Die präkosmische Katastrophe

Syrius

Sehr aktives Mitglied
Registriert
10. August 2009
Beiträge
10.273
Ort
Schweizer Mittelland
Viele Zeugnisse stimmen in ihrer Aussage darin überein, dass es in der geistigen Welt, bevor die materielle Welt entstand, zu einem höchst tragischen und folgenschweren Ereignis kam. Auch grosse Religionen nehmen an, dass vor undenklicher Zeit das göttliche Reich durch eine geistige Katastrophe erschüttert wurde. Dies geschah dadurch, dass ein grosser Teil der Himmelsbewohner anfing, sich der göttlichen Ordnung zu widersetzen. Ihr Anführer Luzifer wurde durch seinen Stolz geblendet und wollte in seiner Überheblichkeit an Stelle von Christus König der Engelswelten werden. Es entstand eine Trennung zwischen gottzugewandten und Gott abgewandten Engelwesen – aus der Einheit wurde Zwietracht.

Da wir Menschen uns ehemals auf die gottabgewandte Seite gestellt haben, müssen wir jetzt die Folgen unseres Fehlverhaltens auf uns nehmen. Wir Menschen sind demnach nicht bei unserer irdischen Zeugung als unbeschriebene Blätter unmittelbar aus der Hand Gottes hervorgegangen. Vielmehr haben wir eine weit zurückliegende Vorexistenz, in der wir uns selber freiwillig verschuldet haben.
 
Werbung:
Zeugnis für dieses Fallereignis findet sich im Buch Ezechiel, das ein hohes Engelwesen erwähnt, das sich gegen Gott versündigt hatte und in einer späteren Inkarnation als Mensch als König von Tyrus auftrat. Von ihm sagt Gott bei Hesekiel: «Du warst das Abbild der Vollkommenheit, voller Weisheit und über alle Massen schön. Ein glänzender Cherub. Doch dein Sinn war hochfahrend geworden, wegen deiner Schönheit und Du hattest deine Weisheit ausser Acht gelassen um deines Glanzes willen; darum schleuderte ich dich auf die Erde hinab…»

Dem Widersacher Luzifer gelten die Worte Jesaja: «Wie bist Du vom Himmel gefallen, du glänzender Stern, Sohn der Morgenröte!» Und Lukas zitiert das Jesus Wort: «Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel stürzen.» Und Judas, der Bruder des Jakobus: «Denkt auch an die Engel, die ihre Herrscherwürde preisgegeben und den Wohnsitz verlassen haben, den Gott ihnen zugewiesen hatte.» Und im 2. Petrusbrief: «Gott hat nicht einmal gegen gefallene Engel Schonung geübt, sondern sie in die Unterwelt hinab gestossen, hinein in die Höhlen der Finsternis, wo sie so lange festgehalten werden, bis sie sich wieder zu Gott wenden.» Und Johannes schildert in seiner Offenbarung: «Es erhob sich dann ein Kampf im Himmel. Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Der Drache schlug mit seinen Engeln zurück; aber er wurde besiegt. Er und seine Engel durften nicht länger im Himmel bleiben. Der grosse Drache wurde hinuntergestürzt! Er ist die alte Schlange, die auch Teufel oder Satan genannt wird und die ganze Welt verführt». Origenes vertrat die Ansicht, dass zahlreiche Engel von der Stärke und Überlegenheit Luzifers beeindruckt waren und sich deshalb von seinen Versprechungen betören liessen. Er und alle, die ihm folgten, büssten dadurch ihre göttliche Natur ein und verloren so das himmlische Bürgerrecht. Durch die Macht Gottes wurden sie aus dem Himmel in die Finsternis des Tartaros gestürzt und an das Böse gebannt, dem sie den Vorzug gaben.

Die Katharer und Albingenser glaubten, dass Gott zwei Söhne hatte, Christus und Luzifer, von denen Luzifer nach anfänglicher Harmonie einen Aufstand gegen Christus angezettelt hatte, um ihm sein Königtum streitig zu machen. Zur Strafe sei er mit seinen Anhängern aus dem Himmel vertrieben worden. Daraufhin habe Luzifer die Welt erschaffen und diese mit seinen gefallenen Engeln in Menschengestalt bevölkert.


