Emily Howell

Tarbagan

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Kennt jemand Emily Howell?

Wenn nein, erstmal diesen Track anhören, bevor ihr weiterlest:
http://www.youtube.com/watch?v=QEjdiE0AoCU












Wenn es euch gefällt, kann ich euch ja erzählen, wer Emily Howell ist.
Emily Howell ist nun etwa 16 Jahre alt, und 2010 ist ihr erstes Album "From Darkness, Light" herausgekommen. Ganz cool, aber jetzt das interessante: Emily ist kein Mensch.
Hierbei handelt es sich um ein Computerprogramm, das von David Cope in den 90er Jahren entwickelt wurde. Er hat dieses Programm mit tausenden Werken klassischer Künstler gefüttert, und Emily hat sie analysiert, auseinandergenommen und anhand der Daten begonnen, eigene Lieder zu komponieren.

Das Ergebnis kann sich sehen - bzw. hören - lassen, wie ich meinen will.

Letztens haben Wissenschaftler einen Roboter gebaut, der selbstständig forscht - Adam. Man gibt ihm etwas, und Adam analysiert und analysiert und sucht nach Gesetzmäßigkeiten, und dann stellt er wissenschaftliche Hypothesen auf. Adam hat selbstständig ein Gen identifizieren können.

Noch einen dritten Roboter möchte ich euch vorstellen, den sogenannten Starfish Robot. Es handelt sich dabei um eine vierbeinige Spinne. Das besondere? Diese Spinne "lernt" von selbst zu gehen und Hindernissen auszuweichen. Es "erkennt" seine eigenen Körperteile und errechnet daraus die effizienteste Fortbewegungsmaßnahme. Wenn man dem Ding ein Bein abschneidet, remodeliert es seinen Bewegungsalgorithmus und kann wieder laufen.
Das ist aus zwei Gründen faszinierend: Erstens ist damit der Grundstein zum Lernen geschaffen. Dieser Roboter erkennt selbstständig Probleme und sucht Lösungen.
Zweitens stellt sich die Frage nach dem Bewusstsein. Wo beginnt Bewusstsein, wo hört es auf? Dieser Roboter nimmt seinen Körper wahr, er verändert sein Verhalten abhängig von seinen Komponenten. Das ist ein erster, winziger Schritt zu einem Bewusstsein.

Wie denkt ihr über den Fortschritt der Technik in Sachen künstlicher Intelligenz? Sollten uns derartige Fortschritte sorgen machen, sollen sie gar verboten werden, oder sitzen wir hier auf einem Berg voller wunderbarer Möglichkeiten?
 
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Das Musikstück klingt recht schön, ist aber vom musikalischen Aufbau her ganz ganz simpel gestrickt. Aber mich würde schon interessieren wie das Programm das hinbekommen hat und wie viele Anpassungen gemacht werden mussten, damit es am Ende so klingt und warum es in Moll ist und nicht in Dur - wurde das vorgegeben?

Da find ich das hier beeindruckender: Der Kerl hat das damals mit 12 komponiert:

http://www.youtube.com/watch?v=e2vXkl08B0I

(ab 02.25 gehts richtig los :)
 
Ich kann dir leider nicht besonders viel darüber verraten, ich hab selbst nur gerade einen spärlichen Artikel darüber gelesen - aber wenn ich die Beschreibung richtig verstanden habe, dann wurde von menschlicher Seite her nichts daran manipuliert - das einzige, was David Cope gemacht hat ist, die Lieder von Emily nach seinem Geschmack zu bewerten.

Und das hatte einen einfachen Grund: Er möchte, dass sie Musik macht, die vor allen Dingen IHM gefällt. Offenbar "lernt" das Programm anscheinend mit jedem Musikstück dazu (ansonsten hätte eine derartige Bewertung ja keinen Sinn).

Genaues kann ich nicht sagen. Ich glaube nicht, dass das Tongeschlecht vorgegeben wurde, eher, dass das anhand von (zufälligen?) Parametern am Anfang vom Programm festgelegt wird, quasi als "Basis" für die Komposition. Aber darüber kann ich wiederum auch nichts sagen, ich bin kein Komponist und hab außer meinem Klavierunterricht, den ich mein halbes Leben genossen hab, keine tiefergehende Ausbildung in diesen Sachen - ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, nach welchen Parametern ein menschlicher Komponist das Tongeschlecht bestimmt.
 
Es ist eine interessante Sache, das mit der künstlichen Intelligenz, aber ich habe dabei gemischte Gefühle. Vielleicht bin ich da durch diverse Science-Fiction-Filme beeinflußt, in denen so etwas nie gut ausging, wenn Menschen künstliche Intelligenz geschaffen haben. Momentan, finde ich, sind wir geistig noch nicht so reif, um mit bestimmten Techniken besonnen umzugehen. Wir sind zwar in der Lage, so etwas zu schaffen, aber wie wird diese Erfindung dann weiter behandelt?

