Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

K

KameltreiberAli

Guest
meine Tochter ***auf Wunsch entfernt***
zieht ihren Sohn ***auf Wunsch entfernt***
so auf... dass er immer ihre Nähe fühlt
dass er dann gestillt wird... wenn er das will

sie borgte mir ein Buch welches ich hier gerne
als Thema behandeln möchte:

http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/par/21204.html

Das Buch ,,Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von Jean Liedloff beinhaltet die Erfahrungen und Beobachtungen, welche die Autorin in insgesamt zweieinhalb Jahren die sie mit den Yequana Indianern im Dschungel von Venezuela gelebt hat, machte. Ihre Beobachtungen und auch psychologischen Betrachtungsweisen klärten für mich als Leserin einige Fehleinstellungen in unserer heutigen Erziehung, sowie sie mir auch verdeutlichten, wie mangelndes Vertrauen in unserer Gesellschaft zur Selbstverständlichkeit wird.

so schreibt Christiane Bolg in der Einleitung




es gibt ein Bewusstseinsfeld
welches man durch Meditation erreichen kann
man kann es auch als das Buddhafield benennen...


wer dort endlich anlangt
kann sich als glücklich schätzen...:liebe1:
derjenige quasselt zwar viel über Liebe
oder er schweigt nur noch...
aber was solls?

in Liedlhoffs Buch wird dieses Feld das "Continuum" genannt
ein Feld... welches das Kind jener Yequana Indianer in sich behält
es wird nie so daraus vertrieben wie wir Westler
aus dem Paradies vertrieben wurden...

Für ein Kind gehört zu diesen Erfahrungen ...

ständiger Körperkontakt mit seiner Mutter (oder einer anderen vertrauten Betreuungsperson, wenn nötig) ab dem Zeitpunkt seiner Geburt,
das Schlafen im Elternbett in ständigem Körperkontakt, bis es aus eigenem Entschluß geht (oft im Alter von 2 Jahren),
das Stillen nach Bedarf - Stillen in Reaktion auf seine Körpersignale,
ständig in den Armen getragen zu werden oder auf andere Art mit jemandem (normalerweise mit seiner Mutter) in Kontakt zu sein, und dabei die Möglichkeit zu haben, alles zu beobachten (oder an der Brust zu trinken, zu schlafen), während die Person, die es trägt, ihrer Arbeit nachgeht - bis das Kind aus eigenem Antrieb erst zu kriechen, dann zu krabbeln beginnt (normalerweise im Alter von 6 bis 8 Monaten),
Betreuungspersonen zu haben, die sofort auf seine Signale(z.B. sich winden, schreien) eingehen, ohne sie negativ zu bewerten, ohne Unlust / Mißfallen zu zeigen oder es zum ständigen Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit zu machen,
die Erwartungen, die die Eltern (oder Bezugspersonen) haben, zu spüren (und auch zu erfüllen), nämlich, daß es von Geburt an sozial und kooperativ ist und über starke Selbstschutzmechanismen verfügt und daß es willkommen und wertvoll ist.



"... Zwar ist es kein Geheimnis, daß die Experten nicht " entdeckt " haben, wie wir ein befriedigendes Leben führen können; doch je mehr sie versagen, desto mehr bemühen sie sich, die Probleme aus schließlich mit Hilfe des Verstandes anzugehen, und all das, was sich vom Verstand nicht begreifen oder kontrollieren läßt, nicht gelten zu lassen. Unsere vernunftmäßige Ausrichtung hat uns jetzt ziemlich ans Ende gebracht; unser natürliches Gespür dessen, was gut für uns ist, ist bis zu dem Punkt untergraben, an dem wir uns seines Wirkens kaum noch bewußt sind und einen ursprünglichen Impuls von einem ver zerrten kaum noch unterscheiden können."



