Beziehung herstellen im Vergleich

Hallo Pluto,

Hallo liftrhasir,

den jungen Eltern wird es schwer gemacht, weil einzig nur noch das Berufsleben zählt. Es ist schon fast ein Schimpfwort sich Mutter zu nennen. Dann kommt hinzu, dass die jungen Eltern eingeredet bekommen, sie müssten erstmal ihr Leben genießen. Die Großeltern sind dann sehr großzügig dabei auf das neue Kind aufzupassen. Diesbezüglich fand auch ein Wandel statt. Als ich Kind war, waren die Großeltern dabei, aber die Erziehenden waren die Eltern, voran die Mütter.

Aus deinen gesamten Antworten nehme ich ein reflektives Auseinandersetzen mit dem Thema wahr.

viele Grüße Pluto :)

Auf dem Weg zu mir selbst ist für mich das Erkennen und das Verstehen der Prozesse in/und meiner Umwelt sehr wichtig, daher interessiere ich mich für alle zwischenmenschlichen Bereiche, denn gerade diese machen uns doch erst menschlich...

...junge Menschen sollten ihr Leben erst einmal genießen - genau jener Spruch kommt doch von der Einstellung der älteren Generationen, die durch ihre Vergangenheit (erleben des 2. Weltkrieg als Kind) der Meinung sind "Unsere Kinder sollen es besser haben" und dann beide Elternteile arbeiten gegangen sind um ihre erlebten matriellen Entbehrungen bei ihren Kindern zu kompensieren.
Diese Kinder, die es besser haben sollten, sind nun ihrerseits Eltern. Dass ihre soziale Prägung der Kompensierung von materiellen Entbehrungen in Konsumrausch umschlagend ein Schuß nach hinten war, erkennen manche Menschen heute - in der Zukunft der Generation, die es nicht besser wusste und aus Überzeugung diese Entscheidungen getroffen hat.

Wollen wir diesen, unseren Eltern deswegen einen Vorwurf machen? Wollen wir einen Schuldigen suchen?
...den jungen Eltern wird es schwer gemacht...
Ich bin der Meinung es ist leichter eine Schuldzuweisung zu formulieren, als sich selbst und seinen Weg kritisch zu betrachten - damit meine ich Selbstkritisch...
...es ist ein Leichtes zu sagen - ich bin so erzogen und/oder geprägt worden.

Doch der ehrlichere Weg ist für mich nicht meine Prägung als Entschuldigung für scheinbares Nichterkennen und Nicht-Selbstkritik vor zu schieben, denn meine Eltern haben keine Fehler gemacht - sie haben aus ihrem Verständnis in Liebe gehandelt --- sie wussten es nicht anders!

Es liegt in meiner Verantwortung zu erkennen, mich von der Prägung zu lösen und an mir zu arbeiten - oder eben nicht und dann in gedankenlosen Konsum überzugehen.
Prägung - Umwelt - Erziehung - Gesellschaft - Gruppenzwang --- das sind alles für mich nur Versuche eine Entschuldigung zu finden um die unbequeme Erkenntnis der notwendigen Veränderung an sich selbst mittels Schuldzuweisungen auf Teufel, Gott und die Welt zu schieben und seiner Faulheit nach zu geben...

...denn wenn es keine Erkenntnis gäbe, dann gäbe es auch keine Schuldzuweisungen und auch keine Ausdrücke wie "Prägung" usw...

...selbst wenn es nicht nur meine Eltern nicht anders wussten (ich verwende jetzt bewusst nicht den Ausdruck "besser"), sondern auch der Rest der Welt nicht anders weiß, was entbindet mich dann von meiner Verantwortung in Ehrlichkeit zu mir selbst und meiner Erkenntnis, dass ich etwas an meinem Leben ändern sollte - wenn es mir nicht gefällt?

NICHTS! Außer meiner Faulheit - und wenn ich mich der hingeben möchte, dann bitte ehrlich und nicht meine Faulheit entschuldigend andere Menschen oder Gott mit meiner Nachlässigkeit durch Schuldzuweisungen zu belasten.

Ich schreibe dieses nicht, weil ich toll sein möchte, sondern weil ich mit meinem Beispiel anderen Menschen einen möglichen anderen Aspekt/Blickwinkel oder Weg aufzeigen möchte, denn für mich sind diese Erkenntnisse meine individuelle Wahrheit von der ich überzeugt bin und mit der ich keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit hege, weil ich mir auch bewusst bin, dass es eben nur meine Wahrheit ist und ich meine Wahrheit nicht anderen aufzwingen möchte - denn meine Meinung kann in anderer Augen eine gänzlich andere Bewertung erlangen.

