brauche hilfe und rat!

flodur

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29. Juni 2008
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hallo!

ich habe keine ahnung, ob und wie mir geholfen werden kann. jedoch probiere ich es hier auf diesem wege.
ich hatte im februar meine scheidung und lebe seitdem noch immer bei meiner ex, da ich mit ihr eine gute gesprächsbasis erhalten habe und werde.
ich entschloss mich dafür, in ruhe eine wiohnung zu suchen, die ich mittlerweile auch schon gefunden habe.
jetzt plagen mich gedanken, wie ich es alleine wohl schaffen werde.
ich bin 43 jahre jung und war in meinem ganzen leben nie alleine. hatte immer wem an meiner seite, der mich in all meinen lebenslagen unterstützte.
mein vater beging 1982 selbstmord und meine mutter war zu dem zeitpunkt schon schwere alkoholikerin. ich blieb bis zum 32. lebensjahr bei ihr zu hause und half ihr dabei, vom alk wegzukommen. kam selber mit drogen und alk in berührung und schaffte es davon wegzukommen, da meine damalige partnerin mir zur seite stand.
meine mutter verlebte dann noch im pensionistenheim ihre letzten schönen jahre und ich war echt stolz darauf, dies geschafft zu haben.
vor 7 jahren lernte ich dann meine frau des lebens kennen, seit 2004 mit ihr verheiratet, ging durch selbstverschulden auch diese ehe den bach runter.
jetzt plagen mich depressionen, nicht für mich alleine sorgen zu können. mir fehlt die lebensfreude, meine geliebten hobbys interessieren mich nicht mehr, ja sogar in die joggingschuhe zu springen, macht keinen spass mehr. das alles schon seit feb diesen jahres. ich weiss echt nicht mehr weiter.
alle meine freunde, die sich auch als solches bezeichnen und meine restliche familie sorgen sich sehrwohl um mich und geben gute tipps und ratschläge wie von wegen, du musst abstand gewinnen, dein leben leben, dich lieben lernen usw. das weiss ich ja alles, jedoch kann ich meine gedanken nicht abdrehen und den schalter dafür finde ich einfach nicht.
wenn ich daran denke, mitte aug ausziehen zu müssen, plagen mich weinkrämpfe und sonstige zustände, wie zittern, schweissausbrüche u.d.
ich weiss nicht, ob ich das schaffe und ich weiss nicht, ob mir ein psychologe hier helfen kann dabei, mich zu finden und ich meine lebenslust wieder zu erlangen. manchmal habe ich das gefühl, dass ich alles was ich bis jetzt machte, immer nur für den geliebten menschen an meiner seite getan habe. ob mutter oder partner.
vielleicht gibt es hier des rätsels lösung von eurer seite.
das grösste problem, glaube ich ist, dass ich meine ex noch immer derartig liebe und nicht akzeptieren kann, mich von ihr lösen zu müssen.
wie ich schon sagte, macht es die sache nicht einfacher, dass eine gute basis zu ihr steht und dass wir auch auf eine freundschaft aufbauen wollen.
warum auch nicht? meine ex ist der einzige mensch, der mich sogut kennt, wie kein anderer auf dieser erde. warum soll dieser mensch komplett aus meinem leben verschwinden. diese ansicht vertritt auch sie. klar ist, dass abstand her muss. ist mir auch bewusst. doch wie schaffe ich diesen abstand zu überstehen? fragen über fragen und antworten über antworten, die mir logisch erscheinen, jedoch nicht in der lage bin auszuleben und umzusetzten.

vlg flodur
 
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Hallo, Flodur!


Klingt ja gar nicht schön! Warum hat denn dein Vater Selbstmord begangen?
Mir scheint, du hast ein schweres "Päckchen" von deiner Herkunftsfamilie übernommen!
Versuche es doch mal mit einer Familienaufstellung, das hat schon vielen Menschen geholfen! Kann zwar sein, dass du mehrere brauchst, weil ja offensichtlich sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits schwere Schicksale vorliegen. Aber es ist ja schon mal gut, wenn man den Ballast stückchenweise abwerfen kann!

