Dein Handy verrät mehr über dich als du selbst

SvenHoek

Mitglied
Registriert
11. Juli 2009
Beiträge
149
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30946/1.html

Das Mobiltelefon ist Soziologen als Forschungswerkzeug nützlicher als die Befragung
Zeige mir dein Handy, und ich sage dir, wer du bist: Durch dieses Verfahren wollen Wissenschaftler in der Sozialforschung traditionelle Methoden wie die Befragung ergänzen und ersetzen. Erste Tests zeigen: Die Handydaten sind genauer und vielsagender

Die Befragung ist ein klassisches Instrument (nicht nur) der Sozialwissenschaften. Ein Interviewer besucht den zu Befragenden persönlich oder per Telefon. Die Qualität der gegebenen Antworten ist unterschiedlich – zu jeder Befragungsmethode gehören deshalb Verfahren, die Antworten zu normieren, auch um sie vergleichbar zu machen. Außerdem leiden die Ergebnisse unter verallgemeinerten Einschränkungen, die sich aus der Natur des Menschen ergeben: Sein Erinnerungsvermögen ist nicht nur lückenhaft, sondern auch noch emotional gesteuert. Trotzdem gehen die meisten Veröffentlichungen davon aus, dass die erfragten Daten den tatsächlichen Daten der Studienteilnehmer entsprechen

Derartige Einschränkungen versucht die Forschung zunehmend zu umgehen, indem sie sich auf objektive Daten stützt. Der Mensch hinterlässt, ob er will oder nicht, zunehmend mehr Datenspuren, die sich mit Einwilligung der Betroffenen auswerten lassen. Ob das nun Bewegungsmuster in sozialen Netzwerken sind, Interaktionen in Onlinespielen, E-Mails oder aber auch die Art und Weise der Handynutzung. In den Veröffentlichungen der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) zeigt ein dreiköpfiges Forscherteam nun in einem Artikel, dass die so erhaltenen Daten Erkenntnissen aus Befragungen teilweise gleichwertig, zum Teil auch überlegen sind.

Die Wissenschaftler um Nathan Eagle vom MIT Media Lab haben dazu 94 Freiwillige mit Handys ausgerüstet, die mit spezieller Software versehen waren. Diese Software registrierte unter anderem die Annäherung von Geräten mit aktiviertem Bluetooth-Funk, die Kennzeichen der Mobilfunktürme, wo die Handys eingeloggt waren, und die Nutzung der verschiedenen Handy-Applikationen. Auf diese Weise wurden die studentischen Probanden über neun Monate verfolgt. Gleichzeitig setzten die Forscher Befragungen an, die zum einen die Nähe der Subjekte zu anderen Personen (vulgo Freundschaften) betrafen, zum anderen ihre Zufriedenheit mit der eigenen Arbeitsgruppe.

Die so gesammelten Daten unterwarfen die Forscher drei Analysen. Zunächst verglichen sie die Qualität von Verhaltensdaten (aus dem Handy) mit der von Befragungsdaten. Dabei zeigten sich schon die ersten interessanten Ergebnisse: Menschen überschätzen, wie oft sie mit anderen zusammentreffen. Die Testpersonen erinnerten sich, mit bestimmten Personen im Mittel 87 Minuten pro Tag zusammen gewesen zu sein – tatsächlich waren es täglich nur 33 Minuten. Waren zwei Menschen allerdings befreundet, näherten sich berichtetes und gemessenes Verhalten signifikant an – offenbar ist es uns im Fall einer Freundschaft weniger egal, mit wem wir gerade zusammen sind.

Allerdings degradieren unsere Erinnerungen wohl nach etwa einer Woche. Beim Vergleich mit den Handydaten zeigte sich, dass Langzeit-Befragungen erheblich von den Geschehnissen der jüngsten Zeit beeinflusst werden. Hatten die Probanden jemanden in der vergangenen Woche öfter getroffen, dann meinten sie, auch in der weiter zurück liegenden Vergangenheit öfter mit ihm zusammen gewesen zu sein.