In diesem Sinne eine auf seine Erkenntnisse hinweisenden Gruß vom Lifthrasir aus ganzweitwech :D
 
Werbung:
Hallo daway,

...da frage ich mich schon die rotzlöffel ohne jegliche skrupel moral und ethik haben alle freundinen und familie ... doch ich der so gut es ging derartige abartige zwischenmenschliche dinge tunlichst vermeidete und versuchte stehts den kopf zu benutzen um konflikte zu lösen anstatt mit agression oder hinterhältigkeit/rache/ etc.
.... wirkt wohl nicht ganz attraktiv

Vielleicht nicht attraktiv - aber ehrlich! Nun ist die Frage an Dich selbst, was ist Dir wichtiger? Attraktiv für die Selbstbetrüger zu sein, oder Ehrlich Dir gegenüber und Dir selbst treu zu sein?

...ich vermute aber schon langsam dass gesellschaftlicher kleinkrieg ja schon wieder sich positiv auf die beziehungen auswirkt ... denn dann bleibt die familie die eigenschworene bande sozusagen ...

Leider gibt es auch in den Familien Kleinkriege, der Krieg "Draußen" macht die Menschen nicht zwangsläufig herzlicher, einsichtiger und familienfreundlicher --- Leider!

Apropo "Spaß" - ich war in der Schule auch einer jenen, denen solcher "Spaß" zuteil wurde und doch bin ich mir zum Glück zuerst lange Zeit unbewusst treu geblieben --- es gibt auch liebe Menschen, für die ich als mir treuer Mensch attraktiv war/bin...

...nur ist das eben nicht die Masse der Masse.

:umarmen: einen treuligenen Gruß aus dem Land der Mitte von Lifthrasir
 
IIIIIICH :)
bin aber kein kind mehr:confused:

Also kannst Du Dich auch noch über Kleinigkeiten freuen.
smiley3343.gif


ja solche sprüche kenne ich auch ... bin auch so aufgewachsen dass man sich gegenseitig respektiert ... aber als ich dann in der schule den ersten ungezogenen unterkam die einem einfach aus purer dummheit (spass nennen die das) ins schienbein in die eier oder sonst wohin treten usw. - war für mich klar dass die welt nicht mit gegeseitig respektieren und alle schön ung gut behandeln und freundlich und nett sein funktioniert ... ab diesen ersten erlebnissen in meiner kindheit im sozialen umfeld ausserhalb der familie war für mich krieg ... und traurigerweise musste ich feststellen dass die keinen jungs die damals so mit 9 - 10 oder 12 spass daran hatten anderen weh zu tun ... heute familie und kindern haben schon 30 sind und leider noch genauso dumm ... was ich erschreckend finde ...

Die Schule war für mich auch kein Zuckerschlecken. Am 1. Schultag hat mir der Pfarrer schon eine ins Gesicht geklatscht, und während der ganzen Schulzeit hatte er versucht mich zu "quälen". Mit 10 Jahren hab ich mich dann geweigert in den Religionsunterricht und in die Kirche zu gehn. Wahrscheinlich hatte er mich auf dem Kicker weil mein Vater nicht kath. war.

Auch sonnst war ich Außenseiter in unserem Bauernkaff, weil unsere Familie nicht der "Bauernnorm" entsprach. Hab mich halt von denen fern gehalten die mich nicht wollten.

Solche Leute gingen mir damals und auch heute am A.......vorbei.

da frage ich mich schon die rotzlöffel ohne jegliche skrupel moral und ethik haben alle freundinen und familie ... doch ich der so gut es ging derartige abartige zwischenmenschliche dinge tunlichst vermeidete und versuchte stehts den kopf zu benutzen um konflikte zu lösen anstatt mit agression oder hinterhältigkeit/rache/ etc.
.... wirkt wohl nicht ganz attraktiv

Mag sein, mit Frechheit, Lügen, Hinterhältigkeit kommt man leichter weiter, heißt ja nicht umsonst Ellbogengesellschaft. Aber in den Spiegel kann ich schauen und das ist für mich wichtig, auch wenn ich es anders evtl. einfacher gehabt hätte.

für frieden in den eigenen vier wänden sorgt ... und man hat auch gemeinsame feinde über die man traschen kann usw. sowas verbidnet auch wieder ..

Und da sehe ich das große Problem, in vielen Familien ist der scheinbare Friede nichts anderes als Desinteresse. Jeder hockt vor dem PC oder geht seiner Wege, geredet miteinander wird nur noch wenig.
Und wenn was schief läuft sind die anderen schuld, ein Dummer findet sich immer , und wenn der Staat...Schule...Lehrer... dafür verantwortlich gemacht wird.
 