Die Idee, dass Menschen gefallene Geistwesen sind vertraten auch der katholische Theologe Niklaus Cusanus und Bischof Johann Amos Comenius. Die Mystiker Jakob Böhme und Emanuel Swedenborg ebenso wie die Augustinernonne und Seherin Anna Katharina Emmerich. Und in den Schriften Lorber’s sagt Christus durch das innere Wort: «Ich sage euch, es wäre nie eine Erde noch Sonne, noch irgendwas Materielles geschaffen worden, wäre dieser einzige (Luzifer) demütig geblieben».
 
Im jüdischen ‘Sohar’ wird dieser Abfall im Geisterreich symbolisch als «Bruch der Gefässe» bezeichnet und als Ursache für das Entstehen der materiellen Welt genannt. Dort heisst es, alle Dinge trügen diesen Scherbenhaufen in sich, dass aus den Scherben der zerbrochenen Gefässe die dämonischen Gegenwelten des Bösen entstanden seien …

In Schriften der Babylonier ist von einem Kampf der Götter zu lesen. Indische Aufzeichnungen erzählen, wie die Devas, die gutgesinnten Geister, und die Asuras, die Dunkelmächte, gegeneinander Krieg führten. Nach einem iranischen Mythos bestanden in alten Zeiten zwei Reiche, das Reich des Lichtes und das Reich der Finsternis. Nach anfänglicher Harmonie kam es zum Kampf der Lichtwesen gegen die Dunkelwesen und deren Sturz in die Dunkelheit.

Der altpersische Prophet Zarathustra berichtet, dass die beiden von Gott zuerst geschaffenen Engel in Widerstreit gerieten – der erstgeschaffene wurde zum «guten Geist» Ahura Mazdah, der zweite zum «bösen Geist, «Ahriman». Dieser und dessen Anhang wurden Lügenknechte Gottes genannt und in einem langen Kampf in die Hölle verbannt. Zarathustra sprach von einer «Ursünde, welche sich der Mensch, der auf Erden sein zweites Dasein vollbringt, schon in seinem ersten Dasein selbst auferlegt hat». Auch im babylonisch-assyrischen Gilgamesch-Epos wird von einem Kampf zwischen den Asuras und den Devas erzählt.


Pythagoras nahm eine Vorexistenz der menschlichen Geistseele an, deren Fall in das körpergebundene Erdenleben Strafe sei für ein persönliches Verschulden in der geistigen Welt. Platon lehrte, dass die heutigen Menschen ursprünglich reine Engelwesen waren, die sich gegen die göttliche Ordnung aufgelehnt haben und deshalb dazu verurteilt wurden, auf Erden menschliche Körper anzunehmen. Und Hesiod schildert den Kampf der Götter mit den Titanen, die schliesslich von Zeus in den Tartarus gestürzt wurden. In den altgermanischen Göttersagen wird von einem «Kampf zwischen den Göttern und einem Fall aus Himmelshöhen» berichtet. Und Plotin in seiner fünften Enneade: «…. Der Anfang des Unheils war für sie die Überheblichkeit, …. Und sich immer mehr dem selbstsüchtigen Trieb hingaben, …. Machten den Abfall immer grösser …»

Auch der Perser Mani lehrte, dass der heutige Mensch ursprünglich aus der göttlichen Lichtwelt stammt, der durch eigenes Verschulden in einem Kampf fiel.


Im Koran ist erwähnt, dass die Weigerung des stolzesten der Geister, die Ordnung Gottes anzuerkennen, zu diesem Absturz beführt habe. Allah verwies den Satan Iblis und seine Mitläufer aus dem Paradies.
 
Ich glaube, Zwietracht bereichert (hat das etwas zu tun mit "Zwielicht"??? das wäre noch cooler!)
Ich denke, Robert Anton Wilson ist ein weiser Mann. Und Eris und Diskordia schützen vor völlig gleichen, überzüchteten Engelswesen.
Wenn man überragende Macht besitzt, weil man sie sich diese verdient hat - wieso soll man sich derer vielleicht sogar schämen? Nur um im Paradies zu bleiben? Neee, das klingt nicht paradiesisch! Man muss den Fall akzeptieren (und hoffen, dass er nicht allzu weh tut), um sich in der Zwietracht und der "Hölle" (damit meine ich nicht die körperliche "Feuer im Herzen"-Hölle, sondern jede X-beliebige, Subjektive) weiterzuentwickeln.

