Glaskerze Oshun

Yooh, wenn ich jetzt ein Öl mit meinem Namen auf den Markt werfe, gibt es auch von mir ein Öl.
Es gibt ja auch Voodoo-Seife. Welchem orisha ist die denn geweiht worden und vor allem von wem?
Det is n Stück billiger Seife, mit nem Stempelchen druff.
Kannst auch nen schicken Anchestor für knapp 200 Euro erwerben, macht sich dekorativ... und die Ahnen haben bestimmt ihren Spass daran, wie schön naiv die Menschleins doch manchmal sind und wofür sie ihr Geld so alles ausgeben und dann hinterher jammern, wenn die Kohle am Ende des Monats nicht mehr reicht.

Es gibt auch bunte Illekes für teures Geld. Ich stell mir grad vor, wie ein Priester/in da vor Ort in einer Fabrik sitzt und die im Hauruckverfahren mal kurz durch den Sud zieht und weiht.

Es steht jedem frei, sich an Oshun mit einer Bitte zu wenden, unabhängig davon ob man initiiert ist oder nicht. Eine Kerze anzuzünden und um etwas bitten. Kleine Opfergaben auf einem Altar zu entrichten oder ihn schön geschmückt zu dekorieren.

Dafür ist der Erwerb von völlig überteuerten bunt bepinselten Votivkerzen und sogenannter Voodooöle nicht erforderlich.

Wenn ich mich mit der Bitte um etwas an die egun wende, dann zünde ich da eine Kerze an, gebe eine Runde Schnaps und was zum Qualmen, manchmal auch was Leckeres zum Naschen oder von meinem Mittagessen und schaffe mir im Gebet und in der Arbeit mit den egun eine Verbindung und bekomme Rückmeldung, wann etwas angekommen ist, auf sehr unterschiedliche Art und Weise.

Gruß
Palo
 
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egun sind doch geister der verstorbenen ahnen, orishas jedoch götter zu denen auch oshun zählt, ist also schon auch ein kleiner unterschied da.

auch opfert man nicht jeder gottheit das gleiche, es gibt einige, denen man keinensfalls alkohol darbringt.

im falle der egun passt es aber.

lg
eileen

ps: klar geht es auch ohne öl, im prinzip wenn jemand richtig gut ist gehts auch ohne jedwede kerze, egal ob billig oder teuer, das gilt doch für alle formen der magie. die verschiedenen zutaten verstärken jedoch, transformieren, dienen als katalysator, opfer usw....., nicht zuletzt helfen sie sich besser zu konzentrieren , einen besseren focus zu finden ect....
klar ohne den willen und der absicht die dahinter steht ist die schönste glaskerze nur dekorativ ,das beste öl nur ein parfum, die raffinierteste räucherung nur qualm.....
 
egun sind doch geister der verstorbenen ahnen, orishas jedoch götter zu denen auch oshun zählt, ist also schon auch ein kleiner unterschied da.
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Egun ist erstmal ein Überbegriff für Geister, egal ob nun Ahnen (eigene oder spirituelle) oder sonstige.
Verifizier mal den Begriff der Götter ein wenig, wenn du von den orisha sprichst.
auch opfert man nicht jeder gottheit das gleiche, es gibt einige, denen man keinensfalls alkohol darbringt.
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Yepp!
im falle der egun passt es aber.
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Ja und nein, dazu wird im Zweifel das Orakel befragt.
ps: klar geht es auch ohne öl, im prinzip wenn jemand richtig gut ist gehts auch ohne jedwede kerze, egal ob billig oder teuer, das gilt doch für alle formen der magie. die verschiedenen zutaten verstärken jedoch, transformieren, dienen als katalysator, opfer usw....., nicht zuletzt helfen sie sich besser zu konzentrieren , einen besseren focus zu finden ect....
klar ohne den willen und der absicht die dahinter steht ist die schönste glaskerze nur dekorativ ,das beste öl nur ein parfum, die raffinierteste räucherung nur qualm.....
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Wenn es letztlich darum geht, das man sich durch die erbrachten Opfer nur selbst besser konzentrieren kann, wo würde da der Sinn liegen, Oshun ein Opfer darzulegen? Denn dann könnte man darauf doch verzichten, oder?

