Gegen den Wind (geschrieben)

Schöner Text .....mit Fragen im letzten Teil die mich sehr nachdenklich - und auch etwas traurig - machen....

Nachdenklich sollte es durchaus machen, habe ich gehofft. Wenigstens ein paar Leser.

Auch wenn das eigentlich so nicht meine Absicht war, Traurigkeit ist eigentlich - würde ich meinen - eine durchaus natürliche Empfindung. Etwas hat einen an einem bestimmten Punkt berührt, weist auf etwas hin. Es ist einem nicht gleichgültig, aber es ist auch nicht gut.

Was macht Dich denn dabei traurig?
 
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....Auch wenn das eigentlich so nicht meine Absicht war,.....

Das weiß ich!

....eine durchaus natürliche Empfindung.

Ja, klar, das auf jeden Fall...wie jedes Gefühl eigentlich, oder?

Es ist einem nicht gleichgültig, aber es ist auch nicht gut.

Wie meinst du das genau....dass es nicht gut ist?

Was macht Dich denn dabei traurig?

Wie lebt man, wie lebt jemand wirklich erfüllt in dieser Welt? Was erfüllt jemanden tatsächlich, was ist dazu nötig, was nicht, wovon hängt das ab, wovon nicht?

Vielleicht sogar noch wichtiger, wie stirbt man erfüllt? Wie stirbt man sozusagen in Frieden, was nimmt man tatsächlich aus dem eigenen Leben mit, was war tatsächlich etwas wert, das über rein materielle Werte hinausgegangen ist? Was bleibt, wenn nichts mehr bleibt?

Ebenso interessant könnte ein ähnliches Thema sein, nämlich die Frage nach so etwas wie dem eigenen Seelenfrieden.

Das. Denn das sind Fragen die ich mir auch (immer wieder) stelle....und auf die ich keine Antwort habe.
Sprich, ich kann diese Erfüllung und den Seelnfrieden gerade nicht spüren.
 
Ja, klar, das auf jeden Fall...wie jedes Gefühl eigentlich, oder?

Naja! Meiner Ansicht nach können Gefühle auch lügen, und tun das durchaus auch. Gefühle können auch manipuliert, gesteuert werden, wirken dann aber eben leider auch echt, real. Fragt sich also, wie echt, authentisch sie tatsächlich sind, oder wodurch tatsächlich ausgelöst.

Wie meinst du das genau....dass es nicht gut ist?

Wenn etwas gut ist, wird man darüber vermutlich nicht traurig sein, also ist zumindest etwas daran für jemanden nicht gut.
Traurig ist man, wenn etwas fehlt, jemandem etwas fehlt, man sich nach etwas sehnt, etwas eben nicht da ist, oder an dem Platz, an dem es vielleicht sein sollte. Was aber zugleich eben nicht immer möglich ist.

Traurigkeit ist also sowohl eine Art Wegweiser, Hinweis, aber ebenso vermag sie den Umgang mit der Situation auch erleichtern, so ferne man sie zulässt. Ist zumindest meine Erfahrung damit. Sie wegzuschieben, aus ihr etwas anderes zu machen zu versuchen, sie zuzudecken ist meiner Erfahrung nach nicht wirklich besser.

Wenn man traurig ist, jemanden etwas traurig macht, ist's eben erst einmal so. verändert sich ja auch wieder.

Das. Denn das sind Fragen die ich mir auch (immer wieder) stelle....und auf die ich keine Antwort habe.
Sprich, ich kann diese Erfüllung und den Seelnfrieden gerade nicht spüren.

Ich kann Dir von meinem diesbezüglich leider nichts abgeben, weil's auf die Art leider nicht funktioniert.
War ja mein ganzes Leben lang auch meistens auf der Suche danach.

Und doch erlebe ich genau das inzwischen so ganz anders als davor. Aber das war ein hartes Stück Arbeit, mit mir ebenso wie gegen mich selbst, zugleich ist es aber wohl großteils gar nicht mein eigener Verdienst.

Ich kann Dir da auch keine wirklichen Ratschläge geben, weil mein Weg eben mein eigener ist, den ich auf die Art gehe, gehen kann, soll, andere Wege Anderer mögen aber ganz anders beschaffen sein, ganz anders aussehen.

Was also für jemanden tatsächlich erfüllend sein mag, muss, schätze ich, jeder für sich selbst herausfinden. Dabei sind Ratschläge, Rezepte, angeblich gut gemeinte Hilfen anderer meiner Erfahrung nach eher hinderlich, oder führen eher in die Irre. Also halte ich mich diesbezüglich eher zurück.

Dass ich die Themen Erfüllung und Seelenfrieden überhaupt anschnitt, beruht ja eigentlich darauf, dass es mir eben seltsam vorkommt, wieviele "einzig wahre", "richtige" Rezepte, Ideologien, Methoden hier für alles Mögliche angepreisen werden, wobei alle sozusagen eine Art "Heilsversprechen" in einer nicht näher definierten Zunkunft ansiedeln, die jemand eben nur erreichen kann, wenn der - dem jeweiligen Konzept gemäß - alles "richtig" gemacht hat.

Deckt sich so nicht so ganz mit meinen eigenen Erfahrungen. Ich habe so unglaublich viel - diesen Ansätzen nach - falsch gemacht, dass es demnach völlig unmöglich gewesen wäre, dass mir das, was ich trotzdem - oder vielleicht sogar gerade deshalb - erleben durfte, erlebt habe, jemals hätte begegnen dürfen.

Ebenso müsste es mir dann inzwischen katatstrophal schlecht gehen, ich am Boden zerstört sein, was aber nicht der Fall ist, im Gegenteil.

Wozu also dann dieser ganze Hüttenzauber, wenn sogar das Resultat völlig unsicher, ungewiss ist? Geht's nicht vielleicht einfacher, indem amn sich eben vielleicht einmal fragt, was will ich überhaupt, wohin will ich denn überhaupt, und wie komme ich dort mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten denn hin, oder bin ich vielleicht sogar schon dort, nur ist's mir nicht bewusst?

Oder anders gefragt, wie kann ich mit den mir eben zur Verfügung stehenden Möglichkeiten etwas für mich selbst einigermaßen Sinnvolles machen, das mir sowohl etwas Freude bereitet, als es zugleich auch bei anderen möglichst wenig Schaden anrichtet?

Ich muss nicht die Welt retten, schon gar nicht sie verbessern, was in so gut wie allen Fällen, die mir bekannt sind, betrachtet man alle dazugehörigen, davon ausgelösten Zusammenhänge tatsächlich, ohnehin so gut wie immer genau das Gegenteil bewirkt, nämlich noch mehr Schaden angerichtet hat oder anrichtet, sondern ich muss nur einen für mich geeigneten Platz in dieser Welt finden, an dem ich mich einigermaßen wohl fühle, und ein wenig was im Rahmen meiner Möglichkeiten tun kann.

Wir sind Menschen, keine Götter, und auch keine esoterischen oder sonstigen Übermenschen, die jede Saison ein neues Upgrade, sprich die aktuellste fremdbestimmte Gehirnwäsche und Neuprogrammierung brauchen. Wozu denn, was bringt das denn?

Macht es das Leben lebenswerter, erfüllender, oder geht's eigentlich um viel einfachere Dinge, geht's nicht mal einfacher, statt komplizierter?

Erfüllend kann beispielweise etwas sein, das selbst die "Belohnung" für das Tun beinhaltet, Tun, das sich selbst genügt, ohne dass man auf die Reaktionen, den Applaus oder das Missfallen anderer warten muss. Etwas, das auch dann, wenn andere damit nichts anfangen können, für einen selbst eine Art von Wert hat, einem selbst eben wichtig war oder ist.

Das kann man genau so auf das eigene Tun beziehen, gleichgültig, welches, aber auch auf Interaktionen mit anderen. Geht man mit mehr als man gekommen ist, idealer Weise auf beiden Seiten, oder mit weniger, hat es einen selbst nur Kraft gekostet, Energie, oder hat es einen sozusagen selbst "aufgeladen". Womit ich aber nicht Energieraub meine. Der wäre sozusagen der negative, einseitige Ersatz auf Kosten anderer für das, was ich meine.

Funktioniert's, macht man in dieser Richtung weiter, funktioniert's eben nicht, lässt man's eben sein. Eigentlich ganz einfach.

Abstrahiert gesagt, erfüllendes Tun und Agieren bedeutet meiner Ansicht nach, Tun im Einklang mit der Wirklichkeit, statt gegen sie. Und wenn man das ein wenig versucht, erlebt hat, mag man eben auch ihre Hilfe und Unterstützung dabei wahrzunehmen, zu erleben, wie eine Art Kompass, als Art Schwingung, Gefühl, Wegweiser.

Und diese Verbindung kann man dann sukzessive vertiefen. Was jemanden zugleich auch unabhängiger von den Meinungen anderer und deren Beurteilungen macht.

Ein Satz noch dazu, der's eigentlich auf den Punkt bringt: "Die Wirklichkeit funktioniert ganz hervorragend ohne uns, wir aber meistens nur ziemlich beschissen ohne sie, oder ohne Verbindung zu ihr."
 
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Esoterische Irrtümer Teil 1a - Licht und Liebe (im Kontext von Meditationen oder ähnlichen esoterischen Praktiken)


Nachdem hier im Forum an anderer Stelle wieder einmal das Thema Licht und Liebe und bedingungslose Liebe ein wenig in den Fokus rückten, ich ja aber seit längerem beschlossen habe, an diesen sozusagen öffentlicheren Threads und Diskussionen nicht mehr teilzunehmen, und ich daran auch nichts mehr ändern möchte, hiermit an dieser Stelle ein paar Bemerkungen dazu.

Im Kontext von diversen esoterischen Praktiken gibt es ja immer wieder bestimmte Erlebnisse, Erfahrungen, die für diejenigen, die sie erleben, etwas mit Licht, Liebe und Ähnlichem zu tun haben, oder zumindest in dieser Art wahrgenommen werden. Eine Art erfüllendes Licht, bedingungslose Liebe oder vergleichbare Beschreibungen werden dabei recht häuftig erwähnt. Was in Folge in dieser Welt hier leider häufig - aus meiner Sicht - recht eigenartige Resultate zu erzeugen scheint, die mitunter womöglich mit Licht und Liebe weitaus weniger zu tun haben als es jemandem selbst - zunächst - vorkommen mag.

Deshalb ein paar wohl eher ganz unesoterische Reflexionen und Überlegungen dazu, die sowohl auf meinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen in dieser Ecke in nicht gerade geringem Umfang beruhen, und die zugleich meine heutige, etwas andere Beziehung und Perspektive dazu ein wenig beschreiben sollen.

Ich kenne diese Art von Erlebnissen, Erfahrungen ja leider auch. Allerdings bin ich mir inzwischen nicht mehr sicher, ob man diese tatsächlich 1:1 und linear einerseits für bare Münze nehmen sollte und andererseits sie problemlos in diese Welt transportieren kann.

Möglicher Weise geht es dabei - zumindest auch - um ganz andere Dinge, Aspekte. Das Problem mag aber sein, dass wie als Menschen diese Art der Kommunikation, diese "Sprache" nicht korrekt und fehlerfrei zu verstehen im Stande sind, sondern nur etwas davon.

Wir mögen glauben, etwas wahrzunehmen, zu erleben, auch zu verstehen, aber möglicher Weise ist das eben nur ein Ausschnitt, ein Teil, und etwas Wesentliches daran entgeht uns dabei aber.

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Ein Beispiel: Wenn man etwas schreibt, mag das Geschrieben für denjenigen der es geschrieben hat, in seinem eigenen Kontext, völlig klar, eindeutig und stimmig sein. Lesen das dann aber 10 andere Menschen, alle mit unterschiedlichen Hintergründen, anderer Bildung, anderen Erfahrungen, anderer Geschichte, so wird jeder davon glauben, dass er den Text richtig gelesen und verstanden hätte, in Wahrheit dürfte man allerdings vermutlich in den Köpfen der Leser als Resultat 10 ganz unterschiedliche Texte vorfinden, die womöglich mit dem tatsächlich Geschriebenen nur mehr wenig oder viellelicht auch kaum mehr etwas zu tun haben mögen. Kommen dabei Emotionen, erst recht durch den Text gertiggerte mit ins Spiel, wird's wohl noch verwirrender und verwirrter.

Ebenso können jemandem sowohl die eigene Wahrnehmung als auch die eigenen Gefühle ganz schöne Streiche spielen. Gefühle können lügen, tun das auch, die Wahrnehmung kann sich irren, erst recht auf unbekannten Terrain, weil sie nun einmal, ebenso wie Gefühle, andauernd von bereits Bekanntem auf Unbekanntes schließt, induziert und interpoliert, was dabei zugleich Fehler, Irrtümer erzeugt, unvermeidlich.

Und am Ende haben wir 11 ganz unterschiedliche Texte, und derjenige, der den eigentlichen Text geschrieben hat, ärgert sich grün und blau darüber, dass ihn wieder einmal niemand verstanden hat, das, was er eigentlich kommunizieren wollte, nicht wirklich bis zu den Lesern durchgedrungen ist, nicht wirklich bei ihnen angekommen ist, weil diese daraus sozusagen ihre eigenen Geschichten gemacht haben, den eigentlichen Inhalt also letzendlich mit eigenen Erfahrungen oder Schlussfolgerungen, ihrer eigenen Geschichte und Vergangenheit übermalt, überschrieben haben.

Der einzelne Leser selbst bekommt davon aber nichts mit, der hält diese Fehler dann für völlig richtig und real, seine Version, seine Interpretation für genau das, was da steht.

Das ist ein ganz einfaches Beispiel, aber eigentlich funktioniert unser ganzes Leben genau so, in jedem Moment, mit mehr oder weniger, aber dennoch andauernd stattfindenden Verfälschungen, Fehlinterpretationen, Irrtümern. Manche sind vernachlässigbar klein, andere können gravierend sein, ebenso ihre Folgen.

Worauf ich mit meinem Beispiel aber hinauswill ist eigentlich etwas anderes.

Das was folgt wird vermutlich bei den meisten Lesern hier wohl nicht sehr gut ankommen, weil es sozusagen gängigen, zwar inhaltlich ohnehin meistens zumindest nicht mehr all zu korrekten, aber vermutlich gerade wohl auch deshalb so beliebten esoterischen Inhalten durchaus widersprechen dürfte.

Ich versuche also einfach mal was:

Das was jemand dabei als etwas Höheres, Göttliches, eine Art Quelle, Urquelle oder wie auch immer sonst wahrzunehmen scheist, ist womöglich etwas ganz anderes, von dieser Quelle, diesem Ursprung - zum Glück - noch unendlich weit entfernt. Würde jemand lebendig tatsächlich mit dieser Quelle, oder auch mit allem möglichen Anderen, das sich da wohl noch dazwischen befinden dürfte, in Kontakt kommen, von dieser berührt werden, so würde er wohl eher im Bruchteil einer Sekunde zu einem Haufen Asche verbrennen. Diese Energie wär viel zu stark, für Menschen völlig ungeeignet, daher auch als Mensch, in menschlicher Form gar nicht zugänglich, nicht erreichbar. Zumindest meistens, zum Glück für Menschen.

So wie sogar Sonnenstrahlung ohne die Ozonschicht der Erdatmosphäre, ohne diesen speziellen Filter für alles Leben hier tödlich wäre.

