittelpunkt stellen musste und überproportional viel Aufmerksamkeit von anderen forderte.
Ich bin in Gegenwart solcher Menschen regelrecht krank geworden, sie haben extreme Aggressionen bei mir ausgelöst.
Nun, auch ich habe an mir gearbeitet und ich weiß, was es mit mir zu tun hatte:
Ich hatte nie gelernt, jene gesunde Form der Aggression zu entwickeln, die man braucht, um zu bekommen, worauf man ein Recht hat.
Als Kind habe ich auch immer Wettkämpfe gehasst und konnte mich überhaupt nicht durchsetzen.
Ich war sehr in mich gekehrt, und ich wurde natürlich von aggressiveren Menschen ständig überrollt.


Seit ich gelernt habe, meine Bedürfnisse auch an den Mann zu bringen, auch etwas fordern zu dürfen, und mich gegen übergriffige Zeitgenossen abzugrenzen, oder auch ganz einfach "Nein" zu sagen, geht es mir da deutlich besser.
Insgesamt habe ich auch eine andere Einstellung zu den Menschen entwickelt, die an einem "Aufmerksamkeitsdefizit" leiden.
Ich finde sie manchmal immer noch anstrengend, oft genug aber auch liebenswert und stehe ihnen durchaus wohlwollend gegenüber.

Sie lösen keine Aggressionen mehr in mir aus. Gegebenenfalls, wenn es mir zu bunt wird, kann ich mich ihnen bestens entziehen.


Ich muss nicht mit ihnen Brüderschaft trinken und ich muss sie auch nicht hassen..
Weil ich diese Anteile in mir erkannt und integriert habe.

Das waren prima Spiegel für mich.. ;)


Liebe grüße Nithaiah
 
Bijoux schrieb:
Kernaussage: stoert mich etwas an einem anderen, so lehne ich das, was mich stoert, deshalb ab, weil ich ebensolche Tendenzen habe, die ich in mir selber ablehne.
Ich würde es etwas anders formulieren: Wenn mich eine Eigenschaft oder Verhaltensweise an anderen stört, dann würde ich dieselbe Sache auch an mir ablehnen. Daraus kann ich dann Rückschlüsse ziehen, welche Aspekte in meinem Selbstbild bzw. meiner Persönlichkeit zu kurz kommen.

Nithaiah schrieb:
Weil ich diese Anteile in mir erkannt und integriert habe.
Genau in dieser Integration liegt die Chance bei solchen Betrachtungen. Wenn ich eine Verhaltensweise ablehne (als Beispiel "andere rücksichtslos zur Seite drängen"), besteht die Gefahr, daß ich auch ihre positive Ausprägung (in diesem Fall etwa "sich durchsetzen") in mir unterdrücke, und diese mir damit nicht mehr zur Verfügung steht.

Bijoux schrieb:
Aber sind sie auch wahr, nur, weil sie bei jeder Gelegenheit anderen als Wahrheit aufs Butterbrot geschmiert werden?
Die Spiegelthematik wird leider öfters auch mal als rhetorisches Mittel eingesetzt, um die eigene Verantwortung auf den anderen abzuschieben (frei nach dem Motto "ich bin ja nur dein Spiegel").
 
Hallo Bijoux!
Kernaussage: stoert mich etwas an einem anderen, so lehne ich das, was mich stoert, deshalb ab, weil ich ebensolche Tendenzen habe, die ich in mir selber ablehne.
Das finde ich so formuliert etwas zu eng.
Für mich heißt es eher: Da ist etwas, wo bei mir eine Blockade, ein Problem ist. Das muß nicht dasselbe 1:1 sein, es kann auch das Gegenstück dazu sein, wie Schlüssel und Schloß zueinander, oder einfach etwas, was in meine "Rille" hackt, eine Angst weckt, eine alte Verletzung etc.

Daß das "etwas stört mich" in einem selbst eine Mitursache hat, sehe ich schon so. Wenn mich etwas stört und ich suche nach meinem Anteil dabei (was ich nicht immer tue), finde ich immer etwas. Oft scheinbar um 5 Ecken, aber gefühlsmäßig genau dazupassend.

Wenn ich aber jemand anderem den Satz um die Ohren haue, ist es wohl gut, meine eigene Motivation für die Verwendung eines solchen Satzes zumindest anzuschauen. Kann Abwehr sein, ein Mich-unverwundbar-machen-wollen, ein Besser-sein-wollen (z.B. um die innerlich gefühlte Kleinheit zu übertönen). Wenn heftige Emotionen dabei sind, ist es m.E. etwas derartiges.
Dann ist dieser Satz nicht "wahr" im Sinne von wahrhaftig, weil er etwas zu verdecken versucht.