Gruß
Palo
 
egun ist ein überbegriff für totengeister, dies kann ein egun sein oder es wird auch das kollektiv so bezeichnet. auch der begriff egungun bezeichnet diese oder auch die gottheit der totengeister.
diese werden gerne um rat und hilfe gebeten, dennoch sind sie die verstorbenen und nicht die götter selbst, die orishas. im new orleans voodoo werden sie auch als loas bezeichnet. hier unterscheiden sich rada-loas und petro-loas.
es gibt gottheiten die schon vor der weltschöpfung existierten und quasi mitgestaltend waren und sind und auch solche die einstmals lebende personen waren und nach ihrem tode zu göttern erhoben wurden.
es gibt auch noch andere unterteilungen der riesengroßen zahl der orishas.

zusätzlich sollte noch gesagt werden, dass es gewisse unterschiede gibt, je nach dem welchen voodoo-kult man anspricht, den der yoruba, den new orleans kult, voodoo wird auch auf haiti und cuba praktiziert usw., hier haben sich feine unterschiede ausgebildet.

auch existiert der egun-kult. die geister der verstorbenen loben , helfen, beraten, aber sie können auch tadeln und strafen usw.. als egungun werden auch die zum kult gehörigen maskentänzer genannt.


lg
eileen
 
natürlich macht ein opfer gerade im voodoo sinn, ich meinte notfalls geht es auch ohne kerze. der rest war auf magie im allgemeinen gemünzt.
magie existiert schließlich nicht nur im voodoo, sondern zieht sich durch alle glaubensformen, über die ganze welt.

interessante diskussion übrigens
lg
eileen
 
Eileen0709 schrieb:
natürlich macht ein opfer gerade im voodoo sinn, ich meinte notfalls geht es auch ohne kerze. der rest war auf magie im allgemeinen gemünzt.
magie existiert schließlich nicht nur im voodoo, sondern zieht sich durch alle glaubensformen, über die ganze welt.
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Dies hätte ich sicherheitshalber dann doch noch mit einem Smiley hinten abschließen sollen.
interessante diskussion übrigens
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Ja, ich war auch schon drauf und dran, auf das Thema Iku (der Tod) und die egun bzw. Geheimbünde einzugehen, habe mich aber letztlich dagegen entschieden, da mir die Erfahrung im Forum gezeigt hat, es interessiert hier nicht wirklich und der Glaube daran, Voodoo sei nix anderes wie ein Sammelsurium an schwarzmagischen Praktiken hält sich hartnäckig. Und mir ist die Zeit ehrlich gesagt zu schade, jedesmal gegen diesen Irrglauben anzuschreiben.

Noch kurz als Ergänzung zu den orisha. In der Santeria gibt es sehr viele Geschichten, oder auch Patakis genannt.
Eine die z.B. über Obatala handelt führ ich mal stellvertretend hier an und auch nur, weil ich das gerade praktischerweise aus meinem blog copypasten kann.
Neben seiner Bedeutung als orisha, der an der Erschaffung der Menschen beteiligt ist, hat Obatala aber auch den Aspekt eines erfolgreichen Herrschers, der zum orisha wird.
Die traditionelle Mythologie erzählt, dass Oduduwa der erste Ooni (Herrscher) von Ifé war, Obatala aber nur im Range eines Heerführers.
Obatala versucht einen Aufstand, der aber fehlschlägt und Oduduwa gelingt es mit Hilfe von Obameri, Obatala aus der Stadt zu vertreiben. Obatala findet Unterschlupf bei seinem Freund Obawinni.
Im Exil gründet Obatala die Ogboni-Gessellschaft und führt mit seinen Leuten, den Igo in Masken, die die Ifé auf die Idee bringen, es handlie sich um Geistwesen, nächtliche Überfälle auf Ifé durch.
Schließlich wird, nachdem durch das Eingreifen einer Frau der menschliche Charakter der "Geister" aufgedeckt worden ist und es Obatala nicht gelungen ist, die Stadt kriegerisch zu erobern, Frieden geschlossen, Obatala und die Igbo kehren nach Ifé zurück und Obatala kommt noch zur Regierung (als vierter Óòni von Ifé).
Nach seinem Tod wird er zum orisha, der drei hauptsächliche Aspekte vereint:

1. Seine Rolle bei der Erschaffung des Menschen
2. Demut und moralische Reinheit
3. Ein erfolgreiches Alter, nachdem er die Schwierigkeiten des Lebens und die Hindernisse, seine Ziele zu erreichen, überwunden hat.

Maferefun Baba!

Du siehst also, auch über diese Thematik lässt sich unendlich viel schreiben. Und wie du ebenfalls richtig angemerkt hast, gibt es eine Vielzahl von orisha.
Wobei man auch hier anmerken muss, dass die orisha in einzelne caminos (Pfade oder auch Straßen) unterteilt werden und nicht alle orisha gleichermaßen verehrt oder gar bekannt sind.
Bei ellegua z.B. sind es wenn ich mich jetzt nicht ganz vertue 21 caminos. Müsste es nachschlagen.

Das führt aber wie gesagt alles viel zu weit. Dafür gibt es dann auch das orishanet.

Ich denke, dass die eigentliche Frage letztlich für die Threadstarterin aber auch beantwortet ist.

Gruß
Palo
 
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