Das sozusagen höchste "Licht" wäre somit gleichsetzbar mit Gammastrahlung, und die ist für Menschen und leben, wie wir es hier kennen, absolut tödlich. Was die esoterische Sehnsucht nach mehr "Licht" dann eventuell doch zumindest ein wenig relativieren können, und vermutlich sogar sollte.

Das womit man da in Kontakt komst, könnte man vielleicht eher mit einer Art mp3-Player, der auf Endloswiederholung eingestellt ist, vergleichen. Das Ding sendet im Prinzip immer das Gleiche, andauernd. Es kann möglicher Weise gar nicht anders, weil es anscheinend auch nur dafür da ist, da zu sein scheint. Wäre zumindest einen durchaus nicht so ganz unbegründete Annahme.

Aber, genau deshalb ist es wohl auch nicht Gott, göttlich oder sonstwas. Es ist womöglich eher so eine Art energetischer Pannenhilfe, eine Art Erste Hilfe Koffer, wenn man so will, eine Notfallration. Würde ich zumindest meinen.

Aber genau deswegen lässt das eigentlich auch keine zuverlässigen Schlüsse auf sozusagen höhere Wahrheiten, eine höhere Wirklichkeit oder Gott, die Beschaffenheit dieser Schöpfung zu, oder eben auch nicht darauf, dass alles nur Licht und Liebe, Friede, Freude, Eierkuchen wäre, auch nicht, schon gar nicht "da draußen"!

Weil es damit möglicher Weise gar nichts, oder nicht all zu viel zu tun haben könnte. Menschen wollen das glauben, unbedingt glauben, weil ihnen das eben andere, die auch derartige Erfahrungen gemacht haben, selbst glaubten, das richtig verstanden zu haben, es halt auch nicht besser wussten, so erklärt, verscherbelt haben. Seit Jahrhunderten, Jahrtausenden. Und seither geistert "Buddha's Irrtum", wie ich das gerne nenne, erst recht im Kontext zusätzlicher, verwestlichter, esoterischer, unreflektierte und unüberprüfter Simplifizierungen und jeder Menge weitere Verfälschungen und Verdummungen duch die Köpfe von Esoterikern und sonstigen Gläubigen. Und richtet dabei durchaus nicht unbeträchtliche Schäden an, will mir scheinen. Weil am Ende daran immer weniger bis gar nichts mehr tatsächlich stimmt. Esoterische Stille Post sozusagen.

Was eben, wenn das da draußen, Nirvana, diese Nichts, diese Leere, diese leere Leinwand, wie auch immer jemand das erleben mag, erlebt haben mag - oder auch alles Mögliche dazwischen, womit jemand in Berührung kommen mag - eben in Wahrheit gar nicht leer ist, sondern diese Wahrnehmung auf eigenen Limitierungen beruht? Nur als Beispiel: Wenn sich jemand verletzt, einen Schock erleidet, kann es in Folge auch geschehen, dass seine Wahrnehmung beeinträchtigt wird. Beispielsweise arbeiten die Pupillen nicht mehr richtig, und er wird statt dem, was er normalerweise sieht, alles überbelichtet sehen, also den größten Teil als strahlendes, gleißenden Weiß, mit ein paar wenigen hellgrünen Flecken, Bis sich sein Organismus wieder von Schockzustand erholt, normalisiert hat. Moglicher Weise geschieht ja bei derartigen Erfahrungen etwas im Prinzip ähnliches. Wir sehen, erleben, in dem Fall eben mit nicht-körperlichen Sinnen sprichwörtliche weiße Flecken, weil wir dieses so ganz andere, für uns völlig Neue, Unbekannte nicht lesen, nicht entschlüsseln können, und uns daran auch noch nicht gewöhnt haben. Dasselbe mag aber zusätzlich eben auch sozusagen auf emotionaler Ebene geschehen.

Was aber eigentlich zugleich auch gar nicht so wichtig ist, denn, wenn man eben von dort wieder hierher zurück kommt, und nicht dort bleibt, nicht dort bleiben kann, darf, dann hat man - und das wäre wohl daran das weitaus Wesentlichere - wohl ohnehin doch etwas falsch gemacht, oder etwas Wesentliches fehlt noch!

Und dann kommt so jemand also hierher zurück, hält seinen eigenen Fehler füe einen Erfolg und erklärt anderen, missioniert anderer dazu, dass sie all ihre Energie dafür verwenden sollen, damit sie auch denselben Fehler machen den er selbst gemacht hat. Da er aber den eigenen Fehler, Irrtum selbst nicht erkannt hat, kann er ihn, da er ihm ja völlig unbewusst bleibt, dieser sozusagen vom Rausch des Erlebten überlagert wurde, auch nicht beheben.

Seit 2500 Jahren läuft ein nicht unbeträchtlicher Teil der Menschen also dem Irrtum eines Einzelnen nach. Und versucht, denselben Fehler auch zu wiederholen. Aber das, was gefehlt hat, das was den Fehler vielleicht tatsächlich beheben könnte, das sucht nach wie vor niemand, zumindest nicht bewusst, oder erkennt es, wenn es ihm begegnet.

Da man ja hierher zurückkehrt, zurückkehren muss, muss es sich also hier irgendwo befinden. Wäre zumindest eine sinnvolle Annahme.

Tut es ja eigentlich auch, vor jedermann's Augen, vor jedermanns Nase, sozusagen. Und doch scheint kaum jemand im Stande zu sein, es wahrzunehmen, zu erkennen, zu verstehen, oder gar damit was anfangen zu können. Weil die meisten Menschen anscheinend von der Wirklichkeit, dem Sein, dem, was tatsächlich ist, derartig entfremdet sind, dass sie dazu jeden eigenen Bezug verloren haben.

Leider scheint genau das aber anderen nicht wirklich vermittelbar zu sein, zumindest nicht, so lange sie sich selbst im Weg stehen, sie an und in ihren Irrtümern festhängen (wollen), auf sie nicht verzichten wollen.

Anstatt zu versuchen, diesen Bezug wiederherzustellen, laufen sie lieber möglichst abstrusen, möglichst verdrehten Konzepten und Ideologien nach, imitieren lieber die Fehler anderer endlos weiter, oder erklären diese zu Wahrheiten oder Weisheiten, und bemerken nicht, dass sie all das zugleich gerade davon abhält, mit der Wirklichkeit wieder ein wenig besser in Verbindung zu kommen.

Niemand nimmt sich aber anscheinend in all der Zeit die Mühe, tatsächlich verstehen, begreifen zu wollen, was er da tatsächlich erlebt haben mag, und was ihm dabei womöglich entgangen ist, was er übersehen haben mag, weil er dabei eben randvoll mit gewissen Vorstellungen und Glaubensinhalten, Erwartungshaltungen war. Oder eben am Ende der Möglichkeiten seiner Wahrnehmung. Noch mehr wohl aber auch am Ende der Möglichkeiten, diese anderen Informationen auch nur teilweise korrekt lesen, entschlüsseln, zuordnen und verarbeiten zu können.

Aus menschlicher Sicht, Perspektive mag es jemanden so erscheinen, er mag es so erleben, keine Frage, das ist möglich. Aber die subjektive Wahrnehmung alleine sagt noch nicht viel zuverlässig darüber aus, ob das was jemand wahrgenommen zu haben glaubt, auch tatsächlich so gewesen ist. Menschen glauben das gerne, weil's im Alltag praktischer, bequemer ist, aber es ist eben nur bedingt wirklichkeitskompatibel. Zumal das, was jemand glaubt, wahrzunehmen, bereits längst eine Art sogar ganz intensiv gefilterte Interpretation der tatsächlichen, eigentlichen Wahrnehmung ist. Was jemandem aber nicht bewusst ist, nicht bewusst werden kann, weil er dazu bewusst keine Zugang hat, wie zu den meisten tatsächlichen Informationen, die den eigenen Organismus, das eigenen System erreichen, ohne dass der Betreffende selbst davon auch nur irgendetwas wirklich mitbekommt.

Zum Glück! Wenn wir, unser Wachbewusstsein und unser Ego die Kontrolle über unseren Organismus, unseren Körper tatsächlich hätten, so würden wir uns innerhalb von Minuten selbst aus Versehen umbringen, bei dem Chaos und Durcheinander,das wir dann sofort mit uns selbst anstellen würden. So beschränkt sich das Chaos und Durcheinander nur auf das Leben hier. Das geringere Übel sozusagen.

Zugleich haben wir eben von "da draußen" so gut wie keine Ahnung, also verstehen wir womöglich gar nicht wirklich, was wir da erlebt haben mögen und wozu. Nicht vollumfänglich, wir begreifen die Struktur, das Prinzip, den Mechanismus nicht, meiner Ansicht nach verstehen wir nicht einmal tatsächlich die gesendeten, uns übermittelten Botschaften richtig. Was bleibt ist mitunter eine Art emotionaler Rauschzustand, der unsere Sinne überfordert, zugleich aber unsere Biochemie triggert, Glücksgefühle erzeugen mag, oder auch ganz anderes, und wir halten das dann für eine Art höherer, göttlicher, bedingungsloser Liebe.

Mag eine Interpretationsmöglichkeit sein, gäbe aber eben auch noch andere. Ebensogut könnte das auch nur, oder wenigstens zum Teil die eigene heillose Überforderung unseren eigenen Systems sein, durch so etwas wie einer Art Informationsüberflutung, deren tatsächliche Inhalte, deren eigentliche Botschaften, Informationen uns dabei aber anscheinend großteils völlig zu entgehen scheinen.

Man mag es damit vergleichen können, dass jemand einen Song im Radio hört, der gewisse Emotionen bei ihm auslöst. Aber alleine das bedeutet noch lange nicht, dass er deswegen sozusagen in musikalischer Hinsicht den Song erfasst, verstanden hat, er wird nach dem Hören keine Transkription schreiben können, wird vermutlich ohne entsprechendes musikalisches Talent, Gehör und entstprechende musikalische Ausbildung schon gar nicht die einzelnen Instrumente korrekt heraushören können, oder die einzelnen Spuren selbst nachspielen können.

Er wird lediglich eine Art diffusen Gesamteindruck erleben, der auf emotionaler Ebene etwas bei ihm bewirkt oder auch nicht, das war's dann aber auch schon. Wirklich verstanden, erfasst hat er in Wirklichkeit aber dabei, damit nichts, sondern sich nur berieseln lassen, etwas konsumiert.
Was dann wiederum in Folge zu einer Art Sucht nach mehr davon führen kann, nach mehr Konsum dessen, von dem man sich hat triggern, letzendlich manipulieren, einlullen lassen. Menschen sind in vielerlei Hinsicht Suchtwesen. Besonders dann wenn die tieferen, substanzielleren Zugangsbereiche zu Inhalten, ein tatsächliches Verständnis nicht oder nur wenig gegeben ist. was auch ein durchaus erklärbares Muster und Prinzip wäre.

Nun gäbe es aber zusätzlich, parallel dazu noch ganz andere Optionen. Eine nur exemplarisch hier auch noch angeschnitten: Wie will jemand aus menschlicher Sicht und Perspektive abschätzen, beurteilen können, mit welchem Licht, welcher Liebe er es tatsächlich zu tun hat? Gibt es denn nur tatsächlich eines?

Es scheint, das ist zumindest meine nicht nur einmalige Erfahrung, durchaus so etwas wie falsches Licht, falsche Liebe ganz real zu geben. Gibt es ja sogar ganz regulär in dieser Welt. Weil ja auch ein nicht unbeträchtlicher Teil dessen, was Menschen für Liebe zu halten scheinen, auf Täuschung, Manipulation, Betrug, Illusionen beruht. Gerade im zwischenmenschlichen Bereich. Erst fällt man darauf rein und irgendwann erfolgt das ernüchtende Erwachen, die Erkenntnis des eigenen Irrtums. Und dann wird's schmerzhaft. Oder Ähnliches.

Aber zurück zu da draußen: Etwas, sagen wir einmal eine nicht materielle Wesenheit, die noch dazu eben auch nicht zwingend höheren oder gar göttlichen Ursprungs sein muss, sondern durchaus auch sozusagen auf Seiten der - ähm - Konkurrenz eine Vollzeitanstellung bekommen haben mag, oder die von mir aus auch freisschaffend tätig sein mag, mag mit recht hoher Wahrscheinlichkeit den Eindruck von so etwas wie Licht und/oder Liebe zumindest einem menschlichen Wesen, das ja ohnehin in vielerlei Hinsicht weitaus manipulierbarer ist als so ziemlich jedes andere Lebewesen, glaubhaft und überzeugend zu suggerieren können. Nur vermag ein Mensch den Unterschied dabei nicht wirklich zu erkennen, erst recht nicht im Kontext von Meditation oder diversen anderen vergleichbaren Praktiken. Der fällt eben im wahrsten Sinn des Wortes auf den Schein und getriggerte, ferngesteuerte, manipulierte Gefühle voll rein.

Derjenige hat dabei sozusagen auch noch seine eigenen Selbstschutzprogramme deaktiviert, weil er sich ja etwas "Höherem" gegenüber öffnet, ist somit auch leicht verwundbar, surft und downloaded quasi ohne Virenschutz. Perfekt dafür, sich jede Menge Trojaner, Viren und Sonstiges einzufangen. Oder eben manipuliert zu werden. Also werden in diesem Fall auch die organismuseigenen Schutzmaßnahmen nicht greifen, weil sie ja freiwillig abgeschaltet, deaktiviert wurden.

Leuchten, Licht, Schein, Glitzern alleine sind ja auch in dieser Welt perfekte und durchaus übliche Werkzeuge, um Illusionen zu erschaffen, andere zu blenden, zu täuschen, einzulullen, zu manipulieren. Wie leicht wäre das also für Wesenheiten da draußen, die noch uns gegenüber dazu den Vorteil haben, die Gedanken, Gefühle, mitunter vermutlich die gesamte Geschichte eines Menschen problemlos sozusagen telepathisch abfragen und lesen zu können. So jemand kann einem Menschen alles verklickern, weil er genau weiß, wo er ansetzen muss, um jemanden glaubhaft und für denjeingen völlig überzeugend zu manipulieren. Und ein Mensch mag das dann eben für göttlich, göttliche Energie oder auch göttliche Botschaften oder ähnliches halten. In Wahrheit ist er aber nur etwas, das ihm überlegen ist und cleverer ist als er, über effektivere Fähigkeiten verfügt, auf den Leim gegangen.

Welchem Licht, welche Liebe laufen Menschen also auf diese Art und Weise tatsächlich nach? Und wie könnte ein Mensch das voneinander tatsächlich unterscheiden? Das wären die Fragen, die ich mir inzwischen stellen würde. Längst verlaufen oder doch noch auf dem richtigen Weg? Das wäre vielleicht mal die Frage. Nur so am Rande als kleiner Denkanstoß.
 
Esoterische Irrtümer Teil 1b - Licht und Liebe (im Kontext von Meditationen oder ähnlichen esoterischen Praktiken)


Genau diese Problematik war für mich mit ein Grund, mich von Licht und Liebe Konzepten und eigentlich auch von Esoterik wieder zu verabschieden, was gar nicht so einfach war, schließlich hing ich da ziemlich lange selbst voll drin. All die Gehirnwäschen und Fehlprogrammierungen, die man da aus angeblich höherer Quelle ebenso wie von anderen Menschen verpasst bekommen hat, wieder auch nur halbwegs zu entsorgen ist echte Arbeit. War mein Fehler, meine eigene Neugier, meine eigene Naivität, mich darauf einzulassen, selber schuld.

