Angie`s Thread

Liebe Nica, liebe Angie,

man kann sich über eine glückliche Fügung freuen, anderseits können wir damit aber auch wachsen.

Es wird immer gerne davon geredet, dass die Katastrophen dazu da seien, dass wir daraus etwas fürs Leben lernen könnten. Was wir daraus lernen, trägt aber nicht für jeden gleichermaßen zum Seelenheil bei. Zwei kleine Gene entscheiden darüber, wie leicht wir diese Dinge überwinden oder den Schmerz und die Verletzungen nicht loslassen können.

Ich frage mich aber, ob es nicht klüger wäre etwas aus den Augenblicken des Glückes oder den glücklichen Fügungen zu lernen, als unentwegt auf unsere Niederlagen zu starren. Man sollte nicht vergessen, dass wir nur das finden können, wonach wir suchen. Die Engel können uns dabei helfen, den Seelenweg in eine segensreiche Richtung zu lenken. Eine wichtige Rolle spielt dabei unser Verhältnis und der richtige Umgang mit ihnen.

Die Prägung sollte nicht mit Engel = Katastrophe, sonder mit Engel = Glücklichsein verbunden werden. Darin liegt dann auch der Grund, warum ich mich nicht mit dem Gedanken vom Engelsturz anfreunden mag. Mit dieser Geschichte bekommen die Engel einen Aspekt des Bösen, des Unheils und des Versagens, aber an all dem möchte ich mich ja eigentlich nicht orientieren.

Sie verlieren damit auch ihre Wesenszüge vom Guten und ihrer reinen Selbstlosigkeit. Für das Gute kann ich mich willentlich entscheiden, aber deren reine Selbstlosigkeit wird mir als Sterblicher nur als Mahnung dienen können. In dieser besonderen Selbstlosigkeit liegt jedoch nicht nur der Gedanke vom Guten, sondern auch die Nähe als Schlüssel des Vertrauens.

Der Sinn unseres Daseins sollte nicht darin bestehen schmerzliche Prüfungen durchleben zu wollen, sondern das Glücklichsein zu erfahren. Das unvermeidlich Unangenehme im Leben brauchen wir nicht zu erhoffen, denn das kommt ganz von alleine. Sicherlich gibt es auch andere Wege zum Seelenheil, die man ohne Engel gehen kann, aber mit ihnen wird er leichter.

Gerade wenn im Leben alles aus den Fugen gerät, wird es besonders wichtig, die glücklichen Momente nicht aus dem Auge zu verlieren. Nur auf diese Weise kann man die Hoffnung auf bessere Tage schöpfen. Etwas, das ganz tief in unserer Seele die Kraft spendet, um die Dinge zum Besseren gestalten zu können.​



Merlin
 
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Lieber Merlin!

Natürlich hast Du Recht, wenn Du sagst, dass man sich eher auf die glücklichen Momente besinnen soll. Aber ist es nicht so und war es nicht immer schon so, dass man in Zeiten der Not, der Trauer, der Verzweiflung, auf der Suche nach Trost und Hilfe - die Engel angerufen hat????? In Zeiten des Glücks, der Zufriedenheit wohl eher nicht (schade eigentlich).

Ich hab zB einen Stein am Waldrand, der in der Erde steckt und ganz flach ist, sodass man gut drauf stehen kann. Das ist mein Dankesagen-Stein, mein Wunsch-Stein und mein Beschwerde-Stein. Je nachdem, wozu mir gerade zumute ist, wenn ich draufsteh......
 
Liebe Nica,

das alles möchte ich nicht infrage stellen, es geht mir eigentlich nur darum, diesen Horizont des Möglichen mit den Engeln zu erweitern. Wie wäre es da also, wenn Du dich einmal auf diesen Stein stellst, ohne selbst etwas sagen zu wollen? Nur einmal in dich selbst zu lauschen, was dir die Engel zu sagen haben. Nur dieses Gefühl erfahren, mit der anderen Welt, an diesem besonderen Ort verbunden zu sein.

Der Glaube an die Engel wird durch dieses Tun zu einer Wirklichkeit. Man sollte über Spiritualität also nicht nur nachdenken, sondern versuchen sie auch zu leben. Rituale sind dabei die Brücken, mit denen dies müheloser und vor allen Dingen nachhaltiger gelingen kann.