"Das menschliche Kontinuum kann definiert werden als die Erfahrungsfolge, welche vereinbar ist mit den Erwartungen und Bestrebungen unserer Gattung in einer Umgebung, die mit derjenigen, in der jene Erwartungen und Bestrebungen sich ausprägten, überein- stimmt. Es schließt angemessenes Verhalten anderer und entsprechende Behandlung durch sie als Teil jener Umgebung ein. Das Kontinuum eines Einzelwesens ist vollständig; es bildet jedoch einen Teil des Kontinuums seiner Familie, welches wiederrum Be standteil der Kontinua seines Clans, seiner Gemeinschaft und seiner Gattung ist; ebenso ist das Kontinuum der Gattung Mensch Bestand teil des Kontinuums allen Lebens."

Jean Liedlhoff


das ist ja unsere ganze Suche
die Suche nach dem Paradies
aber wie Heinrich von Kleist schreibt:

"Doch das Paradies ist verriegelt.
Wir müssen die Reise um die Welt machen und sehen,
ob es von hinten irgendwo wieder offen ist."








Schön ist alles,
was Himmel und Erde verbindet:
der Regenbogen, die Sternschnuppen,


der Tau, die Schneeflocken
doch am schönsten ist
das Lächeln eines Kindes,


das die himmlische Wiese noch nicht vergessen hat.


Zenta Maurina






Ali:liebe1: :liebe1: :liebe1:




 
Werbung:
Dieses Buch habe ich auch gelesen, als meine Kinder noch klein waren. Das Leben in dieser vollkommenden Selbstverständlichkeit, dieses Vertrauen, das alles sich regelt, das die Kinder soviel Selbstvertrauen haben, dass sie Gefahr spüren und ihnen nichts passiert - faszinierend, aber das vollständige Zutrauen, dass das in unserer Zivilisation auch klappen könnte, hatte ich für mich nicht.

An den Anfang des Buches konnte ich mich im Einzelnen nicht mehr so erinnern, das war erst wieder da, als ich Deine Zeilen gelesen habe.

Das Getragen werden, auch bei der Arbeit und die ständige körperliche Nähe, wenn nicht durch die Mutter dann durch eine andere Person stelle ich mir auf jeden Fall einfach nur förderlich für die Entwicklung und das Selbstvertrauen des Babys vor. Auch die absolute Freiwilligkeit des krabbeln lernens und der weiteren Entwicklungsschritte war damals auch mein Ziel bei meinen Kindern.

Aber die im Buch beschriebenen Lebensumstände, z.B. das die Kinder bei Gefahr selbst einschätzen, wie weit sie gehen können, das ist in der Natur vielleicht möglich, aber in unserer "Zivilisation" bestimmt schwer.

Liebe Grüße Bineken :liebe1:
 
Hallo,

das Buch ist einfach super. Wenn sich ein Baby irgendwo ankündigt wird es sofort gekauft und verschenkt :)
 
Dieses Buch habe ich auch gelesen, als meine Kinder noch klein waren. Das Leben in dieser vollkommenden Selbstverständlichkeit, dieses Vertrauen, das alles sich regelt, das die Kinder soviel Selbstvertrauen haben, dass sie Gefahr spüren und ihnen nichts passiert - faszinierend, aber das vollständige Zutrauen, dass das in unserer Zivilisation auch klappen könnte, hatte ich für mich nicht.

An den Anfang des Buches konnte ich mich im Einzelnen nicht mehr so erinnern, das war erst wieder da, als ich Deine Zeilen gelesen habe.

Das Getragen werden, auch bei der Arbeit und die ständige körperliche Nähe, wenn nicht durch die Mutter dann durch eine andere Person stelle ich mir auf jeden Fall einfach nur förderlich für die Entwicklung und das Selbstvertrauen des Babys vor. Auch die absolute Freiwilligkeit des krabbeln lernens und der weiteren Entwicklungsschritte war damals auch mein Ziel bei meinen Kindern.