Wenn ich dann lese, was in Foren wie diesem so alles zu diesem Thema behauptet und gepostet wird, so bestätigt mir das die Richtigkeit meiner Entscheidung nur noch mehr.

Da draußen ist's verdammt groß, und das da draußen tatsächlich zu erfassen, dafür sind sowohl unsere beschränke Wahrnehmung als auch unsere kognitiven Fähigkeiten nicht wirklich geeignet. Die sind für das Überleben hier ausgelegt. Also gibt es bei derartigen Erlebnissen, Erfahrungen eben, würde ich meinen, auch jede Menge an Pannen, Irrtümern, Fehlinterpretationen. Und Gefahren, über die man von Esoterikern allerdings so gut wie nie etwas hört. Und wenn man selbst bereits in diese Art von Messern gelaufen ist, ist's leider zu spät. Aber auch dann glaubt einem das natürlich erst recht keiner, weil es ja dem eigenen Glauben und Wunschdenken völlig widerspricht.

Aber mir ist durchaus bewusst, dass ich niemanden von meiner Sichtweise überzeugen werden. Muss ich auch nicht. Niemand hat meine Erfahrungen gemacht, meine Entscheidungen getroffen, was umgekehrt auch gilt. Ich reflektiere nur ein wenig das, was ich in der Ecke erlebt habe.

Ich traue diesem - aus meiner Sicht - rosaroten Licht und Liebe Barbie-Kitsch nicht mehr, der sich auch nur an der Oberfläche lieb und nett und friedlich gibt, und geht diese Tünche früher oder später ein wenig oder auch ein wenig mehr ab, wird's eher pechschwarz und äußerst unschön.

Was man hier ja auch bei einigen Beiträgen erkennen kann, nach außen hin die etwas scheinheilige, glaubenskonforme, gehirngewaschene Fassade, die aber doch nicht so ganz all die Schatten verdecken kann, die aus dem Untergrund heraus doch äußerst effizient ihr Unwesen treiben, und die es, wenn Licht und Liebe Konzepte tatsächlich funktionieren würden, eigentlich dort gar nicht mehr geben dürfte. So einfach geht's aber eben anscheinend doch nicht. Im Gegenteil, in Wahrheit füttert man damit erst recht die eigenen unerledigten Schatten und Dämonen Länge mal Breite. Aber das glaubt mir hier ja sowieso niemand.

Wirkliches Licht ist anders, sehr anders. Es kann zwar auch lieb, nett, nährend, liebend sein, keine Frage, aber im selben Ausmaß eben auch knallhart, gandenlos, zerstörend, verstörend, vernichtend. Weil es sonst in sich selbst nicht ausbalanciert wäre. Einseitigkeit, das Märchen der Nondualität ist kein wirklichkeitskonformer Zustand, widerspricht der Struktur, den Prinzipien dieser Schöpfung selbst, und eine der essenziellen Prizipien darin wäre entweder Harmonie durch Balance der Gegensätze, oder Austragen, Ausagieren des Ungleichgewichts, bis sich auf diese Art eine andere Art von Balance stabilisieren kann. Was jeder Licht und Liebe Konzeption grundsätzlich widerspricht. Die macht daraus einseitigen künstlichen naivisierten Zuckerguss. Erklärt in gewisser Weise, dass es gar keine Unwetter, Gewitter, Erdbeben gäbe, weil sie die zu Grunde liegenden Prinzipien, das System selbst gar nicht verstanden hat. Wie ein Kleinkind, ich halte mir die Hände vor die Augen, dann sieht mich niemand. Funktioniert nur leider so nicht.

Wenn also angeblich "höhere", "göttliche" Erfahrungen Menschen derartiges suggerieren, sollte man sich vielleicht doch ernsthaft fragen, hinterfragen, was wer damit warum bezwecken möchte. Möglicher Weise wird ja "da draußen" noch viel mehr rumanipuliert als hier. Man mus sich beispielsweise nur die geballten Ladungen an inhaltlichem Unsinn geben, die gechannelt werden oder Ähnliches, das mit angeblichen "höheren" Botschaften zu tun hat. Ich erinnere nur an die Aufstiegshysterie vor einigen Jahren, und die konzeptionellen Auswüchse, die damal die Rund machten. Was hat sich davon bewahrheitet? Genau gar nichts, im Gegenteil, in dieser Welt ist alles nur noch schlimmer geworden. Ich würde mich also eher fragen, was, wer will uns da anscheinend anauernd auf Teufel komm' raus unbedingt manipulieren, in die Irre führen, und warum? Irgendetwas daran scheint jedenfalls mit diese Welt, unserem Leben hier so gar nicht zuammenzupassen, macht also in gewisser Weise lebens- und realitätsuntauglich. Und das soll dann was bewirken? Das Leben besser machen?

Da sind so etwas wie die Chaostheorie oder ähnliche zumindest inhaltlich fundiertere Ansätze wohl weitaus näher an der Wirklichkeit als esoterische Ideologien, die ja weitgehend ohnehin nur eine Art globales Patchwork-Raubkopien-Machwerk sind. Spiritueller Folkloretourismus, längst weitgehend inhaltsbefreit. Pseudosprituelles Egofutter auf geistig anspruchslosem Niveau.

Allerdings wird auch diese Harmonie durch Balance meistens bereits falsch verstanden, ihr Sinn, ihre Richtung. Was dann zu dieser ominösen, auf dem bereits beschriebenen Wahrnehmungsfehler beruhenden esoterischen Nondualität führt.
Das Problem: Diese Schöpfung beruht auf zwei in sich selbst polaren Wirkkräften, nämlich Magnetismus und Elektrizität. Sonst würde sie nicht funktionieren, wäre auch als Schöpfung selbst eigentlich sinnlos, überflüssig, verzichtbar. Also kann der Sinn nicht in der Auflöung, Zerstörung, Sinnlosigkeit dieser Schöpfung liegen.
Dazu ein einfacheres Beispiel: Ein befruchtetes Ei kann nicht mehr in den singulären Zustand des Unberfuchtet Seins zurückkehren, es kann nur wachsen, sich ent-wicklen, duch weitere Zellteilung.

Ebenso ist polare, duale Balance in den meisten Fällen eine schwierige, instabile Sache, die ganz leicht wieder aus dem Gleichgewicht geraten kann. Weil noch etwas fehlt, eine Art Missing Link, ein weiteres stabilisierenden Element. Tatsächliche Balance wird erst wird erst möglich, wenn aus der Polarität, Zweiteiligkeitt eine Art Dreiteiligkeit oder mehr wird. Die christliche Trinität versucht das ein wenig, wenngleich für meinen Geschmack auch etwas einseitig zu definieren. Vater - Sohn - Heiliger Geist.

Mir persönlich ist die ursprünglichere Version lieber: weiblich - männlich - göttlich.
Die Harmonie, die Balance, die daraus entstehen kann, kann stabil sein und bleiben. Auflösung der Gegensätze durch Ergänzung, gegenseitige, interaktive Balance. Theoretisch. Praktisch sieht's meistens anders aus, weil entweder die göttliche Komponente fehlt, oder männlich und weiblich miteinander doch weitaus inkompatibler sind als subjektiv eingebildert, angenommen. Dann wird's mit der Stabilität nicht klappen.

Man kann das dreiteilige Modell aber auch anders besetzten, Entstehen - Vergehen - Sein, Wachstum - Zerstörung - Verstehen, Liebe - Hass - Leben, Glück - Schmerz - Frieden,...

Und in der Ecke, auf dieser Basis kann man dann eventuell das Ganze weiter ausbauen, weitergehen, so man möchte, aber man hätte eine vergleichsweise einfache, menschentaugliche Grundlage, die zumindest schon einmal ganz gut funktioniert.

Beispielsweise indem man sich überlegt wie auss dem bisherigen Dreieck ein Tetraeder werden könne. Von der Dreiteiligkeit zur Dreidimensionalität. Was dann wohl eher die stimmigere Auflösung einer Polarität wäre. Sie aber zugleich auch nicht zerstört, sondern auf ihr aufbaut. Aber eben ein wenig mehr aus ihr macht. Mit ihr arbeitet, statt gegen sie.

Und damit mag man sozusagen der Wirklichkeit, dem Sein ein kleines Stück näher gekommen sein, sogar hier, in dieser Welt, ganz ohne Meditation oder Ähnliches. Mitten im Leben.


Ebenso vermag niemand tatsächlich sein eigenen Licht zu entzünden ohne Mithilfe und Transformation seiner eigenen Schatten und Dämonen. Wie man mit denen allerdings klarkommt, umgehen kann, ohne dass sie die Kontrolle übernehmen, ist Arbeit, sind Lernprozesse, Hürden, das ist ein schwerer, steiniger Weg. Ebenso vermag es aber niemand alleine, sein Licht - so es ausgegangen ist - selbst wieder zu entzünden. Auch wenn diverse esoterische Lehren das jemandem gerne anders suggerieren mögen. Sind sozusagen Schutzmaßnahmen der Wirklichkeit vor unbefugtem, inkompetenten Gebrauch, wenn man so will.

Wie geht's dann? Das eventuell herauszufinden, mag zumindest ein Sinn des Lebens zu sein. Oder man verläuft sich eben dabei. Letztendlich ist es immer die eigene Entscheidung.

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Seither hat sich zum Glück bei mir doch wieder einiges verändert, also habe ich mit der Ecke und Esoterik - zumindest auf diese Art - auch kaum mehr was zu tun.

Mit Licht und Liebe hatte ich dann doch wieder was zu tun. Aber ganz anders, und das war immerhin ein Mal tatsächlich echt. Ganz ohne Esoterik. Und hatte wohl deshalb auch ganz andere Auswirkungen.

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Aber sei dem wie es sei, ungeachtet dessen, was ich hier zu dem Bereich geschrieben habe, nehmen wir doch an, dass das, was jemand erlebt, empfängt, tatsächlich göttlichen Ursprungs wäre. Und erinnern wir uns an das Bespiel mit den Texten und ihren Fehlinterpretationen.

Und nun stellen wir uns vor, wir wäen nicht die Empfänger, diejenigen, die diese erfüllende Liebe erhalten, sondern das, was sendet, Gott, oder wie auch immer. Und nun versetzen wir und in dessen Lage.

Glaubt irgendjemand, Gott oder wer, was auch immer wurde sich freuen, glücklich sein, es sein können, wenn er sozusagen andauerend, über Jahrhunderte, Jahrtausende und noch länger erlebt, erleben muss, dass seine Inhalte, das, was er eigentlich kommunizieren will, bei den Empfängern gar nicht ankommen, von diesen gar nicht verstanden, erfasst werden?

Auf der einen Seite haben wir also erfüllende Liebe, anscheinend oder nur scheinbar. Auf der anderen Seite aber wohl eher Frustration, Enttäuschung, Hilflosigkeit, Ohnmacht, weil die Kommunikation nicht funktioniert, also Schmerzen und Leiden!

Gott würde also leiden, weil ihn keiner versteht, keiner wirklich mit ihm kommuniziert, sondern nur einseitig von ihm etwas konsumiert. Egoistischer geht's eigentlich gar nicht mehr. Danke Gott, aber leck' mich ansonsten am Arsch sozsuagen. Hauptsache, ich bringe meine Schäfchen ins Trockene!

Gott leidet! Gott leidet an den Menschen!
Das wäre ein äußerst interessanter, verfolgenswerter Gedanke, finde ich.
Auch wenn dieses Beispiel auf diese Art wohl eher metaphorisch zu sehen ist.

Das ginge aber auch noch weiter. Nehmen wir an, irgendwann hätte Gott seinen Irrtum erkannt, und andere Kommunikationswege erfunden, erschaffen, menschentauglichere. Aber die Menschen beriefen sich eigenartiger Weise auf diese erste völlige Fehlkommunkikation, um diese anderen Kommunikationswege auch wieder zu verändern, auf den Kopf zu stellen, um ihre Vorteile daraus zu ziehen. Nur dass in diesem Fall nicht Gott derjenige war, der daran litt, sondern in weitaus größerem Umfang andere Menschen, andere Lebewesen, ja der ganze Planet. Bis niemand mehr wusste, wie diese anderen Weg überhaupt wirklich funktionieren sollten, sondern ihre eigenen Verdrehungen für wahr und richtig hielten.

Manchmal fanden einige weniger heraus, was da geschehen war, konnten das Geheimnis entschlüsseln. Aber jedesmal wenn sie versuchten, es anderen Menschen zu vermitteln, wehrten sich diese mit Händen und Füßen dagegen, was für diese Entdecker zumeist eher unschön und tödlich endete.

Wenn sie allerdings weg waren, und eine gewisse Zeit vergangen war, so stellten genau diese Menschen ihnen mitunter Denkmäler auf, verehrten sie, oder gründeten auch Religionen oder Ähnliches in angeblich ihrem Namen. Womit die Irrtümer eigentlich auch nur wieder genau so weitergingen wie davor.

Gott beschloss, es gut sein zu lassen und wandte sich wieder anderen Dingen zu.

Gott war ja zu diesem Zeitpunkt bereits etwas älter - ist ja klar - also trug er immer ein kleines Notzitzbuch bei sich, in das er alles wichtige notierte, damit er es nicht vergaß.

Also schrieb er: "Das nächste Mal nehme ich doch keine Affen mehr!"
 
Esoterische Irrtümer Teil 2a - Bedingungslose Liebe



Hier geht es also, als Ausgangsposition eigentlich um das esoterische Endlosthema bedingungslose Liebe, Liebe, die alles verzeiht, alles akzeptiert, gutheißt, und das Problem, daher in Folge auch Massenmördern, einem Adolf Hitler oder ähnlichen Menschen logischer Weise auch verzeihen zu müssen, falls man bedingungslose Liebe eben selbst leben will.

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Für mich persönlich ist das, was Esoteriker unter bedingungsloser Liebe verstehen, inzwischen eine ziemlich üble, dunkle Sache. Nicht nur auf Grund meiner eigenen Erfahrungen damit, sondern auch strukturell, konzeptionell betrachtet. Weshalb es mich immer wieder wundert, wie viel anscheinend - so wie ich damals - nach wie vor auf derartige Konzeptionen reinfallen oder reinfallen wollen, aber ich will und werde hier keinen davon abhalten. Jeder sucht sich sein Waterloo selbst und Gläubige kann man ohnehin nicht mit Argumenten von ihrem Glauben - gleichgültig woran - abbringen.

Eines der vielleicht doch noch nachvollziehbareren Hauptprobleme dabei ist, bedingungslose Liebe erzeugt nicht nur erst Opfer (Täter auch), sondern entmachtet sie noch zusätzlich, und versorgt die Täter im Gegenzug mit noch mehr Macht! Sie führt also weder zu so etwas wie mehr Liebe *) sondern sie verstärkt bestehendes Ungleichgewicht oder erzeugt erst recht neues, ebenso aber auch äußerst kranke bis pathologische zwischenmenschliche Strukturen und Dynamiken, und früher oder später wird daraus unweigerlich eine Menge an Leiden und Schmerzen, sowohl psychisch als mitunter auch ebenso physisch. *(Wobei die Idee von mehr Liebe an sich bereits eigentlich absurd ist. Aber um das erkennen zu können, müsste man wissen, was Liebe im Kontext von Wirklichkeit tatsächlich ist, wie sie funktioniert, wie nicht, oder warum das, was die meisten Menschen anscheinend für Liebe halten, großteils eben doch keine ist. Aber das Thema führt hier wohl zu weit.)

