Koran

Ich möchte hier mal den Koran etwas genauer unter die Lupe nehmen ... und was ich darin so alles Interessantes finden kann ...

Sure 1 - Die Eröffnende schrieb:
1 Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Gütigen.
2 Lob sei Allah, dem Herrn der Menschen in aller Welt (al-`aalamuun)
3 dem Barmherzigen und Gütigen,
4 der am Tag des Gerichts regiert!
5 Dir dienen wir, und dich bitten wir um Hilfe.
6 Führe uns den geraden Pfad,
7 den Weg derer, denen du Gnade erwiesen hast, und die nicht dem Zorn (Allahs) verfallen sind und nicht irregehen!

In Punkt 6 ist vom "geraden Pfad" die Rede. Diesen Pfad findet man in allen höheren Weisheitslehren und er wird auch als goldener Mittelweg bezeichnet oder als "positive Mystik". Es geht darum, Extreme wie z.B. Asketentum (sich von der Gesellschaft zurückziehen) zu vermeiden ... und mit "geradem Pfad" ist eigentlich der direkte Weg zu Gott gemeint. Ziel ist Re-ligion, also die Wiederverbindung mit dem Göttlichen. Ein wahrer Christ, Muslime, Buddhist wird somit dasselbe Ziel verfolgen.

Was an Sure 1 noch auffällt ist, dass Allah barmherzig und gütig ist, wir uns aber vor ihm am Tag des Gerichts verantworten müssen. In der Kirche glaubte man einst , der "Tag des jüngsten Gerichts" würde auf der Erde stattfinden (Glaubensbekenntnis: Ich glaube an die Auferstehung des Körpers! Carnis ressurectionem). Dann kämen praktisch alle Toten aus dem Grab hervor und Gott würde erst zu diesem Zeitpunkt, hier auf der Erde, über alle richten. Das ist natürlich völliger Unsinn. Jeder Mensch muss nach seinem Scheiden von dieser Welt Rechenschaft für alles ablegen, was er/sie getan, gesagt oder sogar gedacht hat! Das liefert also die Grundlage dafür, was im Anschluss mit uns passieren wird. Im Christentum, Judentum aber auch im Islam haben die Menschen damals an dieses "jüngste Gericht" geglaubt oder glauben noch heute daran??? ... also an ein das Weltgeschehen abschließendes göttliches Gericht. Dieser Glaube dürfte seine Wurzeln im alten Ägypten haben :)

Eigentlich ist das ein Widerspruch zur Barmherzigkeit des Göttlichen, denn würde Gott wirklich alles sofort vergeben, wären alle Menschen nach dem Tode sofort erlöst. Und was wir auf der Erde getan, gesagt oder gedacht hätten wäre völlig belanglos, denn unmittelbar verziehen. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus, denn Gott überlässt uns erstmal diesem Spiel ... unseren eigenen, selbstsüchtigen Wünschen ... und dem Verwalter dieser Erde, der erhaltenden/negativen Kraft (= Kal). Sie sorgt für die Einhaltung des Rechtssystems (Karma), Auge für Auge, Zahn für Zahn ... völlig egal, welcher Religion man angehört. Und sie lässt nicht mit sich handeln.

Ich glaube, dass mit 7tens genau das gemeint ist. Der Verfasser bat Allah darum, den direkten Pfad zu Gott gehen zu dürfen und Seine Gnade zu erfahren, ohne an die Vergeltung (= den Zorn) Kals gebunden zu sein ... also ohne an das eigene, selbstverursachte Karma gebunden zu werden, denn das ist ein großes Problem ... dass wir uns also im Grunde selbst fortwährend Schaden zufügen und an unser Karma gebunden sind.

Allah ist gütig und deswegen ist die Andeutung in obiger Übersetzung ... Zorn (Allahs) ... natürlich falsch. Vielmehr geht es hier um Kal (= die erhaltende/negative Kraft). Man stößt leider in alten Schriften sehr oft auf eine Vermenschlichung Gottes, wo man ihm üble menschliche Eigenschaften wie Ärger oder Rachsucht unterstellt. Das ist natürlich völliger Unsinn und im Grunde "Gotteslästerung" (wenn es sie gäbe :)) ... und erhält nur dadurch Sinn, dass jemand das Ziel verfolgt, andere Menschen zu manipulieren und zu steuern. Es ist unmöglich Gott zu beleidigen oder zu verärgern. Sobald man etwas Schlimmes tut, trägt man selber alle Konsequenzen ... und Gott ist darüber mit Sicherheit nicht erfreut, wenn er sieht, wie seine Schöpfung durch die Irre geht und dafür leiden muss. Ich denke, er verspürt keine Genugtuung sondern fühlt mit ... und wünscht sich von ganzem Herzen, dass wir uns Ihm endlich zuwenden, um diesem Spiel entkommen zu können. Er wartet auf unseren Hilferuf, damit er uns Schritte entgegenkommen kann. Alles erfolgt aus freiem Willen heraus ... es braucht ein Verlangen unsererseits ... denn Er würde sich uns niemals aufdrängen.

