Die Psychologie der Gottesbefürworter

Du-weisst-nicht-wirklich-ob-es-ihn-gibt-willst-aber-auch-nichts-ausschließen"

Du weißt ebenfalls nicht mehr. Glaube ist kein Wissen, sondern Selbstbetrug.

Es ist außerdem vollkommen unwichtig, ob es einen Gott gibt oder nicht. Auch ein Gott wird dir nicht helfen, glücklich zu sein. Dafür bist du ganz allein verantwortlich. Was allein wichtig ist, ist Selbstverwirklichung, den Christus in dir zu entfalten. Dafür gibt es bestimmte Gesetze, die man beachten muss. Für die Selbstverwirklichung ist allerdings kein Gott erforderlich. Die Menschen, die nicht den Mut haben, solche einen Weg zu beschreiten, nämlich die breite Masse, flüchtet sich aus Angst, Bequemlichkeit und in der Hoffnung, Gott würde diese Arbeit für sie vollziehen, in die Religion. Sie sind nicht bereit, (symbolisch) das Kreuz auf sich zu nehmen, am Kreuz zu sterben, um (im jetzigen Leben) wiedergeboren zu werden.

So langsam gewinne ich den Eindruck, dass du zu den Christen gehören könntest, der die Christen in ihrer Schläfrigkeit, Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit unterstützt, anstatt sie aus ihrem Tiefschlaf zu wecken.

Gute Nacht.
 
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Es ist außerdem vollkommen unwichtig, ob es einen Gott gibt oder nicht. Auch ein Gott wird dir nicht helfen...

Gute Nacht.

Du sprichst einen wirklich extrem wichtigen Punkt an:
Ist die Existenz/Nicht-Exitenz unwichtig, ist sie wichtig? Wofür?
Was ändert sich, wenn es anders rum wäre?

[FONT="Fixedsys"]Wenn sich für den Atheisten nichts ändert, wenn es Gott gibt....
Wenn sich für den Gläubigen nichts ändert, wenn es Gott nicht gibt...
... ist es wirklich unsinnig, mit dieser Frage seine Zeit zu vertun![/FONT]

Schlaf gut

jona
 
Hallo Sternenspiel!

Kinder lieben ihre Eltern, fühlen sich bei ihnen geborgen, brauchen sie, um von ihnen zu lernen, lassen sich von ihnen führen, vertrauen ihnen, und überlassen ihnen ihre Selbständigkeit in der Annahme, von ihnen besser versorgt zu werden als sie es von sich selber erwarten könnten.

Ungefähr so ist die Psychologie all jener, die an ein persönliches Gotteswesen glauben. Eigentlich recht infantil für jemand, der schon im Erwachsenenalter steht.

(Tschuldige, muss jetzt mal kurz über mich selber lachen.)

Etwas weiter fortgeschritten ist die Ansicht, Gott wäre eine unpersönliche Energie im Universum (bzw. das Universum selbst), die unser Leben lenkt und der wir uns voll und ganz hingeben können, weil sie für uns sowieso nur das Beste will und macht.

Zwar nicht mehr ganz so infantil wie der Glaube an einen persönlichen Gott, aber immer noch recht babyhaft.

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Sieht man diese beiden Einstellungen von außen, so bemerkt man, dass der Mensch seine individuelle Kraft und Dynamik freiwillig ruhen lässt, um sich von jemand (etwas) anderem führen zu lassen. Die möglichen Gründe dafür sind Faulheit, Unsicherheit bezüglich der eigenen Fähigkeiten, der Glaube, man wäre durch die Hilfe eines übernatürlichen Wesens größer und stärker als andere, und natürlich die Ablehnung der Eigenverantwortung bezüglich seines Daseins.

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Anders hingegen, wenn man sich als Schöpfer seines eigenen Schicksals sieht, mit der unermesslichen Aufgabe, als Speerspitze der Evolution die Natur des Universums zu ergründen (die bisher noch nie jemand kennt), herauszufinden, welch ungeahnte Möglichkeiten uns als Mensch und Menschheit offenstehen, und diese nach bestem Wissen und Gewissen zu ergründen und auszuloten, und praktisch zu erleben, auch wenn dies sämtliche zukünftigen Generationen in einer Weise beschäftigen wird, die wir Heutigen nicht mal erträumen können.

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Gefällt mir eigentlich am besten, dieser Gedanke, man fühlt sich frisch und frei dadurch, das Leben ist ein unglaubliches Abenteuer, es gibt noch niemand, der auch nur irgendwie weiß, was daraus wird, und sollte es Gott aus irgendeinem Grund dennoch geben, so müsste man ihn töten, nur damit er uns dieses wunderbare Gefühl nicht wegnimmt und wir zum Maximalen werden können, was uns überhaupt offensteht.

