Der Mensch agiert auch VOLLKOMMEN nach seinem genetischen Code, nach den Leistungen seines Körpers und seines Gehirns. Wo du von Vorlieben sprichst; auch die lassen sich neurophysiologisch lokalisieren.
Abgesehen davon geht es hier nicht darum, was der Roboter jetzt kann, sondern was er in Zukunft können wird.
Hat ein Einzeller ein Bewusstsein? Wohl eher nicht. Dennoch ist ein Einzeller lebendig. Er besitzt Mechanismen, die dem Überleben dienen und solche, die der Replikation dienen.
Ein Roboter, der sich selbst repariert, sobald er beschädigt ist, und der in der Lage ist, Baumaterial zu sammeln und eine Kopie seiner selbst anzufertigen - wieso ist er nicht genauso lebendig wie der Einzeller? Was unterscheidet ihn letztendlich? Der Umstand, dass er nicht aus organischen Materialien besteht? Eine sehr primitive Begründung.
Und jetzt kommt das nächste. Kennt jemand "kin selection" bzw. Hamiltons law? Das ist ein Teil der Evolutionstheorie, die altruistisches Verhalten erklärt - warum wir uns also gegenseitig helfen, evolutionär überlebens-mäßig betrachtet.
Jetzt kommt das geniale, nämlich ein Experiment mit Robotern: Man hat einige von ihnen in ein Spielfeld gepackt, in dem es große und kleine schwarze "Scheiben" gab (diese Scheiben repräsentierten Nahrung). Die Roboter waren darauf programmiert, diese Scheiben zu finden und zu sammeln.
Bei Generation K0 rauschten sie alle noch wild durch die Gegend und versuchten einfach, die Scheiben für sich zu bunkern. Aber langsam geschah etwas seltsames, und etwa bei Generation K150 war es nicht mehr zu leugnen: Die Roboter begannen, sich gegenseitig zu helfen. Ein Prinzip, das aus der Biologie, der Evolutionslehre, bekannt ist, tritt also genauso bei Robotern ein, wenn man ihnen genug Zeit zum lernen gibt. Und das OHNE, dass sie darauf programmiert werden.