Er sagt eben nicht: "Du musst!!!!! Ich befehle dir!!!!! Tust du das nicht zerstöre ich dich! Und du wirst dafür büßen!" Das ist alles menschliche Propaganda und Fanatismus ... und das Werkzeug von Kal, der negativen Kraft, die überall meint mitmischen zu können. Deswegen steht hier zurecht, dass Gott gütig und barmherzig ist. Wenn Textstellen davon abweichen muss man sich zurecht fragen, wieso?
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Kommentare

Man macht es sich hier schon seeeehr leicht. Aber schnell erzählt ist es immerhin. Demnach ist also nichts einzuwenden, gegen ein völlig materialistisches Leben ... und danach genießt man umso mehr noch die himmlische Heimkehr. Also alles der pure Weg des Genießens?

Jesus sagt hier ganz klar:
- Du kannst nicht Diener zweier Herren sein!
- Sammle deine Schätze dort, wo sie nicht von Motten zerfressen werden usw.


Obiger Text stammt also von einem sehr materialistischen Menschen ... genauso wie der folgende:

"Sprich: 'Soll ich euch Besseres als dies verkünden?' Für die Gottesfürchtigen gibt es bei ihrem Herrn Gärten, durcheilt von Bächen, darin werden sie auf ewig bleiben, sowie reine Gattinnen und Allahs Wohlgefallen. Und Allah durchschaut (Seine) Diener ."

"Gottesfürchtig" ... das ist tatsächlich eine wichtige Qualität, die mit "Demut" zu tun hat. Aber hier wird wieder mit Manipulation gearbeitet, denn "gottesfürchtig" ist letztlich der, der ohne nachzudenken Hanldungen ausführt ... wie Allah sie befohlen hat ... und den erwartet dann toller Jungfrauensex.

Man muss sich wirklich die Frage stellen, wie es Religionen schaffen, einen dermaßen großen Irrsinn in ihren spirituellen Schriften mitzuschleppen.

In der Spiritualität sind Lust, Ärger, Gier, Verhaftung und Ego sind die 5 Todfeinde der Seele. Mit ihnen ist es unmöglich Gott zu schauen. Wieso? Sie basieren auf Ego und da wo Ego ist, ist Gott nicht. Ego ist das perfekte Ab-Trennmittel zu Gott. Der hier beschriebene Himmel ist demnach nicht die höchste göttliche Wohnstadt.

So ist der Text ist eine ideale Grundlage für Naivität und Fanatismus:
"Tu dies ... Allah befielt es" => tust du es, so ist es "Gottesfurcht" => dann kommst ins Paradies ... also alles MANIPULATION
 
Wahrlich, die Religion vor Allah ist Islam. Und die, denen das Buch gegeben ward, wurden uneins, erst nachdem das Wissen zu ihnen gekommen war, aus gegenseitigem Neid. Und wer die Zeichen Allahs leugnet - dann, wahrlich, ist Allah schnell im Abrechnen.

Ja, ich glaube bei dieser Anspruchserhebung auf die (einzig) wahre Religion, werd ich es belassen. Leider ist der Koran für mich bisher eine große Enttäuschung. Keine Ahnung, ob da überhaupt noch spirituelle Schätze folgen werden. Mein Eindruck ist bisher der, dass extrem große Anstrengungen unternommen werden mussten, um die Massen um Islam zu bewegen ... ja auch mit Gewalt zu zwingen ... und mit viiel Manipulation. Dieses Schriftstück hält leider einer zeitgemäßen Betrachtung nicht stand ... so steinzeitlich klingen heute die Moralvorstellungen darin. Es erschließt sich mir auch nicht ein tieferer spiritueller Sinn ... z.B. der reinen Frauen, derer man sich im Paradies belustigen kann.