Aber die im Buch beschriebenen Lebensumstände, z.B. das die Kinder bei Gefahr selbst einschätzen, wie weit sie gehen können, das ist in der Natur vielleicht möglich, aber in unserer "Zivilisation" bestimmt schwer.

Liebe Grüße Bineken :liebe1:


***auf Wunsch entfernt***... meine Tochter
und ihr Mann...tragen den kleinen ***auf Wunsch entfernt***
in einem Wickeltuch

ich habe ***auf Wunsch entfernt*** kaum quengeln gehört
er war immer friedlich
zufrieden und schien so aufgeweckt und sehr
lebendig und glücklich:liebe1:

***auf Wunsch entfernt*** ist jetzt sechs Monate alt und wiegt knapp zehn Kilo



:liebe1: Indigomädchen... ja ein grossartiges Buch!




Ali
:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
Hallo liebe Ali, :)

ich habe vor mehr als 20 Jahren meine Kinder auch nach diesem Buch großgezogen.
Hab sie auch in dem Wickeltuch herumgetragen, Stillen ad libitum, was sich bald eh auf einen Drei/vier Stunden-Rhytmus einpendelt. Im Elternbett haben sie nicht ständig geschlafen ( Mama und Papa wollen vielleicht Abends auch mal mehr als kuscheln). Ihre Babybettchen standen aber direkt und mit abgemachtem Gitter neben meiner Schlafstelle, so dass, wenn eines Nachts jankte, ich es nur zum Stillen zu mir herüberziehen brauchte. Entweder schliefen wir dann so wieder ein und weiter, oder ich habe sie zurückgerollt, und beim Zurückrollen hoben sie das Köpfchen und rülpsten. Ich bin nie Nachts aufgestanden und habe gewickelt!

Auch das mit dem ihnen alles zutrauen, was sie von sich aus können wollen, war kein Problem. Gut, jetzt nicht unbedingt an einer befahrenen Straße, das können sie nicht einschätzen! Auch nicht, wenn sie zum ersten Mal bei Verwandten sind, die einen Teich im Garten haben! ( Zweimal habe ich meinen jüngsten Sohn aus so einem Wasser retten müssen. Und das zweitemal steckte der anderthalbjährige von oben in einer Regentonne!)

Aber so in Haus und Garten klappte das gut, z.B. beim Bäumeklettern. Ich habe sie angehalten da vorsichtig zu sein, sie müssten alleine wieder runterkommen. Das haben sie als Kleinkinder (!) auch berücksichtigt.
Als Kindergarten- und Schulkind hat sich der Ältere trotzdem 2x beim Klettern den Arm gebrochen.

Der jüngere war als Einjähriger so fit, dass er, wenn ich die Wäsche in den Keller brachte- wir wohnten damals noch in einem Mehrfamilienhaus -er neben mir rückwärts die Drei-Stockwerktreppe in den Keller herabkrabbelte, und hinterher mit einem Affenzahn vorwärts wieder hinauf. Der Ältere ging da schon aufrecht und nahm Stufe für Stufe.

Aber ein, besser zwei, wichtige Dinge rettet dieses Buch nicht, und deshalb habe ich es nach Jahren dann in hohem Bogen auf den Müll geworfen:

In dem ständigen liebevoll angenommen werden, lernen die Kinder zuwenig Grenzen kennen. Indem sie sich voll ausleben, wirken sie sich schon als Kleine völlig rücksichtslos den Eltern gegenüber.
In dem Buch steht auch nix von Grenzen. Man lässt einfach geschehen und vertraut darauf, dass es schon richtig auskommen werde.

Aber unsere Kinder leben nicht in einem Urwald, sondern in einer reizüberflutenden Zeit voller Autos und Straßen und Supermärkte.
( Wir sind damals, als die beiden anderthalb und zweieinhalb Jahre alt waren, deshalb von der Großstadt ins Dorf gezogen - und doch!)
Diese Kleinkinder entwickelten ein ungeheures Selbstwertgefühl, was sie dazu veranlasste, z.B. im Supermarkt Mama an geeigneter Stelle zu verlassen und die frischen Eier versuchsweise mal herabzuwerfen...
Bestellte ich an der Wursttheke und hatte, deshalb abgelenkt, den Einkaufswagen mit einem drin im Rücken, war klar, dass der zweite anfing damit Rennen durch den ganzen Markt zu veranstalten...

