Die Verlorenen Herzen
Ein Kunstmärchen welches ich Heute geschrieben und sich zeigen mochte.
In einem fernen Land, in einem Ort, lebte eine Frau namens Eamona. Sie hatte eine scharfe Zunge und neigte dazu, andere Menschen als "Abschaum" zu bezeichnen. Eamona hatte eine eigentümliche Sichtweise auf die Welt und andere. Sie betrachtete die Menschen um sich herum mit kritischen Augen und fand immer Gründe, sie abzulehnen.
Eines Tages begab sich Eamona auf einen langen Spaziergang durch einen Wald. Sie wanderte zwischen den hohen Bäumen, ihre Gedanken beschäftigt von den Worten, die sie oft aussprach. Während sie so vor sich hin grübelte, bemerkte sie eine Gruppe von Menschen, die in einer kleinen Lichtung versammelt waren. Sie schienen in Not zu sein und ihre Gesichter waren von Kummer gezeichnet.
Eamona konnte nicht anders, als näher zu treten und sich das Geschehen genauer anzusehen. Als sie näher kam, hörte sie ihre Geschichten. Es waren Menschen aus verschiedenen Lebenslagen, einige arm, einige krank, andere von ihrem Schicksal gezeichnet. Eamona hörte von ihren Träumen und ihren Kämpfen, und plötzlich fand sie sich von einem Gefühl der Traurigkeit ergriffen.
Obwohl sie es gewohnt war, Menschen abfällig zu betrachten, konnte sie nicht ignorieren, wie sehr sie gelitten hatten. Sie sah in ihre Augen und erkannte das gemeinsame Band des menschlichen Leidens, das sie verband. Eamona begriff, dass diese Menschen trotz all ihrer Schwächen und Fehler einen unbestreitbaren Wert hatten.
Sie setzte sich zu ihnen und begann zu sprechen. Aber diesmal waren ihre Worte anders. Sie sprach nicht von Verachtung oder Abschaum. Stattdessen erzählte sie von ihrer eigenen Veränderung, von der Entdeckung ihres eigenen Mitgefühls. Sie teilte ihre Gedanken über die Bedeutung des Zusammenhalts und wie die Menschlichkeit in jedem von ihnen leuchtete, trotz der Dunkelheit, die sie umgab.
Die Menschen hörten aufmerksam zu, und einige von ihnen begannen zu lächeln. Sie spürten, dass Eamona wirklich verstanden hatte, dass ihr Herz sich geöffnet hatte. Ihre Worte brachten Trost und Hoffnung in ihre Herzen, und sie erkannten, dass sie nicht allein waren.
Mit der Zeit freundete sich Eamona mit vielen von ihnen an. Sie half ihnen, so gut sie konnte, und lernte ihre Geschichten und Träume kennen. Durch diese Erfahrungen wuchs ihr Mitgefühl weiter, und sie erkannte, dass die Bezeichnungen, die sie früher verwendet hatte, oberflächlich und ungerecht waren.
Die Menschen begannen, Eamona als Freundin und Verbündete zu sehen. Sie fanden in ihr nicht nur jemanden, die ihr Leiden erkannte, sondern auch jemanden, der sich selbst verändert hatte. Eamona war keine verachtende Beobachterin mehr, sondern eine Grau, die die Menschlichkeit in jedem Einzelnen schätzte, egal wie fremd und anders die anderen waren.
Und so endete Eamonas Geschichte nicht damit, dass sie die Menschen als Abschaum bezeichnete, sondern damit, dass sie ihr und deren Herzen berührte und ihre eigene Perspektive veränderte. Ihre Reise durch den Wald und später auch Orte hatte ihr gezeigt, dass Mitgefühl stärker ist als Vorurteile und dass jeder Mensch, ungeachtet seiner Schwächen, wertvoll ist.
Natürlich gibt es auch dieses Märchen in einer anderer Version und da heißt die Frau aber Elara. Dort fand diese immer wieder einzelne Menschen, mal nur einen und andermal mehrere, die sie als Abschaum empfand und benennte. Schade und traurig zugleich.