Mein Eindruck ist zumindest der, dass sich der Islam heute auch sehr positiv weiterentwickelt hat und noch immer weiterentwickelt. Dies wird aber von einigen Inhalten des Koran (Sure 1 - 3 ... die ich bisher gelesen habe) behindert, insbesondere durch:

- die Bekämpfung Andersgläubiger ... und die Überzeugung, der Islam wäre besser als alle anderen Religionen zusammen
- die Unterdrückung der Frau (der Mann ist mehr wert, nur Männern werden Vergünstigungen in Aussicht gestellt)
- die primäre Betrachtung der Frau als Lustobjekt
- sehr weitreichend Manipulationen (über in Aussicht gestellte Belohonung und Bestrafung)
- dominierende materielle Gesetzgebung und Lebensausrichtung durch den Koran
 
Wer hätte ahnen können ... dass meine Auseinandersetzung mit dem Koran und seine Darstellung der Frau, als Lustobjekt des Mannes ... so aktuell wäre.

Der Koran träg deutliche Mitschuld an der Diskriminierung der Frau, indem er sie als dem Manne nicht gleichwertig betrachtet. Die Bedürfnisse eines Mannes stehen im Koran nämlich über den Bedürfnisssen der Frau ... und wenn es hart auf hart geht, zieht sie immer den Kürzeren. Das ist insofern besonders tragisch, weil der Koran ja einem Gesetztestext gleichkommt. Und dieses Weltbild wird nun über die Flüchtlingsströme ins Herzen Europas transportiert. Es kommt zu einem Aufeinanderprallen moralischer Gegensätze.

Wenn ich da ein wenig weiterschaue, dann finde ich bereits in Sure4, die nächste, höchst bedenkliche Textpassage, welche Gewalt an Frauen legitimiert:

Sure4 schrieb:
34 Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah einige von euch vor anderen behuldigt hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Die Rechtschaffenen (Frauen) sind Gehorsame (Frauen) und Behütende des Verborgenen, das Allah behütet hat. Und diejenigen, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet habt: Ermahnt sie, meidet sie in den Betten und schlagt sie! Dann falls sie euch gehorcht haben, so trachtet nicht gegen sie einen Weg. Wahrlich, Allah ist Hoch, Groß.

Hier steht, dass die Männer die Verantwortung über die Frauen haben. So war es damals eben. Die Männer gingen arbeiten und versorgten die Frauen. Und wenn die Frauen nicht gehorchten, dann wurden sie geschlagen. Dass eine "spirituelle Schrift" so etwas legitimiert ... ist natürlich unhaltbar. Dieser Text wurde und wird dazu missbraucht, Kontrolle über die Frau auszuüben.
 
Sure 4, 128 ist zwar bestrebt bei Schwierigkeiten zwischen Mann und Frau eine Versöhung herbeizuführen ... aber genau genommen ist sie eine Beleidigung der Frau. Wenn sie nämlich erwartet, von ihrem Mann mißhandelt und geschlagen zu werden ... so gibt ihr das Gesetz (der Koran) keine Handlungsmöglichkeiten ... stattdessen sagt er: Geh, versöhnt euch doch lieber!

Sure4 schrieb:
128 Und wenn eine Frau von ihrem Ehemann rohe Behandlung oder Gleichgültigkeit befürchtet, so soll es keine Sünde für sie beide sein, wenn sie sich auf geziemende Art miteinander versöhnen; denn Versöhnung ist das Beste. Die Menschen sind der Gier zugänglich. Tut ihr jedoch Gutes und seid gottesfürchtig, dann ist Allah kundig eures Tuns.

Indem der Koran hier quasis "nichts tut", verweigert er der Frau das Recht der Selbstverteidigung. Und um sich vom Mann zu trennen, braucht die Frau immer seine Zustimmung.
 
In Sure4 geht es um vermehrt um das Erbrecht. Auch darin wird die Frau benachteiligt:

Sure4 schrieb:
176 Hat er Schwestern und Brüder, wird die Erbschaft auf sie verteilt, so daß die männlichen Erben doppelt so viel bekommen wie die weiblichen. " Das trägt Gott euch klar vor, damit ihr euch nicht irrt. Gott weiß alles bestens.

Sicherlich muss man das aber im Gesamtzusammenhang sehen, wenn nämlich Männer die primären Familen-Erhalter sind ... dann ist da irgendwie naheliegend. Andererseits führt das natürlich auch dazu, dass Frauen "klein gehalten" werden. Es trägt dazu bei, die finanzielle und wirtschaftliche Abhängigkeit vom Mann zu erhalten.
 