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Als Ausgleich, und um die Gemüter zu beruhigen, möchte ich noch hinzufügen, dass dieser Standpunkt keineswegs mit Egoismus gleichzusetzen ist, denn um ihn weise umzusetzen, ist jede Menge Einfühlung in das Gesamtsystem des Kosmos vonnöten, und dieses Gesamtsystem kann in pantheistischer Auslegung durchaus als Gott bezeichnet werden, auch wenn es meiner Erfahrung nach weder bewusst die Dinge beobachtet, noch aktiv in unser Leben eingreift, um es irgendwie herumzulenken, sondern eher schläft und in manchen Träumen irgendwie mitkriegt, was hier auf Erden so abläuft.

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Dürfte ich kurz jene bitten, die vielleicht ähnlich wie ich in diese Richtung tendieren, ein Wörtchen zu sagen, nur um mir verstehen zu geben, dass es sie gibt, denn ich hab manchmal den Verdacht, es gibt kaum jemand, der sich so aufzustehen traut, und alle liegen lieber rum und lassen sich von Einbildung Gott belaschen, wodurch alle lieber rumliegen und sich von Einbildung Gott belaschen lassen, nur weil alle lieber rumliegen und von Einbildung Gott belascht sind.


Faszinierend und wissenschaftlich (psychologisch) korrekt formuliert.
Es hat was mit geistiger Reife zu tun, wenn sich der Mensch erhebt und endlich begreift, dass die Götter, die er selbst sich zurecht fantasiert, nur dazu dienen, ihnen die Verantwortung für sich selbst zu übergeben, während jener nach belieben sich austoben kann.
Ich habe festgestellt, dass bei dem Gedanken "Ich bin Gott, da die Einheit nur das bedeutet", dass es mit Sicherheit immer Menschen gibt, die recht schwer bis ungern vom Gottesgedanken als gesondertes Wesen, in Fachsprache "Dualität", ablassen wollen, da sie sonst, in Fachsprache "Einheit" sehr wohl Verantwortung für sich tragen müssten, was anscheinend sehr schwer fällt. :)

Klartext: Bin ganz deiner Meinung. :liebe1:
 
Ich würde nicht sagen, dass jede Zelle, jedes Organ, ein eigenes Bewusstsein hat. Sicherlich, sie unterliegen einer gewissen Gesetzmäßigkeit, die durch die Naturgesetze, manche sagen, durch höhere Intelligenz, vorgegeben ist. Aber keine Zelle, kein Organ kann allein Entscheidungen treffen. Die Wahrnehmungen und entsprechenden Reaktionen der Zellen und Organe sind nur im Zusammenhang mit den Nerven und dem Gehirn möglich. Mit anderen Worten, das Bewusstsein, ist meiner Meinung nach, eine Sache des Gehirns.

würd ich auch sagen, und stimme deinen restlichen überlegungen ebenfalls im großen und ganzen zu. (außer dem zölibat, aber vielleicht kommen wir da auch mal auf einen grünen nenner, weil ich hab ja nichts dagegen, dass es andere praktizieren und als hilfreich erachten, aber immerhin solltest du soviel toleranz besitzen, andere wege auch zu akzeptieren und nicht unbedingt zu meinen, wenn unter meinen eigenen körpereigenen drogen ein bisschen mehr testosteron ist als bei dir, dass das gehirn dann gleich ausflippt)

hinzufügen zu meinen ausführungen bezüglich des bewusstseins in molekülen und organen möchte ich noch, dass deine anmerkung zwar richtig ist, dass das gehirn die zentrale steuerung innehat, dass man aber dennoch diese anderen bewusstseinskomponenten als solche isoliert wahrnehmen kann (wenn auch nicht völlig isoliert hinstellen)
etwa die mikrotubuli. einer gewissen theorie zur entstehung des bewusstseins zufolge sind sie es, welche das bewusstsein erzeugen (weil sie im inneren so gebaut sind, dass ganz komplexe elektronenmuster auftreten können), aber meiner erfahrung nach sind sie ebenfalls nur eine komponente im gesamtsystem.
und zwar beinhalten sie dein wissen, deine erinnerung. deswegen hat man auch das gefühl, all das zu wissen, was man halt weiß, ohne es jedoch unbedingt immer aktuell realisieren zu können (daran denken zu können, etwa wenn dir ein gewissen wort nicht einfällt).
nun kann man diese mikrotubuli und was in ihnen ist, irgendwie isolieren und als komponente des gesamtsystems analysieren, aber davon abtrennen kann man sie natürlich nicht.

ungefähr so meinte ich das mit den organen und molekülen, also ist unser widerspruch zu diesem thema nur ein scheinbarer.
 
