Gedichte und Fragmente

In Erinnerung

Die erste Liebe vergisst man nicht
Weil am Vergessen das Herz zerbricht
Ist es vom Himmel die erste Ahnung
Für das Herz freudig Ermahnung
Zu Tanzen, zu Springen, zu Jubilieren
Was soll ihm schlechtes schon passieren
Den Liebenden gehört die Welt
Weil sie ihnen die Ehre hält
Das Leben schön und reich zu teilen
Wenn sie in den Herzen weilen
Welch vom Göttlichen verbunden
Wahrhaft reinen Lob bekunden
Sich im anderen erkennen
Und so zärtlich Worte nennen

Davon kann ich nicht berichten
Kann nur von der Feigheit dichten
Welch mein armes Herz zerbrach
Weil ich niemals mit ihr sprach
Hab mich nicht ihr offenbart
Das ich in sie war vernarrt
Hab es nur im Suff verkündet
Als ich einem Freund begründet
Warum ich nicht mehr Feiern wollte
Lieber doch nach Hause sollte

Oh, wie hab ich dies bereut
Denn er hat sich nicht gescheut
Ihr dann noch den Hof zu machen
Und wie kann das Schicksal lachen
Beide sind ein Paar geworden
Und ich schaute zu mit Sorgen
Denn es tat mir höllisch Weh
Wenn ich sie da küssend seh
Er mit seinen Taten prahlte
Und seine Phantasien ausmalte
Nur weitere Löcher in meiner Seele
Woran ich mich auch damals Quäle

Mit Beiden war es schnell vorbei
Doch das blieb mir einerlei
War nur ein weiterer Verrat
Liegen bleibende Untat
Warum Vertrauen mir nichts brachte
Und ich dann im Stillen dachte
Warum öffne ich mein Herz
All dem ganzen schlimmen Schmerz
Besser war es nicht Zuhause
Darum brauchte fühlen Pause
Und es wurde weg gedrängt
In dem tiefen See versenkt

Und es ist nicht rauf gekommen
Bis ich es im Traum vernommen
Alles Leiden wieder da
Aufarbeiten, Wunderbar
Darf doch Trauer kurz empfinden
Doch es darf nicht an sich binden
Weil es solange schon vorbei
Und ich werde langsam frei
Stärker meine Flügel breiten
Zu den neuen Winden weiten
Und ins ungewisse starten
Möge doch der Himmel warten

TwB
 
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Auf Kurs

Ich musste viel zu oft mich neigen
Meine Unterwerfung zeigen
Zu Diensten und stets Dankbar sein
War die Entlohnung auch gemein

Was mir in den Mund gelegt
Hatte ich dann aus zu sprechen
Innerlich den Wunsch gehegt
Endlich einmal aus zu brechen

Nie waren meine Taten richtig
Oder für Belobung wichtig
Was aus zu setzen gab es immer
Drum wurde meine Laune schlimmer

Die Rebellion vergangener Tage
Hole ich jetzt endlich nach
Das ich mich mit dem vertrage
Was so lange in mir brach

Was schert mich, was die Andren denken
Sollen sie doch ihr Leben lenken
Mir mein Steuer überlassen
Sich an eigne Nase fassen

Ich bestimme, nur bei mir
Was brauch ich über Andre Macht
Das Leben bleibt im Jetzt und Hier
Geb ich auf mich selber Acht

TwB
 
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Sturmzeit

Lass den Schmerz kommen, wie eine Welle
Welche bedrohlich und gar viel zu schnelle
Über einen herein und zusammenbricht
Einen fast zermahlt unter ihrem Gewicht

Und du darfst nicht wieder davon laufen
Denn du würdest dir nur mehr Leid kaufen
Wenn du dich dem Schmerz nicht stellst
Weiter am Verlorenen fest hältst

Bau dem Gestern bloß keine Altäre
Denn dann blieb nur das Prekäre
Die Welle am Horizont bedrohlich ragen
Und du könntest dich nie vertragen

Was aus, vorbei, verloren ist
Nur noch deine Seele frisst
Ja, der Schmerz ist grausam Schrecken
Doch du musst die Waffen strecken

Seiner Macht dich nun ergeben
Willst du einmal ohne Leben
Und er wird auch wieder kommen
Hat er erstmal Platz genommen

Wird dir erstmal Leid bereiten
Doch du darfst dich nicht mit streiten
Wär für Schmerzfeuer nur Benzin
So lass ihn seiner Wege ziehn

Dein Himmel klart auch wieder auf
Brach sich der Sturm im freien Lauf
Ungewiss wird Zeit vergehen
Bis in dir reift auch ein verstehen

Das du hinter deinen Sturm gelangt
In ein freies, neues, fremdes Land
Das dir wieder alles Offen ist
Und du mit dir im Reinen bist

TwB
 
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