Gegen den Wind (geschrieben)

BeziehungsCasting I



immer wieder

blind von vorne

vertrauen


reingefallen


den erwartungen

leider doch nicht

entsprochen


rausgefallen


abfall






BeziehungsCasting II



immer wieder

blind von vorne

vertrauen


reingefallen


den erwartungen

leider doch nicht

entsprochen


rausgefallen


aufgewacht


frei!
 
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Begebenheit




keine


Kraft


mehr


aufgeben


ergeben


sich


selbst


geben


Raum


Platz


teilen


sich


mit



Was folgt,


wenn die Mauern fallen,


wird der andere


seine Waffen


tatsächlich niederlegen?



Wenn er sieht


was sie bereits angerichtet haben?



Oder sein Werk vollenden?




Ein blauer Schmetterling


fliegt über das erste Grün


das sich zwischen den Trümmern


hervorwagt



Manchmal lernen Menschen


tatsächlich


zu lieben



Manchmal auch


nicht
 
Siegfried und Hagen




Wenn der Einäugige

samt seinen Raben

mehr sieht als der

strahlend naive Sonnengott


mag vielleicht an der

eigenen Göttlichkeit

was nicht so ganz

stimmen.


Auch den,

den die Götter lieben

bestrafen sie

für all zu große Blindheit.


Am Ende sind alle tot

weil einer sich wieder einmal

für die falsche Frau

entschieden hat.


Oder doch zuviel Schiss

vor der Richtigen hatte.

Die, die ihn nicht besitzen

sondern lieben wollte.


Der Hass von Kindern

ist grenzenlos.

Die wollen immer

alles gleich so absolut haben.


Oder gar nichts

für alle.


Und doch fliegen die Raben

immer noch...
 
Problemlösung


Wenn das Richtige
verkehrte Resultate erzeugt
sollte man dann
das Verkehrte tun
um richtige zu erzeugen?

Oder ist's dann
damit
erst recht
ganz verkehrt?

Und wie
kann das Richtige
überhaupt
so ganz verkehrt sein?
 
vergeben



Ich gebe dir

was ich nicht bin,

damit du mir gibst

was mir fehlt.


Wenn du wärst

was du bist

was würde dir

fehlen?


Dann könntest du

vielleicht tatsächlich

einmal

alles geben


ohne zu verlieren

ohne dich selbst

zu vergeben

oder anderen


weil das was du

dann wärst

einfach nie mehr

weniger werden würde
 
Nicht(s) wissen


Woher weiß jemand, ob das was er weiß, oder vermutlich her zu wissen glaubt, auch stimmt?

Man lernt, indem man etwas (bei anderen) beobachtet, und zu imitieren, kopieren, nachahmen versucht. Oder indem man das Wissen eines anderen übernimmt, lernt.

Dabei gibt es anscheinend gewisse, leichter nachvollziehbare, ja auch objektivierbare Sachverhalte, die man zumindest, so sich jemand die Mühe macht, beweisen lassen, von etwas ableitbar sind, und daher zumindest in einem gewissen Kontext stimmen, wahr, richtig sind.

In einem anderen, aus einer anderen Perspektive betrachtet vielleicht aber dennoch nicht.

Anderes "Wissen" ist oder wäre nicht so einfach erklärbar, beweisbar, begründbar, oder wird von demjenigen, der es weitergibt, vielleicht selbst nicht so ganz durchschaut, womit derjenige selbst in eine Art Erklärungsnotstand geraten mag, also wird das Wissen nicht über eine Art Erklärung, Beweisführung sondern über Druck, Macht weitergegeben.

"Das ist eben so!" beispielsweise, wenn Kinder allzu neugierig nachfragen, was ganz genau wissen wollen und Eltern oder Erzieher irgendwann ihre Macht des Stärkeren auffahren. Und plötzlich wird Wissen zu einer Art Glaubenssache, nicht überprüfbar, nicht beweisbar, aber wenn du zu uns gehören willst, dann musst du das wissen respektive glauben, woran wir auch glauben.

Diese zunehmend unreflketierte Übernahme von fremdem Wissen, Fremdinformationen setzt sich in Schule und Ausbildung fort, wobei der Wissenstoff ebenfalls so umfangreich werden mag, dass eine eigene Überprüfung auf Richtigkeit hin gar nicht mehr möglich wäre, selbst wenn jemand das wollen würde. Und sollte jemand es auf die Universität schaffen, so lernt er sogar dort zunächst einmal, "richtig" zu denken, nämlich (natur-)wissenschaftlich. Der nächste "Glaube".

