Bushaltestelle, aber der Bus kommt nie

Thundercat

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25. Januar 2007
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Liest sich vll. im ersten Moment lustig, hat aber einen ernsten Hintergrund!

Diese Bushaltestellen gibt es teilweise in Einrichtungen für demenzkranke Menschen!
Sie werden extra auf dem Gelände eingerichtet damit die "Patienten" dort eben auf den Bus - der nie kommt - warten können!

Überhaupt haben sich mittlerweile einige Einrichtungen (nicht alle, und auch nicht alle Fachleute befürworten dies) so umgestellt das sie sich auf "die Welt" der "Patienten" einlassen statt ihnen unsere "reale Welt" aufdrücken und aufzwingen zu wollen!

Ich fand das wirklich interessant!

In dem Artikel stand u.a. das die "Patienten" teilweise 15 Min., teilweise bis zu 2 Std. auf den Bus warten, dann aber zufrieden und vor allem beruhigt wieder "heimgehn" bzw. vom Personal abgeholt werden!

Kritiker meinen zwar das gerade Patienten im Anfangsstadium der Demenz so noch mehr gestresst würden und das eher kontraproduktiv sei für diese Menschen.
Aber da wo´s bereits so gemacht wird, wo u.a. eben auch solche "Pseudobushaltestelle" eingerichtet wurden, wurden durchweg gute Erfahrungen gemacht!

In gewisser Weise hat mir dieser Artikel auch etwas Angst gemacht, also betreff dieses Krankheitsbildes.
Hoffe irgendwie das es mich nie erwischt und eben insbes. das meine Kinder mich so nie erleben werden!
 
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Warum gerade Bushaltestellen?

Wieso nicht Autos die nicht fahren, Würstelbuden wo die Wurst nie fertig wird, Ämter bei denen kein Beamter kommt oder sonstiges... *fg*

Was soll das genau bewirken mit den Bushaltestellen, kann mir nicht vorstellen dass ein Demenzkranker nachdem er eine gewisse Zeitlang da sitzt und wartet, danach zufriedener ist?
 
Liest sich vll. im ersten Moment lustig, hat aber einen ernsten Hintergrund!

Diese Bushaltestellen gibt es teilweise in Einrichtungen für demenzkranke Menschen!
Sie werden extra auf dem Gelände eingerichtet damit die "Patienten" dort eben auf den Bus - der nie kommt - warten können!

Überhaupt haben sich mittlerweile einige Einrichtungen (nicht alle, und auch nicht alle Fachleute befürworten dies) so umgestellt das sie sich auf "die Welt" der "Patienten" einlassen statt ihnen unsere "reale Welt" aufdrücken und aufzwingen zu wollen!

Ich fand das wirklich interessant!

In dem Artikel stand u.a. das die "Patienten" teilweise 15 Min., teilweise bis zu 2 Std. auf den Bus warten, dann aber zufrieden und vor allem beruhigt wieder "heimgehn" bzw. vom Personal abgeholt werden!

Kritiker meinen zwar das gerade Patienten im Anfangsstadium der Demenz so noch mehr gestresst würden und das eher kontraproduktiv sei für diese Menschen.
Aber da wo´s bereits so gemacht wird, wo u.a. eben auch solche "Pseudobushaltestelle" eingerichtet wurden, wurden durchweg gute Erfahrungen gemacht!

In gewisser Weise hat mir dieser Artikel auch etwas Angst gemacht, also betreff dieses Krankheitsbildes.
Hoffe irgendwie das es mich nie erwischt und eben insbes. das meine Kinder mich so nie erleben werden!


Auch eine Art von Therapie und man sollte zu glaube ich niemals den Fehler machen als Normaldenkender sich die Demenz nur anhand was wo steht an Artikeln sich geistig vorzustellen...........!
Es ist eine eigene Welt für sich auch in den Anfangsstadiums.....!
So kommt es vor das selbst in diesem eine Frau bei mir Brot....Butter...Obst einkauft weil sie denkt ich führe einen Laden im Heim....aber dem ist nicht so....!
Klar bekommt sie ihre Lebensmittel von mir und sie drückt mir immer einen Euro in die Hand für die Ware....der anschließend wieder in ihrer Schublade landet fürs nächste mal..........!
Der Sinn!
Das schnelle fortschreitende zu verhindern trotz Medikation!
In der Welt von Demenz erkrankten ist die Zeit nicht relevant!

LG
 
Verstehe gerade den Sinn dahinter nicht...
Warum gerade Bushaltestellen?

Wieso nicht Autos die nicht fahren, Würstelbuden wo die Wurst nie fertig wird, Ämter bei denen kein Beamter kommt oder sonstiges... *fg*

Was soll das genau bewirken mit den Bushaltestellen, kann mir nicht vorstellen dass ein Demenzkranker nachdem er eine gewisse Zeitlang da sitzt und wartet, danach zufriedener ist?

Tigermaus hat dir dazu ja schon was erklärt!

So wie ich es verstanden habe geht es da speziell darum das diese Menschen eben "wegfahren" wollen, nach Hause (eben das zu Hause an da sie sich noch erinnern, nicht selten das wo sie groß geworden sind) oder eben ne Freundin besuchen (die oft schon lange nicht mehr lebt) usw.

Der Opa meines Mannes war demenzkrank, zu Anfang lebte er bei einer Tochter, auf Dauer war sie aber absolut überfordert - nicht zuletzt deshalb weil er immer wieder (sogar über den Balkon in Hochparterre u. einer fast 2 m hohe Hecke - und das mit weit über 80 J.) verschwand/abhaute.
Das ein oder andere mal fanden sie ihn dann in einem Stadtteil hier in dem er zu Kinderzeiten mit seinen Eltern gelebt hatte, vor dem Haus in dem er gelebt hatte.