Also, dieses Buch täuscht für unsere Lebensumstände etwas vor, was so nicht funktioniert. Unser Leben in der Jetztzeit ist zu hektisch und von äußeren Reizen zu sehr bedroht, als dass das Kontinuum des Kindes wirklich wurzeln könnte. Sie entwickeln ein enormes Selbstwertgefühl - und stoßen damit ständig an. Für die Eltern bedeutet das Stress.
Blöderweise - und das ist echt tragisch! - muss es in unserer Gesellschaft auch schon für die Kleinkinder ab 12 Monaten, ab denen sie anfangen fortzukrabbeln, erzieherische Grenzen geben.

Gleichzeitig mit uns, bekamen Freunde, die auf einer abgelegenen Finka auf der Insel La Palma wohnten und dort Schafskäse herstellten und Weinbau betrieben - ohne Strom im Haus, Wasser aus dem Brunnen- auch zwei Kinder.
Sie wurden im Prinzip auch genau nach diesem Buch erzogen.
Aber was für ein Unterschied zu meinen!
Es waren heitere, in sich ruhende Kinder, die Mangels großen Spielzeugüberangebotes buchstäblich aus Sch**ße Gold machen konnten.

Während diese im Kleinkind- und Kindergartenalter ruhig und selbstbewusst und ohne groß Raum für sich zu beanspruchen, ihre Eltern meinetwegen ins Strandrestaurant begleiteten, mischten meine beiden dort immer alles auf!

Nachdem meine Kinder begriffen hatten, dass sie sich selbstständig bewegen können, und sei es nur krabbeln, wollten sie sich auch bewegen!
Während die La-Palma-Finka-Kleinkinder ruhig und besonnen am Tisch saßen, krabbelten und sprangen meine durch die Gegend und unter allen Tischen durch, dass es nur so schepperte!
Das geht ja noch in einem Strandschuppen auf La Palma im Jahre 1986, aber das gleiche in einem Restaurant in Deutschland? Katastrophe!

Also, ihr Kontinuum hatte sich wunderbar entwickelt, was das Selbstvertrauen betrifft, aber für unsrere Gesellschaft in die falsche Richtung.

Nach meiner Einschätzung, ist das Buch super für die ersten 12 Monate, was die Entwicklung des Kindes betrifft. In einer reizarmen Umgebung geht der zugrunde liegende Schlüssel auch später wunderbar auf. Selbst das Kleinkind kann in dieser Umgebung bald richtiges Verhalten von gefährlichem unterscheiden. Es orientiert sich am Verhalten der Eltern; die
einfachen, täglichen Botschaften sind klar und auch für ein kleines, geborgenes Kind, bald gut zu verstehen.

Im normalen deutschen Alltag greift das aber nicht mehr.
Um zu überleben, sowohl zunächst rein körperlich ( Kleinkind/ Straße) , wie auch sehr schnell später gesellschaftlich ( Eltern- und Familienbeziehungen, sozialer Kindergarten, Fernsehen, später Internet und Handy) brauchen die europäischen Kinder Grenzen. Und Menschen, die Grenzen setzen.

Es ist eigentlich verdammt traurig, dass Kinder in der Heutzeit nicht mal einfach so ihr Kontinuum entwickeln können, selbst wenn sie liebevolle Eltern haben, weil die Welt zu reizüberflutet ist.
Dass man sie maßregeln muss, damit sie wieder ins Schema passen.
Die Erfordernisse der heutigen Zeit brauchen Eltern, die liebevoll sind und starken Körperkontakt zum Kleinkind haben, und doch dann massiv Grenzen setzen können!
Die Eltern der Jetztzeit müssen ihre Kinder mehr erziehen als jede Generation vorher. Denn vorenthalten können sie dem Kind das "Draussen" nicht. Es dringt überall ein, schon im Kindergarten.

