Zum besseren Verständnis:
Die dynamische Auszählmethode im Detail.
Allgemein sind in der Astrologie verschiedene Auszählmethoden bekannt, also für Planeten im Kreuz und Zeichen. Sie sind aus dem Bedürfnis heraus entstanden, den Menschen nicht nur nach seinem Sonnenstand zu beurteilen, sondern ebenso nach den anderen Planeten. Aber Aussagen wie „Wasser- Luft-, Erde- oder Feuertyp, sowie „Kardinal“ oder „Veränderlich“ usw. sind einseitige Aussagen, weil sie zuletzt zu nichts führen, in Hinsicht auf die Gesamterfassung eines Menschen. Jeder Mensch hat eine besondere Mischung in sich. Dabei geht es weniger um die Zuordnung, sondern um das Durchschauen der gegebenen Informationen im Horoskop. Viele Astrologieprogramme enthalten solche Auszählmethoden, aber der Fehler liegt darin, dass man hergeht und nur die Zeichen und Temperamente berücksichtigt, nicht aber, in welche Häuser das alles reicht! Nur durch die Kombination von Anlage ( Zeichen ) und Haus ( Anforderung und Lernaufgabe ) kann man tatsächlich erkennen, wie sich ein Mensch dabei verhält.
Die Grundlagen der Auszählmethode.
Durch die Einbeziehung der Häuser erhält man sozusagen zwei Auszählungen, die eine für die Zeichen, die andere für die Häuser. Auf dem Datenblatt sieht man oben von links gesehen die Anlagen in den Zeichen, darunter die Häuser und ganz unten die jeweilig ermittelten Endzahlen. Links sieht man unten die Endziffer, da werden die unteren Zahlenreihen untereinander abgezogen oder zusammengezählt, je nach Plus oder Minus. Unten von links nach rechts gehend kommen die drei Kreuze zur Auszählung, die vier weiteren entsprechen den Temperamenten. Wir dürfen nicht vergessen, dass die drei Motivationen sehr wichtig sind und einen bedeutenden Platz in der Auszählung erhalten. Sie zeigen immer zuletzt unten an, wo man auf was hinkonditioniert wurde. Es macht einen großen Unterschied ob ich Kardinal motiviert bin, Fix oder Veränderlich. Jedes Zeichen trägt natürlich die entsprechende Motivation in sich, aber ebenso das entsprechende Temperament. Diese Mischung von Anlagen und Häusern bringt sehr viel Aufschluss bei der Deutung, da man in den jeweiligen Bereichen sofort sehen kann, wie ein Mensch agiert, bez. wie er empfindet, sich dabei fühlt, wie er reagiert oder Stress hat, wo er sich unterfordert und nicht verstanden fühlt usw.
So einfach der technische Teil letztlich ist, so kompliziert mag er den Anfänger erscheinen. Daher ist Geduld mit sich selbst angesagt, ich als intuitiver Mensch habe damit lange Schwierigkeiten gehabt, aber irgendwann hatte ich es auch innerlich verstanden und begriffen. An diesem Punktesystem hatte Bruno Huber gut zehn Jahre geforscht, und er wusste trotzdem, dass dies kein 100%iges System sein könne. Er stellte fest, dass die Summer und Bandbreite aller Planeten von Mensch zu Mensch zwischen 54 und 146 liegen kann, jeder Mensch hat sozusagen sein eigenes Energielevel. Bruno gab den drei Hauptplaneten Sonne, Mond und Saturn einen durchschnittlichen Energiewert von 12 Punkten, den geistigen Planeten exakt die Hälfte davon, also sechs. Acht Punkte bekommen die kreatürlichen Planeten, sie befinden sich damit im Verhältnis zu den Hauptplaneten im goldenen Schnittmaß, und der Mondknoten bekommt davon die Hälfte, also vier Punkte.
Normalpunkte, bez. Grundwerte der Planeten:
Sonne, Mond, Saturn – jeweils 12 Punkte.
Merkur, Venus, Mars, Jupiter – 8 Punkte.
Uranus, Neptun, Pluto – 6 Punkte.
Mondknoten – 4 Punkte.
Jedem Planeten werden, sowohl für seine Zeichenstellung wie auch für seine Hausstellung, von seinen Normalpunkten in starken Bereichen etwas zugezählt oder in schwachen Bereichen abgezogen! IN DER REGEL WERDEN DEN PLANETEN DREI PUNKTE VON IHRER NORMALPUNKTZAHL ABGEZOGEN – SOBALD SIE SCHWACH STEHEN UND DAZUGEZÄHLT – SOBALD SIE STARK STEHEN.
