Et libera nos
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Ein Hund ist nicht nur ein Hund...
Tuwa? http://de.wikipedia.org/wiki/Tuwa
Aus: Im Land der zornigen Winde, Amélie Schenk/Galsan Tschinag, Unionsverlag. Kapitel "Ins Salz gehen" (über den Tod)...
Die Vorstellung von der Wiederkehr der Seele ist vorbuddhistisch, schamanisch.
Wir stellen uns diesen Vorgang auf der Erde sehr einfach vor.
Da ist in unserem Kopf eine ganz einfache, aber feste Ordnung. Ich als lebender Mensch werde sterben. Sterbend werde ich zu einem Stück Stein. Aber dieser Stein bleibt nicht auf Ewigkeit dort, er wird irgendwann zerfallen, und so werde ich zu Staub. Aus dem Staub werde ich hervorgehen als Gräser und Blumen, und da werde ich von Tieren aufgenommen, und so gerate ich wieder zum warmen Fleisch und heißen Blut. Und ein Tier ist nicht ewig, es kann wechseln zu anderen Arten.
Aber dann werde ich eines Tages als Hund da sein. Der Hund ist immer das vorletzte Stadium zum Menschen. Aus dem Hund werde ich dann als Mensch wieder hervorgehen.
Und darum zählt in der tuwinischen Jurte der Hund immer als Familienmitglied, bekommt seinen Teil, seine Portion, das ist besonders bei Feiertagen so, auch jedes Mal, wenn ein Tier geschlachtet wird, da gibt es für den Hund bestimmte Teile davon.
Es ist anders als bei den Buddhisten, die sagen, ich werde innerhalb von neunundvierzig Tagen wiedergeboren. Also kann es Jahrhunderte, Jahrmillionen dauern. Die zeitliche Länge spielt für uns keine Rolle. ... Morgen schon oder in hundert Jahren erst. Für den Körper, der jetzt diesen Lebenszustand verlassen hat, hat diese Zeitspanne keine Bedeutung.
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Tuwa? http://de.wikipedia.org/wiki/Tuwa