ja, das mit dem "am höchsten fliegen" tät mich jetzt auch interessieren, weil ich das tatsächlich nicht wußte.der falke ist der vogel der am höchsten fliegen kann, daher steht er auch für die botschaft gottes.
falken sind die am schnellsten fliegenden greifvögel - deshalb wohl auch die beliebtheit als jagdvogel - aber am höchsten?
und als botschaft welchen gottes?
zum thema selber "fetisch".
ich persönlich bevorzuge den ausdruck "kraftgegenstand". und diese sind nicht nur gefundene dinge wie federn, steine, pflanzenteile sondern auch hergestellte.
zitiere ich mal von einer meiner seiten, "schamanismus für hexen und magier" die ich mit einer freundin projektmäßig erstellt habe, da direktverlinkung ja verboten ist.
Im Schamanismus existieren auch spezielle Gegenstände, die dem schamanisch Arbeitenden helfen sollen. Dennoch existieren zu den Dingen, die ein Magier so braucht, einige wichtige Unterschiede. Wenn man schamanisch arbeitet, wird man oft alltägliche Gegenstände in die Handlung einbinden, die man nicht im Traum für magische Rituale verwenden würde. Sie können nur einmalig herangezogen werden, um dann wieder ins tägliche Leben integriert zu werden. Beispielsweise bei einem Ritual, das Kontakt mit den Ahnen herstellen soll, kann man ohne weiteres die Teekanne der Uroma verwenden, die danach wieder ihrem eher kulinarischen Zweck zugeführt wird. Dies bedeutet auch, dass eine Trennung zwischen magischem bzw. schamanischem und alltäglichen Leben nicht so strikt verläuft, die Grenzen sind fließend und verhandelbar.
Gegenstände im schamanischen Kontext werden allgemein flexibler gehandhabt und behandelt. Es versteht sich jedoch von selbst, dass es auch für die schamanische Arbeit Dinge gibt, die ausschließlich für einen bestimmten Zweck bestimmt sind und die unter Umständen auch nur der Schamane selbst anfassen darf (das kommt auf den Schamanen an...). Dazu gehören Rasseln, Trommeln, Schamanische Stäbe, Ritualschmuck, Amulette, Fetische usw. Anderes, wie z.B. Räucherfässer, fällt wieder eher unter den Begriff Gebrauchsgegenstand. Insgesamt ist das Verhältnis der meisten Schamanen zu ihren Kraftgegenständen eher pragmatischer Natur.
Kraftgegestände sind ermächtigte Gegenstände. Sie werden quasi belebt, um den schamanisch Arbeitenden zu unterstützen. Hierzu werden sie ermächtigt. Das bedeutet, dass man sie benennt, wobei eine direkte Ansprache zu bevorzugen ist. Man gibt dem Ding also einen Namen und einen Zweck, wobei man immer um die Mithilfe des Gegenstandes bitten sollte. Dies ist eine Reverenz an die schamanische Weltsicht, nach der alles seine eigene, unverwechselbare Energie hat und belebt ist. Indem man quasi die o.g. Teekanne der Urgroßmutter ermächtigt, erkennt man an, dass der Geist der früheren Besitzerin noch in dem Gegenstand präsent ist. Steinen und Pflanzen wird ein eigenständiges Bewußtsein zuerkannt, weswegen man auch dort immer um Mithilfe bitten sollte.
Kraftgegenstände sucht man nicht nach der Optik aus, wie das z.B. bei der Ausstattung eines magischen Altars durchaus eine Rolle spielen kann. Es gibt auch keine Vorschriften, wie dies z.B. bei zeremonieller Magie bezüglich der "magischen Waffen" der Fall ist. Alleine der schamanisch Arbeitende entscheidet, welcher Gegenstand jetzt Kraftgegenstand ist. Die Kriterien für die Auswahl sind einfach: wenn man erkennt, dass einem ein bestimmter Gegenstand bei einer schamanischen Arbeit helfen kann, dann wird er zum Kraftgegenstand ernannt und entsprechend ermächtigt. Hier ist die eigene Intuition gefragt, denn es ist sehr wichtig, dass man den Gegenstand mit dem Ziel der Arbeit identifizieren kann, also eine Verbindung erkennt. Ist das Ziel erreicht, kann der Gegenstand wieder seine normalen Aufgaben erfüllen, wenn es ein Gebrauchsgegenstand ist. Ansonsten reinigt man ihn und bewahrt ihn für eine eventuelle spätere Verwendung auf, es sei denn, es ist ein Kraftgegenstand, der einen über einen längeren Zeitraum (oder für immer) begleiten soll.