Ich wünsche dir, dass du das für dich Richtige Findest und dass es dir bald wieder gut geht!

Liebe Grüße

believe :trost:
 
hi believe,

was meinst du mit familienaufstellung?

mein vater war stark zuckerkrank und künstler seinerseits (maler).
verlor immer mehr an seiner sehstärke und wurde dadurch, dass er möglicherweise seine malerei einschränken musste, bzw überhaupt beenden, schwerst depressiv.
es war sein beruf und seine berufung und wusste nicht mehr weiter.
die angst, die ich auch habe, dass solche arten von depressionen auch irgendwie vererbbar sind.
 
Hallo flodur, kann es sein das du bei deiner Partnerin das suchst was du bei deiner Mutter nie bekommen hast. Kann es sein das deine Frau für dich eher ein Mutterersatz war oder ist? Wenn du diese Fragen mit ja beantwortest hat das deine Frau sicher auch so empfunden. Sag mir wenn ich daneben bin.
Alles Liebe
 
Hallo Flodur!

Deinem Text entnehme ich:
Du kannst zuhören, wenn jemand Probleme hat.
Du bist ein verlässlicher Partner, der keine Angst vor Bindungen/Verpflichtungen hat.
Du hast einen Kreis von Menschen um dich, für die du wertvoll, wichtig und liebenswert bist.
Du kannst sogar offen und ohne Eitelkeit um Hilfe fragen, bevor Deine Trauer/Enttäuschung/Frustration sich zur Krise auswächst und zur Depression wird.
Das sind Qualitäten, Stärken, Pluspunkte mit denen du jetzt schon sehr gut ausgestattet bist.

Diese Fähigkeiten haben bisher deiner Umgebung geholfen, mit ihren unterschiedlichen Leben besser zurecht zu kommen.
Jetzt ist es erlaubt, sich selber mit denselben Fähigkeiten weiterzuhelfen: Du darfst auch was für dich selber tun.
3 Fragen:
a Was würde dir momentan am meisten helfen, dass es dir besser geht?
b Was wäre dabei das wichtigste?
c Was könntest du jetzt überhaupt nicht brauchen- was wäre extrem kontraproduktiv?

Aufschreiben und Ziele setzen (und den Zettel niemand zeigen! Man braucht ned alle Tricks verraten...)

Sei sicher, es bleibt kein Stein am anderen. Aber man kann fast alle dazu verwenden, neue Türme der Lebensfreude zu errichten. (Oder Gartenhäusln!)

Ach ja noch eins: Vertrau niemandem, der behauptet, dein Leben zu kennen und die darin geschenken Herausforderungen lösen zu können!
*lol*
Alles Liebe!
 
ich danke euch für die worte.
@believe
werde diese methode im auge behalten, um evtl einiges aufarbeiten zu können. danke!

@laneta
ich glaube, dass ich genug frauen für mich und in meiner kindheit um mich hatte. das verhältnis war zu allen immer sehr gut und liebevoll.
ob mutter, oma oder meinen beiden schwestern.

@ereclingam
diese worte und zeilen tun sehr gut von dir.
ich versuchte immer für alle da zu sein und weiss nur nicht, wie ich tun soll, für mich da zu sein.
was sollte passieren, dass es mir besser geht? meine exfrau will ich wieder zurück und dass das alles nur ein traum ist, oder eine trennung auf zeit.
ich liebe sie so sehr und weiss nicht wie man loslassen kann, wenn man es einfach nicht will.
 
...