So ferne jemand als der Stärkere, als Täter agiert, oder als Lehrer, Meister, oder Ähnliches, jedenfalls jemand ist, der in der Hierarchie (der Liebe) etwas weiter oben steht, ist bedingungslose Liebe als Art Joker für ihn natürlich super toll und praktisch, jede Kritik, jedes Hinterfragen, Sich Wehren kann ja als Nicht Bedingungslose Liebe dem Anderen zurückgeworfen werden, was zu einem äußerst perfiden Psychospiel ausgebaut werden kann. Im Prinzip wird daraus eine Art permaneter Erpressung auf einer Seite, der eine kann tun und lassen was er will, somit auch den Anderen verletzen, demütigen, unterdrücken, und kann sich immer wieder perfekt auf genau diese angebliche bedingungslose Liebe berufen, die er vom Gegenüber einfordert, erwartet. Gerät man also umgekehrt in die Opferrolle, was wohl der häufigere Fall sein dürfte, so wird das früher oder später wohl eher zum wahren Psycho-Höllentrip. "Liebe mich (trotzdem), auch wenn, gerade weil ich dir wehtue!"

Und wann endet das dann? Indem man sich vom Anderen umbringen lässt, um damit seine bedingungslose Liebe zu - ähm - beweisen? In letzter Konsequenz würde es vermutlich darauf hinauslaufen.

Mit Liebe hat das alles natürlich nichts wirklich zu tun, sondern mit Abhängigkeiten, Hörigkeit, Macht, Kontrolle und dem ideologisch, konzeptionell "richtigen" Funktionieren Müssen oder auch ganz gewaltig mit den eigenen Ego. Was natürlich niemand wirklich zuzugeben bereit ist. Früher oder später wird das Ganze dann also auf irgendeine Weise wohl eher ein etwas getarnter, aber reinrassiger Sado-Maso-Trip. Und das in angeblich "höherem" Auftrag. Gott will es so! Auch die Kreuzritter glaubten, Gottes' Willen zu tun. Hat sich anscheinend ja wenig geändert in den letzten 800 Jahren. Wie passt das also tatsächlich zusammen? Meines Erachtens nach gar nicht.

Also kann bedingungslose Liebe eigentlich, würde ich meinen, auch nicht von "oben" kommen, entweder also aus eine ganz anderen "Quelle", die es aber ja leider für Esoteriker nicht ( mehr) gibt, eigenartiger Weise aber in so gut wie allen ursprünglichen Religionen und spirituellen Traditionen, was vielleicht auch ein wenig zu denken geben könnte, oder Menschen scheinen da irgendetwas nicht wirklich inhaltlich verstanden zu haben an dieser angeblichen bedingungslosen Liebe.

Aber wie gesagt, jeder, wie er meint. Ich bin aus der Ecke inzwischen lange wieder raus, und auch wenn nicht alle Wunden und Narben wieder vollständig verheilt sind, und einiges auch nicht rückgängig zu machen ist, so war es doch eigenartig, dass sich nach meinem Ausstieg und einer sehr langen Zeit zunehmender Katastrophen auf einmal doch eine ganze Menge immerhin wieder in eine etwas erfreulichere, positivere Richtung entwickeln konnte.

In der anderen Alternative, als sozusagen kollektive Liebe mit Breitbandstreuung wahllos über alle und alles verteilt funktioniert sie aus ganz anderen Gründen nicht, die aber in der westlichen Welt auf Grund diverse andere Irrtümer, auf die wir zumeist programmiert wurden, schwer erklärbar sind. Aber auch diese Version würde Liebe selbst ad Absurdum führen, auf den Kopf stellen, das, was Liebe eigentlich ausmacht, letztendlich entwerten, wertlos machen, zu Gunsten einer unverbindlich oberflächlichen Beliebigkeit, die keine Substanz, keine Tiefe mehr hat, gar nicht mehr haben kann. Ich treibe es mal auf die Spitze, stellen wir uns mal vor, jeder Mensch würde alle paar Wochen einen neuen Partner sozsuagen zugweisen bekommen, und ebenso neue, fremde Kinder, und nach ein paar Wochen wieder einen anderen Partner, andere Kinder. Weil ja alles, alle gleichwertig wären. Den ursprünglichen Partner, die eigenen Kinder würde man aber in diesem Kreislauf, außer zufällig, nie wiedersehen. Jede Tiefe, Substanz, jede tatsächliche Nähe, jede tatsächliche Verbundenheit, jede wirkliche Verbindung zueinander ginge verloren, weil sie gar nicht mehr möglich wäre. Zugleich müste, oder sollte man sich andauernd zwingen, Menschen, die einem eigentlich zuwider sind, die man nicht ausstehen kann, neben denen man sich nicht wohlfühlt, lieben zu müssen, sogar bedingungslos. man würde sich also andauernd zu etwas zwingen müssen, das man gar nicht will, zugleich müssten man sich und andere ständig belügen, um eben den Schein zu wahren.

Man kann das Ganze auch wunderbar als Selbsttest praktisch ausprobieren: Man suche sich jemanden, den man eigentlich überhaupt nicht ausstehen kann, an dem einem so ziemlich alles stört, und versuche das, diese Abneigung, Ablehnung, diese eigene Abscheu, den eigenen Ekel in Liebe zu verwandeln, am Besten dadurch, dass man mit so jemandem eine Beziehung eingeht. Es wird nicht funktionieren! Sogar das habe ich mir einmal gegeben. Schande über mich! Das war dann aus anderen Gründen ein weiterer Alptraum.

Aus heutiger Sicht frage ich mich allen Ernstes, wie naiv, verblödet, esoterisch gehirngewaschen, fehlprogrammiert ich selbst damals gewesen sein muss, um auf derartigen Schwachsinn reinzufallen und den tatsächlich für bare Münze zu nehmen. Wenn ich dann allerdings hier in die Runde blicke, packt mich genau deshalb eher das blanke Entsetzen, weil ich bei anderen nichts anderes sehe. Zugleich ist mir aber auch bewusst dann man aus der Art von Trips niemanden rausbekommt, außer er ist damit bereit dermaßen selbst auf die Schnauze gefallen, kennt sich überhaupt nicht mehr aus und will sozusagen aussteigen.

An diesen Punkt zu gelangen kann aber dauern. Zumal esoterische Konzepte ganz hervorragende Selbstschutzmechanismen aufgebaut haben. Dann hat man eben selbst leider doch was falsch gemacht oder ähnliches, muss sich mehr anstrengen, jedenfalls liegt dann der Fehler oder allfällige Probleme garantiert - aus Sicht esoterischer Konzepte - bei demjenigen selbst, Hauptsache der Lack, die Oberfläche der jeweiligen Ideologie nimmt keinen Schaden. Kollateralsschäden bei alllfälligen "Gläubigen" werden hingegen anscheinend sowohl in Kauf genommen als auch bei Konfrontation damit radikal verdrängt, geleugnet oder verdreht. Das hält sich dann vermutlich für spirituellen Fortschritt. Die Flucht vor der Realität, den realen Folgen hirnrissiger, unnatürlicher Konzeptionen. Also bleibt das Opfer derartiger Manipulationen mit den eigenen Problemen und Schäden alleine übrig. An derartigen Konzepten kann's nicht liegen. Nein, bestimmt nicht, schon klar! Kranker manipulativer Sektenhokuspokus eigentlich.

Fragt sich, wofür man sich dann überhaupt diesen ganzen Hüttenzauber geben sollte, wenn es dabei in Wahrheit auch nur - genau wie im normalen Alltag - darum geht, wer wen am besten verarscht, manipuliert, über den Tisch zieht, oder ihn zu irgendeiner Beschäftigungsstherapie bekehrt, bei der leider eine theoretisch in Aussicht gestellte Zielerreichung praktisch völlig unmöglich ist. Bis man das aber durchschaut, hängt man bereits selbst dermaßen tief drin, dass man ungern aufgibt, denn das würde ja auch bedeuten, sich zähneknirschend eingestehen zu müssen, dass und wie sehr man sich verlaufen hat, wie sehr man auf andere angeblich gut meinende Mitmenschen oder sogar Freunde voll reingefallen ist.

Menschen sind eben gar nicht gleich, und auch die Kombinationen zwischen ihnen sind absolut nicht gleichwertig, im Gegenteil. Manchen funktionieren gar nicht, andere nur zum Teil, andere sehr gut.

Liebe hat einen bestimmten Sinn, eine bestimmte Aufgabe. Und auf diese Art kommt man nicht einmal annähernd an den Bereich ran, um den es dabei eigentlich ginge. Inkompatible Kombination, verkehrte Konstellation, falsche Resultate.

Ist aber ein genügendes Maß an Kompatibilitäten gegeben, stimmt die Konstellation in sich zusammen, finden sich tatsächlich zwei, die, wie es so schön heißt, füreinander bestimmt sind, so mag gerade Liebe eine der unglaublichsten, spirituellsten Erfahrungen sein können, die hier möglich ist, noch dazu im Idealfall fernab jeder Ideologie. Was allerdings auf diese Art leider selten tatssächlich der Fall zu sein scheint. Aber das bedeute auch, dass sich früher oder später in ihr nicht nur Himmel und Erde berühren können oder werden, sondern auch Erde und Hölle, oder auch Hölle, Himmel und Erde zugleich.

Und dann wird's spannend. Dann mag sich zeigen, was an dieser Liebe tatsächlich dran war oder nicht, wem es worum tatsächlich ging, oder nicht.

Ein paar konkrete Beispiele:
Was täte also bedingungslose Liebe, wenn sie den eigenen geliebten Partner mit jemandem anderen unerwartet im Bett erwischt? Verständnisvoll lächeln, so ganz ohne Stich im Herzen, ganz ohne dass es einem wehtut? Im Kontext von Liebe wäre das schmerzvoll, und vor allen wohl eine Art tiefgehender Vertrauensbruch, Vertrauensmissbrauch.

Was täte bedingungslose Liebe, wenn sich das eigene Kind Heroin spritzt, oder Crystal Meth nimmt? Verständnisvoll lächeln und ihm die nächste Dosis gleich selbst kaufen, ihm selbst die Spritze setzen? Weil das Kind eben seinen Weg als Junkie auf Suizidtrip selbst so gewählt hat?

Was täte bedingungslose Liebe als Mutter, wenn das Kind beim Spielen vor ein Auto läuft?Verständnisvoll zusehen und lächeln, wenn es überfahren wird? Liebe würde versuchen es wegzustoßen oder sich notfalls auch vor das Auto werfen, das eigene Leben riskieren, damit dem Kind nichts passiert.

Liebe bedeutet also mitunter gerade nicht, alles bedingungslos zu akzeptieren, weil das auch bedeuten müsste, alle Fehler, Irrtümer, Pannen nicht zu korrigieren, zu entschärfen, zu lösen zu versuchen, sondern sie und iher Resultate sogar noch gutzuheißen, womit in Folge unweigerlich weitere Fehler entstehen, somit auch weiteres Ungleichgewicht.

Liebe kann, soll, muss auch Nein sagen können, Stopps setzen, Grenzen ziehen können, weil sie sonst nicht wahrhaftig, authentisch bleibt, zur opportunistischen Jasager- Mitläufer-Farce wird, womit es dann auch keine Liebe mehr sein kann, denn Liebe ohne Wahrheit ist keine mehr, bedingungslose Liebe darf das aber alles ja nicht, weil sie ja bedingungslos sein muss, somit aber auch in Folge bedeutungslos, folgenlos, wertlos, beliebig ist. Alle möglichen, tieferen, substanziellen Qualitäten gehen verloren, zu Gunsten einer schein-heilen, schein-heiligen Oberfläche, die in Wahrheit selbst krank ist, weil eben nicht im Einklang mit der Wirklichkeit. Dass bedingungslose Liebe als esoterische Konzeption natürlich eigentlich in den USA erfunden wurde, denke ich, muss man dabei nicht extra erwähnen.

Pseudo-spiritueller Walt Disney Kitsch. Eine eigenartige Mischung aus post-68er-Alternativ(un)kultur-Einfältigkeit und Weltfremdheit, gepaart mit pronvinziellen Fernsehprediger-Fundamentalismus-Scheuklappen.

Und das soll dann was bitte genau verbessern? Mehr Liebe bringen? Wo bitte genau?

Nein danke, ich bin raus!

Für mich war's also die absolut richtige Entscheidung. Ich - um es ein wenig esoterisch auszudrücken - war vielleicht eben schon so weit, auf all das Zeug, all die Gehirnwäschen, all die Manipulationen und Verdrehungen der wundersamen Welt der Esoterik wieder problemlos verzichten zu können. Bereut habe ich diesen Schritt seither nie. Im Gegenteil.

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Eine Frage ist aber nach wie vor ungeklärt: Wenn es eben doch nicht so etwas wie bedingungslose Liebe ist, was Menschen da erleben, empfinden mögen, was wäre das dann, wie könnte man das dann verstehen, lesen, besser, vielleicht etwa irrtumsfreier verstehen?

Die Antwort wäre eigentlich ganz einfach, zumindest die, die ich gefunden habe. Und sie beruht anscheinend tatsächlich auf einer Art Verwechslung. Nur könnte diese Antwort manchem Ego vielleicht doch nicht so gut gefallen.

Wer sagt, dass Liebe automatisch nur akzeptieren, verzeihen, alles gutheißen bedeuten würden, bedeuten muss?

Also wäre es durchaus auch möglich, dass das, was da mitunter als sogenannte bedingungslose Liebe erlebt, empfunden wird, vielleicht bereits auf einer Art Verwechslung, auf einem Wahrnehumgs-, Verarbeitungs- und Interpretationsirrtum beruhen könnte. Möglicher Weise haben - um es stark vereinfacht zu sagen - bestimmte Licht und Liebe Erfahrungen tatsächlich
weitaus weniger mit Liebe zu tun, auch wenn es auf Grund gewisser mangelnder Vergleichserfahrungen und diverser ideologischer und konzeptioneller Vorbelastungen jemanden durchaus so subjektiv erscheinen mag, sondern vielmehr mit so etwas wie Gnade!

Gnade ist aber etwas grundsätzlich anderes als Liebe! Gnade wird gnädiger Weise vom Stärkeren, vom Sieger dem sich Unterworfen Habenden, den Verlierer gewährt. Ist ein gnädiges Entgegenkommen, Geschenk des Siegers an den Verlierer, des Richtenden an den eigentlich bereits Verurteilten!

Sollte einem vielleicht zu denken geben. Denn dann wäre alleine der Versuch, diese Art von bedingungsloser Liebe als Mensch zu leben, wieder einmal ein auf den Kopf stellen der Wirklichkeit, ein Mensch maßt sich sozusagen die Kompetenz Gottes' an, stellt sich mit Gott auf eine Stufe, macht sich selbst vom Verlierer zum Sieger, verdreht also die Fakten, womit er aber zugleich auch nicht akzeptiert, dass es längst verloren hat, ebenso sich aber automatisch auch, da er ja die Niederlage nicht akzeptiert, nicht nur weiterhin mehr oder weniger im Krieg, im Kampf (gegen Gott, oder diese Schöpfung, oder auch diese Welt oder sich selbst,...) bleibt, sondern zugleich eine Position einnimmt, in dem er selbst keine Gnade mehr erwarten und auch gar nicht mehr empfangen könnte.

