Hallo Klothilde!
Also zunächst mal finde ich den Begriff Stalking hier ziemlich weit hergeholt. Scheinbar haben hier einige Schreiber/innen eine fette Projektion mit dieser Thematik am laufen. Vielleicht einfach auch mal selbst schauen...
Was Du hier beschreibst ist doch "normaler" Liebeskummer inkl. dem Schmerz des Verrats. Er hat Dich für eine andere verlassen, es hat sich eine andere Person zwischen euch geschoben. Zunächst mal ist das auch menschlich nicht die feine Art, auch wenn immer zwei dazugehören und ich somit keinen der beiden da raus nehmen würde. Aber das ist die eine Sache. Deins ist die andere...
Es scheint hier in letzter Zeit in Mode zu kommen, allen Leuten hier Therapien anzuraten, weil sie so große Probleme haben. Nicht selten hat es auch den Anschein, als würde man hier gleich den Stempel auf die Stirn bekommen "nicht normal". Sorry, Liebeskummer ist zunächst mal etwas normales und das man mit dem Frust irgendwo hin möchte auch. Ob allerdings eine SMS die Lösung ist möchte ich bezweifeln...
Wenn Du eine Art von Therapie machen willst, dann ist das natürlich immer praktisch, denn so etwas ist nie weg und kann das eigene Leben nur bereichern. Sich einfach die Zeit zu nehmen, sich mit sich und dem eigenen Leben auseinander zu setzen ist immer positiv und auch produktiv. Medikamente allerdings bringen recht wenig, sie deckeln ja im Grunde nur zu oder aber bieten die Möglichkeit, überhaupt mal zur Ruhe zu kommen bzw. ansprechbar zu sein. Auch das hat seinen Nutzen, bringt aber mal nix, wenn man eben mit dem Thema nicht arbeitet...
Ich würde Dir empfehlen, soweit Du Dir das alleine zutraust, beim nächsten Wutanfall zu schauen, dass Du z.B. ein Kissen in die Hand bekommst. Daran kannst Dich austoben. Das entspannt, belastet das Verhältnis zu anderen nicht, denn Du machst es mit Dir alleine aus und Du hast auch den Raum, alles mögliche von Dir zu geben, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben...
Zudem, und das halte ich fast noch für wichtiger, würde ich schauen, wie man früher auf Deine Wut reagiert hat, als Du klein warst. Es gibt genügend Menschen, die sind innerlich der Meinung, sie dürften gar nicht wütend werden, weil es sonst Strafe gibt (ob Schläge, Hausarrest oder Liebesentzug, was auch immer). Diese innere Überzeugung wird übertragen, beim Gegenüber kommt nicht das an was man sagen will sondern das, was man unterschwellig glaubt. Zudem wird man dann auch noch wütender, weil einen die andere Person auch noch zwingt wütend zu werden, obwohl man dies ja nicht darf, weil es sonst einen "auf den Deckel" gibt.
Ich kenne Menschen die stehen vor einem, sind am brüllen und am schreien und beim Gegenüber kommt nichts an. Man steht da und weiß nicht, was die andere Person von einem will. Ein deutliches Zeichen dafür, dass dort eine dicke Wand existiert. Die sollte man sich anschauen. Das könnte auch mit zum Thema mit Deiner Chefin gehören. Jeder darf seine eigene Meinung sagen, solange sie innerlich frei ist. Sich nur einzureden, man dürfe es ändert daran leider herzlich wenig. Man kann sich dieses Recht nicht einreden. Man muss es fühlen.
Alles Gute
Andreas