Die Jugend von heute

Hallo!


Ich finde es schlimm, dass der arme Junge so einen schweren Start hatte...und auch die Eltern haben sicher viel durchgemacht. Die Eltern reagieren sicher aus Dankbarkeit so....aber wie schon geschrieben...sie schaden ihm nur.... Und ich bin mir sicher, sie sind sich dessen nicht bewusst.

Da mein Sohn ohne Vater großgeworden ist und ich ein schlechtes Gewissen hatte, probierte ich ihm auch sein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten....heute bekomme ich die Rechnung präsentiert.....Noch dazu hatte er mit einem halben Jahr einen Schädelbruch...den er ohne großen Schaden überstanden hat. Tja....ich war dankbar dafür.

Er ist ein verzogener Fratz, der leider oft die wahren Werte des Lebens nicht sieht!!! Und das Traurige ist, dass ich und auch sein Vater das verbrochen haben.
Das Problem ist aber auch, daß sich die wahren Werte über die Generationen verschieben. Beispiel wahrer Wert Gesundheit: früher verband man damit ein bestimmtes Verhalten. Heute weiß man Anderes, daher verbindet man mit "Gesundheit" ein anderes Verhalten als früher.

Heute ist der Kampf mit ihm sehr schwierig und ich hoffe, ich kann alles wieder gutmachen....indem ich ihm nicht immer alle Wünsche erfülle, sondern zeige, wo die wahren Werte im Leben sind. Und vor allem Grenzen aufzeige.....emotional als auch materiell.
Im Kampf wird kein Kind von einem Elternteil etwas annehmen.

:umarmen:
 
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Das Problem ist imho die Gesellschaft im Allgemeinen.
Die Kinder in der Schule bekommen dies und das und jenes, da fühlt man sich, wenn man nicht soviel bekommt, leicht benachteiligt.

Ich machte als Kind mal einen Aufstand, ich wollte nur ein Geschenk, welches damals fast jeder hatte, und von dem sagte man mir, ich bekomms nicht.
Und zwar das da: http://images.google.at/imgres?imgu...nt=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&sa=N

Ein Knuffelbunt :rolleyes:

Dann bekam ichs doch, allerdings als einziges Geschenk zum Geburtstag, weil gerade wenig Geld da war, und war aber überglücklich.

Heutzutage kommts scheinbar schon auf die Menge der geschenkten Sachen genauso an als auf den Preis...
 
Das Problem ist aber auch, daß sich die wahren Werte über die Generationen verschieben. Beispiel wahrer Wert Gesundheit: früher verband man damit ein bestimmtes Verhalten. Heute weiß man Anderes, daher verbindet man mit "Gesundheit" ein anderes Verhalten als früher.


Im Kampf wird kein Kind von einem Elternteil etwas annehmen.

:umarmen:


@ Trixi Maus: Wenn Du Gesundheit im weitesten Sinne verstehst, integriert es doch alle Bereiche und das zuallererst gefühlsmässig im Geist. :kiss4:
 
Ich hab ähnliche Beobachtungen auch schon gemacht. Da fehlts wohl an der Wertschätzung. Aus meiner Beobachtung liegt das an der hilflosigkeit der eltern, die sich mit der Generation ihrer Kinder nicht gut genug auskennen und/oder versuchen Defizite im Familienleben oder der Erziehung auszugleichen. Die Kids nehmen das so an und fordern es ja auch ein.
In einer Situttion, die ich mal mitbekommen habe, hats mir tatsächlich die Sprache verschlagen (was nicht so oft passiert).. :rolleyes:

LG Nachtschwärmer
 
Das würde/könnte es gar nicht verstehen, so ist nunmal die Geschenkewelt die er kennt. Er kann da nichts für, ihm ist da kaum ein Vorwurf zu machen.

Von einem 11 - Jährigen kann man schon verlangen, dass er das versteht.
Mit 11 versteht er schon warum man auf sein grenzenloses Verhalten so reagiert und gar nichts schenkt.


Umso schlimmer wenn es sich nicht um eine wirklich wohlhabende Familie handelt, denn so müssen sich auch noch alle krumm legen, um den anerzogenen Konsumbedürfnisen eines 11jährigen gerecht zu werden.

Müssen sie ja nicht.

Das Problem ist in meinen Augen nicht "die Jugend von heute", sondern "die Eltern von heute". Sie erziehen ihre Kinder zu Raffgier, die immer nur in Frustration enden kann, und sie vermitteln - in meinen Augen - vollkommen falsche Werte.

Schrieb ich auch schon - hab die Eltern von heute als "Jugend von gestern" bezeichnet.

Aber, wie schon einmal von jemandem geschrieben: Kinder sind immer ein Abbild der Gesellschaft!
Kann man im engen Kreise sehen, nur Familie und Umfeld, aber auch ganz allgemein und global.

Genau, und es liegt an uns allen Ihnen die richtigen Werte zu vermitteln.

Lg., R.


Glg W.
 
@ Trixi Maus: Wenn Du Gesundheit im weitesten Sinne verstehst, integriert es doch alle Bereiche und das zuallererst gefühlsmässig im Geist. :kiss4:
Gesundheit ist wie nichts Zweites "abhängig von". Daher finde ich es nicht nur erstrebenswert, den Gesundheitsbegriff weitestmöglich zu fassen.

Im vorliegenden Fall mit den Geschenken ist es ja wichtig, sehr differenziert zu betrachten: wo zeigt sich Krankheit? Im Kind oder in den Eltern?

Meine Antwort: doch wohl in den Eltern, und nicht im Kind ! Der Titel des Threads müßte also lauten: "Diese Eltern von heute" und nicht "diese Jugend von heute".