Häuserauszählung.
Man muss nun sehen, wie ein Planet auf seiner Hausposition steht. Dazu müssen wir genau die Grenzen und Zonen innerhalb eines Hauses kennen. Dabei werden die beiden Strecken zwischen den Häuserspitzen und ab dem Talpunkt gedrittelt. Da der Talpunkt nicht in der Mitte eines Hauses liegt, sind die Drittel im ersten Teil etwas größer als das Drittel nach dem Talpunkt zur Folgespitze hin.
Der sogenannte schwache Bereich beginnt also ein Drittel vor dem Talpunkt, ebenso beginnt der starke Bereich ein Drittel vor einer Hausspitze und endet ein Drittel nach der Hausspitze! Somit unterscheiden wir in einem jeden Haus drei Stärkegrade: Stark +3, mittel +-0 und schwach -3!
Extra Punkte erhält ein Planet, der im Schattenbereich eines Hauses steht: sie geben auf der einen Seite Punkte in das Haus, wo sie statisch stehen und zusätzlich Punkte an das nächste Haus, so, als würden sie ihren Schatten in das nächste Haus werfen. Damit sind sie DOPPELT so stark bewertet als Planeten, die nach einer Spitze stehen! Zudem erhalten Planeten im starken Bereich der Hauptachsen ( AC, MC, DC, IC ) +5 Punkte, anstatt 3!
Wenn es viele Spitzen- oder Schattenplaneten in einem Horoskop sind, wird die Summe bei den Häusern bedeutend hoch, was aussagt, dass die Erziehung und die Einwirkung vom Milieu auf die Persönlichkeit stärker ist, als die vorhandenen Anlagen in den Zeichen.
Die Intensitätskurve der Zeichen wir auch in drei Stufen unterteilt, allerdings nach den Graden von Planeten im Zeichen: Stark +3, mittel +-0 und schwach -3
Planeten in den Grenzgraden geben die Hälfe ihrer Punkte zusätzlich in das andere Folgezeichen! Ein Planet im AC Zeichen erhält 5 Punkte und nochmals 3, sobald sich noch andere Planeten befinden.
Falls die Mehrheit der Planeten schwach gestellt sind, ergibt sich eine niedrige Summe bei den Zeichen, was anzeigt, dass die Vererbung den Charakter weniger prägt, und andere Einflüsse stärker wirken können.
Berechnung der Differenzwerte:
Als letztes werden die Unterschiede zwischen Zeichen und Häusern errechnet. So erkennt man, bei welchen Qualitäten die Umwelt und das Erziehungsmilieu stärker ist und wo die vererbten Anlagen und die Genetik. Sobald eine MINUS Zahl entsteht, sind die Anlagen stärker, aber sie werden nicht in dem Maße von der Umwelt gefördert! Bei PLUS Zahlen ist die Umweltanpassung stärker, die schwachen Anlagen werden überlagert
Regel zur Beurteilung der Plus- und Minuswerte.
Die dynamische Auszählung zeigt höchst individuelle Energieverteilungen der Persönlichkeit an. Deshalb lassen sich diese Werte nicht mit anderen so einfach vergleichen. Es spielt letztlich keine Rolle, ob jemand zum Beispiel eine totale Differenz von +35 hat, weil er bei den Zeichen + 85 und bei den Häusern + 115 hat, oder weil er von 105 auf 135 Punkte ebenfalls + 35 erhält. Aber bei den einzelnen Werten ist es sehr wesentlich zu beachten, ob eine 20 entsteht, weil es bei den Zeichen eine Null hat, und die 20 Punkte nur von den Häusern herkommen. Oder, ob es von + 20 auf + 40 geht und ebenso 20 Punkte der Fall sind! Das erste sagt aus, dass jemand aus nichts viel macht, das zweite macht aus dem Gegebenen das Doppelte.
Es ist bei der Beurteilung der Plus/Minuswerte sehr wichtig das Verhältnis, die Proportionen zueinander zu erkennen und zu gewichten. Vor allem soll die totale Differenz als individueller Rahmen in Hinsicht auf die Beurteilung der einzelnen Zahlen beachtet werden.
Merke:
Plus weist auf die Häuser hin und zeigt eine erhöhte Ausrichtung auf die Umwelt. In diesen verstärkten Bereichen wird man mehr geprägt, gefordert ( gefördert ) und beeinflusst.