Wie finde ich meine Kraftgegenstände? Wichtig ist zuerst, sich das Ziel vor Augen zu führen und dies auch mit der Anderswelt abzustimmen. Die Anderswelt und ihre Bewohner unterstützen nicht jedes Anliegen und können sich bitter rächen, wenn man versucht, eine Kooperation zu erzwingen. Das Finden von Kraftgegenständen ist Teil eines schamanischen Prozesses, das ganz natürlich erfolgt: wenn Du soweit bist, wirst Du Deine Kraftgegenstände auch erkennen.
Wichtig ist zunächst, sein Ziel zu definieren, z.B. eine Problemlösung oder etwas, was man erreichen möchte. Man kann eine Reise machen, sein(e) Krafttier(e) befragen etc. Durch diese Aktionen beginnt das eigene Innere sowie die Anderswelt mit der Arbeit, ein Prozeß wird in Gang gebracht. Wie in der Magie ist es wichtig, dass man wirklich zu 100 Prozent hinter seinem Anliegen steht. Jetzt werden einem Dinge auffallen, die bei der Verfolgung des Ziels hilfreich sein können. Hier kann man sich an den aus der Magie bekannten Analogien orientieren, sollte sich jedoch noch weniger zu deren Sklaven machen als in der Hexerei. Die eigene Intuition hat immer Vorrang.
Man wird diese Gegenstände ermächtigen, aus passenden Grundsubstanzen herstellen oder erwerben (z.B. wenn es um spezielle Steine geht). Diese Gegenstände werden in die schamanische Arbeit auf die eine oder andere Weise integriert: manche haben Dauerwirkung, d.h. man wird sie bei sich tragen oder in der Wohnung an prominenter Stelle aufhängen bzw. aufstellen. Andere kommen in Ritualen zum Einsatz. Ist das Problem gelöst oder das Ziel erreicht, wird man die Ermächtigung mancher Gegenstände auflösen. Dies geht mit einer rituellen Reinigung des Gegenstandes (z.B. mit Rauch, Wasser, Salz, Wind...) sowie einer erneuten Ansprache (den Dank nicht vergessen) einher.
Die Herstellung von Kraftgegenständen kann notwendig sein, wenn man ein spezielles Anliegen durch die Gestaltung eines Gegenstandes ausdrücken möchte, der einem bei der Lösung helfen soll. Dies können Fetische oder z.B. "Krankheitsfresser" sein. Die Gestaltung obliegt dem, der das Problem oder Anliegen hat. Die Materialien sollten natürlich sein und die Gestaltung intuitiv erfolgen, meist nach einer Reise in die Anderswelt. Solche Kraftgegenstände sind besonders wirksam, da bereits in die Herstellung Kraft und Energie zur Lösung des Problems einfließen konnten. Eine Ermächtigung ist trotzdem erforderlich. Wenn man das Gefühl hat, der Gegenstand hätte seinen Zweck erfüllt, wird er vollständig der Natur übergeben (z.B. vergraben oder ins Wasser geworfen, aber auch verbrannt, je nach Art und Anliegen). Man sollte es ich dringend versagen, noch einen bestimmten Stein o.ä. zurückzubehalten, auch wenn es der eigene Lieblingsstein war. Die komplette Übergabe ist einerseits ein Symbol für den Abschluß der Angelegenheit, andererseits auch ein Tribut an die Anderswelt, den man ihr nicht vorenthalten sollte.
beispiel für einen kraftgegenstand.
ich hoffe, damit sind jetzt alle klarheiten beseitigt. *ggg*
lucia