Krankheit entsteht ja in einer Ursache, das Kind zeigt ja nur die Symptome der Krankheit der Eltern und Großeltern usw.. Es selber ist ja nicht krank und hat alle Möglichkeiten der Welt, dieses beigebrachte oberflächliche Verhalten abzulegen. Vorausgesetzt daß es irgendwann mal auf Gesundheitsinformationen trifft, die ihm seine innere elterliche Struktur verständlich machen. Es ist ja noch nicht Hopfen und Malz verloren, vielleicht schafft es ja irgendwer irgendwann einmal, diese ganzen intrinsischen Familienverstrickungen in einer Gesellschaft wertschätzend zu beschreiben und auch für den Dümmsten verständlich zu machen. Verhalten wird sich aber immer nur langsam ändern, über Generationen hinweg. Die Grundvoraussetzung für das Ändern von Verhalten ist die Aufnahme von Wissen und ein damit einhergehendes Erkennen und dann das Erfahren der Wahrheit in der neuen Information. So bringt Information dann Gesundheit und sie wird zur Gesundheitsinformation.

Oder einfach ausgedrückt:
"Du bist eine dumme Kuh" ist noch keine Gesundheitsinformation.
"Du bist Licht und Alles ist hell" ist aber ebenfalls noch keine Gesundheitsinformation.
"Du muß jeden Tag 2-3 Liter trinken" ist ebenfalls keine Gesundheitsinformation, weil sie einen nieren- oder herzkranken Menschen umbringen kann.

Man sieht: es ist alles etwas schwierig mit der Gesundheit und der Krankheit, weil Beide immer nur in Abhängigkeit voneinander und der Umgebung auftreten. Es ist extrem schwer zu differenzieren: was trägt zur Gesundheit bei? Beispiel: man findet aus heutiger Sicht die Erziehungsmethode, Kindern Bücher unter die Arme zu klemmen und darauf zu achten, daß sie stets gerade sitzen, unnötig. Das ist nicht mehr Mode. Man findet es ungesund, Kinder so zu einer gesunden, aufrechten Haltung zu erziehen und läßt sie in ihren Körpern lieber herumlungern. Das Resultat sind massenhaft Kinder mit Rückenschäden.

Das ist das Problem. Gesundheit hat etwas mit Strenge und Disziplin zu tun, und das will heute keiner mehr wissen. Hygieia ist quasi out, Energeia ist in. :) Ist das vielleicht Liebe in einem ganz falschen Verständnis, das sich da breitgemacht hat?
 
Auch wenn du es gut gemeint hast, ihn sehr großzügig zu beschenken, würde ich im nächsten Jahr vielleicht davon Abstand nehmen. Zudem er es ja nicht einmal zu schätzen wusste. Wie reagieren denn die Eltern dieses bescheidenen Knaben?
Nun ich denke, Kinder verlernen es, die "kleinen Dinge" zu schätzen, weil sie sowieso dauernd überhäuft werden.

Ich hatte als Kind sogar Strumpfhosen und Handtücher unterm Weihnachtsbaum (natürlich auch Spielsachen, aber es wurde eben auch praktisch gedacht, da bei uns leider kein "Es´lein Streck´Dich" vorhanden war) und ich hatte immer eine große Freude.
 
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Von einem 11 - Jährigen kann man schon verlangen, dass er das versteht.
Mit 11 versteht er schon warum man auf sein grenzenloses Verhalten so reagiert und gar nichts schenkt.
Nein, denke ich nicht. Die Eltern und die restliche Familie sind grenzenlos und vollkommen überzogen mit ihren Geschenken. Der Junge lebt in der Welt, die die Alten ihm präsentieren und als wahrhaftig verkaufen.
Um zu verstehen, dass er nichts mehr geschenkt bekommt (was genauso schwachsinig wäre wie dieses Übermaß an Zeug) müsste er erstmal andere Werte kennen und verstehen lernen. Diese einem Kind zu vermitteln kostet natürlich wesentlich mehr Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe als einen Brocken aus dem Regal zu ziehen und die EC-Karte über den Tresen zu reichen.
Umso schlimmer wenn es sich nicht um eine wirklich wohlhabende Familie handelt, denn so müssen sich auch noch alle krumm legen, um den anerzogenen Konsumbedürfnisen eines 11jährigen gerecht zu werden.

Müssen sie ja nicht.
Nein, natürlich müssen sie das nicht, aber sie tun es und zwar aus sich heraus. Sie haben dem Kind beigebracht, dass es an Weihnachten überdimensionale Berge von Geschenken gibt, der Junge hat das so gelernt, wie sollte er also etwas anderes erwarten?
Aber, wie schon einmal von jemandem geschrieben: Kinder sind immer ein Abbild der Gesellschaft!
Kann man im engen Kreise sehen, nur Familie und Umfeld, aber auch ganz allgemein und global.

Genau, und es liegt an uns allen Ihnen die richtigen Werte zu vermitteln.
Stimmt ... aber nur bedingt. Diesem Kind kannst du keine "richtigen" (welche sind das?) oder besser gesagt anderen Werte vermitteln, das kann nur das Elternhaus, bzw. das unmittelbare Umfeld. Wenn die Familie einen derartigen weihnachtlichen Konsumrausch vorlebt und als vollkommene Selbstverständlichkeit vermittelt, wird es kaum auf die Idee kommen, dass es auch noch andere Möglichkeiten des Schenkens und Beschenktwerdens gibt.

Stutzig sollte die Familie über die frustrierten, unzufriedenen Reaktionen des Jungen werden, spätestens hier müsste ihnen auffallen, dass eine Kinderseele nicht wirklich mit Äußerlichkeiten - egal wie viele und wie teuer sie sind - zu befriedigen ist.

In meinen Augen ist er ein armes Kind.

Lg., R.
 
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