Minus weist auf die Zeichen hin und zeigt, dass die veranlagte Potenz und die vererbten Charaktereigenschaften stärker sind, als die Anpassung an die Umwelt.
Deutung der Totaldifferenz ( auch als „Stresszahl“ bekannt ).
Die totale Differenz links unten im Auszählungskasten ist ein ganzheitlicher Wert und gibt die Möglichkeit, die Energiebewegung und –Veränderung zwischen Anlage und Konditionierung für die gesamte Persönlichkeit zu erfassen. Sie gibt eine Art Durchschnittswert an für die gesamten Energieeinflüsse, an welche man sich gewöhnt hat, oder die man für sich als normal empfindet. Daher muss bei der Auslegung der einzelnen Differenzen immer die Relation zu dieser Summe im Auge behalten werden.
Wir können aus diesen Zahlen sehr viel wichtiges für einen Menschen herausarbeiten und aussagen: Wie stark seine Prägung war, oder ob seine Anlagen bestimmender waren, oder, ob er eine gestresste Person ist. Daher kommt auch der Ausdruck „Stresszahl“, was aber erst zutrifft, sobald jemand die Zahl + 40 oder + 50 hat. Dann braucht so eine Persönlichkeit immer wieder einfach Ruhe und Zurückgezogenheit, um das Nervensystem wieder ins Lot zu bringen.
Sobald der Wert unter -10 bis – 20 liegt, ist die Persönlichkeit sehr in sich gekehrt, sie braucht Eigenständigkeit und viel Eigenbestimmung, damit die eigene Originalität zum Vorschein kommen kann. Sie hat viel Zurückweisung, Unmöglichkeiten und fehlende Anregung und Förderung erfahren. Sie ist weniger geprägt, aber oft unterdrückt und alleine gelassen worden.
Deutungschlüssel für die Totaldifferenz:
+60 bis + 110 = Überreizung, Abstumpfungsbedürfnis.
+ 35 bis + 60 = Starke Prägung, wach und aktiv.
+ 10 bis + 35 = Normale Prägung, gesellschaftlicher Durchschnittswert.
- 5 bis + 10 = Wenig Prägung, Balanceempfindlich.
- 20 bis – 5 = Ungeprägt, vernachlässigt oder relativ frei.
- 50 bis – 20 = Unterdrückung, Repression oder Freiheit.
Merke: Solange keine exakte Geburtszeit vorliegt, können einzelne Werte bis zu 10 Punkte + - differieren!
Nur die Einzelwerte können Probleme machen, die deutlich größer sind als der Durchschnitt. Ein Wert, der bis zu doppelt so groß ist wie die Totaldifferenz ( egal ob Plus oder Minus ), macht deutlich Probleme, so dass die Persönlichkeit bewusst daran arbeitet. Wenn einer aber noch größer ist als das Doppelte, so entzieht sich die Problematik ( oft wegen Überforderung ) dem Bewusstsein und läuft automatisch bis zwanghaft ab.
Sehr kleine Differenzen können für einen Menschen mit hoher Totaldifferenz auch ein Problem darstellen, weil in diesen Bereichen wenig Entwicklung passiert und es fast schon langweilig ist. Hier muss allerdings auch auf die beiden Werte bei Zeichen und Häuser geachtet werden, denn es ist wohl ein Unterschied, wenn aus + 3 aus 53 zu 50 entsteht oder aus drei zu sechs!
Gott sei Dank gibt es die notwendigen Astrologieprogramme für die Berechnung der dynamischen Auszählung ( Vision 4 mit API Modul, Mega Star ), da sie technisch sehr „trocken“ ist und doch etwas kompliziert. Aber letztlich geht es um das nachvollziehen der Berechnung und um die grundlegenden Deutungsausagen der Zahlen. Mein Tipp dazu ist die Rosette im Häuserhoroskop. Hier kann man sehen, wie die Zeichen gedehnt oder gedrückt werden. Bei gedehnten Zeichen findet man die Aufbau- und Kultivierungshinweise, bei den gedrückten die Reduzierung der Anlagen. Aber als junger Mensch erlebt man je nach Horoskop seine Prägungen und kann oft nicht verstehen, dass diese Anforderungen zuletzt Ansporn für die eigene Weiterentwicklung sind. Ich sage mir dabei immer: „Egal wo die Planeten in den Häusern stehen, der liebe Gott hat sie dahin gestellt“, und daher stehen sie für jeden Menschen genau richtig!
Alles liebe!
Arnold