Die Auswirkungen, Veränderungen, die also diese eigene Selbstüberhöhung für jemanden selbst bewirken könnte, sollte man sich tatsächlich in Ruhe auf der Zunge zergehen lassen!

Erst recht dann, wenn sie ohnehin bereits auf Irrtümern als Grundlage beruht. Stimmen aber die Grundannahmen nicht, so werden in Folge auch die Resultate nicht stimmen.

Gnade ist ein völlig unverdientes Geschenk! Von oben nach unten gegeben. Hat auch mit Liebe nichts zu tun, sondern mit Vergebung einer existierenden Schuld. Ist keine Schuld vorhanden, oder hat man nicht verloren, nicht versagt, ist nicht unterlegen, so besteht auch gar kein Grund für Gnade! Man bekommt also in Wahrheit keine Belohnung dafür dass man etwas richtig gemacht hat, was ja anscheinend die gängige Sichtweise sein dürfte, sondern man bekommt gnädiger Weise eine weitere Chance dafür, die Fehler zu beheben!

Derartiges wäre dann aber auch eben keine wie auch immer geartete spirituelle Weiterentwicklung, sondern viel eher ein Schuss vor den Bug, so in der Art: "Jetzt hast du dich einmal ausgetobt, aber schön langsam reicht's auch wieder! Könntest du vielleicht ab jetzt wieder aus dem Schwachsinn aussteigen und dich um das kümmern, das bei dir tatsächlich und ganz real an Problemen in diesem Leben ansteht und zu lösen wäre?"

Was allerdings im esoterischen Kontext und vom eigenen Ego natürlich bereits vollkommen umgedeutet werden dürfte, womit die Reise in die falsche Richtung dann eben weitergeht.

(Eventuell könnte man auch einmal Salman Rushdie's "Satanische Verse" lesen, oder sich David Sieveking's exzellente Dokumentation "David learns to fly" oder Ähnliches ansehen. Könnte in einiger Hinsicht etwas ernüchternd sein, ein derartiger Blick hinter die Fassaden. Andererseits zeigt alleine die menschliche Geschichte, dass Menschen völlig lernunfähig sind, wenn sie auf etwas reinfallen wollen, sich manipulieren lassen wollen, dann ist dem mit Argumenten und Vernunft ohnehin nicht beizukommen. Glaube, woran auch immer, ist immer eine Gehirnwäsche, was bedeutet, dass die Glaubensinhalte den Bezug zur Realität, die Wahrnehmung und das Verständnis von Realität nicht nur verdrehen, verbiegen, verzerren, sondern ihn mitunter auch völlig unmöglich machen, ausblenden, zu Gunsten einer fiktiver, erglaubten Illusion, Scheinwelt. Derjenige ist aber natürlich felsenfest davon überzeugt, dass er alles einwandfrei und korrekt wahrnimmt, was ja das Fatale daran ist, die eigentliche Illusion. Ein Resultat von Glauben, wenngleich nicht das einzige, ist eben Realitätsverlust, damit einhergehend auch eine noch schwächere Verbindung zum Leben, zu allem anderen, zum Sein selbst, die meistens ohnehin nur mehr sehr rudimentär, falls überhaupt, vorhanden sein dürfte, man klinkt sich alo nicht, wie suggeriert, wieder oder mehr ein, sondern noch mehr aus, aus dem Ganzen, dem Größeren, verliert den eigentlichen Bezug, die eigenen Verbindungen dazu noch mehr, glaubt aber zugleich das Gegenteil.)

So gesehen wäre dieses Geschenk von "oben" damit automatisch sowohl Eingeständnis als auch Bestätigung des eigenen Scheiterns, Versagens, Verlierens. Somit kann das dann aber auch keine Art von spiritullem Fortschritt sein, sondern bestenfalls ein Paar neue Krücken. Ein Ersatz! Eben weil man nicht (mehr) auf den eigenen Füßen gehen kann. Energetisch im Arsch ist, weil man mit seinen eigenen Energien falsch umgegangen ist, falsche Entscheidungen getroffen hat, falsch agiert hat oder Ähnliches. Das Ziel wäre demnach aber auch, irgendwann auch wieder auf diese Krücken verzichten zu können, weil einen die eigenen Füße wieder tragen, die eigenen Energien genügen.

Zugleich ergibt sich daraus aber noch etwas anderes, das meiner Ansicht nach in vielen Fällen missvertstanden wird, falsch ankommt. Diese Gnade, diese in gewisser Weise ja durchaus wohl auch Liebe ist eben selbst gar nicht bedingungslos, sondern die Bedingung, Erwartung, Hoffnung wäre ja eigentlich diejenige, dass diese Energie, Hilfe dazu dienen möge, dass jemand gewisse eigene Fehler, Irrtümer bei, in sich selbst so korrigiert, so dass er eine derartige Unterstützung nicht mehr benötigen würde. Sie ist aber anscheinend eben nicht dafür bestimmt, damit in Folge andere sozusagen zu missionieren, zu diesem Licht zu bekehren oder ähnliches.

Wenn jemand krank ist, zum Arzt geht, und dieser ihm ein Medikament verschreibt, so funktioniert das ja auch nur, wenn dieser es selber einnimmt. Bis er wieder gesund ist. Wenn er hingegen hergeht und es an alle Familienmitglieder verteilt, so mag das im besten Fall nichts bewirken, in anderen Fällen kann dieses Medikament aber auch schädlich wirken, jemanden anderen erst krank machen oder mit anderen Mendikamenten äußerst ungesunde Wechselwirkungen erzeugen.

Aber genau dieser Punkt, den, die Fehler, Irrtümer in sich selbst zu erkennen und an ihnen etwas tatsächlich und nicht nur scheinbar zu verändern, noch dazu in die richtige Richtung, und nicht nur in eine andere verkehrte, scheint Menschen recht schwer zu fallen. Das ist Arbeit, und manchmal erst einmal auch schmerzvolle Arbeit, sich gewissen unangnehmen Wahrheiten über sich selbst zu stellen. Aber dieses Thema führt hier wohl doch zu weit. Nur, in etwas diese Richtung wäre wohl vermutlich der eigentliche Sinn dieser Hilfe von "oben".

Mir persönlich gefällt diese Version durchaus, weil sie eben nicht die Eitelkeit von jemandem füttert, sondern eigentlich sagt, du hast Mist gebaut, Schwamm drüber, aber jetzt versuch's vielleicht doch mal, es ein wenig besser hinzubekommen.

Oder anders definiert, du bekommst zwar etwas Hilfe, wenn du sie brauchst, aber tun, ändern musst du daran schon selber was! Was und wie wäre dann allerdings ein ganz anderes Thema. Ein weiteres voll mit Irrtümern.

Aber das sind dann zumindest menschliche, und menschenmögliche Dimensionen, auf der Ebene kann man hier arbeiten, agieren, auch lieben, leben, ohne dass daraus eine Art künstliches, elitäres, oder abgehobenes Übermenschentum wird.

Also würde es dabei um das gehen, um das es ohnehin immer geht, Schein oder Sein. Leider scheint der Schein scheinbar immer in der Überzahl zu sein, scheint andauernd zu gewinnen, am Ende fragt sich allerdings, was genau.

Ganz normale Liebe ist schwer genug, so wie Mensch sein schwer genug ist, in dieser Welt, das braucht keine Über-Liebe, oder ein esoterisch-fundamentalistisches Über-Menschentum. Würde ich meinen.

Ebenso mag es eben nicht andauernd darum gehen, alles permanent zu verbessern, zu optimieren, letztendlich zu verschlimmbessern, sondern vielleicht eben eher darum, wenigstens ein paar Mal etwas nicht ganz so falsch, nicht ganz so verkehrt wie üblich zu machen, wenigstens ein wenig richtiger, ein wenig normaler, natürlicher, ein wenig mehr im Einklang mit der Wirklichkeit, als andauernd gegen sie, sie auf den Kopf stellend. Was in unserer Zeit, Welt, Kultur zugleich dem Meisten entgegenläuft, das von jemandem üblicher Weise so erwartet wird, worauf er sein ganzes Leben lang von allen und jedem programmiert wurde. Und was in Folge wohl auch die Mehrzahl nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinreißen dürfte, sondern eher so etwas wie misstrauische Ablehnung zur Folge haben könnte. Kommt darauf an, was man will, wohin man eigentlich möchte, oder was, wohin nicht.


Warum geht jemand eigentlich davon aus, das er bedingungslos lieben können sollte oder müsste? Üblicher Weise, weil ihm irgendein esoterisches Konzept das so eingeredet hat. Womit aber bedingungslose Liebe bereits selbst einer Art Zwang, einer Verpflichtung, einer Bedingung, nämlich, richtig bedingungslos lieben zu müssen, unterläge, was ihr selbst - da ja bedingungslos - zugleich widerspräche.

Mit genau diesem Problem/Dilemma kam ich vor vielen Jahren ins Forum. Befriedigende Antwort darauf bekam ich allerdings damals hier auch keine.

Ich habe sowohl mit Licht und Liebe und entsprechenden Konzepten, Ideologien, diversen dazugehörigen Erfahrungen und Erlebnissen, noch mehr mit bedingungsloser Liebe ebenso wie mit Esoterik im Allgemeinen äußerst unangehme Erfahrungen gemacht, nicht sofort, erst war alles scheinbar in bester Ordnung, und nach einiger Zeit hat sich das alles völlig verändert, lief in jeder Hinsicht völlig aus dem Ruder, wurde eine ziemlich üble, dunkle, schmerzvolle, katastrophale Sache.

Also bin ich seither auch gerade von Licht und Liebe Konzepten und Ähnlichem alles andere als angetan. Die sind inzwischen eher ein rotes Tuch für mich.

Ich für meinen Teil bin froh, dass ich das alles zumindest großteils wieder entsorgen, loswerden, aus mir entfernen konnte. Leider gibt es allerdings auch Erfahrungen, Resultate, Folgen, die man eben nicht so leicht wieder los wird, die bleiben, wirken weiter, ob einem das nun recht sein mag oder nicht.

Inzwischen habe ich mit der Ecke auch nichts mehr wirklich zu tun, war so gar nicht mein Weg. Ob es für andere ein sinnvoller Weg sein kann, wage ich zwar auch inzwischen ernsthaft zu bezweifeln. Die Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Samt allfälligen Folgen, auch möglicher Weise unerwarteten.

Ich persönlich würde also, wenn jemand sein Leben hier eigentlich mag und es nicht mutwillig selbst sabotieren und es sich nicht freiwillig erschweren will, diese Grenze des Menschenmöglichen einfach als solche akzeptieren. Aber diese Empfehlung beruht natürlich durchaus auch auf meinen eigenen Erfahrung mit dieser Ecke. Aber da Esoteriker ja durchaus sozusagen diversen Übermenschenkonzepten nachlaufen, ist das Thema wohl nicht aus den Köpfen von Esoterikern rauszubekommen.
 
Esoterische Irrtümer Teil 2b - Bedingungslose Liebe



Bedingungslose Liebe ist ein ganz heikler, komplizierter Bereich, obwohl schon bereits ganz normale Liebe ein heikler, komplizierter Bereich wäre. Zumindest dann, wenn es jemandem um tatsächliches Verstehen, Begreifen von Zusammenhängen geht, und nicht nur um das, was üblicher Weise für Liebe gehalten werden mag, wenn es nicht nur alleine um Gefühle, ihre Haltbarkeit oder Vergänglichkeit, diverse hormonelle, biochemisch bedingte Rauschzustände oder Ähnliches geht.

Was mich betrifft, so bin ich mit bedingungsloser Liebe ganz gewaltig auf die Schnauze gefallen. Rückblickend betrachtet einerseits ganz klar, andererseits bin ich immer noch - nach vielen Jahren - dabei, wenigstens ein wenig besser zu verstehen versuchen, welcher Teufel mich damals geritten haben mag, auch wenn es mir damals als eher so etwas wie eine Art höhere, göttliche Macht erschienen war, die auf einmal dermaßen die Kontrolle über mich übernahm, ohne mir auch nur die Chance zu lassen, dazu und zu all den Katastrophen, die in Folge daraus entstanden, nein zu sagen. Aber ich will da nicht meine Biografie schreiben.

Später erlebte ich andere Dinge, und zumindest für mich, auf meinem Weg bekam ich dann doch andere Resultate, andere Antworten, die dann auch besser funktioniert haben.

Bedingungslose Liebe scheint also hier, als Mensch, nicht wirklich zu funktionieren. Fragt sich, ob sie das überhaupt sollte oder auch, warum.

Was aber hier durchaus funktioniert, zumindest unter bestimmten Voraussetzungen, wäre selbstlose Liebe. Die ist menschenmöglich.

Hat allerdings auch einen nicht zu unterschätzenden Haken: Selbstlose Liebe gibt, ist im Geben, ist Geben, ohne etwas zurück zu erwarten. Klingt theoretisch gut, edel.

Gibt aber jemand andauernd nur, ohne tatsächlich etwas zurück zu bekommen, so geht ihm irgendwann unweigerlich die eigene Energie, die Puste aus, weil die ja, weil eben nichts zurückkommt, die Energie nur einseitig fließt, von Gegenüber sozusagen gratis konsumiert wird. Für das Gegenüber wird das aber, wenn jemand das öfter so erlebt, irgendwann selbstverständlich, womit noch weniger Energie zum Gebenden zurückkommt. Was fehlt ist die Balance, der Austausch, das Gleichgewicht.

Was auf Dauer äußerst ungesund für den Gebenden selbst ist. Nicht umsonst nehmen in Pflegeberufen die Burn-Out's zu. Schlechte Bezahlung, man gibt andauernd, auch lästige, schwierige Patienten kosten Kraft und Energie, saugen andere richtiggehend aus, man hat Stress, bekommt aber eigentlich nicht wirklich einen adäquaten Gegenwert zurück.

Selbstlose Liebe, oder sagen wir in diesem Kontext selbstloses Geben funktioniert also, zumindest aus energetischer Sicht, nur zeitweise, nicht wirklich als Dauerzustand, oder der Gebende wird selbst zum Opfer.

Es gibt aber auch so etwas wie selbstlose Liebe im Kontext einer Beziehung, Partnerschaft. Was etwas unglaublich Schönes sein kann, und zwar dann, wenn diese auf tatsächlicher Gegenseitigkeit beruht. Sich sozusagen jeder um den Anderen ein wenig mehr kümmert, das Gegenüber einem zumindest etwas wichtiger ist als man selbst. Oder auch mehr.

Die Interaktion, der Austausch, der auf der Basis möglich ist, verstärkt die Energien sogar zusätzlich, sie nehmen zu, werden mehr, so ferne das echt, authentisch ist, und keine Show. Zugleich kann man damit nicht nur sozusagen in die Höhe gelangen, sondern ebenso auch in die Tiefe. Man kann sich sozusagen permanent gegenseitig aufladen, "erzeugt" sogar einen Überschuss.

Geschieht das aber auch nur eher einseitig, oder zumindest nicht wirklich einigermaßen ausbalanciert, gibt also der Eine mehr und der Andere nimmt mehr, so werden dieselben Probleme beim stärker Gebenden auftreten. Was man dann früher oders später auf ander Art und Weise kompensieren muss, denn dieser Zustand ist auf Dauer erstens nicht sehr angenehm und auch ungesund, was dann wieder zu anderen Problemen führen kann. Das nur als recht vereinfachtes Alltagsbeispiel.