Man sollte keine Angst vor der Weiterentwicklung haben, die Überheblichkeit mit sich bringt.

.... Wenn man denn wirklich so toll ist. (Ich bin es derzeit nicht.)

Kennt ihr den Film "Die Insel"? Dort erleben die Klone absolut dasselbe in ihren Erinnerungen. Geistige Überzüchtung, wenn alle Engel identisch sind. Dagegen hilft nur mal nur Zwietracht.
 
Außerdem glaube ich nicht, dass man in dieser materiellen Welt als Mensch gezwungen wird, von seinem Schicksal nachhaltig abzurücken.
Es ist nur eine (manchmal sehr schwierige und Leidvolle) weitere Erfahrungswelt, die es wert ist, gelebt zu werden - und sei es nur dafür (im Einklang mit seinem Schicksal) masochistisch zu werden.
Es gibt ja zwei Arten masochistisch zu werden: schöne, geile Reize (Illusionen, Manipulationen) als teuflisch zu verdammen und deshalb den Schmerz zu lieben, oder den Schmerz zu lieben, weil man ihn für "Nähe" (mis)interpretiert und Schönes zu ekstatisch wäre. Also zwei Richtungen: Weniger (Schönes) ist ein Mehr (Weg hin zu Schönem - die Vorfreude zählt) oder mehr (Gewalt) ist weniger Manipulation.
 
Viele Zeugnisse stimmen in ihrer Aussage darin überein, dass es in der geistigen Welt, bevor die materielle Welt entstand, zu einem höchst tragischen und folgenschweren Ereignis kam. Auch grosse Religionen nehmen an, dass vor undenklicher Zeit das göttliche Reich durch eine geistige Katastrophe erschüttert wurde. Dies geschah dadurch, dass ein grosser Teil der Himmelsbewohner anfing, sich der göttlichen Ordnung zu widersetzen. Ihr Anführer Luzifer wurde durch seinen Stolz geblendet und wollte in seiner Überheblichkeit an Stelle von Christus König der Engelswelten werden. Es entstand eine Trennung zwischen gottzugewandten und Gott abgewandten Engelwesen – aus der Einheit wurde Zwietracht.

Da wir Menschen uns ehemals auf die gottabgewandte Seite gestellt haben, müssen wir jetzt die Folgen unseres Fehlverhaltens auf uns nehmen. Wir Menschen sind demnach nicht bei unserer irdischen Zeugung als unbeschriebene Blätter unmittelbar aus der Hand Gottes hervorgegangen. Vielmehr haben wir eine weit zurückliegende Vorexistenz, in der wir uns selber freiwillig verschuldet haben.

Du liegst zur Hälfte falsch, denke ich. Richtig ist, dass der Lueblingsengel Luzifer gegen Gott rebellierte und sich auch andere Engel ihm angeschlossen. Dann kam es zum grossen Himmelssturz und alle abtrünnigen Engel wurden aus dem Himmel vertrieben und müssen bis zum Tag des jüngsten Gerichts als Dämonen und Teufel (ehemals lieblingsengel luzifer) auf der Erde als unsichtbare Wesen ihr Dasein fristen.
Der Grund des himmlischen Aufstands waren übrigens wir menschen. Nachdem Gott uns geschaffen hatte wurden luzifer und andere Engel eifersüchtig und gleichzeitig fanden sie uns minderwärtig, da wir nicht wie die Engel aus Feuer geschaffen wurden, sondern aus erde/lehm.
Kann sein, dass das ne Metapher ist.
Auf jedenfalls gab's dann wegen uns Stunk zwischen Gott und den Engeln und das Ergebnis War der himmelssturz.
Die Dämonen und der Teufel hassen uns deshalb verständlicherweise wie die Pest und versuchen uns zu schaden, indem sie von unseren Körpern Besitz nehmen und auch sonst versuchen, uns zum bösen zu verführen. Dann soll es noch unsere Schutzengel geben, die keine gefallene Engel sind sondern echte und versuchen, uns zu schützen und versuchen uns zum guten zu bewegen.
Man kann sagen, wir befinden uns zwischen der Dualität von gut und böse.
Dann wollte ich noch erwähnen, dass die Dämonen und der Teufel nicht nur böse sind, sondern auch sehr verzweifelt.
Sie haben die Gunst und die liebe Gottes für immer verloren und ihnen wird auch nie vergeben werden. Am tag des jüngsten Gerichts werden sie für alle Ewigkeit in die Hölle gestürzt.
Auch wenn es bis dahin vielleicht noch sehr lange ist, die Ewigkeit ist länger!
Wir Menschen hingegen haben den grundsätzlichen Anspruch auf göttliche vergebung, auch bei schweren sünden. Auch darauf sind die Dämonen neidisch.
 