Wie auch immer, angesichts meiner bisherigen Recherchen ist der Koran als Gesetzestext heute völlig veraltet. Er hat seinen Zweck vielleicht vor tausend Jahren gut erfüllt. Mittlerweile ist er aber völlig vermodert und ungeeignet, die Probleme einer fortschrittlichen Gesellschaft zu lösen.
 
Jetzt hab ich doch noch ein lang ersehntes spirituelles Highlight in Sure 5 entdeckt:

Sure5 schrieb:
1 O ihr, die ihr glaubt, erfüllt die Verträge. Erlaubt ist euch jede Art des Viehs, mit Ausnahme dessen, was euch (in der Schrift) bekanntgegeben wird; nicht, daß ihr die Jagd als erlaubt ansehen dürft, während ihr pilgert; wahrlich, Allah richtet, wie Er will.

Die Pilgerfahrt (Haddsch) ist ja ein besonderes spirituelles Highlight ... ja sogar eine Pflicht. Während dieser Zeit haben sich die Gläubigen sehr sehr spirituell zu verhalten. Sure 5,1 zeigt nun, dass es spirituell ist NICHT zu jagen ... d.h. wir haben hier das Prinzip von "Ahimsa" also von Nicht-Gewalt! Das ist sehr erstaunlich und zeigt, dass es eigentlich falsch ist, Tiere zu töten. Allah gefällt dieses Verhalten nicht. Aber da der Mensch viel zu schwach ist, ein reines und gewaltloses Leben zu führen ... beginnt das all-gemeine Volk nach der Pilgerfahrt wieder mit dem Töten und Essen der Tiere. Nochmal: Warum verbietet wohl Gott das Jagen bei der Pilgerfahrt ... wo der Mensch rein werden und sich für Allah öffnen soll? Anderes Ausgedrückt: Gott verbietet dieses Verhalten, weil Seiner Liebe sehr sehr fern ist.
 
Man muss dem Koran immerhin zugestehen, dass er versucht geordnete Verhältnisse zu schaffen, wie in:

Sure5 schrieb:
5 Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt [...] Und ehrbare gläubige Frauen und ehrbare Frauen unter den Leuten, denen vor euch die Schrift gegeben wurde, wenn ihr ihnen die Brautgabe gebt, und nur für eine Ehe und nicht für Unzucht und heimliche Liebschaften ...

Das alte Judentum war sehr streng. Sobald Mann und Frau miteinander verkehrten galt dies als Ehebündnis. Und sobald man dann jemand anderen hatte kam dies einem Ehebruch gleich. Eine Prostituierte war unter diesem Gesichtspunkt eine permanente Ehebrecherin.

Jedenfalls steht hier, dass Männer nicht betrügen dürfen. Ansonsten werden sie im Jenseits dafür bestraft. Auffallend ist hier, dass hier wieder nur aus der Perspektive der Männer geschrieben wird. Mir scheint, als richtet sich der Koran ausschließlich an den Mann. Ich glaube, dass Frauen keinen Zugang zu den alten Texten hatten bzw. sie nicht lesen konnten ... und so waren sie immer auf die mündliche Weiterhabe des Koran (durch Männer) abhängig. Und dahinter mag auch ein gewisses Kalkül stecken ... denn Bildung und Lesen würde so manchen Irrsinn des Menschen aufdecken.

Das Rollenbild der Frau ist im Islam so gestaltet, dass der Mann seine Familien- und Berufswünsche voll befriedigen kann. An sich ist gegen diese Rollenverteilung nicht das Geringste einzuwenden ... aber nur solange sie auf freiwilliger Basis beruht. Es kann tatsächlich viele Fälle geben, wo die Wunschvorstellungen zweier Personen völlig übereinstimmen. Nur gewinne ich den Eindruck, dass der Koran der Frau dieses Eingeständnis nicht gibt ... und stattdessen die männlichen Verstellungen über die weibliche Rolle zur Anwendung kommen. Und das ist mit Sicherheit nicht spirituell.

Und das führt dazu, dass es im Islam früher oder später eine Revolution der Frau geben muss.
 
Immerhin wird hier einmal von Männern UND Frauen gesprochen. Ob sie dann im Paradies gleichberechtigt sind?

Sure9 schrieb:
72 Allah hat den gläubigen Männern und den gläubigen Frauen Gärten verheißen, die von Strömen durchflossen werden, immerdar darin zu weilen, und herrliche Wohnstätten in den Gärten der Ewigkeit. Allahs Wohlgefallen aber ist das größte. Das ist die höchste Glückseligkeit.
 
