Hallo Eva
Ich möchte dem oben Gesagten den Text einer Frau hinzufügen, der bestätigt, dass es diese Seligkeit jenseits allen Auf und Ab's tatsächlich gibt:
"Ich bin zwar eine Frau, aber warum denken männer immer, nur sie hätten einen starken sextrieb, der sie gefangen hält. Seit meiner pupertät suche ich nach dem passenden partner, den ich zwar auch schon zeitweise hatte in meinem leben, aber die meiste zeit war ich doch alleine und voller sehnsucht. ich bin osho-sannyasin und ständig auf dem weg der verwirklichung meines wahren Seins. auch ich hatte eine zeit in meinen leben, wo ich frei war - und es ist wieder vorübergegangen: ich hatte mich intensiv mit der advaita-lehre befasst und hatte dank eines lockeren jobs viel zeit für mich
ich ging viel zu satsangs (zusammentreffen mit weisen, erleuchteten meistern u.ä.) und betrieb selbsterfahrung. in einer ganz gewöhnlichen mittagspause bei mir zuhause passierte ein erwachen und eine schau der welt wie sie in wahrheit ist: alles in allem gleichzeitig, ewig und näher als nah - einfach unmittelbar - in der mitte von allem. ja, beschreiben kann man das nicht so gut mit den worten des verstandes. dieser höchste zustand ging vorbei und ich ging wieder zur arbeit, aber es passierten noch viele solcher feinen zustände in den nächsten tagen.
danach war ich für etwa ein halbes jahr einfach nur immer glücklich. die suche nach einem passenden partner und sex war einfach nicht mehr vorhanden. ich erwachte am morgen voll dankbarkeit und glücklich über dieses leben und alles darin. obwohl ich in meinem beruflichen umfeld viel schwierigkeiten hatte, und manchmal schwierige emotionen deshalb, war hinter ratlosigkeit und frust, hinter allem kampf, immer diese glückseligkeit - sie war einfach da - durch nichts zu erschüttern. mir fehlte nichts, wirklich.
ich war glücklich - und wenn jemand glücklich ist, zieht sie menschen an. so auch männer. nach einem halben jahr liess ich mich wieder auf eine affaire mit einem mann ein. UND DAS GANZE ELEND WAR WIEDER DA. die sehnsucht, das nicht erfüllung erlangen. die ewige suche nach der erfüllung. mein kurzes erlebnis des erwachens ist nun 2 jahre her und obwohl ich jetzt alle texte von osho und anderen über erleuchtung voll verstehe bin ich wieder voll gefangen in meinen egostrukturen und meinen bedürfnissen."
Danke für das Beispiel, das ich auch glauben kann.
Ich habe ein zufriedenes Leben zusammen mit einem lieben Partner. Für ihn ist Sex wichtiger als für mich, aber es stört uns beide nicht, dass es sich so verhält. Wir mögen uns, aber wir klammern nicht. Obwohl jeder von uns seine eigenen Interessen hat, haben wir einen gemeinsamen Weg gefunden.
Ich glaube, dass wir eine sehr reife Liebe leben.
Nachdem ich dieses von dieser Frau beschriebene Hochgefühl nicht kenne, fehlt es mir auch nicht.
Ich könnte auch allein leben, aber so wie es ist, ist es für mich natürlicher.
Die Sehnsucht ist eine Sucht, die man in ihre Schranken weisen muss. Zu viel Sehnsucht ist ungesund. Meine Sehnsucht ist nicht sehr groß. Ich habe eher kleinere Wünsche, die ich mir meistens selbst erfülle. Keiner von uns beiden erwartet sich den Himmel vom anderen. Wir wissen beide, dass das Glück in uns selber liegt. Wir genießen jeden Tag, manchmal jeder für sich und dann wieder miteinander. Jeder macht seinen Teil im Haushalt. Ich arbeite so viel ich kann und Lust habe und so hält es auch mein Mann.
Der Partner wird geachtet und es wird nicht am anderen herumgenörgelt.
Mein Mann neigt nicht dazu und ich habe es mir gar nicht angewöhnt, obwohl ich es schon könnte. Es fällt mir leicht, mir gewisse Untugenden nicht zu gestatten.
Unter AB verstehe ich, dass ich nicht jeden Tag gut gelaunt bin. Das AUF bedeutet, dass die gute Laune und dieses bestimmte Gefühl des Wohlbefindens wieder zurückkehrt. Und es wäre unnatürlich, immer in Hochstimmung zu sein. Das muss auch nicht sein, denn ich bin ja nur ein Mensch.
Unsere Egoismen stören uns nicht, weil noch immer genug Gefühl für den anderen vorhanden ist. Solange mein Mann mit mir glücklich und zufrieden ist, werde ich bei ihm bleiben.
Ich bin für jeden zufriedenen Tag dem Schicksal dankbar. Ich lebe im Jetzt und in dem Bewusstsein, dass nichts selbstverständlich ist. Alles kann sich ändern, nur ich selbst habe schon lange meinen Weg gefunden.
eva07