Es gibt aber auch das Wahrnehmen und Aufzeigen solcher Szenarien ohne innere emotionale Involviertheit. Gerade schriftlich ist das vom anderen schwer zu unterscheiden. Und - aus der Warte des anderen - "sich etwas sagen lassen" ist schwierig, für mich und anscheinend auch für so manche andere, bedrohlich geradezu.

lg
Irene
 
Irfan schrieb:
Hi Bijoux,
wie kommst du jetzt von Spiegelung auf Gleichgültigkeit? Das verstehe ich zumindest jetzt auf Anhieb nicht, kannst du das ein bißchen genauer erläutern? Der Thread, von dem du schreibst, wäre auch interessant, kannst du einen Link posten?
Hallo Irfan,
jemand hat meine mail hierher verfrachtet, der besagte thread befindet sich im Forum "unter uns", ich will ihn aber in Ruhe lassen, er hat genug Staub aufgewirbelt.
Es wird da jemandem gesagt, seine "Kritik" an etwas sei in Wirklichkeit ein eigenes Problem.
So kam ich auf dieses Thema.
Mit der gleich Gueltigkeit meine ich zusaetzlich, dass ich immer wieder hoere und lese, alles sei im Grunde gleich, wozu dann also ueberhaupt Kritik?
Aber du hast recht, das sind im Grunde zwei unterschiedliche Themen!

Bijoux
 
An alle:
vielen Dank fuer die guten Antworten!
Ihr bestaetigt ueberwiegend meine Ansicht, dass die Spiegeltheorie vielfach zu platt angewandt wird nach dem Motto:
wenn du ein Problem damit hast, willst du nicht wahrhaben, dass bei dir ebensolche Tendenzen vorhanden sind.
Viel besser gefaellt mir:
wenn du ein Problem damit hast, schau bei dir selber nach, was da eventuell los ist.
Ich sage eventuell, weil die Spiegeltheorie ad absurdum gefuehrt wird, wenn man sie immer 1:1 (danke fuer die Redewendung, Irene) anwendet.
Denn ich kann etwas ablehnen, ohne eigene Tendenzen in die Richtung zu haben.
Also platt gesagt, um es ganz deutlich zu machen:
Ich kann Folterknechte verabscheuen, ohne jemals den Wunsch zu verspueren, jemanden zu foltern.
Trotzdem rege ich mich ueber sie auf, sie sind mir nicht gleich gueltig, weil ja alles eins ist.
Ich kenne es durchaus, dass mich andere Menschen irritieren durch ihr Verhalten, ihr Auftreten oder das, was sie sagen, wie sie es sagen.
Dabei ist es wirklich interessant und auch wichtig fuer die eigene Entwicklung, sich selbst unter die Lupe zu nehmen, und man entdeckt einiges nicht gerade Schmeichelhaftes ;)!

Bijoux
 
Hallo Bijoux,

ich unterstütze sehr deine Art zu denken und das lässt mich hoffen. Da ich selber eine ganz ähnliche Denk- und Herangehensweise habe fühlte ich mich hier schon etwas allein. :rolleyes: Und die Antworten lassen erkennen, das es hier in diesem Forum auch tiefergehende Ansätze gibt und das freut mich sehr. :move1:

LG
Trekker
 
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Hallo!
Möchte auch gerne etwas dazu sagen,weil besonders die Spiegelfunktion mich sehr interessiert.

Beim Lesen kam mir in den Sinn,dass der Begriff Gleichgültig sehr negativ interpretiert wird und ich bin der Meinung,DADURCH bekommt das ganze Thema den Eindruck,es sei zu Platt.
Gleichgültig bedeutet im Grunde doch,dass alles GLEICHE GÜLTIGKEIT hat,alles was ist hat seine DASEINSBERECHTIGUNG,ob uns das nun gefällt oder nicht,BEWERTUNGSFREI ,TOLERANT!

Gleichgültigkeit,bzw. Toleranz bedeutet ja nicht,dass jeder alles gut finden muss und es als gegeben hinnehmen soll,es bedeutet aber,dass nichts VERURTEILT wird.
Erst durch die Bewertung jedes einzelnen,ob nun positiv oder negativ,entsteht Resonanz,auf die ich wiederum entsprechend reagiere.Und dadurch erkenne ich gegebenenfalls die Blockaden und hemmenden Denkmuster BEI MIR SELBST!
Es geht um die Einstellung,die Denkweise des einzelnen zum jeweiligen Thema.

Dennoch sind wir als MENSCH gerade im Hier und Jetzt auf dieser Erde und WOLLEN sowohl negatives wie auch positives ERLEBEN,dazu brauchen wir Szenarien,über die wir uns tierisch aufregen können ;-)
Dann ist aber die Frage: Warum regt mich das jetzt so auf,berührt mich das so oder auch warum berührt mich das jetzt gar nicht?
Und durch diese Fragen,hervorgerufen durch bestimmte Gefühle oder Emotionen (Resonanz) gelange man zu Erkenntnissen über sich selbst und manchmal stellt man dann fest,dass das eigene Denkmuster mit der Situation,die solche Emotionen auslösten,nicht mehr viel gemeinsam haben.

Z.B. wenn ich die Taten eines Mörders nicht verstehen,akzeptieren kann und das ablehne,bedeutet das ja nicht,dass da in mir auch ein kleiner Mörder lebt,sondern in solchen Momenten wird mir wohl viel eher Angst reflektiert,Angst vor dem Tod z.B. oder Verlustängste.

Mit der Spiegelbildfunktion ist also gar nicht die 1:1 Übersetzung gemeint,sondern eher das Gesetz von Ursache und Wirkung.Was tut der andere und wie reagiere ich darauf? Und nicht was tut der andere,was ich auch genauso mache?

Liebe Grüße
Janie
 
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