Hallo liftrhasier,

unsere Prägungen zu durchbrechen ist nicht so einfach. Da müsste man selbstreflektiert durch´s Leben gehen. So wie ich die Menschen kennen gelernt habe, tun das noch relativ viele, und an der Umsetzung scheitert es dann. Eine Prägung ist vertraut, etwas neues fühlt sich grässlich an. Als ob man auf hoher See in einem Boot sitzt und keine Ahnung hat, wo der Weg hingehen soll.

Mittlerweile ist es für mich ein Entschuldigung, wenn die Eltern nicht anders können / Konnten, als wie sie ihre Kinder erzogen haben. Weil bei entsprechender Erziehung so ein Kind nie aus der Symbiose heraus will. Wenn es ganz schlimm kommt (was weiter verbreitet ist, als man denkt), dann wird die Symbiose durch die Eltern manipulativ subtil aufrechterhalten. Und genau diese Eltern belehren andere der Einmischung.


@daway,

und das schlimme wenn man mit guter erziehung gutem Drill bzw. Unterdrückung?viel erträgt und einmal austickt weils echt nervt und einem bis hier steht usw. wird einem das viiiiiiiel viel übler genommen als jemanden der laufend scheisse baut und auch noch spass dran hat

Sowas kenne ich. Deswegen reagiere ich mittlerweile "allergisch", wenn ich höre, die Eltern konnten nicht anders. Noch dazu wenn ich sehe, dass solch ein Drill heute noch vorkommt, bei jungen Eltern. Wussten / Wissen sie es auch nicht besser? Ihr Kind abzuweisen, wenn es sich freut, dass es etwas gekonnt hat? Es zu verspotten und auszulachen, weil es den Turm nicht so toll gebaut hat wie Papa? oder weil es noch so unbeholfen ist?

lg Pluto
 
Hallo Pluto,

...unsere Prägungen zu durchbrechen ist nicht so einfach. Da müsste man selbstreflektiert durch´s Leben gehen. So wie ich die Menschen kennen gelernt habe, tun das noch relativ viele, und an der Umsetzung scheitert es dann. Eine Prägung ist vertraut, etwas neues fühlt sich grässlich an. Als ob man auf hoher See in einem Boot sitzt und keine Ahnung hat, wo der Weg hingehen soll...

Ja, die Angst vor Neuem, die Blockade schlechthin, gaukelt sie uns doch eine Realität vor, die der Wirklichkeit so gar nicht entspricht --- denn etwas Neues fühlt sich nicht wirklich grässlich an, sondern ist eben die Chance sein Leben zu verändern. Die Angst sagt "Vorsicht, gefährlich, grässlich", die Wirklichkeit ist - WOW :banane:
Unsere Ängst sind ein Teil warum wir den Prägungen träge unterliegen...

...der andere Teil ist die eigene Bequemlichkeit und das Sich-Nicht-Selbstkritisch-Eingestehen --- den inneren Schweinhund als das sehen was er ist, ein Hündchen und nicht als unüberwindbares Monster...

...Mittlerweile ist es für mich ein Entschuldigung, wenn die Eltern nicht anders können ...

...und was Du Dir zugestehst, dass gestehst Du den Eltern ab!?!?!?!?

Eltern sind nicht anders als wir selbst, nur eben unsere Eltern, dass bedeutet lediglich sie sind vor uns geboren und somit älter.
Eltern wissen es nicht anders - oder nicht besser und nicht schlechter als wir selbst.

;) Lifthrasir
 
Hallo liftrhasir, :)

Zitat von pluto
...Mittlerweile ist es für mich ein Entschuldigung, wenn die Eltern nicht anders können ...
...und was Du Dir zugestehst, dass gestehst Du den Eltern ab!?!?!?!?

Ich gestehe Eltern zu Fehler zu machen, weil auch sie Menschen sind, die das tun, was sie denken, das gut und richtig ist.

In dem Sinne:
Eltern sind nicht anders als wir selbst, nur eben unsere Eltern, dass bedeutet lediglich sie sind vor uns geboren und somit älter.
Eltern wissen es nicht anders - oder nicht besser und nicht schlechter als wir selbst.

Es gibt jedoch danach Unterschiede:
Eltern, die merken, dass sie etwas falsch gemacht haben und dies auch zugeben können. Das macht sie dann menschlich und kann dann damit auch umgehen.

