Hallo Necron,
mein Freund leidet an Depressionen. Und meine Erfahrung ist, das man da sehr wenig tun kann.
Ich wollte auch immer helfen. Alles für ihn tun. Habe ich auch. Auch wenn ich nicht gefragt wurde. Dabei war ich aber zu übereifrig. Zum einen habe ich vor lauter Liebe und Fürsorge mich dabei vergessen und es hängt mir noch heute nach. Weil man meint, der Depressive sei undankbar. Aber er kann nicht anders. Ein Depressiver kann nicht wollen. Ich habe mir viele Bücher gekauft und hier im Net sehr viel gelesen. Um es zu verstehen und ihm eine wirksame Hilfe zu sein. Gebracht hat beides nicht viel. Man kann es nicht verstehen. Und diese Menschen können es nicht mitteilen. Aber man kann auch nicht alles akzeptieren. In einem Buch stand mal, das man selbst Fremdgehen akzeptieren müsse als Ehefrau. Diese Meinung kann man nicht teilen und bei aller Toleranz; es gibt Dinge die gehen nicht. Es gibt sehr gute Seiten im Net. Google mal. Das hilft Dir schon mal.
Mein Rat an Dich:
Sei da, wenn sie Dich braucht und bleib weg, wenn sie Dich nicht brauch. Zeig ihr, das Du immer für sie da bist. Aber akzeptier, wenn sie Dich abweist. Sag ihr nicht, dass sie den Kopf nicht hängen lassen soll. Sage ihr, dass sie sich in eine Therapie(falls sie noch nicht in einer ist) begeben ist. Aber bedränge sie nicht. Das verschlimmert ihre Stimmungsschwankungen. Sei ihr einfach ein guter Freund!
Mehr kannst Du nicht tun. Gib was Du kannst und soviel sie möchte. Aber überfordere sie nicht mit gutemeinten Ratschlägen. Das hört sich hart an und das ist es auch. Es fällt einem mehr als schwer. Aber das ist meine Erfahrung.
Informier Dich ein wenig, das hilft Dir auch. Ich habe mich aufgeopfert dafür. Aber geholfen hat das nicht. Eher im Gegenteil.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft dazu.
LG
Joschi