Hallo Silvermedi,
ich kann auch nur bestätigen was Du schreibst. Schildkröten kennen einen und lieben einen.
Sie sind für mich auch ganz besondere Tiere. Über das Feng Shui hinaus habe ich eine fast magische Beziehung zu ihnen, denn immer wenn es mir gut geht, oder in nächster Zeit gut gehen wird, träume ich von Schildkröten.
Und zwar dergestalt, dass ich ein oder zwei Schildis habe, aber im Lauf des Traumes werden es immer mehr. Kleine, süße Winzdinger, mittlere, große und Riesenschildkröten. Hinterher weiß ich immer nie recht wohin mit der Vielzahl. Viele recken sich possierlich, heben das eine Vorderbein und das gegenläufige Hinterbein in die Sonne, strecken dabei den Kopf lang hinaus, mit anmutig gebogenem Hals, wie Tänzerinnen.
Ich glaube, dass Schildkröten Glücksbringer sind und Träume von ihnen eine glückliche Phase anzeigen. Zumindest gilt das für mich persönlich.
Vielleicht ist es bei Dir ja auch so, dass Du etwas in ihnen entdeckst, was bei Dir persönlich mitschwingt? Etwas verbindendes?
Früher habe ich mal von mir gesagt: "Wenn auf mich ein Synonym passt, dann bin ich eine tanzende Schildkröte".
Natürlich hatte ich auch Schildkröten, sonst würde ich sie ja nicht so lieben.
Von Kindheit an, bis ich etwa Mitte 20 war, begleiteten mich zwei, natürlich kleine, nicht so groß wie Deine, von denen die eine irgendwann auf La Palma von einem Raubvogel geholt wurde - ich Blödfrau hatte das Freigehege vergessen wieder abzudecken - und die andere wurde uns offensichtlich von wohlmeinenden Palmeros gestohlen, um sie uns, den "Tierquälern", zu entziehen und ins Meer zu werfen, denn Mitte der 70ziger Jahre, kurz nach der Frankozeit, kannten die Einheimischen nur Wasserschildkröten und nie hatte einer davon gehört, dass sie auch auf dem Land gedeihen könnten.
Immer wieder wurden wir von einfachen Leuten darauf angesprochen, dass wir "SO" nicht mit den Schildkröten umgehen dürften.
Auch den Palmeros galten die Schildkröten als Glücksbringer.
Die beiden Verluste waren sehr, sehr traurig für mich. Schildkröten haben ja eine eigene Sprache, sie knacken hinten im Hals, rucken mit dem Kopf dabei, plinkern mit den Augen. So hab ich mich seit meiner Kindheit mit denen unterhalten. Mich niedergelegt, sie freundlich angeknackt, mit dem Kopf geruckt und mit den Augen geplinkert. Das machten sie höchst aufmerksam alles nach und mit, wie, plinkerte ich nur mit rechts, plinkerten sie auch nur mit rechts...
Und das Irre war, als ich dann viel später mit meinen Kindern im Duisburger Zoo war und dort das erste Mal Riesenschildkröten begegnete, hab ich mich hingehockt, eine große angeknackt und mit dem Kopf geruckt und mit den Augen geplinkert --- und sie knackte und kopfruckte und plinkerte zurück!
Also, sie wissen und können VIEL mehr, als man Reptilien gemeinhin zuschreibt. Sie sind anhänglich, sie biegen ihren Hals und wollen gekrault werden. Sie erkennen ihr Nachthaus, selbst wenn es eine Kiste ist, von Menschen gebaut, mit einer Öffnung. Sie krabbeln abends verlässlich hinein und stehen morgens wieder auf. Sie laufen uns nach und kommen auf unsere Stimme. Sie können sogar spielen, und uns ein regelrechtes Vergnügen mitteilen, wie schön es doch ist, einen Berg aus Bruchsteinen zu erklettern und dann immer wieder bäuchlings - mit Krawumm - herunterzurutschen. 10, 20 mal hintereinander. Lachen dabei.
Dir wünsche ich, dass Du noch ganz viele Schildkröten rettest - sie haben es verdient! - und dabei viel, viel Glück und Freude findest!
Ich glaub, das geht dann Hand in Hand.
Du verwirklichst damit sozusagen meinen Traum.
Lieben Gruß,
Geli