Erstmal: tausend Dank für Eure offenen Antworten auf meine Frage. Was mir bei Pluto so auffällig erscheint, ist die oft wirklich passende Interpretation - in verschiedener Hinsicht: nämlich so, wie wir es erfahren und so, wie es in einschlägiger Literatur beschrieben wird. Ihr habt es ja in Euren Beispielen auch sehr deutlich veranschaulicht - und ich hoffe, es kommen noch ein paar Beispiele dazu.
Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich auf mein Pluto-Thema hier in diesem Forum schon genauer eingegangen bin. Ich denke schon.
Geboren mit Pluto an der Spitze zum 6. Haus. Pluto ist also seit meiner Geburt grad mal ca. 2,7 Häuserteile weitergewandert. Seit meinem 16. Lebensjahr bis zum 30. war er in 7. Jetzt isser in 8 und wird 2009 ins 9. Haus gehen. Wenn er dann nach 2012 meinen Mars hinter sich gelassen haben sollte, sollte es hoffentlich auch mal mit den plutonischen Erfahrungen gut sein. Obwohl ich mich schon dran gewöhnt habe oder wie Tintenfisch schrieb:
Immerhin war er dann von meinem 11. bis 33. Lebensjahr dort, das war so lang, dass ich diesen Transit für eine persönliche Eigenschaft halte und weniger für einen vorübergehenden Einfluss
Geht mir ganz ähnlich.
In der Zeit, als Pluto im 6. Haus bei mir stand, war Astrologie ein großes Thema für mich. Ich hab als Kind alles mögliche gelesen und in mich reingefiltert. Wahrscheinlich stand Pluto da grad an meinem Radix-Uranus. Die Heftchen, die ich u.a. damals konsumiert hatte, waren alte URANIA-Zeitschriften. Keine Ahnung, wie alt die eigentlich waren. Aber irre interessant. Da gings um Astronomie, Astrologie, Irisdiagnose - tolles Blatt war das. Ansonsten hab ich Lexikas auswendig gelernt. Ich wollte unbedingt Biologin, Naturwissenschaftlerin oder irgendwas werden, bei dem ich was Neues entdecken konnte...
Ging aber alles nicht. DDR...naja. Abi ging aus plutonischen Gründen auch nicht. Also musste ich mich für irgendeinen doofen Kompromiss entscheiden. 1987, als Pluto kurz vorm DC stand hab ich'ne Ausbildung zur Maskenbildnerin angefangen. Damit endet Pluto durch das 6. Haus und das Thema verschob sich in Richtung "Love-Affairs" oder "Wie tief fallen kann man, wenn man sich fallen lassen will?".
Vielleicht muss ich aber Plutos Transit durchs eigene Zeichen (bevor er zum DC gelaufen ist, stand er seit 82 im Skorpion) noch mit hinein nehmen, denn richtig plutonisch wurde es schon viel früher. Ich hatte mit 11 Jahren gleich zweimal hintereinander mit diversen Attacken männlicher Erwachsener zu tun, die mich damals ganz schön aus dem Gleichgewicht gebracht hatten.
Ich machs mal kurz: was dann kam, als Pluto ins 7. Haus gelaufen ist, begann ähnlich wie bei Chanda mit Vergewaltigungen (Gewalt von aussen - vom gegenüber - gemäß dem 7. Haus. Das 1. Haus ist ja das Oppo-Haus dazu - also wundert mich da eine ähnliche Erfahrung auch nicht) gefolgt von Ohnmacht und eigener Schuldzuweisung, dann gnadenloser Ignoranz gegenüber meiner eigenen Bedürfnisse. Ich hab mir einen ganz seltsamen coolen Panzer zugelegt, der mich vor allem zumindest psychisch bewahren sollte, was mir physisch angetan wurden ist. Natürlich auch psychisch. Aber das hab ich eben einfach ignoriert. Und das Komische bei alldem war, das ich mich immer und immer wieder in Situationen gebracht habe, wo solche Übergriffe vorprogrammiert waren.
Das war beinahe so, als wollte mich Pluto dazu zwingen, durch derartige Verletzungen stärker und kritischer anderen gegenüber zu werden. Ist ihm bisher leider nur bedingt gelungen.
...aber er ist ja noch im 8., also im eigenen Haus. Auch schön: Scheidung läuft und ich hab Trouble mit dem Finanzamt
Und was meine zwischenmenschlichen Kisten angeht, hab ich ehrlich gesagt auch noch nicht wirklich viel lernen können
Ach ja, was bei Eintritt Plutos ins 8. Haus passiert ist:
Zwei Omis und ein Opi sind gestorben. Alle kurz nacheinander. Eine Katze von mir auch - am selben Tag wie mein Opa.
Dann wurde ich auf viele andere Arten mit dem Tod konfrontiert. Unter anderem hat sich mein bester Freund bei mir einquartiert und hat innerhalb dieser Zeit die totale HIV-Psychokiste auf meinen Schultern abgeladen, was so schlimm war, dass meine Kumpels schon 'ne Selbsthilfegruppe für mich gründen wollten. Meine Wohnung war voller Dämonen - und mit denen wurde auch real gekämpft.
Ich wurde zu den unmöglichsten Zeiten aus dem Bett geschmissen und musste mir Weltuntergangs-Szenarien in Gedichtform anhören, eingeräuchert von 10 Patchouli-Raucherstäbchen. Aber ich konnte mich nicht wehren, weil ich die Angst verstanden habe, die diesen Mensch getrieben hat. Ich muss mir oft anhören "Baby, wieso hast du ihn nicht rausgeschmissen?". Ich konnte das nicht. Weiß denn ich, wie ich drauf bin, wenn ich solche Angst vorm Tod habe? Ich wäre froh, wenn jemand da wäre. So anstrengend und zermürbend diese Zeit war: beim Abschied, als er hier wieder ausgezogen ist, sagte er zu mir "Danke für Akzeptanz und Toleranz." Und mit diesen Worten war für mich alles wieder okay. Mir bringt es persönlich mehr, jemandem das Gefühl von Halt gegeben haben zu können, als mich mit meinem Ego aufzublasen.
Vielleicht sehe ich das falsch. Aber das exakt ist meine plutonische Lektion.
So, that's enough for the moment.
Schlaft alle schön!
v-p