Fremdgehen, na und? ein Modetrend

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So, also ich hab wieder mal dieses Thema bei den neuen Beiträgen gefunden und es hat mich sofort angesprochen, da auch ich momentan in meiner Ehe zu kämpfen habe (22 Jahre jung und schon verheiratet *lol*).. ich hab mir im Schnelldurchlauf mal die Antworten angesehen, hier ist meine Meinung:

Wie schon vorhin gesagt, habe ich momentan.. was heißt eigentlich momentan.. das läuft schon seit geraumer Zeit, nur stagnieren bald meine Kräfte.. in meiner Ehe zu kämpfen und zwar aus dem Grund, weil ich von meinem Partner nicht das bekomme, was ich mir ersehne.. stets dieses betteln um Zuwendung, um Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit. Zehnmal hinreden müssen, um eine Antwort zu bekommen und dann auch noch zu hören, es sei alles in Ordnung und er mache ja keine Fehler, es sei doch alles wunderbar. Anm.: mein Mann ist 31, also älter als ich und müsste demnach auch schon wissen, was Frau braucht, aber in dem Falle scheint es auch mit seiner Kultur zu tun haben, denn ich bin Österreicherin und er stammt aus Kosovo-Albanien.. wobei er anfangs mir das gegeben hat, wonach ich sehnte.. er hat nach einer riesen Enttäuschung wieder mein Herz geöffnet und mich quasi ins Leben zurück geholt. Deshalb tut es ja so weh..

Das Chatten wurde angesprochen... ich tue es, um mich mit anderen zu unterhalten, um reden zu können (was mir in meiner Partnerschaft schwer fällt) und natürlich um mir auch Bestätigung zu holen, zB wenn jemand mein Bild sieht und er sagt er fände mich süß.. einfach das Gefühl, jetzt Priorität zu haben. Ich liebe meinen Mann sehr, sonst würde ich nicht um unsere Ehe kämpfen, auch wenn ich langsam die Hoffnung aufgebe, je eine gemeinsame solide Basis zu haben (klar, normalerweise sollte es das in einer Ehe schon geben, aber die "rosarote" Brille lässt einiges im falschen Licht wirken). Ich meine laut Tarotkarten liegen wir schon seit unserem Anfang immer gleich zusammen und nicht entfernt, immer beinander.. ich weiß auch, dass er mich liebt, so ist es nicht dass ich es nicht wüsste, aber er gibt mir seine Liebe nicht wie ich es bräuchte... dennoch kenne ich einen jungen Mann, den ich mal bei einem Onlinespiel kennen lernte und zu dem ich mich etwas hingezogen fühle und er auch zu mir. Aber wir haben es dabei belassen, uns einfach nur zu kennen, da er ein anständiger Mensch ist, der sich nicht zwischen meinem Mann und mir stellen möchte und ich der Meinung bin, dass Liebe (auch wenn sie manchmal noch so hart und bitter sein kann) viel mehr an Bestand hat als "verliebt sein". Klar, verliebt sein ist wesentlich interessanter und angenehmer, aber Liebe... die muss man einmal finden. Und ich liebe meinen Mann, sonst wäre ich schon fremd gegangen. Und wenn ich es vor hätte es zu tun, würde ich vorher meine Beziehung beenden. Denn dann brauche ich keinen Partner, wenn ich vorhabe "das Fremde zu testen".

So sehe ich das. Fremdgehen ist eine Flucht, Flucht in etwas, das man sich wünscht oder nach dem man sich sehnt. Und ich denke nicht, dass es eine Modeerscheinung ist.
 
Hallo theAngelssmile

Die Flucht das zu holen was einem fehlt ist einfach vorhanden. Z.B. der eine junge Mann, denn du beim Online kennengelernt hast, diese Bekanntschaft sorgt dafür dass es dir oder euch besser geht, es muss ja nicht im Bett enden, allerdings gibt er dir und sicher du ihm das seelische Element was dir fehlt.
Anders ist es bei Partner, bei denen guter Sex rar geworden ist und dieser gute Sex eine so grosse Rolle spielt, dass er (sie) es sich woanders holt. Dass ist keine Seltenheit.

Bei dir Angelssmile bezieht es sich auf eine gute Freundschaft mit einem seelischem Band. Da denke ich mir, warum nicht?
Solange es beiden tut gut.
 
Ritter Soletti schrieb:
Bei dir Angelssmile bezieht es sich auf eine gute Freundschaft mit einem seelischem Band. Da denke ich mir, warum nicht?
Solange es beiden tut gut.
Ja, würde ich auch so sehen. Wobei man dabei nicht das Band der partnerschaft (hier der ehe) außer acht lassen sollte..
 
Fremdgehen ist eine Flucht, Flucht in etwas, das man sich wünscht oder nach dem man sich sehnt.

das kann ich mal aus meiner erfahrung so bestätigen.

ich war jahrelang eine notorische fremdgängerin. es ging mir noch nicht mal um den sex (im sinne von ausgleich des hormonhaushaltes), ich habe mich immer beschi**en danach gefühlt. und trotzdem konnte ich nie "nein" sagen und war immer auf der suche - eigentlich auf der suche nach selbstbestätigung, anerkennung und zuneigung (bis ich das mal erkannt hatte *soifz*). all diese dinge, die mir auf grund meiner sozialisation fehlten und ich ging in von der irrigen these aus, dass ich das durch andere finden müsste.

ich hatte auch immer das gefühl, dass ich erwartungen erfüllen müsste - getreu dem spruch "wer A sagt muss auch B sagen". und letztlich war ich es mir auch selber nicht wert "nein" zu sagen, da ich dachte "na ein mann mehr oder weniger, darauf kommt es nun auch nicht mehr an".

ich habe einige jahre als prostituierte gearbeitet und sehe das thema "fremdgehen" ein wenig differenzierter.
wenn mein partner einen one-night-stand hätte - er lernt in einer bar/disco/whatever eine frau kennen und sie landen im bett - würde ich mich bestimmt nicht drüber freuen, aber das wäre nicht beziehungsgefährdend und ich könnte dadrüber stehen. das läuft für mich unter "having sex" - ausgleich des hormonhaushaltes sozusagen.
wo ich jedoch amok laufen würde (und schon gelaufen bin), ist, wenn es da um austausch von gedanken und gefühlen, etc. mit anschliessender bettgeschichte handeln würde.

eine partnerschaft besteht für mich u. a. aus diesen "teilen":

- sex (im sinne der geschichte von "tomary" aus dem thread "Sex & Spiritualität")
- gedanken
- gefühle

für alle diese "teile" bin ich als seine partnerin mitverantwortlich - gesamthaft. ich finde es normal und natürlich, dass er zumindestens die teile "gedanken & gefühle" ja auch mit anderen menschen diskutiert. aber wenn diese drei punkte mit einer dritten person geschehen - und dann noch ohne mein wissen oder "einverständniserklärung" - dann komme ich zu dem punkt, dass man evt. besser getrennte wege gehen sollte.
 
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