In einem zweiten Schritt versuchen die Forscher, aus den Handydaten das soziale Netzwerk der Probanden abzuleiten. Dazu gehen sie von der Vermutung aus, dass nicht nur die Zeit, die man miteinander verbringt, ein Indiz für Freundschaft ist, sondern auch der Kontext – ein Abend mit jemandem zuhause hat eine andere Bedeutung als ein Abend in der Firma. Hier genügte es, nur die außerhalb der Arbeit miteinander verbrachte Zeit als Indiz zu verwenden, um 96 Prozent aller Freundschaften zu identifizieren. Außerdem reichte es aus, statt des gesamten neunmonatigen Zeitraums die Daten von zwei Wochen zu verwenden, um signifikante Ergebnisse zu erhalten. So konnte man zusätzlich auch noch die Dynamik von Freundschaften beobachten.

Interessanterweise ergaben die Handydaten auch eine große Anzahl falsch positiver Freundschafts-Diagnosen – jedenfalls bei einem Abgleich mit den Befragungsergebnissen. Das könnte allerdings an der Befragung liegen. Wenn die Forscher nämlich die Qualität der sozialen Integration in einzelnen Arbeitsgruppen mit Hilfe der Zufriedenheit der Mitglieder abschätzten, dann zeigte sich, dass der Zufriedenheitslevel mit der Anzahl gemessener Freundschaften stieg – unabhängig von der Anzahl berichteter Freundschaften. Anscheinend scheuen wir uns aus irgendwelchen Gründen, einen Arbeitskollegen als Freund zu bezeichnen, obwohl uns viel verbindet und wir viel Zeit miteinander verbringen. Trotzdem hat eine solche Beziehung die positiven Wirkungen einer Freundschaft.

Einen letzten Tipp für Chefs erbrachte die PNAS-Studie ebenfalls: Ruft ein Mitarbeiter von der Arbeit aus öfter bei Freunden an, dann deutet das darauf hin, dass er mit der Büroatmosphäre unzufrieden ist.

Ich besitze zwar eins aber das liegt immer ausgeschaltet im Schrank.:banane:

MfG Sven
 
Werbung:
Handy?...Tja, wird wohl irgendwo rumliegen, hatte es damals nur angeschafft, mit Vertrag und homezone, weil mein altes Wählscheibentelephon kaputt und das handy preiswerter war als ein neues "richtiges" Telephon...seit ich die flatrate und ein "echtes" habe...wie oben geschrieben...irgendwo wird´s schon sein.


Sage
 
:lachen::lachen::lachen:Wer sein Handy irgendwo rum liegen hat, oder keines hat - so sagt das Handy ob verschollen oder noch nicht gekauft --- eine Menge aus!:lachen::lachen::lachen:

:lachen::lachen:Vielleicht sagt das Handy noch mehr wenn die Mailbox abgerufen wird?:lachen::lachen:
 
Handy?...Tja, wird wohl irgendwo rumliegen, hatte es damals nur angeschafft, mit Vertrag und homezone, weil mein altes Wählscheibentelephon kaputt und das handy preiswerter war als ein neues "richtiges" Telephon...seit ich die flatrate und ein "echtes" habe...wie oben geschrieben...irgendwo wird´s schon sein.


Sage

Vielleicht solltest Du Dir ein Mobiltelefon aus dem alten "B-Band" Bereich zulegen - das kannst Du bestimmt nicht so einfach verlegen.:lachen:
 
Werbung:
Und meines ist blau - für Jungs.:lachen:

Und wer jetzt damit kommt - an dem Handy des Mannes erkennt man seinen Johannes --- meines ist klein, lässt sich aber grooooß ausklappen!:D

Was ihr jetzt von meinem Handy auf meinen Johannes schließt - bleibt ganz euch überlassen.:lachen::lachen::lachen:

:flush2:Gruß Lifthrasir:tongue2:

hallo liftrhrasir,

vorsicht, klappe und johannes verhalten sich meist nicht proportional.

lg winnetou:D
 
Zurück
Oben