Groovy1974
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Quelle: http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ueberlingen/art372495,3470813Bodensee- Wasserversorgung im Strudel der Finanzkrise [0]
Der Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung in Sipplingen, von dem aus 320 Städte und Gemeinden mit Wasser versorgt werden, gerät in den Strudel der Finanzkrise.
2002 schloss der Verband einen Cross-Border-Leasing-Vertrag mit einem amerikanischen Investor ab. Insgesamt geht es bei dem Leasinggeschäft um 841 Millionen Dollar. Eine der amerikanischen Banken, über die das Millionen-Geschäft abgewickelt wurde, steht mittlerweile in einem schlechteren Ranking. Nun muss sich der Verband nach einer neuen Bank umschauen. Auf die aktuellen Geschäfte, versichert der Zweckverband, habe die aktuelle Entwicklung keine Auswirkung.
Im Jahr 2002 sprudelte in der Bodenseewasserversorgung Sipplingen nicht nur Wasser. Damals sprudelte Geld. Viel Geld. 35 Millionen Euro kassierte der Zweckverband auf einen Schlag. Und zwar dafür, dass er mit einem namentlich geheim gehaltenen amerikanischen Investor ein so genanntes Cross-Border-Leasing-Geschäft einging. Verkürzt dargestellt: Der Investor bezahlte auf die Konten diverser Banken die Summe von 841 Millionen Dollar. Das Geld entsprach der Miete für die Anlagen der Bodenseewasserversorgung, im Voraus auf 30 Jahre bezahlt. Zwar hatte der Investor die Anlagen nur gemietet, in Amerika galt dies aber schon als Investition, als steuerbegünstigte Investition. Aus diesem Geschäft wiederum kassierte nach eigenen Angaben der Zweckverband Bodenseewasserversorgung 35 Millionen Euro. Diese Mittel, sagt Maria Quignon, Sprecherin der Wasserversorgung, hätten dazu gedient, den Wasserpreis für die Verbraucher stabil zu halten. Auf die Frage, ob der Zweckverband dafür gerade stehen müsse, wenn eine Bank, auf der die Mietvorauszahlung liegt, pleite gehe, antwortete Quignon: „Deswegen sind ja mehrere Banken involviert.“ Man habe das Risiko gestreut wie bei einem privaten Aktienportfolio.
Mit großer Mehrheit habe der Zweckverband im Jahr 2002 dieser Transaktion zugestimmt, sagt Maria Quignon. Die Überlinger zählten nicht zu den Befürwortern, sondern stimmten dezidiert dagegen. Dazu Überlingens Oberbürgermeister Volkmar Weber: „Die Bodensee-Wasserversorgung dient der Bevölkerung und ist ein ganz wichtiges Element zur Sicherung der Versorgung. Deshalb haben wir uns gegen das steuerrechtlich sehr zwielichtige Verfahren geäußert und haben gesagt, dass der Zweckverband keine windigen Geschäfte vornehmen soll. Man sieht jetzt, was daraus werden kann.“
Tja, jetzt kommt so langsam immer mehr die Wahrheit ans Licht, daß unsere wichtigsten eigenen Versorgungsquellen schon längst verkauft sind.
Wie kann man seine eigene Wasserversorgung verkaufen und dann mieten?
Wie beknackt muss man sein? Was gab es als Abfindung?
Wie schaut's in Österreich aus? Gehören Euch Eure Rohstoffe des eigenen Landes noch, oder sitzt da auch schon einer, der es sein privates Eigen nennt?
LG
Groovy