Aber es ist ja sogar noch glücklich, wenn es gelingt das Kind passend zu erziehen, da man an dem Problem die Gesellschaft zu ändern, eh scheitert.

Ich wünschte mir eine deutsche gesellschaftliche Utopie, die dem Buch von Jean Liedloff nahekäme!

Liebe Grüße,
Geli:flower2:
 
Liebe Geli,

grundsätzlich hast du recht. Allerdings darf man nie vergessen, dass Kinder sobald sie hier landen, ganze Persönlichkeiten sind. Es gibt auch hier in sich ruhende Kinder.
Ich hab auch so ein Quecksilber :)
Sie wanderte bereits mit ein paar Lebenstagen auf dem Buckel durch das ganze elterliche Bett - angeblich können das Babys nicht :bwaah:

Es geht eben nichts über Mutterinstinkt.
 
Also, ihr Kontinuum hatte sich wunderbar entwickelt, was das Selbstvertrauen betrifft, aber für unsrere Gesellschaft in die falsche Richtung.

liebe Geli,

das Kontinuum kann sich nicht in die falsche Richtung entwickeln...
das Kontinuum ist ein Buddhafeld... jenes Paradies
auf welches man später als Erwachsener sogar
immer wieder zurückgreifen kann...

und Grenzen setzen
ist ja auch eine Verantwortung
ein goldener Mittelweg?

wir leben nicht im Urwald
richtig! und wir müssen mit ganz anderen
Herausforderungen fertig werden

ich selbst wuchs in einer Familie
mit vier Geschwistern auf
meine Mutter chaotisch
und mit jener Wärme
die dich erdrückt und dann
wieder von sich stösst...

ich ging auf einige Waldorfschulen
und kenne die Problematik mit
der Aussenwelt... die aber bei
uns alle gut gelöst wurden

ich wuchs sowieso wie Kraut und Rüben auf
später schottete ich mich mit Ordnung
und Perfektionismus ab...

ich habe zwei Töchter
beide total verschieden
eine sie ist 34 Jahre
macht alles inzwischen zu 175%
bessser als ich...

zwischen uns ist aufgrund ihres Wunsches
Funkstille...

die andere sie ist 27 Jahre
sie ist diejenige die mir das Buch gab
sie ist eine ganz Liebe
früher hat sie so einiges angestellt...

naja... schau mah mal
sie las nicht nur dieses eine Buch
und es geht gewiss nicht darum
sich sklavisch genau daran zu halten?

dann habe ich noch einen Sohn
er ist 25 Jahre... er geht nach seinem Papa


ich liebe meine Kinder
und bin dankbar
dass aus allen was Gutes geworden ist



Ali:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
Nach den Gedanken dieses Buches hab ich mich zu richten versucht beim Grossziehen meiner Soehne - so gut es eben ging. Beim zweiten besser als beim ersten, weil mehr Erfahrung und mehr Ruhe. Vieles davon ist total richtig, und ich wuerds auch immer wieder so machen...
 
Auch ich halte, genau wie Geli ,nichts von diesem Buch.
Solche Bücher mußte ich zwangsweise während meiner Ausbildung lesen, um dann festzustellen, dass die Realität eine ganz andere ist.