Ich wollte nur noch sagen, dass wenn wir die Grenzen der Logik erkannt und besiegt haben, dass wir dann noch lange nicht bereit sind für unlogische Wahrheiten. Also, wenn wir Objektives ablehnen, müssen wir noch lange nicht bereit sein, Subjektives anzuerkennen. Das ist natürlich schade. Denn, wenn wir Subjektives anderer Menschen nicht anerkennen, werden wir nicht in der Lage sein, andere Menschen zu verstehen.

Ich meine dies nicht aus einem Standpunkt der Überheblichkeit aus gesehen: also dass wir Muster "minderwertiger" anderer Menschen verstehen würden - und deshalb Macht über sie gewinnen könnten ... oder so (uns als etwas besseres verstehen), sondern dass wir die subjektive Wahrnehmung anderer Menschen zu einem Wahrnehmungsgewinn für uns selbst machen könnten. Indem wir sie (glauben zu) verstehen. Oder sogar sie (und ihre Gefühle) wahrnehmen könnten.

Das setzt einen inhärenten Streit voraus! Wenn es keinen Streit gäbe, dann müssten wir uns nicht bemühen, andere zu verstehen, bzw. besser noch empathisch zu sein. Weil sie gleich sind, wie wir und deshalb auch gleich denken.

(Mit Streit meine ich natürlich nicht einen Männlichen, indem der Recht hat, der den anderen mit Gewalt (sei es körperlich oder seelisch) übertrumpft oder sogar tötet, denn das geht nicht gut, sondern einen Streit, bei dem beide Partner (zeitweise - für die Dauer des Streits) unsterblich sind und zusammenleben müssen.)

Nur durch nicht-kohärente Wahrnehmung der Objektivität erhalten Menschen eine (möglicherweise einzigartigere) Identität!
Damit meine ich nicht die rechtsextremen Identitären, die eine höhere Identität auf Gruppen-, oder Staatsebene fordern, der sie dann nachlaufen könnten, sondern auf einzelnen, menschlich-basierten Identitäten.
Identitäts-Streit ist ein Mittel zu diesem Zweck.
 
Ich muss zugeben - ich habe ja selbst Probleme damit, Meinungen, die weit fernab einer objektiven Wahrheit zu sein scheinen, zu akzeptieren (damit meine ich, sie als völlig berechtigtes und womöglich auch für mich bereicherndes Weltbild anzuerkennen und es mir gestatten, darüber nachzudenken), und sie als Blödsinn abzutun.

Und das hat nichts mit Mehrheiten zu tun! Es muss keine Mehrheit geben, die unlogisch denkt, nur um deren subjektive Wahrnehmung Relevanz zu erhalten. Jeder einzelne Mensch ist mit seiner subjektiven Wahrnehmung relevant!

Das ist die beste Ausgangsbasis für Streit und die gefallenen Engel, die nicht alle gleich sein wollen.

Ich verachte die Wahrheit!!! ... insoferne mir dies möglich ist...
 
Außerdem glaube ich nicht, dass wir ausschließlich von Engeln oder gefallenen Engeln abstammen. Wir sind ein Zwitterwesen. Eines das immer und immer wieder um sein, schon vorher bestimmtes, Schicksal kämpfen muss.

Aber auch, wenn wir uns im "falschen Raum" befinden, bereichert uns das.

Die göttlichen Engeln beneiden uns daher mindestens genauso, wie die Dämonen...
 
Werbung:
Zurück
Oben