Aus diesem Grund bin ich eher in einer konservativen Haltung und sage, dass ich so etwas nicht möchte.
 
Es ist eine interessante Sache, das mit der künstlichen Intelligenz, aber ich habe dabei gemischte Gefühle. Vielleicht bin ich da durch diverse Science-Fiction-Filme beeinflußt, in denen so etwas nie gut ausging, wenn Menschen künstliche Intelligenz geschaffen haben. Momentan, finde ich, sind wir geistig noch nicht so reif, um mit bestimmten Techniken besonnen umzugehen. Wir sind zwar in der Lage, so etwas zu schaffen, aber wie wird diese Erfindung dann weiter behandelt?

Aus diesem Grund bin ich eher in einer konservativen Haltung und sage, dass ich so etwas nicht möchte.
Selbst für einen Transhumanisten wie mich ist das nicht unverständlich. Denn, sein wir ma ganz ehrlich, irgendwo isses schon gruselig.

Adam hat Forschungsergebnisse erzeugt. Forschung. Wissenschaft. Die Triebfeder der menschlichen Zivilsation. Wer von uns kann sagen, dass er einen kleinen Beitrag geleistet hat zur wissenschaftlichen Forschung? Dieser Roboter kann es.
Dass Roboter die Arbeit von Fabrikshaklern erledigen können ist ja ned so arg - das beneiden wir ja nicht. Aber wenn Roboter anfangen, uns die Künste und die Wissenschaft streitig zu machen, da wirds erst interessant. Wenn roboter malen (gibts auch schon Versuche, wenn wer Interesse hat, poste ich das später), komponieren, forschen - sich entwickeln und das in immer höherer Geschwindigkeit?

Wir sind erst am Anfang. Unsere Roboter haben, von außen betrachtet, vielleicht die "Evolutionsstufe" eines primitiven Tiers - das sich nicht einmal fortpflanzen kann.
Aber besonders der letzte Roboter, den ich genannt habe - der Starfish Robot - ist herausragend. Diese Dinger entwickeln langsam etwas, das wirkt wie ein "Bewusstsein". Eine Fähigkeit, sich selbst zu entdecken, bewerten, und danach zu handeln.

Was ist das nächste, nach dem Roboter, der sich selbst erkennt?
Ein Roboter, der sich selbst repariert?
Und dann ein Roboter, der sich selbst reproduziert?
Und dann ein Roboter, der sich selbst reproduziert und nach fixen Prinzipien der Effizienz verbessert?
Das wäre der Grundbaustein für Evolution.

Die Wissenschaftler, die dazu befragt worden sind, meinten: Im Notfall ziehen wir halt den Stecker. Hat jemand the Second Renaissance (Matrix) gesehen? Das gleiche haben die Menschen dort auch versucht. Ich sehe das ganze nicht schwarz, sondern mit großem Interesse, und bin auch für weitergehende Forschung. Aber man sollte das Gefahrenpotential, das für die weitere Existenz der Menschheit hier verborgen liegt, nicht verschweigen.

Es bleibt die Frage:
Do androids dream of electric sheep?
 
künstliche intelligenz ohne emotionen und gefühle hat seine grenzen und ist daher nur für den ersatz von physischer menschlicher arbeitskraft geeignet.
das was uns menschen happy und reich macht sind emotionen und gefühle. auch automatische klaviere sind nett, aber ich kann nicht mit ihnen gefühle austauschen.

lg winnetou:)
 
künstliche intelligenz ohne emotionen und gefühle hat seine grenzen und ist daher nur für den ersatz von physischer menschlicher arbeitskraft geeignet.

Was macht dich so sicher über die Grenzen der künstlichen Intelligenz, was macht dich so sicher, dass ein Roboter nicht fühlen, denken, leiden kann, oder sagen wir: es nie können wird?
 
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Ich finds unnötig und nicht bereichernd für die Welt und die Menschheit.
Glg W. :)

Abgesehen von den unglaublichen technischen Innovationen, um die es hier geht, dreht sich die philosophische Debatte hier um ganz essentielle, grundlegende Fragen der menschlichen Existenz - was ist Bewusstsein und wo beginnt es? Was sind Gefühle, sind sie nur den Menschen vorbehalten? Ganz zu schweigen von dem ganzen "wo kommen wir her wo gehen wir hin"-Zeug.

Mal abgesehen von dem Material für weitere 100 coole Science-Fiction Bücher und Filme.

Das als "unnötig und nicht bereichernd" abzutun ist, diplomatisch gesagt, sehr kurz gedacht.
 
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