Die Austauschbarkeit Gottes

lazpel

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7. Juni 2004
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4.906
Hallo,

dieser Thread beschäftigt sich hauptsächlich mit der kritischen Frage, inwiefern Gebete oder religiöse Texte generell auf die, die sie lesen, lächerlich wirken können, wenn man Begriffe oder mitgeteilte Dogmen oder Paradigmen einfach durch andere Dogmen und Paradigmen austauscht.

Ein Beispiel:

Dies ist ein Glaubensbekenntnis der Christen:

Christliches Glaubensbekenntnis schrieb:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.

Amen.

Dieses Glaubensbekenntnis klingt für mich vergleichsweise seltsam. Um zu verdeutlichen, wie ich dieses Glaubensbekenntnis empfinde, hier nochmal das gleiche Glaubensbekenntnis, allerdings wird hier Gott durch einen blauen Plüschelefanten und Jesus durch ein Quietscheentchen ersetzt:

Ich glaube an den Plüschelefanten, den Rüssel, den Trötenden
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an das Quietscheentchen, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Plüschelefanten,
geboren durch eine Plastikpresse,
gelitten unter dem Badenden,
gewässert, vollgelaufen und versunken,
hinabgestiegen an den Grund der Wanne,
am dritten Tag aufgestiegen vom Grund,
aufgefahren bis zum Wasserrand,
er sitzt zur Rechten des Plüschelefanten, des Trötenden,
von dort wird er kommen, zu richten die Schwimmenden und die Untergegangenen.

Ich glaube an die Urelefanten,
die Gemeinde des Plüschelefanten,
Gemeinschaft der Elefantendiener,
Vergebung der Fehltöne,
Aufstieg der Versunkenen,
und das ewige Schwimmen am Wasserrand.

Tröt.

Ich habe noch eine weitere Variante mit Charles Manson als Gott und Hanibal Lector als Jesus ersonnen, die ich allerdings aufgrund eines möglichen Verstoßes gegen gute Sitten nicht in diesem Forum posten werde.

Gruß,
lazpel
 
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iuch scheine nicht recht zu verstehen, aber mit der Sprache zu spielen kann doch alles ins laecherliche ziehen, oder nicht??
 
Hallo Ahriman,

Ahriman schrieb:
iuch scheine nicht recht zu verstehen, aber mit der Sprache zu spielen kann doch alles ins laecherliche ziehen, oder nicht??

Nur, wenn man Begriffe und Glaubensgrundsätze austauscht?

Auf mich wirkt das erste Glaubensbekenntnis nicht weniger seltsam als das zweite.

Gruß,
lazpel
 
Ich find die Idee mit dem Quietscheentchen originell. Vor allem ist sie ein guter Test, ob man seine eigenen Anschauungen schon zu todernst nimmt oder noch einen Abstand dazu finden kann, der den Blick fürs Wesentliche freimacht. (Denn das könnte ja auch hinter dem Blattl Papier liegen, auf das ein Bekenntnis graviert ist.)

Außerdem macht es mir beim Weiterdenken sehr schnell klar, wie wichtig es ist, wenn ein großer Lehrer seinen Schülern klarmacht, daß sie sich auch an ihn und seine Lehren nicht klammern sollen. (Und zwar JEDER große Lehrer, ich mein keinen bestimmten.)

Doch, war ein erfrischendes Bad zur nächtlichen Stunde. Danke :baden:
 
lazpel schrieb:
Hallo Ahriman,



Nur, wenn man Begriffe und Glaubensgrundsätze austauscht?



Gruß,
lazpel

oh ok, aber der austausch einzelner woerter kann auch jeden noch so schoenen brief ins laecheliche ziehen, unabhaengigkeitserkalerungen und gesetze oder sonstiges ebenfalls... ich verstehe immer noch nicht
 
Die Bedeutung der Dinge in unserer Umwelt bezeichnen wir mit Begriffen...Das funktioniert aber nur weil für alle Menschen ein Baum auch ein Baum ist und ein Stein ein Stein ist usw.Mit dem Austauschen von Begriffen hat das ursprüngliche Gebet natürlich seinen Sinn verloren...für die Menschen die natürlich nicht an Gott glauben, mag das umgestaltete Gebet genauso viel Sinn zu ergeben wie wie das Ursprüngliche...
LG Oki
 
okidoki schrieb:
Die Bedeutung der Dinge in unserer Umwelt bezeichnen wir mit Begriffen...Das funktioniert aber nur weil für alle Menschen ein Baum auch ein Baum ist und ein Stein ein Stein ist usw.Mit dem Austauschen von Begriffen hat das ursprüngliche Gebet natürlich seinen Sinn verloren...für die Menschen die natürlich nicht an Gott glauben, mag das umgestaltete Gebet genauso viel Sinn zu ergeben wie wie das Ursprüngliche...
LG Oki

dann habe ichs doch richtig verstanden, aber den sinn der frage nicht...
also nochmal ????
 
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Das Erste sind für mich "katholische Dogmen"!

Das Zweite klingt für mich "plasphemisch" - ich find´s nicht besonders lustig!

Vorschlag von mir: "Werdet wie die Kinder" heißt nichts anderes, als "lasst die Dogmen hinter Euch, wenn ihr endlich frei werden wollt...!

Gruß Gitta :escape:
 
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