Ich bin zwar nicht unbedingt die Freundin von solchen Sachen. Aber ich glaube, in diesem Fall könnte eine Familienaufstellung tatsächlich die wichtigsten Knöpfe lösen. Gerade, weil ich ein überaus kritischer Mensch bin, denke ich, dass Familienaufstellungen - so sie den kompetent (!!!!) und seriös - durchgeführt werden, eine enorm hilfreiche Sache sein können. Wobei hier die Betonung ganz deutlich auf "Kompetent" liegt. Zu viele Möchtegern-Aufsteller treiben sich in der Szene herum. Wie üblich halt *ggg*

Ansonsten schliess ich mich dem an, was erec schon gesagt hat.

Ähm. Und noch ein ganz wichtiger Punkt. Sozusagen der Klassiker so wie du deine ehemalige Familiensituation beschreibst. Schon mal was von Co-Abhängigkeit gehört?
http://de.wikipedia.org/wiki/Co-Abhängig
Es gibt auch massenhaft Bücher zum Thema. Empfehlenswert wären beispielsweise:
http://www.amazon.de/Familienkrankheit-Alkoholismus-Im-Sog-Abhängigkeit/dp/349918771X
oder
http://www.amazon.de/Ich-befreie-mich-deiner-Sucht/dp/3466305276

Co-Abhängigkeit ist eine Abhängigkeit die sehr sehr oft bei den Kindern von Alkoholikern entsteht. Ich würd das auf jeden Fall mal abklären.

Ich wünsche dir viel Glück!
Grüesslis
:zauberer1
 
Hallo Flodur,

ich kann dir eines versichern: Kein Mann schafft es mir nichts dir nichts aus einer Ehe auszusteigen und alleine zu leben. Jeder kämpft damit, jeder auf seine Art. Die größte Gefahr ist, dass du zu viel ausgehst um deinen Kummer zu ertränken - ist typisch männlich (bitte mich für die Verallgemeinerung nicht steinigen!)

Mein erster Gedanke war auch eine Familienaufstellung, denn Süchte und Depressionen haben oft im Familiensystem ihre Ursachen und können recht gut gelöst werden.

Trauer ist normal und wichtig. Wenn es aber zu hart wird, empfehle ich dir zu einem (guten) Homöopathen zu gehen.

Ansonsten überleg dir, was du dir Gutes tun kannst und tue es für dich. Alles andere wird sich weisen. Man zieht bekanntlich immer nur das Passende an - also vergrab dich nicht in deinen Depressionen, sonst kommst du nur auf Depressive oder Menschen mit Helfersyndrom. Beides bringt dich nicht weiter.

Die gute Nachricht zum Tag: Alles geht vorbei und es gibt für alles eine Lösung!
 
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Hallo fludor,

Selbstmord ist eine Art des Schicksals, dass unsere Zeit gekommen ist, zu sterben. Für die Hinterbliebenen ist das die schlimmste Form des Todes, denen sie ausgesetzt werden können. Unfassbar sind sie dann und fühlen sich auch noch gebrandmarkt, als ob sie daran Schuld hätten und es hätten verhindern können. Hätte die Tat verhindert werden können, wäre dem auch so gewesen.

Ich drück dich mal ganz lieb :umarmen:

Was du derzeit durchmachst kommt mir vor, dass jetzt all die ganz alten Verluste wieder aktuell da sind und du nun von alten und neuen Gefühlen völlig überschwemmt bist.

Eine Familienaufstellung kann sicherlich hilfreich sein. Zum derzeitigen akuten Zustand bezweifle ich deren Nutzen. Hier braucht es einen einfühlsamen Zuhörers, dem du vertrauen kannst und der dir glaubt und dir auch dieses Gefühl vermittelt. Hier geht es nur um dich, um dein Wohlergehen, dass dieses wieder hergestellt wird.

So wie ich das ganze sehe, hast du das schlimmste schon hinter dir und kannst dich nun dem ganzen Unheil in den Tiefen deiner Seele widmen. Hast du dich getraut, mit einem entsprechend ausgebildeten Therapeuten, dieses lange und starken unter den Teppich gekehrten Gefühle, Wünsche und Sehnsuchte anzuschauen, dann wird sich daraus eine neue Welt für dich öffnen.

Liebe Grüße Pluto
 
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