~Dio schrieb:
warum ist gerade in der Magie das Schweigen eine uralte Weisheit?
Einmal liegt das an einer Art Aberglaube, das die eigene Kraft von anderen bewusst oder unbewusst netralisiert werden könnte, man also die eigene "magische Operation" schwächt wenn man darüber redet, oder sie zumindest der Schwächung ausgibt.
Dann denke ich mal war es früher tatsächlich eine Frage der Selbsterhaltung, denn was mit Hexen etc. über die Jahrhunderte geschehen ist, wissen wir ja. By the way: Ich gehe jede Wette ein, das unter den ermordeten Hexen und Magiern nicht eine/r war, der/die es "wirklich" war, also das was man heute "Meister der leeren Hand" oder im Osten Yogi nennt etc. Aber das ist ein anderes Thema...
Der wirkliche Grund, warum es nicht falsch sein kann zu schweigen ist dieser:
Wenn Du Deine Energie auf ein gewolltes Ergebnis ausrichtest, ist die Kunst den Willen freizulassen. "Nichts zu tun"... Ein Meister hat keine Zweifel das geschieht was er wünscht. Das führt dazu, DAS geschieht was er will, sein Wille wird nicht von Angst und Zweifeln blockiert. Gleichzeitig führt das auch dazu, das er solange es nicht eingetreten ist keine großen Gedanken daran verschwendet, er weiß ja das es geschieht. Jemand der Magie lernt muss versuchen diese Einstellung zu übernehmen, d.h. er muss lernen loszulassen. Durch irgendeine Operation, z.B. ein Ritual, machtvoll seinen Willen bekunden, und dann laufen zu lassen. Das ist gleichzeitig auch das Schwierigste. Denn man prüft viel zu oft ob die Entwicklung in die richtige Richtung geht, und man kann gerade wenn es wirklich wichtig ist, kaum seine Gedanken vom Gewünschten lösen. Und genau DAS schwächt dann den Willen, weil es jedes Mal Aufmerksamkeit auf Negatives, den Mangel der jetzt besteht und Zweifel, das man vielleicht nie bekommt was man wünscht, lenkt. Und um zum Ende zu kommen: Darüber sprechen ist dasselbe. In dem Moment, wenn Du nicht VOLLKOMMEN sicher bist, wirst Du die Kraft zumindest etwas schwächen, zumindest in dem Augenblick. Wenn man lernt die Zeitlosigkeit zu nutzen macht das eigentlich auch nichts, denn schon der nächste Moment ist wieder vollkommen neu, solange man aber "in der Zeit" denkt, ist es ein Problem, denn jedes mal wenn man unbewusst die Aufmerksamkeit Negativem zuwendet stärkt man es, was dazu führt, das es sich nächstes mal noch stärker in den Aufmerksamkeitsfokus schiebt.
Aber letztlich und objektiv, ist dieses Gesetz des Schweigens keine allgemeingültige Wahrheit und man kann sich theoretisch darüber hinwegsetzen. Allerdings muss man sich auch fragen, warum man denn darüber reden sollte...
Viele Grüße,
C.