Nun müsste man sich diese "selbstlose Liebe", diese "selbstlose Geben" aber durchaus noch viel näher ansehen, denn anscheinend gibt es dabei auch nicht unwesentliche Unterschiede. Es scheint so etwas wie eine Art natürlicher selbstloser Liebe zu geben, aber auch etliche quasi künstliche Versionen, eine unter bestimmten Vorrausetzungen angebrachte, richtige selbstlose Liebe und eine mehr oder weniger aufgesetzte, erzwungene, falsche, die allerdings gerade eben energetisch auch nicht gleich funktionieren, somit auch andere Resultate erzeugen können. Es käme also auch dabei auf die scheinbaren und tatsächlichen Gründe, Motivationen an.

Jemand kann sich durchaus glaubhaft selbst einreden, sich selbst davon überzeugen, er würde selbstlos agieren, lieben, oder auch bedingungslos, und doch kann es sich tatsächlich ganz anders verhalten. In Wahrheit füttert er damit wohl eher sein Ego, das was tatsächlich läuft ist also viel wahrscheinlicher die eigene illusionäre Selbstüberhöhung im Tarnanzug. Arschkriechen zu Gott, in meinem Kontext. Was zum Glück auf die Art aber ohnehin nicht funktioniert. Aber jemand mag daran natürlich glauben, klar. Niemand belügt sich so gut wie jemand sich selbst.

Ebenso kann etwas, das jemand für selbstlose Liebe halten mag, in Wahrheit jemanden in eine Opferolle drängen, darin halten oder diese verstärken. Weil so jemand in einer unausbalancierten Täter-Opfer-Konstellation genau duch diese Art des eigenen - scheinbar richtigen - Agierens den Täter erst recht mit Energie versorgt, ihn sozsuagen zusätzlich stärkt, füttert, sich selbst dabei aber gleichzeitig weiter entmachtet. Die verkehrte Erwartungshaltung dahinter mag sein, dass der Täter irgendwann sozuagen einsichtig wird, umschwenkt, wozu dieser aber - genau auf Grund dieses Agierens, denn er bekommt ja alles, was er will, also die Energie des Anderen - überhaupt keinen Grund hat, somit auch keinen sieht. Man kann sich damit also auch gewaltig selbst in die Scheiße reiten.

Also wäre es für jemanden, der sich auf diesem Terrain bewegt, oder sich darauf bewegen möchte, im Sinn des Selbstschutzes ebenso wichtig, zu wissen, ob und wann ein derartiges Agieren tatsächlich sinnvoll, nützlich und angebracht wäre, und wann man im eigenen Interesse klare Grenzen ziehen muss, Stopps setzen müsste, was Menschen, die tendeziell eher im Geben sind, mitunter erst einmal recht schwer fallen kann, weil sich dann das eigene schlechte Gewissen einmischen kann oder ähnliche Hürden zu überwinden sein könnten.

Aber das Thema ist ein weites Feld, gerade weil es, wie bei jeder anderen Interaktion auch eben nicht nur um jemanden selbst und dessen Vorstellungen alleine geht, sondern weil alles interaktiv, im Wechselwirkung, im Austausch stattfindet.

Worauf ich hinauswill ist eigentlich, dass eben Ideologien, Konzepte alleine in den seltensten Fällen der Komplexität realer Situationen wirklich gerecht werden, esoterische meistens auf Grund inhaltsverfälschender Trivialisierungen und Verdrehungen meistens noch weniger, sie verscherbeln jemandem gewisse scheinbar allgemeingültige Patentrezepte, die aber nur leider selten tatsächlich wirklichkeitskonform sind. Sind sie das aber nicht, so wird jemandem die Wirklichkeit früher oder später beinhart und gnadenlos vor Augen führen dass man sich eben geirrt, verlaufen hat. In Form der daraus entstehenden falschen Resultate. Damit amn den Irrtum wieder korrigieren kann. Wenn man nun aber am ideologischen Konzept festhält, sozusagen noch mehr vom Verkehrten hinzufügt, in der Erwartung, dass das Resultat dann richtiger werden könnte, so wird das meiner Erfahrung nach nicht funktionieren, kann es auch gar nicht wirklich. Aber leider scheint genau das großteils in Folge zu geschehen.

Also wäre früher oder später der einzige Ausweg, tatsächlich hinzusehen, sowohl bei sich selbst als auch bei anderen, was allerdings Menschen ziemlich schwer zu fallen scheint. Die Wahrheit, Wirklichkeit scheint für Menschen schwer zu ertragen zu sein, gerade die eigene. Aber das Thema führt hier ohnehin zu weit. In einem Forum wie diesem, voll mit "Gläubigen", die sich im Grund genommen nur die Richtigkeit der Irrtümer, die sie für wahr halten mögen, von anderen bestätigt haben wollen, erst recht. Weshalb ich mich hier an Diskussionen eigentlich auch gar nicht mehr beteilige. Weil wenig bis gar nichts tatsächlich dabei rauskommt. Am Ende geht's meistens darum, welcher Irrtum ist der richtigere, oder wer liefert die besser Show ab. Dabei kommt selten was Sinnvolles raus, weil's längst am Eigentlichen vorbeigeht.

Die Wirklichkeit kann natürlich auch anders sein, nett, liebevoll, verständnisvoll, geduldig. Kommt immer darauf an. Oder, weil sie eben alles andere als eindimensional, linear ist und auch nicht nur linear funktioniert, sondern sozusagen multidimensional, mit und auf zahllosen parallelen Ebenen gleichzeitig, kann sie auch - aus menschlicher Sicht - widersprüchlich, konträr erscheinen, wenn etwas auf einer Ebene in eine Richtung läuft, auf einer anderen aber in die genau entgegengesetzte. Wie bekommt man das dann auf die Reihe?

Womit Menschen sich dann auf Grund ihrer beschränkten Art der Wahrnehmung und Verarbeitung also meistens recht schwer tun können. Die meisten Menschen kommen über einfache lineare Eindimensionalität nie wirklich raus. Vom horiztontalen nie wirklich zusätzlich ins vertikale Wahrnehmen, Verarbeiten und Denken, oder auch Fühlen. Worüber sie vielleicht sogar froh sein sollten, weil man sich innerhalb dieser Illusionen eine Art gewisse scheinbare Sicherheit und Stabilität bewahren kann, die es in Wirklichkeit zwar auch nicht gibt, aber die für Menschen anscheinend nötig zu sein scheint.

Sprache beinhaltet dasselbe Problem in sich selbst - andere Kommunikationsformen andere Probleme - suggeriert eine Art künstlicher Linearität, die wir erfassen, begreifen, verstehen können. Das Problem daran ist, dass wir irgendwann beginnen, diese gewohnte Struktur für wirklich, für real zu halten. Dabei ist es nur ein eher sehr beschränktes Hilfmittel, eine Art Krücke. Was aber auch bedeutet, indem man etwas in die Form, den Kontext von Sprache bringt, verändert sich bereits automatisch damit der Inhalt, einiges wird einigermaßen korrekt, weil sprachtauglich, sprachkompatibel bleiben, anderes mag erst gar nicht in diesem Kontext weitergebbar, vermittelbar sein oder sich in etwas anderes verändern. Ein systemimmanentes Strukturproblem.

Was ich hier schreibe, behaupte, beruht auf meinen Erfahrungen, sind meine Reflexionen. Mir ist durchaus bewusst, dass einiges oder vieles daran diversen üblichen esoterischen Lehren durchaus widersprechen dürfte. Weshalb ich mich auch von gängiger Esoterik wieder weitgehend verabschiedet habe.
Ich habe beides versucht, mir angesehen, gelebt, erlebt und mich dann für das entscheiden, das - zumindest für jemanden wie mich - weitaus besser funktioniert. Ganz einfach deswegen, weil es sich anscheinend mehr im Einklang mit der Wirklichkeit befindet, wirklichkeitskompatibler funktioniert, mit den Prinzipien, Stukturen dessen was ist, arbeitet, anstatt ständig gegen diese anzukämpfen, zu versuchen, die Wirklichkeit zum eigenen Vorteil verbiegen, verändern, verdrehen, verbesern, letztendlich manipulieren zu wollen. Was, fürchte ich, so gar nicht funktioniert, gar nicht funktionieren kann. Aber jeder wie er meint.

Geben kann man nur, wenn man was hat, idealer Weise einen eigenen Überschuss. Sonst gibt man irgendwann die eigenen Reserven, und die dann wieder aufzufüllen, ist ungleich schwieriger, aufwändiger. Also sollte sich gerade jemand, der gibt, auch genügend um die eigene Balance kümmern, um sich selbst. Eine Blume, die kein Wasser bekommt, wird nicht blühen.

Da aber alles oder zumindest sehr viel im Grunde genommen auf Energie, ihrem Fließen oder Nicht Fließen (Können) und Energieaustausch hinausläuft, also auf Interaktionen, dynamische Prozesse, oder auch ihrer Filterung, Aufteilung, Bündelung, ist es, finde ich, durchaus sinnvoll, sozusagen die Welt, Prozesse, Menschen aus dieser Perspektive, im energetischen Kontext zu betrachten. Eine ganze Menge kann dann auch ohne viel Hokuspokus, ganz ideologiefrei durchaus einfach erklärbar, verständlich werden.

Ich weiß natürlich nicht wirklich, warum dieses Thema anscheinend eine Art esoterischer Dauerbrenner zu sein scheint. Also würde ich mich als jemand, den diese Materie reizt, anzieht, vielleicht fragen, was würde ich mir davon erwarten, wenn mir das doch irgendwie gelänge, was erwartest sich jemand also von bedingungsloser Liebe? (Klingt paradox, ich weiß, aber die Wirklichkeit ist ja auch nicht linear, logisch, eindimensional, sondern in weitaus größerem Umfang absurd, widersprüchlich, irrational, paradox, zumindest mag es aus menschlicher Perspektive so erscheinen. In Wahrheit sind nur die Strukturen, Muster, Gesetzmäßigkeiten viel komplexer und komplizierter, menschliche Erfassbarkeit, menschliches Verständnis übersteigend. Weshalb man sich als Mensch mit ihr auch oft ziemlich schwer tut.)
Also was wäre für jemanden daran wichtig und warum? Oder warum stellt sich jemandem dieses Thema, diese Frage überhaupt? Warum sollte ein Mensch hier, in dieser Welt überhaupt bedingungslos lieben können (müssen)? Was will sich jemand damit womöglich selbst beweisen? Seine Überlegenheit über andere?

Meiner Erfahrung nach scheitern die meisten Menschen bereits an und mit ganz normaler Liebe. Andauernd. Was sich natürlich die Wenigsten eingestehen werden und wollen. Ihre womöglich eigentlich existierende Liebesunfähigkeit, oder eine Vorstellung von und über Liebe, die vor allem der eigenen Versorgung und Bedürfnisbefriedigung dient, das Gegenüber also bestenfalls instrumentalisiert, das aber als Mensch, Person, Wesen gar nicht wirklich wahrgenommen wird, schon gar nicht als gleichwertiges Gegenüber.
Also halten Menschen oft genug wohl etwas für Liebe halten, das keine ist, mit tatsächlicher Liebe, vor allem aber ihren naturgemäß auch existierenden Schattenseiten, ihren dunklen Schwestern dann so gar nicht klarkommen. Den oberflächlichen rosaroten Kitsch wollen sie, aber die dunklere Füllung, den tatsächlichen Inhalt weniger. Dabei wird's dort eigentlich erst wirklich interessant. Wenn man weiß wie man damit umgehen kann oder soll.

Sind alles nur ein paar Anregungen zum selbst Reflektieren.

Ich will hier auch niemanden bekehren oder missionieren, das tun hier ohnehin andere zur Genüge. Ich will nur darauf hinweisen, dass es möglicher Weise auch noch ein wenig andere Optionen gäbe, außerhalb der üblichen Fehlprogrammierungen und diverser individueller oder kollektiver Gehirnwäschen. Wer sich allerdings innerhalb dieser Scheinwelten wohl fühlt, sollte dann wohl auch in diesen bleiben.

Der Weg aus so etwas heraus ist in den meisten Fällen ohnehin unmöglich, die Hürden, die jemand dabei zu überwinden hätte, besonders sich selbst betreffend, scheinen genau die zu sein, die die meisten Menschen ebenso fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Die Konfrontation mit unschönen Wahrheiten über sich selbst gehen die meisten Menschen lieber ihr Leben lang aus dem Weg. Aber ohne das und ähnliche notwendige Prozesse bleibt das, das ich hier ein wenig angerissen habe, wohl weitgehend unsichtbar, nicht zugänglich.

Mein ganz persönliches Fazit zum Thema: Vielleicht sollte man ja bedingunglose Liebe lieber in gleichgeschalteten, bedingungslosen Egofütterungs-Liebes-Fundametalismus umbenennen. Ich schätze, diese Definiton würde dem tatsächlichen Sachverhalt weitaus gerechter werden. Aber vermutlich wird auch in dieser Hinsicht niemand sonst hier meine Sichtweise teilen.

Macht aber nichts.

In diesem Sinne: Liebe heil oder Liebe Heil? Und das kann jetzt jeder lesen wie er mag.
 
Gegen den Wind - Am Ende der Worte II - Teil 1


Manchmal muss man auch Dinge tun, von denen man im voraus weiß, dass sie nicht funktionieren werden. Vielleicht nur deshalb, damit die bereits existierende Annahme eine entsprechende Bestätigung erfährt. Dann ist man zwar nicht unbedingt dadurch klüger als davor geworden, aber eventuell etwas sicherer im Vertrauen auf die eigene Einschätzung, Sichtweise, Intuition. Was ja auch nicht so schlecht ist.

Was in diesem Forum so großteils abgeht, hat - zumindest aus meiner Sicht - weder all zu viel mit Spiritualität noch mit so etwas wie Wahrheit, Wirklichkeit oder Erkenntnis zu tun. Eher damit, wer wem an Besten zu verarschen im Stande ist, wer andere noch mehr in die Irre führen kann, als sie es ohnehin bereits sind. Missionare und nach Missionierung Süchtige spielen miteinander Katz und Maus. Zumindest großteils.

Esoterik eben, wer manipuliert andere am Besten, führt sie noch weiter in die Irre, und suggeriert ihnen zugleich, dass jeder Schwachsinn, denn sie sich andrehen und aufschwatzen lassen, sie ohne all zu viel eigenen Anstrengung und Mühe wieder ein weiteres Stück nach "oben" bringt. Was jemand auch immer darunter verstehen mag. Im realen Leben nennt man das Nach Oben Arschkriechen, und dort ist das eher als Untugend verschrien, ebenso wie die noch etwas speziellere weibliche Spielart davon. Aber in der Esoterik ist ja alles so ganz anders, viel besser, richtiger, oder?

Peepshow der Irrtümer, Selbsthilfegruppe verblendeter Verblender nach us-amerikanischem Fernsehpredigervorbild. Esoterische Donald Trump Show? So in etwa, genau!

Welche alternative Wahrheit hätten wir denn heute gerne? Wo gibt's noch ein paar Fake News, über die noch kein Thread eröffnet wurde? Worauf wollen wir warum noch alles reinfallen?

Zu Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihr Höheres Selbst, oder die Aspekte Ihres eigenen Egos, die Sie irrtümlicher Weise dafür halten mögen!