Es gibt viele Möglichkeiten, um mit einem geringen Aufwand einen solchen besonderen Moment der Spiritualität zu schaffen. So wie das Ewige Licht in einer Kirche die Anwesenheit Gottes im Tabernakel symbolisiert, kann auch der Kerzenschein mit dem Gefühl von der Anwesenheit eines Engel erfüllt werden. Das Entzünden einer Kerze hat für uns mehr Symbolwert, als mancher glauben mag. Hatte das Kerzenlicht nicht schon seit Jahrtausenden Licht in unsere Finsternis gebracht?


Merlin
 
Liebe Nica,

das alles möchte ich nicht infrage stellen, es geht mir eigentlich nur darum, diesen Horizont des Möglichen mit den Engeln zu erweitern. Wie wäre es da also, wenn Du dich einmal auf diesen Stein stellst, ohne selbst etwas sagen zu wollen? Nur einmal in dich selbst zu lauschen, was dir die Engel zu sagen haben. Nur dieses Gefühl erfahren, mit der anderen Welt, an diesem besonderen Ort verbunden zu sein.

Der Glaube an die Engel wird durch dieses Tun zu einer Wirklichkeit. Man sollte über Spiritualität also nicht nur nachdenken, sondern versuchen sie auch zu leben. Rituale sind dabei die Brücken, mit denen dies müheloser und vor allen Dingen nachhaltiger gelingen kann.

Es gibt viele Möglichkeiten, um mit einem geringen Aufwand einen solchen besonderen Moment der Spiritualität zu schaffen. So wie das Ewige Licht in einer Kirche die Anwesenheit Gottes im Tabernakel symbolisiert, kann auch der Kerzenschein mit dem Gefühl von der Anwesenheit eines Engel erfüllt werden. Das Entzünden einer Kerze hat für uns mehr Symbolwert, als mancher glauben mag. Hatte das Kerzenlicht nicht schon seit Jahrtausenden Licht in unsere Finsternis gebracht?


Merlin

Lieber Merlin!

Wie aber weiss ich, ob es die Stimmen der Engel sind, die mir etwas mitteilen wollen, oder ob es nur wieder mein eigenes Denken ist? Ich bin da einigermaßen skeptisch, da ich ja mein Gehirn kenne; das denkt schon vorher drüber nach, was es mir zu sagen hat....! Ich begegne allen (spirituellen) Wesen mit Achtung und Respekt, auch den Pflanzen, Bäumen, Vögeln...... halt allen, die ich bei meinen täglichen Spaziergängen mit meinen Hunden sehe oder höre.. Allerdings hab ich vor Engeln noch mehr Respekt, obwohl ich keinen kenne und nicht weiss, ob mir einer beisteht......(?), woher also soll ich wissen, oder fühlen, dass ein Engel mit mir spricht?

Alles Liebe, Nica
 
Liebe Nica,

warum diese Zweifel und dieses Misstrauen? Du möchtest hören, was die Engel dir sagen möchte und lässt es nicht zu. Die Engel wirken doch durch den Menschen, deshalb können deine Gedanken, auch ihrer sein – wenn Du dich von ihrem Wesen erfüllen lässt. Es sind die Gedanken, die einfach nur so aus der Tiefe der Seele aufsteigen und sich gut anfühlen. Am nächsten kommst Du diesen inneren Stimmen in der Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit.

Hab einfach einmal den Mut zu sagen: „Ja, das war die Stimme meines Engels.“ Wie sonst könnten sie als Wesen einer anderen Welt zu dir sprechen? Öffne einfach dein Herzen und vertraue. Wann möchtest Du denn damit beginnen, deine Engel zur Wirklichkeit werden zu lassen? Die Ratio drängt sich gerne dazwischen – denn sie bangt um ihren Logenplatz in deiner Persönlichkeit. Was könnte den Schlimmes geschehen – wenn Du den Engeln vertraust?


Merlin
 
Eigentlich war Angie´s Thread ja ursprünglich für positive Gedanken gedacht, leider sind wir dann doch oftmals in die negative und grübelnde Seite abgerutscht.
Deshalb möchte ich Euch was erzählen, was ich gestern erlebt habe und was sehr sehr schön war.

Ich ging mit meinen Hunden am Waldrand spazieren, keine Menschenseele weit und breit, auf einmal sind vom Boden hunderte weisse Schmetterlinge aufgestiegen und um mich herumgeflogen, wie Schneeflocken, das war sehr sehr schön und beinahe schon magisch................Das Leben ist schön..........
 
Liebe Nica,

ein schönes Erlebnis. Warum war es aber nur „fast“ ein magischer Moment? Du hast dir damit eine wichtige Erfahrung schon im Ansatz auf Sparflamme gedreht. Du hättest diesen Augenblick mit einem Fingerzeig der Engel zum Glücklichsein verbinden können.