Eltern, die den Satz immer wieder benutzen, aber im gleichen Stil weitermachen. Der andere soll sich ändern, aber ich ... ich konnte ja nicht anders ... Vor kurzem gab es eine TV-Sendung. Darin ging es um eine Mutter und ihre zwei Töchter. Die Mutter wollte ständig irgendetwas haben und war davon überzeugt trotz der Widrigkeiten alles richtig gemacht zu haben. Fehler hatten nur die Töchter, weil sie sich von der Mutter abgewandt hatten. In dem Fall wundert mich nicht, dass die Lage dieser Familie so verfahren ist. Jeder hat seinen Standpunkt. Punkt. Die eine Tochter ist sogar auf die Mutter zugegangen. Sie hat das gar nicht bemerkt.

lg Pluto
 
Hallo Pluto,

Ich gestehe Eltern zu Fehler zu machen, weil auch sie Menschen sind, die das tun, was sie denken, das gut und richtig ist.

...

Es gibt jedoch danach Unterschiede:
Eltern, die merken, dass sie etwas falsch gemacht haben und dies auch zugeben können. Das macht sie dann menschlich und kann dann damit auch umgehen.

Okay, ich bin wieder bei Dir. Dein Beitrag, den ich kommentiert hatte, klang so allgemeingültig und dann bohre ich gerne auch mal etwas provokant nach....


Eltern, die den Satz immer wieder benutzen, aber im gleichen Stil weitermachen. Der andere soll sich ändern, aber ich ... ich konnte ja nicht anders ... Vor kurzem gab es eine TV-Sendung. Darin ging es um eine Mutter und ihre zwei Töchter. Die Mutter wollte ständig irgendetwas haben und war davon überzeugt trotz der Widrigkeiten alles richtig gemacht zu haben. Fehler hatten nur die Töchter, weil sie sich von der Mutter abgewandt hatten. In dem Fall wundert mich nicht, dass die Lage dieser Familie so verfahren ist. Jeder hat seinen Standpunkt. Punkt. Die eine Tochter ist sogar auf die Mutter zugegangen. Sie hat das gar nicht bemerkt.

lg Pluto

...denn das was so im Fernseher gezeigt wird, sind meines Erachtens oft Grenz- oder Einzelfälle, die Dank des Mainstream Journalismus aus Geldgier der Sendeanstalten hochgepuscht und vermarktet werden und so einen allgemeingültigen Touch bekommen --- ohne wirklich einen Querschnitt der Gesellschaft wieder zu spiegeln.
Manchmal frage ich mich ob das nicht nur bezahlte Laienschauspieler sind, denn wer sich selbst mit solcher Dummheit und Problematik im Fernseh zur Schau stellt muss entweder hochgradig exhibithistisch und pervers veranlagt sein oder ist so potentiel dumm, dass es schon wieder klug erscheint...

...und aus dem Grunde habe ich zum Beispiel Fernsehen gestrichen.

Einen fernsehboykotierenden Gruß vom Lifthrasir
 
...denn das was so im Fernseher gezeigt wird, sind meines Erachtens oft Grenz- oder Einzelfälle, die Dank des Mainstream Journalismus aus Geldgier der Sendeanstalten hochgepuscht und vermarktet werden und so einen allgemeingültigen Touch bekommen --- ohne wirklich einen Querschnitt der Gesellschaft wieder zu spiegeln.
Manchmal frage ich mich ob das nicht nur bezahlte Laienschauspieler sind, denn wer sich selbst mit solcher Dummheit und Problematik im Fernseh zur Schau stellt muss entweder hochgradig exhibithistisch und pervers veranlagt sein oder ist so potentiel dumm, dass es schon wieder klug erscheint...

Hallo liftrhasir,

also,... ich bin froh darüber, dass es solche Berichterstattung gibt. Da sehe ich, dass ich ein ganz normaler Mensch bin. Solcherart Fernsehen trägt zur Aufklärung bei. Je nach Sender ist es glaubwürdig, oder übertrieben dargestellt. (ich denke da an die Supernanny grrr...)

viele Grüße Pluto :)
 
Werbung:
Ich sehe bei den Medien wie Internet ist auch eine Art Vorsicht grossgeworden, wenn man negative Erfahrungen anderer Menschen liest. Das lese ich schon aus einigen Beiträgen hier im Forum. Stichwort Bezness oder Geldgier. Unter anderem auch ungewollten PZF (Partnerzusammenführung)

So ist man gewappnet gegen Schindluder, verpasst vieleicht eine Chance hinterher. Aber man lässt doch lieber Vorsicht walten bevor es zu spät ist.
 
Zurück
Oben