Worum es dieser Art von Bauernfängern oder auch Gehirnwäschen à la "Kurs in Wundern" oder ähnlich übler, hochmanipulativer Machwerke tatsächlich geht, wozu sie ihr Publikum und dessen Aufmerksamkeit und Glauben tatsächlich brauchen, das herauszufinden, überlasse ich jedem selbst.

Die Wirklichkeit, das, was ist, das Sein selbst, braucht meiner Ansicht nach keine Missionare, wozu denn auch? Die ist, was sie ist, und was Menchen von ihr halten, über sie denken, dürfte ihr ziemlich egal sein. Die tut, was sie tut, lässt sich von Menschen weder beeindrucken noch beeinflussen, und am Ende gewinnt sie ohnehin immer. Ob das Menschen nun recht ist oder nicht.

Was Menschen aber bräuchten wären Menschen, die sowohl die Prinzipien, Strukturen, nach denen diese Welt funktioniert, besser und präziser verstehen und begreifen, als üblich, und die im Stande sind, dieses Wissen zumindest ein wenig anderen weitergeben, vermitteln zu können, anstatt andere in ihren Glaubensirrtümern zu bestätigen oder derartige Irrtümer einfach duch scheinbar andere, scheinbar richtigere, weil man selbst an sie glaubt, zu ersetzen.

Derartige Menschen sind selten, Menschen, die bereit sind, über ihre eigenen Schatten zu springen und die tatsächlich derartige Inhalte ein wenig besser verstehen wollen, noch seltener, zumal die meisten Menschen leider dafür auch schlicht und ergreifend weder genügend Interesse mitbringen noch sozusagen genügend "Talent" dafür, sich mit komplexen Sachverhalten außerhalb ihrer eigenen Fehlprogrammierungen tatsächlich auseinanderzusetzen, weil das nun einmal eine Menge an Zeit, Mühe, Arbeit und auch jede Menge Hürden beinhalten würde, oder etwas banaler gesagt, schlicht und ergreifend dafür zu blöd, zu faul, zu bequem sind.
Oder eben, weil sie ihre eigenen Irrtümer viel zu lieb gewonnen haben, in Wahrheit an einer ein wenig intensiveren Annäherung an die Wirklichkeit eigentlich gar nicht interessiert sind, sondern lediglich an der Bestätigung der Irrtümer, die sie selbst für wahr halten, halten wollen. Wofür natürlich diverse Spielarten von Glauben - woran auch immer - weitaus praktischer und bequemer sind. Man hat das Gefühl, alles wäre in Ordnung, und man muss nicht all zu genau selbst hinsehen. Hauptsache, der Schein bleibt gewahrt.

Daher liegt das Problem also sowohl beim Publikum, den Gläubigen, aber ebenso zugleich bei und in den Missionaren und - hust - Heilsverkündern - selbst. Könnte man sogar ausführlich erklären, warum Missionare missionieren, ja missionieren müssen, warum das eigentlich eine Art Zwangshandlung ist, ähnlich dem Helfersyndrom, das ja auch eine Art pathologischer Defekt ist, und mit tatsächlicher Hilfe alleine auf Grund fehlender Kompetenz, aber auch, weil es eigentlich ein getarntes Machtspiel auf Kosten des tatsächlichen Opfers ist, nicht das Geringste zu tun hat, im Gegenteil, den Hilfebedurftigen auch noch sozusagen entmachtet, entmündigt, also auch ein Egotrip ist, bei dem das arme Opfer mit allem möglichen Mist vollgespammt wird, instrumentalisiert wird, es aber in Wahrheit um den Hilfsbedürftigen selbst, um seine Porbleme oder um tatsächliche Hilfe überhaupt nicht geht.

Gerät man aber mit der Wirklichkeit doch ein wenig mehr als üblich in Beührung, so mag man feststellen, dass eine Menge an ihr aus menschlicher Sicht völlig absurd, irrational, widersprüchlich, paradox, unlogisch erscheinen mag. Aber trotzdem, oder gerade deshalb funktioniert. Was umgekehrt bedeutet, dass man sie daher wohl auch nicht in eine Art Konzept zu zwängen vermag, das auf linerarer, eindimensionaler Staubsaugervertreter- oder Technikerlogik alleine basiert. Ebenso verläuft man sich aber auch, nur etwas anders, wenn man sich von diversen Gefühlsduseleien, eigenen Emotionen und allfälligen hormongesteuerten Räuschen alleine leiten und verleiten lässt.

Nur, wie geht's dann? Genau das wäre die große Frage. Für deren Beantwortung allerdings Foren wie dieses oder diverse einschlägige - hust - Fachliteratur, aber ebenso eigentlich Sprache, Worte selbst, da als solche viel zu fehler- und irrtumsanfällig, wohl leider völlig ungeeignet sein dürften.

Um das aber so sehen, abschätzen, beurteilen zu können, müsste man wohl überhaupt erst einmal mit diesem so viel Größeren selbst, das ich am Liebsten als Wirklichkeit, als das, was ist, definiere, in Berührung gekommen sein.

Man müsste also einerseits einiges zunächst einmal auf andere Art und Weise selbst erfahren, erleben, nur ist es damit noch lange nicht getan, sondern der heiklere Teil dabei dürfte der sein, das Erfahrene, Erlebte in den eigenen Kontext sinnvoll und widersruchsfrei zu integrieren, einigermaßen korrekt, wirklichkeitskonform sozusagen zu verdauen, zu verarbeiten, erfassen, begreifen, verstehen zu können, was sowohl viel Zeit als auch Arbeit, nämlich eigene, ebenso wie tatsächliche Ernsthaftigkeit in diesem Bemühen erfordern würde. Was bist Du bereit, dafür aufzugeben, loszulassen, zu verlieren, damit der Platz für etwas anderes überhaupt erst frei wird?

Ebenso schützt sich die Wirklichkeit selbst, und wem sie welche Türen öffnet, oder eben nicht, hängt in den meisten Fällen nicht all zu sehr von Tun oder Bemühen desjenigen selbst ab, im Gegenteil. In vielen Fällen sollten diejenigen vielleicht sogar durchaus froh darüber sein, dass gewisse Kelche samt all ihren Folgen und Konsequenzen für denjenigen selbst - die mitunter auch so ganz anders als erhofft oder erwartet ausfallen könnten - an ihnen vorübergehen, sie einfach und in dieser Relation weitgehend unbedarft ihr ganz normales Leben leben dürfen, ohne eine Last auf ihren Schultern, der sie womöglich gar nicht gewachsen sind, an der sie verbrennen, zerbrechen oder die sonstige irreversible Schäden anrichten mag. Bei und in ihnen selbst oder bei anderen. Man lässt Kleinkinder ja auch nicht mit geladenen Waffen rumspielen...

Lastet sie aber einmal auf jemandem, mag es gar nicht so einfach sein, sie wieder loszuwerden. Und danach wird nie wieder irgendetwas so wie davor sein oder werden. Man sollte sich also vielleicht doch etwas gründlicher überlegen, samt allfälligen Folgen, wonach man sich sehnt, worum man bittet.

Eigentlich können viele hier - würde ich meinen - heilfroh darüber sein - wenn sich diverse ihrer "höheren" Wünsche und Sehnsüchte nicht erfüllen, dass vieles des hier verscherbelten Hokuspokus' doch nicht so gut funktioniert wie versprochen. Die Folgen davon könnten so ganz anders ausfallen als erwartet, aber wenn man bis dahin zu wenig Probleme gehabt hatte, danach hat man garantiert mehr als genug am Hals, von denen einige womöglich gar nicht mehr lösbar sein könnten.

Allerdings akzeptieren zu können, dass gewisse Grenzen und Beschränkungen, denen wir als Menschen eben unterworfen sind, durchaus auch Sinn machen, ja sogar eine Art Schutz darstellen, beispielsweise den vor einer Wirklichkeit, vor Wahrheiten, die wir weder ertragen noch sinnvoll verarbeiten könnten, ohne dass unser eigenes System durchbrennt, oder dauerhaften Schaden erleidet, scheint Menschen ziemlich schwer zu fallen. Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich irgendwann, oder auch gleich das ganze Haus nieder. Und dann will's niemand gewesen sein...

Ebenso mag der Umstand, dass es in einem weitaus größeren Kontext und Zusammenhang eben wohl gar nicht so sehr um sie selbst geht, weder als Individuum noch als Kollektiv, sie und ihre Irrtümer eigentlich keine all zu große Rolle spielen, eine weniger angenehme Wahrheit für viele und ihre Egos sein.

Wessen Ego, wessen Eitelkeit und Selbstgefälligkeit ist denn bereit, zu akzeptieren, dass man selbst eigentlich keine Rolle spielt, unwichtig ist, ein kleines Rädchen in einem Gefüge, das auch nur ansatzweise zu erfassen menschliche Vorstellungskraft und Kapazitäten bei Weitem überfordern würde.

Das Universum, ja nicht einmal dieses Sonnensystem wird sich deswegen nicht merklich verändern, nur der Mist, den wir hier auf diesem Planeten anrichten, nimmt zu, bis wir und andere Lebewesen daran ersticken oder daran zu Grunde gehen, was vermutlich nicht mehr lange dauern dürfte. Der Planet wird's überleben, uns überleben, nur wir uns selbst und unser unseliges und krankes Denken und Tun wohl eher nicht.

Auch wenn der Mond sich selbst für die Erde halten mag, um die sich die Sonne zu drehen hätte, so wird diese subjektive Einbildung am tatsächlichen Sachverhalt selbst nichts ändern, schätze ich.

Wenn man also, von dieser Perspektive ausgehend, hier inzwischen an allen Ecken und Enden über ein anscheinend gerade trendiges, zeitgeistig trumpeskes "Mein "ich bin" first!" und ähnliche "höhere Erkenntnisse" stolpert, die als angebliche ultimative Wahrheiten hier postuliert werden, so zeigt das exemplarisch, was aus meiner Sicht hier und in dieser Welt, bei und in Menschen schiefläuft.

Egomanisch narzisstische Selbstüberhöhung als spirituelle Botschaft. Ganz was Neues. "Ich bin Gott!", hieß es vor einigen Jahren hier gerne, inzwischen genügt sogar diese Ver(w)irrung nicht mehr, die aktualisierte Version 4.01 2018 heißt also, falls ich das einigermaßen richtig verstanden habe, "Mein Ego ist Gott!" oder das Absolute oder was immer dem eigenen Höhenflug förderlich sein mag. Historisch betrachtet nichts Neues, da gab's schon ein paar Old School Vorreiter dieser "Bewegung", der eine dürfte den Meisten als Luzifer bekannt sein, der andere, den vermutlich inzwischen nicht mehr so viele kennen dürften, wurde als Ikarus bekannt.

Und das Ganze wird dann mit Pseudoargumenten auf Scheinlogikniveau untermauert, die bereits von denjenigen, bei denen man derartige - ähm - Erkenntnisse geklaut und abgeschrieben hat, um sie als eigene "Wahrheit" zu präsentieren, offensichtlich falsch interpertiert und missverstanden wurden.

Vor einigen Jahren hätte ich den Verfechtern derartiger - aus meiner Sicht - geistiger Umnachtungen und ihren falschen selbsternannten Propheten - die nur anscheinend leider mit der Wirklichkeit selbst nicht all zu viel eigene, reale Erfahrung gemacht zu haben scheinen - hier noch verhement die Stirn geboten, inzwischen ist mir der Aufwand zu groß, bringt nichts, kostet nur Kraft und Energie, im Gegenteil, beschert dieser Art von falschen Propheten womöglich erst recht noch mehr Publikum, Energie und Aufmerksamkeit.

Ich kämpfe nicht mehr gegen Windmühlen, oder gegen Leute, die ihren eigenen kleinen Horizont für das Maß aller Dinge halten, und womöglich andere auch noch zu dem Irrtümern bekehren wollen, auf die sie selbst - inklusive ihres eigenen Egos - reingefallen sind.

Ebenso ist es ein völlig sinnloses Unterfangen, Gläubige - woran auch immer - von ihrem Glauben abbringen zu wollen. Glaube funktioniert wie eine Gehirnwäsche, in Wahrheit ist es ja auch eine. Wer sich allerdings innerhalb von Gehirnwäschen bewegt, denn üblicher Weise bleibt es nicht bei einer einzigen, bewegt sich damit auch innerhalb einer ziemlich verzerrten, verdrehten Wahrnehmung, die entsprechend der Glaubeninhalte verfälscht gefiltert wird.

Leider scheinen Menschen geradezu süchtig nach jeder Art von Glauben zu sein, Probleme bekommen sie eher, wenn ihr Glaube Sprünge bekommt, rissig wird, und sie sich irgendwann doch mit einer möglicher Weise so ganz anders als erglaubten Welt und ihren Realitäten konfrontiert sehen. Kann dann ziemlich schockierend sein, eine Welt einmal so ganz ohne behübschendes Make-Up. Menschen so zu erleben, wie sie tatsächlich sind, und nicht nur die Maske, die sie sich aufgesetzt haben mögen.

Erkenntnis ist kein Wettbewerb der Egos, und keine Publikumsshow, bei der eine inkompetente Jury auf geistigem Dieter Bohlen Niveau am Ende den quotenkompatibelsten Sieger kürt oder ähnlicher menschlicher mehrheitsdemokratischer Unsinn.

Aber darum geht's hier wohl vor allem, um Unterhaltung, eine gefällige Show, Theater und Schein. Glitzer, der blendet und verblendet, falsches "Licht", Ablenkung vom "bösen" Alltag. Tussikompatibler, scheinheiliger, rosaroter Kitsch. Stiegenhaustratsch für Möchte-Gern-Lichtwesen-Barbies und Kens, für Bauernfänger auf Energieraub-Kreuzzug oder auf der Suche nach neuer Klientel und ihre begierig auf sie Reinfallen Wollenden Opfer. "Verarsche mich! Bitte, Bitte!"

Unsere Tonnen an Plastikmüll und anderem zivilisatorischem Unrat schwimmen inzwischen nicht mehr nur im Meer und richten jede Menge an Schäden an sondern geistern als konzeptionelle und inhaltliche Irrtümer in weitaus größerem Ausmaß in der Köpfen, im Bewusstsein, in den Seelen der Menschen rum. Leider unsichtbar, zumindest zunächst, also erkennt man diese Art von Umweltverschmutzung nicht sofort, sondern erst an diversen daraus entstehenden Resultaten, wie zunehmender Realitätsverlust, Realitätsverweigerung, Verdrängung, Flucht in diverse, angeblich "höhere" Scheinrealitäten aus Unfähigkeit, die eigenen, tatsächlichen, realen Probleme sinnvoll und befriedigend lösen zu können. Stattdessen erklärt man lieber die gesamte Realität zu Einbildung und Illusion. Was natürlich reale Probleme erst recht nicht lösbarer macht, sondern sie, da verdrängt, noch effektiver zu Katastrophen werden lässt. Über die man dann natürlich die nächste Schicht an Illusionen und Selbsttäuschungen legen muss. Make-Up über's Make-Up sozusagen. Und darunter verfault die Haut, weil sie nicht mehr atmen kann, keine Luft mehr bekommt.

Nur bitte nicht all zu viel Echtes, schon gar nichts, das womöglich mit jemandem selbst tatsächlich etwas zu tun haben könnte, wie beispielweise unangenehme, verdrängte Wahrheiten, allfällige Bezüge zur Realität, Wirklichkeit und Ähnliches.