Parallel dazu überschwemmt uns die Mediengesellschaft mit jeder Menge Halbwissen, scheinbaren Tatsachen bis hin zu bewussten Illusionen, Inszenierungen, Fiktionen, Fakes, die alle zumindest echt, plausibel, real wirken mögen. Oder erst recht die wundersam verdrehte Welt der Esoterik. Nur, wie unterscheidet man Fiktion, Inszenierung von tatsächlichen Facts? Oder Wahrheiten von Scharlatanerie?

Ist alles Eins, ein Topf, Eintopf, egal?

Moderne Ratingagenturen, die es bis vor Kurzen noch gar nicht gab, bewerten ganze Staaten in den Ruin, so gesehen, ein paar Worte, ein paar Zahlen, ein paar Sterne, und reale, tatsächliche Wirklichkeiten für ein paar Millionen Menschen als auch für den ganzen Planeten verändern sich schlagartig.

Und doch bleibt das ebenso wie die Börsenspiele eine Art Glaubenssache. Die Tempel der globalisierten Welt sind Banken, Konzerne, Ratingagenturen? Und die Götter, die wir, natürlich streng mathematisch anbeten, heißen Dollar oder Euro?

Geld, selbst bereits eine Art Glauben, Glaubenssache. Ich tausche Papier oder Zahlen aus, in der Hoffnung, dass sein realer Wert auch stimmt. So lange es auch einigermaßen stimmt, funktioniert das auch, nur wenn nicht, bricht eine Menge zusammen. Auch dabei geht es um Glauben, Vertrauen. Irreale, fiktive, unsichtbare Werte, Eigenschaften.

Und wenn uns das alles zu viel wird, nicht mehr durchschaubar, wir an der Komplexität des Ganzen anstehen, suchen wir neue, einfachere Lösungen, Erklärungen, die uns suggerieren, dass es so eben doch (noch) gut und richtig wäre.

Alles ist Liebe, alles ist Licht oder wir werden wieder gläubig, entdecken unsere Herzqualitäten oder ähnliches.

Erhöht das dann unser Wissen über die tatsächlichen Zusammenhänge, führt uns das zu Lösungen, zu Auswegen aus dieser Art von vernetzten Labyrinthen?

Oder können wir uns dann auch heute noch ganz einfach auf ein sokratisches "scio nescio" zurückziehen und alles einfach laufen lassen, an uns vorbei? Tun oder lassen, zusehen, mitmachen, ignorieren?

Was wissen wir tatsächlich über uns, diese Welt, was nicht und wo liegen wir anscheinend falsch? Den Resultaten nach offensichtlich in Vielem. Jedes Wissen scheint zu Resultaten zu führen, fragt sich nur, zu welchen und ob diese auch so sind wie wir sie uns vorgestellt haben mögen...
 
ausgefroren


Wenn blaues Feuer

heißer brennt

als rotes, gelbes,

oranges,


leuchtet dann

schwarzes Licht

auch heller

als weißes?


Wenn Eis brennt

schmilzt es,

wird wieder Wasser,

fließt wieder


So wie ein

Kühlschrank

nach einem

Stromausfall


Der ganze alte Kram

den eh keiner mehr wollte verdirbt

und man muss ganz neu

einkaufen gehen.


Immer diese Arbeit.

Immerhin heißt das

heutzutage schon

shoppen.
 
Zwei Lichter



zwei Lichter,

dem einen laufen alle

meist beinahe ihr ganzes Leben

lang nach


und doch erlischt es

immer wieder

und wieder

und wieder


das andere

ist schwer zu entzünden

und geht dann auch wieder

gerne aus


bis es schließlich vielleicht doch

irgendwann einmal

gar nicht mehr aufhören kann

zu brennen


aber dafür

brennt dann

vielleicht auch

der Rest der Welt


und wer will

dafür dann

schon den Kopf

hinhalten....
 
ver(w)irrt



verlassen


sich


verlassen


sein


verloren


die Lust


lassen


verstehen


Verständnis


verlässt


Verlust


Verlies


vertrauen


verlaufen


verarschen


verhört


doch nur verlesen


Miss Verständnis


no comprende


Vaya con Dios


Maya


Mist


der taugt immerhin als Dünger für andere Rosen


vermutlich


vorbei


oder gleich lieber Veilchen statt Rosen


violett ist vielleicht ohnehin viel schöner


und dann fällt's auch nicht so auf


wenn ich blau bin


oder schwarz sehe


passt immer


verliebt


vielleicht wieder


verkehrt


verrückt


wer weiß
 
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Sein oder Nichtsein...



Wie muss ich sein,

damit mich andere so liebhaben

wie ich gar nicht bin?


Denn wenn ich so wäre

wie ich tatsächlich sein könnte

mögen sie mich ganz bestimmt nicht.


Wie denn auch?

So kann ich mich

ja selbst nicht (mehr) ausstehen.


Warum eigentlich nicht?
 
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