Hallo Wally,
ich denke, mit dem Traum wurde Dir ein alternativer zu Deinem realen Lebensweg gezeigt.
Denn nicht Du, sondern die Frau mit ihren Kindern wollte raus in die DDR. Ich kann das insofern gut nachvollziehen, weil ich oft dachte, als meine 3 Kinder noch klein waren: Die haben echt was verpasst, dass sie die DDR nicht mehr erlebt haben.
Ich glaube nicht, dass Du raus aus Berlin willst. Eher scheinst Du mir ein Helfersyndrom zu haben. Und im Traum bist Du dabei an Deine Grenze gegangen und hast diese vor Dir selbst eingehalten. Um der Frau mit ihren Kindern zu helfen, solltest Du mit flüchten. Du wolltest helfen, hast Dich aber zum Bleiben entschieden. Du hilfst, aber von Deinem Platz aus. Du hilfst andere, opferst Dich aber nicht für sie auf.
Übrigens hatte eine Gärtnerin in meinem Ausbildungsbetrieb 1980 immer die Unterscheidung zwischen (Ost-)Berlin und der DDR. Sie hat alle möglichen Leute gefragt: Wohnst du in Berlin oder in der DDR. Sie selbst wohnte in Hoppegarten, also kurz hinter Berlin und damit in der DDR. Wir mussten immer darüber lachen, weil doch Ostberlin und die DDR eins waren. Aber für manche war da schon ein Unterschied.
Und noch etwas: An die Mär von den eingesperrten Westberlinern hatte ich nie geglaubt. Aber lange Zeit sagte ich mir: Ich könnte nie in Berlin wohnen, ohne Garten, ohne wilde Natur. Viele die ich kenne, würden sich in der Stadt eingesperrt fühlen, auch deshalb bin ich froh, dass meine Kinder wenigstens halbwegs auf dem Land aufgewachsen sind.
Insofern kann ich die Mutter mit ihren 3 Kindern in Deinem Traum gut verstehen, dass sie raus in die DDR wollte.
Schönen Gruß
von Andreas