Kinder brauchen Grenzen, sie können keine Gefahr einschätzen, da sie die Erfahrung ja gar nicht haben.
Sie müssen und wollen Erfahrungen sammeln, dies ist ganz wichtig.
Körperkontakt finde ich, wenn es nicht übertrieben wird, o.k.
Doch Kinder wollen selbst ihre Ideen umsetzen, dies machen sie u.a. durch das Spiel, durch Nachahmung.
Schon vor langer Zeit fanden Psychologen heraus, dass es durchaus mehere Bezugspersonen im Leben des Kindes geben sollte.
Auch Kinder brauchen ihre Freiräume, d.h. nicht jede Nacht im Ehebett schlafen, sondern sie sollten lernen ihr eigenes Zimmer zu schätzen.
Während meiner Berufstätigkeit lernte ich viele Mütter kennen, die stolz erzählten nach welchem Buch sie die Erziehung ihrer Kinder ausgerichtet hatten.
Viele dieser Kinder hatten später große Probleme sich in einer Gemeinschaft zurecht zu finden.
Sie waren unsicher, wollten alles stets genau erklärt bekommen, doch dies ist oft in einer Gruppe von 25 Kindern nicht möglich. Dazu kam das Problem des sich nicht Lösen könnens von der Mutter.

Ach, ich könnte einen Roman darüber schreiben!

Als unser Sohn geboren wurde, hatte ich vorher sämtliche Bücher über Kindererziehung in den Keller verfrachtet.
Ich wollte mein Kind so aufwachsen lassen, wie mein Gefühl es mir sagte.
Er schlief von Anfang an in seinem Bett, er hat auch nie gefragt, sondern dies akzeptiert und genossen,dass er sein eigenes Reich hatte.
Natürlich aufwachsen - dies war mein Ziel.
Ich brauchte kein Buch um meinem Sohn die Vielfalt der Natur zu zeigen, er entdeckte dies selbst. Er liebte Steine, sammelte sie, ja und von manchen hat er sich nie getrennt.
Ich möchte es mal so beschreiben, ich war da, wenn er sich trösten lassen wollte, wenn er meine Liebe brauchte ( dies merkt man ja) konnte ihn begeistern für Neues und so lernte ich selbst dazu; während er lernte, dass auch ich Anspruch auf meine Freiräume hatte.

Ich wollte ihn neugierig auf das Leben machen- ist mir auch gelungen.
Im Gegensatz zu meinen Kolleginnen , setzte ich Grenzen, während sie sich in stundenlange Erklärungen verwickelten, die später in Debatten ausarteten
Mein Spruch war " wenn Du gute Argumente hast, dann können wir gerne darüber reden"

Ein Superkind habe ich nicht, doch ich bin sehr stolz auf ihn.
Vor einiger Zeit fand ich meine Bücher in einer Kiste wieder, vertiefte mich darin und saß schmunzelnd aus der Couch.

Liebe Grüsse
Ruschka

Auch mein Sohn besuchte die Waldorfschule, allerdings nur so lange, bis ich erkannte, dass von der eigentlichen Idee nicht viel übrig geblieben war.
Ich nahm ihn herunter und war total erschreckt, als mir die Schulleiterin erklärte auf welchem Lernniveau er stand.

Ich frage mich, brauchen wir solche Bücher um Kinder zu erziehen?

Alles Liebe
Ruschka
 
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liebe Ruschka und Kinny,

ich betone nochmals
dass es mir vor allem
um den Körperkontakt bzw.
alle die Dinge geht
welche das Kontinuum betsehen lassen!!!

denn das Kontinuum ist/ war immer schon

auch ich liebe Ruschka
habe meine Kinder anders erzogen
erst einmal mit zwei Büchern über Babys und Kleinkind

... damit kam ich zurecht
ich beschützte meine Kinder sehr
z.B. klebte ich alle Ecken an den Möbeln mit Watte ab
verklebte Steckdosen... sperrte Putzmittel und
Plastikbeutel weg... sozusagen supervorsichtig

trotzdem sind meine Kinder sehr frei geworden
ich habe ihnen später diese Freiheit gegeben
sie sind keine Duckmäuser, haben keine Angst vor
Krankheiten und sind lebensfroh und tatkräftig


ich handelte mehr oder weniger nach Instinkt
habe ihnen halt vorgelebt wie mans so macht...


Ali:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
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