Eben. Nach dem Prinzip der Einfachheit der Wirkungsprinzipien ist die Existenz Gottes logo.
So lässt sich aber kaum was beweisen...

"Wissenschaftlich" heisst nicht keine Voraussetzungen zu haben, sondern die eigenen Voraussetzungen immer mitzubedenken.

jona

okay, dann ist die existenz halt logo

müssen wir uns nur noch über seine definition streiten

mein vorschlag:
1. gott ist ein konzept
2. dieses konzept wird von jedem individuum mit beliebigen vorstellungen gefüllt, so dass der konsens darüber null ist
 
@opti

Wenn ich mich selbst als übernatürliches Wesen betrachte, muss ich auch keine Verantwortung abgeben. Außerdem muss ich das Übernatürliche nicht im Außen suchen ...


Liebe Grüße

lustiger ansatz
dann sind wir also alle übernatürlich

möchte dich dann nur noch fragen, was ist jetzt das unternatürliche?
 
Du sprichst einen wirklich extrem wichtigen Punkt an:
Ist die Existenz/Nicht-Exitenz unwichtig, ist sie wichtig? Wofür?
Was ändert sich, wenn es anders rum wäre?

[FONT="Fixedsys"]Wenn sich für den Atheisten nichts ändert, wenn es Gott gibt....
Wenn sich für den Gläubigen nichts ändert, wenn es Gott nicht gibt...
... ist es wirklich unsinnig, mit dieser Frage seine Zeit zu vertun![/FONT]

Schlaf gut

jona

ich denke, diese diskussion führen wir im dienste der menschheit

wir sind also dagegen, unsere zeit zu vertun, und dagegen, dass andere ihre zeit vertun...

frage:
wer hat in der geschichte schon mehr zeit vertan?
die gläubigen mit ihrem götzentanz oder die aufklärer mit ihrem versuch, vernunft zu verbreiten?
 
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Hallo Sternenspiel!

Faszinierend und wissenschaftlich (psychologisch) korrekt formuliert.
Es hat was mit geistiger Reife zu tun, wenn sich der Mensch erhebt und endlich begreift, dass die Götter, die er selbst sich zurecht fantasiert, nur dazu dienen, ihnen die Verantwortung für sich selbst zu übergeben, während jener nach belieben sich austoben kann.
Ich habe festgestellt, dass bei dem Gedanken "Ich bin Gott, da die Einheit nur das bedeutet", dass es mit Sicherheit immer Menschen gibt, die recht schwer bis ungern vom Gottesgedanken als gesondertes Wesen, in Fachsprache "Dualität", ablassen wollen, da sie sonst, in Fachsprache "Einheit" sehr wohl Verantwortung für sich tragen müssten, was anscheinend sehr schwer fällt. :)

Klartext: Bin ganz deiner Meinung. :liebe1:

Der gedanke "dualität" ist sowieso immer nur relativ, während der gedanke "einheit" immer absolut ist.
Nimm mal dich und mich. Von einem normalen standpunkt aus betrachtet, sind wir zwei leute, also dualität.
Sieht man das ganze aber von einer größeren perspektive, sind wir zwei teile eines gesamtsystems, ob das jetzt unsere zweierbeziehung, unsere stadt, die menschheit, oder das ganze universum ist.
Vom standpunkt der systemtheorie gibt es immer ein größeres system, in dem die anderen integriert sind, es kann also nichts geben, was außerhalb ist, es sei denn, es wäre so getrennt, dass wir nichts davon und es nichts von uns weiß.

Also ist es sowieso klar, dass gott und die welt entweder eine einheit bilden, oder sie wären so weit voneinander getrennt, dass keiner was vom anderen weiß, was aber gleich wieder sinnlos wird.

Philosophisch gesehen, ist dieser sachverhalt eindeutig und unwiderleglich beweisbar, die frage ist nun, wie man ihn psychologisch umsetzt, also das kleinliche ego überwindet, welches nach außen überallhin barrieren aufschütt.
(Also nicht das ego überhaupt überwinden, sondern das kleinliche, und an dessen stelle ein großartiges setzen, welches flexibel genug ist, um all die verschiedenen facetten des menschseins auszuloten.)
 
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