Tigermaus ich verstehe schon das diese Menschen in einer "eigenen Welt" leben, aber irgendwie weiß doch niemand wirklich wieviel sie (und noch wie lange) sie von dieser Welt hier mitbekommen!?

Ist irgendwie doch so eine "Grauzone", in die wir nicht vordringen können, so in etwa wie bei Komapatienten wo man auch bis heute nicht wirklich weiß wieviel von "dieser Welt" (also der für uns nicht Betroffene realen Welt) sie tatsächlich noch mitbekommen!?
Vieles ist doch "Glauben" und weniger Wissen!
Bei allem med. Fortschritt, bei allen med. neuen Erkenntnissen - niemand kann diese Menschen doch in "ihrer Welt besuchen"!
Verstehst du wie ich das meine?

Und niemand weiß wieviel sie noch in unserer Welt sind!

Ich weiß nicht ob mich das nun eher traurig machen oder mir Angst machen sollte! :confused:

Ganz schwierig wird es wenn es einen Menschen betrifft der einem nahe steht!

Da frage ich mich auch ob die Seele behält was der Geist vergisst!?:confused:
 
Liest sich vll. im ersten Moment lustig, hat aber einen ernsten Hintergrund!

Diese Bushaltestellen gibt es teilweise in Einrichtungen für demenzkranke Menschen!
Sie werden extra auf dem Gelände eingerichtet damit die "Patienten" dort eben auf den Bus - der nie kommt - warten können!

Überhaupt haben sich mittlerweile einige Einrichtungen (nicht alle, und auch nicht alle Fachleute befürworten dies) so umgestellt das sie sich auf "die Welt" der "Patienten" einlassen statt ihnen unsere "reale Welt" aufdrücken und aufzwingen zu wollen!
Im 1. Moment klang es für mich auch wie ein schlechter Scherz. Aber vielleicht hilft es diesen Patienten tatsächlich?!
Wie oft hört man im Radio das eine ältere "verwirrte" Person gesucht wird und so haben diese Patienten und auch die Pfleger wenigstens einen "Anhaltspunkt".
 
@Thundercat.....

Wir können in ihre Welt vordringen denn sie liegen ja nicht im Koma....sie schlafen nicht und nehmen ihre Umwelt doch wahr!
Am Anfang der Demenz sind sie noch wahre Künstler um es zu verstecken denn sie fühlen das sich ihre Wlet verändert!
Viele beschreiben es als ein unangehmes arbeiten im Kopf einen Druck und sie sind entsetzt darüber sehr wichtiges vergessen oder falsch gemacht zu haben!
Sie wiederholen sich ständig und doch sind da wache Momente in denen sie klar verstehen wenn man ihnen etwas familiäres oder etwas anderes erklärt!
Sie leiden in der ersten Zeit des vergessen und immer wieder erwähnen sie dabei dieses arbeiten im Kopfe!
Sie verlieren ihr Heim auch einen Teil der Familie denn diese können am wenigsten damit umgehen....es ist ihnen unangehm auch peinlich.....viele aber nicht alle!
Demenz kranke Menschen nehmen unsere Welt so lange wahr wie es die Medikation aufhalten kann!
Zum Schluß sind sie wie die Kinder die einen freundlich andere aggro..........!
Ihre Seele so denke und fühle ich leidet oft darunter den sie ist vom Geist geschieden.....also zwei in einem Körper die nicht mehr harmonieren!
Und so können sie Jahre damit leben....ob es ein Leben ist?
Heute sage ich nein denn eines Tages nehmen sie das wirkliche Leben nicht mehr wahr!
Nur eins bleibt übrig!
Diese Menschen mit ihren Körpern zu versorgen oder durch Beschäftigungstherapien.....Spiele....mit den Händen fühlen....Geschichten vorlesen....einen Spaziergang an der Natur........!
Und diese Generationen sind früher sehr viel mit dem Bus gefahren....hier geht es darum um den dementen daran zu erinnern er freut sich darüber.....also erfüllt diese Bushaltestelle einen besonderen Sinn....!
Auch wenn dieser Bus nicht kommt dann der nächste sie haben Zeit....und enttäuscht nicht weil sie den Bus auf den sie davor gewartet haben längst vergessen haben!
Und eins sollte man vermeiden niemals die Welt der Dementen als unwirklich darzustellen.........das zerstört mehr als das es heilt......es ist ihre jetzige Welt und das sollte man ihnen lassen auch wenn wir vieles davon nicht verstehen wollen......akzeptieren das macht sie glücklicher!

LG
 
Hallo Thundercat,

ich musste den Thread nochmal ausgraben. ich hatte heute mit meine Schwetser ein Gespräch über dieses Thema. Sie ist in der Altenpflege tätig und sie haben sich diese sache mal angeguckt.

Sie berichtete mir. Es gibt sogar "tote Telefonzellen" auf dem Gelände, Räume die tapeziert werden dürfen, Autowerkstätten etc.

Allerdings fand ich sehr interessant worauf sie mich hinwies. Sie meinte es wäre eine tolle Sache, ABER für die Demenzkranken wird jetzt so viel geld ausgegeben, dass für die "Alten", die auch Pflege bedürfen kein Geld mehr da ist und dort ohne Ende gespart wird. Es bleibt wenig Zeit die "normal" Pflegebedürftigen zu waschen geschweige denn mit ihnen spazieren zu gehen etc. Die Umverteilung der Pflegebedürftigen klappt nicht mehr, weil mittlerweile "zu viel Wert" auf die Demenzkranken und ihre Bedürfnisse gelegt wird.

Fand ich tatsächlich dann wirklich bedenklich.
 
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