Merlin
 
Ja, hätte ich.......!
Bist Du sehr gläubig? Weißt Du, ich glaube schon an eine höhere Macht....... an Gott (wenn man ihn so nennen mag), ja. Aber mein Glaube hat nichts mit der kath. Kirche (Bibel etc) zu tun. Mit Jesus hab ich nix am Hut, sorry, aber auch die Storys von wegen "unbefleckte Empfängnis" (???) damit kann ich echt nichts anfangen. Allein die Tatsache, dass man eine Frau "befleckt (also beschmutzt) nennt, find ich schon sehr eigenartig und fragwürdig.
Deshalb tu ich mir vielleicht auch mit Engeln schwer (die Boten Gottes)............. sorry......

Nica
 
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Liebe Nica,

was für Engel suchst Du, jene, die Jahwe huldigen, seinen Willen verkünden und ihn auch durchsetzen oder jene, die sich um dein Seelenheil sorgen? Die Engel Jahwes findest Du zwischen den Seiten der Bibel, aber die Engel Nicas findest Du in deinem Herzen. Ist dir noch nie aufgefallen, dass die biblischen Engel rein gar nichts mit den Wünschen und Hoffnungen der Menschen zu tun haben, weswegen sie sich an die Engel wenden?

Die biblischen Engel bewachen das Paradies, damit es kein Mensch mehr betreten kann, oder unterstützen Daniel in seinem Kampf gegen die Feinde Israels. Bei Abraham mahnen sie die geflohene Magd Hagar zur Rückkehr in die Knechtschaft, die sie nicht mehr ertragen konnte. Ja und am Jüngsten Tag sollen sie mit dem Schwert und den Posaunen der Vernichtung den Jüngsten Tag einleiten.

Von einem Schutzengel, dem das Seelenheil eines Menschen anvertraut wird, ist da nicht viel zu lesen. Gut, man könnte bei Lot etwas von Fürsorge vermuten, aber da fällt mir ein, dass viele Menschen in Sodom und Gomorra wegen des Zornes Gottes sterben mussten. Auch die Frau Lots, wurde wegen einer Nichtigkeit zu einer Salzsäule verwandelt.

Nein, ich weiß, dass es da noch andere Engel gibt, die mit alledem nichts zu tun haben und einen anderen Weg eingeschlagen haben. Ich hatte ja schon öfters davon geschrieben, dass die Heimat der Engel nicht in der Bibel lag, sondern in Persien. Sie hatten sich dort zwar auch dem Schöpfergott angeschlossen, aber nicht als Sendboten des göttlichen Willens, sonder als dessen Berater und Sendboten des Guten.

Das zeigt mir, wie unabhängig die Engel sein können und nicht unbedingt mit einem Gott verbunden sein müssen: Ihre Freiheit liegt also in unseren Händen und somit auch unsere eigene Freiheit des Herzens. Nicht umsonst werden die Engel mit Flügeln dargestellt – ein Symbol der Freiheit, mit der sie sich über alle Grenzen hinweg erheben können.

Es geht mir persönlich weniger um das Glauben, sondern mehr um das Wissen. Ich weiß, mit welcher Kraft die Engel verbunden sein können, also muss ich mich nicht mit dem Glauben begnügen. Ich verstehe mich als Animat, also jemand, der nicht an einen großen Plan (Gott) glaubt – sondern an die Kräfte, die allgegenwärtig sind und uns bestimmen.​

Das soll nun nicht heißen, dass der Glaube an die Engel einen Gott ausschließt, denn diese Frage sollte jeder für sich mit seinem Herzen beantworten. Die Engel sind als Mittler nichts Trennendes, sondern etwas Verbindendes: diese und die andere Welt, eine Religion mit einer anderen, den Menschen mit seiner Seele, aber auch Gott mit den Menschen.

Warum dich der Gedanke an die Engel nicht loslässt, liegt an dem Grundbedürfnis aller Menschen nach Spiritualität - dem sich auch abgeklärte Menschen nicht entziehen können. Du solltest daran denken, dass der Mensch durch die Spiritualität begonnen hatte, sich und seine Welt zu verstehen und zu erfahren. Bedürfnisse wollen erfüllt werden, deshalb macht es wenig Sinn, sie zu ignorieren. Wenn Du dich also mit den Engeln verbunden fühlst, solltest Du nicht versuchen sie aus deinem Leben verbannen.



Merlin
 
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