Das Paradoxe und auf ziemlich schräge Art eigentlich Lustige daran ist aber, dass man, so ferne man ein wenig in der Lage ist, die Wirklichkeit zu lesen, hier über so ziemlich jeden ganz fantastische Psychogramme erstellen könnte, alleine auf Grund dessen, was sie selbst schreiben, und damit zugleich über die Oberfläche der reinen Worte und scheinbaren Inhalte hinaus von sich selbst und ihren Strukturen preisgeben.

Was dabei hier bei einigen "Lichtgestalten" und selbsternanten "Missionaren" herauskäme, ließe Machwerke wie "Game of Thrones" und ihre Protagonisten wohl eher wie nette und gefällige Kindergeburtstage erscheinen, aber das ist die Baustelle derjenigen selbst oder die derjenigen, die eifrig und freiwillig auf derartige fragwürdige Bauernfänger reinfallen wollen. Auch wenn es natürlich erschreckend ist, aber leider typisch für Menschen, dass anscheinend fast niemand den faulen Hüttenzauber tatsächlich zu durchschauen vermag. Der Fluch der Menschen ist ihre Bequemlichkeit, Selbstgefälligkeit und Blindheit, und leider großteils auch ihre Dummheit. Anderen gegenüber, aber viel mehr noch sich selbst gegenüber.

Zu viel Angst davor, der eigenen Wahrheit zu begegnen, sich ihr zu stellen, noch mehr Angst davor, sie - auch oder gerade in all ihrer Schrecklichkeit - zu akzeptieren, anzunehmen, samt den Schmerzen, die dieser Prozess zunächst einmal ans Tageslicht befördern mag. Transformation, Veränderung, Heilung beginnt dahinter, danach, und daran führt leider kein Weg vorbei, auch wenn gerade Esoterik das gerne suggerieren mag.


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Hier geht es nicht wirklich um so etwas wie Austausch oder Diskussion über Inhalte, sondern um möglichst breitbandige Gleichschaltung, um Homogenität ohne all zu viele Abweichungen im Glauben = Aberglauben an möglichst ähnliche oder identische Irrtümer. Freikirche des Irrens nach amerikanisch fundamentalistischen Vorbildern, sozusagen auf Basis eines kleinstmöglichen gemeinsamen Nenners. Und, wie auch in der Realiät Gang und Gäbe, bekommen auch hier die esoterischen Donald Trumps, die Bauernfänger mit der scheinbar attraktivsten Show, die anderen das sagen, was sie hören wollen, was ihr eigenes Ego bauchpinselt, den größen Applaus. Dass man damit zugleich auch unvermeidlich auch genau die Irrtümer weiterhin füttert, die so etwas wie tatsächlichem Verstehen, so etwas wie Erkenntnis total im Weg stehen, wird geflissentlich übersehen. Was auch eine Entscheidung ist, die für die Beibehaltung der Irrtümer, die Beibehaltung der eigenen Illusionen. (Womit man sich damit aber eigentlich auch die Beschäftigung mit so etwas wie spirituellen Inhalten eigentlich gleich sparen könnte, weil von denen auf diese Art substanziell ohnehin nichts wirklich übrig bleibt.

Alles was dabei rauskommt ist bequemer Selbstbetrug ohne Ernsthaftigkeit, bei der es wieder nur um die eigene Bequemlichkeit, Eitelkeit, die eigenen Vorteile geht.) Was bei dem Publikum und dem Niveau hier vermutlich auch gar nicht anders möglich ist. Wenn Blinde über's Sehen diskutieren, kann natürlich nichts Sinnvolles rauskommen. Sehen-Sucht, zugleich verbunden mit der kategorischen Weigerung, einmal selbst die Augen zu öffnen.

Ich finde es - auch nach all den Jahren - nach wie vor unverständlich und erschreckend, an welchen hanebüchenen Unsinn hier angeblich erwachsene Menschen im - zumindest aus ihrer eigenen Sicht - Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte glauben oder glauben wollen, was sie sich da alles aufschwatzen und andrehen lassen, sich darin auch noch gegenseitig bestätigen, ohne dass ihnen selbst irgendwie irgendwann bewusst wird, was das ganze Zeug in ihnen selbst, mit ihnen anrichtet.

Welche Gehirnwäsche haben wir uns heute noch nicht reingezogen?

Auch wenn die offizielle Lesart vermutlich eine ganz andere sein dürfte, aus meiner Sicht befreit Esoterik nicht, sondern erzeugt nur noch mehr Sklaven, Opfer, Hörige, Mitläufer, Systemfunktionierer im Kontext eigenartiger, letztendlich sektenmäßiger Ideologien, führt also auf jeder Menge scheinbar unterschiedlicher Wege jemanden noch mehr von sich selbst weg, entfremdet ihn sich selbst gegenüber, entfremdet ihn damit aber auch von jeglicher tatsächlicher Schöpfung, von der Wirklichkeit, womit er auch für deren Informationen, Signale und hinweise nicht mehr empfänglich wird, was in den meisten Fällen wohl ohnehin bereits davor nicht mehr funktioniert haben dürfte.

So wie ich das sehe, sind Foren wie dieses lediglich ein Art voyeuristische Peepshow auf seichtestem Niveau, bei der sich die Zuseher, Leser, Teilnehmer an den Problemen anderer sozusagen aufgeilen, oder sie durch angebliche, aber leider zumeist völlig inkompetente, aufgedrängte "Hilfe" noch zusätzlich verstärken, damit die "Leidensshow" schön brav weitergeht, und man sich selbst vermutlich samt aller eigenen, ungelösten Probleme besser, weiter wähnen kann.

Wirkliche, fundierte, kompetente Informationen, seriöse, intelligente Kommunikation oder gar so etwas wie tatsächliche Hilfe bei realen Problemen wird man hier vergeblich suchen, vielleicht von ganz raren Ausnahmen abgesehen, die dann aber mit Sicherheit vom rest der Teilnehmer schleunigst ins substanzlose Gegenteil verkehrt werden.

Das hier ist also für mich eher eine Art völlig verzerrter, verdrehter, auf dem Kopf stehender Gegenwelt zu dem, das ich anderswo erlebt habe, erleben durfte. Und deshalb auch inzwischen schwer zu ertragen.

Was mir daran völlig unverständlich ist, ist, dass anscheinend so viele andere Menschen das für normal und richtig zu halten scheinen. Bestätigt zwar meine miserable Meinung über Menschen im Allgemeinen, Esoteriker im Besonderen, aber es nicht unbedingt angenehm, in einer Welt zu leben, in der das für die Meisten Normale, Übliche selbst eine Art unheilbare, unveränderbare Krankheit zu sein scheint.

Manchmal wäre es mir lieber, wenn ich auch so wäre, auch so sein könnte. Nur ist das, nach allem, das ich erlebt habe, nach allem Schlimmen ebenso wie nach allem Schönen leider wohl nicht mehr möglich. Man kann sich danach nicht einfach an all diesen Unsinn wieder anpassen und so tun als ob alles in Ordnung wäre. Ebensowenig wie Kriegsheimkehrer, die eine völlig andere Welt selbst erlebt haben, Dinge gesehen, getan, erlitten haben, die sich andere gar nicht wirklich vorstellen können, jemals wieder in eine Normalität wirklich zurückfinden können, wie sie sie vor ihren Erlebnissen vielleicht sogar selbst einmal gehabt, gelebt haben mögen.

Hast du die Hölle erlebt, bist du für die Welt der Menschen verloren, hast du den Himmel erlebt, ebenso. Hast du beides erlebt, werden normale Menschen in ihrer Scheuklappen-Einfältigkeit und kleinkarierten Dummheit, ihrem sinnlosen, selbstgefälligen Agieren zur Qual.

Also bin ich hier wohl ziemlich fehl am Platz. Was mir ohnehin von Anfang an klar war. Und was auch der Grund dafür war, mir hier eine Art Nische zu suchen, mit etwas Distanz zu den üblichen themenbezogenen Unterforen und der Art und Weise, wie dort kommuniziert wird. Daher sollte ich wohl eigentlich hier auch gar nicht mehr schreiben. Wofür, wozu? Falsche Plattform, falsches Publikum, falsches Umfeld. Eigentlich also ziemlich sinnlos.

Die ohnehin geringe Hoffnung, in diesem Labyrinth nachgebeteter Ver(w)irrungen wenigstens ein paar Wenige irgendwie ein wenig sinnvoller als hier üblich erreichen zu können, hat sich leider doch nicht wirklich erfüllt. Also pendle ich immer wieder zwischen Aufhören und doch noch Weiterschreiben.

Und doch ist da trotz allem dieser eine, winzige Funken Hoffung, der auf eine richtige Antwort, auf eine so ganz andere Reaktion als üblich. Für kurze Zeit schien es sogar so, als ob das hier möglich wäre, bis es sich doch wieder als der hier übliche Irrtum herausstellte.

Immerhin, ein einziges Mal war es wider Erwarten tatsächlich möglich, und hat funktioniert, weitaus besser als zu erhoffen gewesen wäre. Im Prinzip geht's also, unter ganz bestimmten Vorraussetzungen, nur im Allgemeinen eher nicht, wenn diese Vorraussetzungen eben nicht gegeben sind.

Es gibt Dinge, die anscheinend so einzigartig sind, dass sie sich nicht wiederholen, nicht wiederholen können, nicht wiederholen sollen. Was vermutlich genau so auch gut und richtig sein dürfte, denn geschähe das tatsächlich, wäre die Einzigartigkeit damit wohl auch dahin.

Manchmal dauert es nur etwas länger, um gewisse Dinge in ihrer ganzen, tatsächlichen Tragweite und Konsequenz verstehen, erfassen zu können.

Wohin willst Du denn noch gehen, wenn Du in Wahrheit längst wieder zu Hause bist?
Und das ist definitiv nicht hier, auch wenn ich es in dieser Form vielleicht noch eine Weile sein mag.

Den Weg dahin muss anscheinend jeder selbst gehen. Seinen eigenen. Was aber, wenn man den eigenen noch gar nicht gefunden hat, weil man sich einen anderen Anderer, womöglich für ganz Andere bestimmte, hat andrehen lassen, der nur leider mit einem selbst völlig inkompatibel ist? Wo landet man dann? Und wozu?

Licht, das was Menschen dafür halten mögen, kann eine ganz seltsame Sache sein. Echtes, falsches, welchem Licht folgt jemand, und warum? Und wie unterscheidet man sie voneinander, wenn man auch ansonsten andauernd auf andere und ebenso auf sich selbst Länge mal Breite reinfällt, man also Irrtum und Wahrheit in keiner Weise voneinander zu unterscheiden vermag?

Folgst Du dem Polarstern, falls Du den zu finden vermagst, der Dein Polarstern ist, sein kann, oder lässt Du Dich vom Morgenstern verblenden, verführen, vom Licht des Lichtbringers, Luzifer's Licht, vom Weg abbringen, oder auch von diversen anderen Lichtern?

Sie mögen sich scheinbar ähnlich anfühlen, scheinbar, aus menschlicher Sicht, mitunter, sogar ähnliche Gefühle hervorrufen können, was das Gefährliche an ihnen ist, und doch werden die Resultate vollkommen andere sein, in keiner Hinsicht einander ähneln.

Einer der kalpitalen Irrtümern von Esoterik scheint mir zu sein, dass Menschen - aus welchen Gründen auch immer - suggeriert wird, dass sie selbst ihr eigener Polarstern sein könnten oder wären, oder sie einem ganz anderen, von anderen bestimmtem zu folgen hätten. Aber es ist nicht der einzige Irrtum, nur ein durchaus bezeichnender.

Was wäre, was könnte das für eine Welt sein, in der jeder seinen Polarstern findet, und ihm, und damit zugleich auch etwas ganz anderem als nur sich selbst, auch folgt? Dafür müssten Menschen leider wohl ganz anders sein, als sie es sind, fürchte ich. Und das sind sie eben nicht, von raren Ausnahmen abgesehen.

Verlauft Euch nicht zu sehr in all Eurem Blendwerk! Und dem aller Anderen!
Doof nur, wenn man inzwischen genau danach süchtig geworden ist, gar nicht mehr anders kann, gar nichts anderes mehr kennt, oder gar nie kennengelernt hat. Muss schlimm sein.

Das Gute oder Fatale daran - je nachdem - ist aber wohl, das man selbst davon absolut keine Ahnung hat, davon nicht das Geringste mitbekommt, weil man ja das eigene Labyrinth für real, echt und richtig hält. Shit happens!

Oder wie sogar der empathischste Mensch, den ich jemals erlebt habe, trotzdem in gewissen Situationen beinhart zu sagen pflegte: "Selber schuld, kein Mitleid!"

Was eben genau kein Widerspruch ist, sondern so etwas wie nötige und sinnvolle Differenzierung, so man die tatsächlichen Zusammenhänge zumindest ein wenig zu erkennen und zu verstehen vermag.


___


Am Ende der Worte


"Lass es gut sein! Sie verstehen Dich nicht! Ganz egal, was Du tust, wie sehr Du Dich bemühst, sie können, sie werden Dich nicht verstehen! Nicht wirklich!"

"Ich weiß! Schade! - Aber warum konntest Du mich dann verstehen? Mich, so viel anderes, alles? Warum konntest Du sogar Dinge verstehen, die Du eigentlich gar nicht hättest verstehen können dürfen? Was war bei Dir so anders?"

Sie schweigt, und lächelt. Dieses eine, einzigartige, unvergleichliche Lächeln, so ruhig, so still, so unergründlich und tief wie der Ozean...

(Im Grunde genommen kannte er die Antwort ohnehin seit langem. Aber immer noch erschien sie ihm für ihn selbst um einiges zu groß...)

Sie fehlte ihm! Das, was sie einmal gewesen war. Die Kommunikation mit dem, was sie jetzt war, war ungleich schwieriger - und anstrengender, wenngleich nicht ganz unmöglich. Aber zumindest war sie weniger schwierig als die Kommunikation mit anderen Menschen.

"Aber auch Dich verstand niemand, bevor wir uns trafen. Und auch ich tat mir mit einigem furchtbar schwer. Mit anderem überhaupt nicht."

"Stimmt auch wieder. Mir ging es auch oft nicht anders."

"Es sind nicht, zumindest nicht nur die Worte, nicht einmal nur die Inhalte. Sie sind für einiges wichtig, aber nicht für alles. Erst recht wenn sie, wie meistens, verdreht, fehlinterpretiert werden."

Sie lächelt. "Du weißt selbst, Du hast keine Chance. Wenn genau das fehlt, das dazu nötig ist, und das tut es leider meistens, wird es nicht funktionieren!

Sei froh, dass es wenigstens ein Mal tatsächlich funktioniert hat! Das ist sehr viel!
Aber das weißt Du ohnehin. Du kannst es natürlich gerne versuchen. Oder es lassen. Allerdings sollte Dir bewusst sein, warum Du das tatsächlich tust, wenn Du es tun willst."

Wie entscheidet man sich, wenn das Ergebnis bereits im voraus feststeht? Oder wäre die Frage eher, wieviele Wunder kann jemand erleben?

Von blauen eher abgesehen...


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Wie zumeist üblich, hatte sie wieder einmal recht! Aber sowas von!


Damit bin ich hier fertig. Danke für's Lesen!
Macht's gut!


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