So ... damit da doch noch etwas Spirituelles aufkommt ... rolle ich das Feld nun von hinten auf:

Sure102 schrieb:
1 Euch hat die Vermehrungssucht so lange abgelenkt,
2 bis ihr ins Grab gekommen seid.
3 Aber nein! Ihr werdet die Folgen zu wissen bekommen.

Das steht ein wenig im Widerspruch zu einer der ersten Suren, wo das Streben nach materiellem Reichtum als weltliches Ziel und Gottesgabe dargestellt wird. Logischerweise kann nur das hier richtig sein. Die hinteren Suren lesen sich komplett anders als die vorderen. Ich tippe auf einen anderen Autor und Urheber.
 
Hier hinten haben wir wieder die Überzeugung des "jüngsten Gerichts" und von der "Auferstehung des physischen Körpers" auf der Erde:

Sure99 schrieb:
6 An jenem Tag werden die Menschen (voneinander) getrennt hervorkommen, um ihre (während des Erdenlebens vollbrachten) Werke zu sehen.
Das Welt-Gericht, das alles abschließt ... das es wie gesagt auch im Judentum und sogar Christentum gab. Bei letzterem weiß ich, dass man sich mittlerweile davon distanziert.
 
Sure 92, ist wieder ein Bekenntnis gegen ein vorherrschendes materielles Streben:
Sure92 schrieb:
11 Und sein Vermögen soll ihm nichts nützen, wenn er zugrunde geht [...]
17 Geschont von ihm wird derjenige sein, der gottesfürchtig ist,
18 der sein Vermögen hergibt, um sich zu reinigen [...]
20 Er gibt nur Gott, dem Allerhöchsten zuliebe.
21 Ihm wird Gottes Wohlgefallen gewiß zuteil werden.

Wow, das ist ja schon mal was! :-)

Wer also bereit ist, die spirituellen Ziele über seine weltlichen zu stellen, ist klar im Vorteil. Man kann nicht der Diener zweier Herren sein, wie ja auch Jesus sagt. Grundsätzlich ist weltliches Vermögen solange kein Problem, als man sich davon nicht vereinnehmen lässt. Das hat mit Verhaftung zu tun ... und genau das ist das Problem. Sobald mein Vermögen MICH kontrolliert und nicht ich das Vermögen, dann habe ich verspielt. Deswegen kann es reinigend sein, es herzugeben. Wenig zu haben kann sehr befreiend sein. Das ist etwas sehr Erstaunliches :-)

Die Frage ist natürlich auch, wie uneigennützig der Text von den Geistlichen verfasst wurde, konnten sie sich durch diese Absätze doch beträchtlicher Zuwendungen sicher sein. Hier bestehen direkte Parallelen zum Christentum, wo man sich den Himmel "erkaufen" konnte.
 
Ja, ich bin in diesem Blog-Beitrag mit dem Koran schon härter ins Gericht gegangen. Umso erstaunender ist dann, dass meine Quellen sehr schätzende Worte für den Begründer und Propheten Mohammed aufbringen. Das heißt also, dass er schon eine ganz besondere spirituelle Persönlichkeit war. Nach meinem Empfinden transportiert der Koran, der jedoch erst einige Zeit nach dem Ableben von Mohammed entstanden ist, leider relativ wenig Spiritualität. Vielmehr erweckt er in mir den Eindruck als regle er lediglich Rechte, Pflichten und Bestrafungen.

Neulich ist mir zum ersten Mal die Bhagavad Gita in die Hände gefallen, also die spirituelle Schrift der Hindus ... und ich brauchte da nur eine Seite aufzuschlagen, um auf ein sehr hohes Level der Spiritualität zu stoßen:

Bhagavad Gita schrieb:
Denjenigen, die Mir ständig hingegeben sind und Mir mit Liebe dienen, gebe Ich das Verständnis, durch das sie zu Mir gelangen können.

oder

Bhagavad Gita schrieb:
Demut, Freisein von Stolz, Gewaltlosigkeit, Duldsamkeit, Einfachheit, Aufsuchen eines echten spirituellen Meisters, Sauberkeit, Unterschütterlichkeit, Selbstbeherrschung, Entsagung der Objekte der Sinnenbefriedigung, Freisein von falschem Ego, das Erkennen des Übels von Geburt, Tod, Alter und Krankheit, Freiheit von der Verstrickung mit Kindern, Frau, Heim und so weiter, Gleichmut inmitten erfreulicher und unerfreulicher Ereignisse, beständige und unverfälschte Hingabe zu Mir, das Streben, sich an einen einsamen Ort zurückzuziehen, Loslösung von der allgemeinen Masse der Menschen, Erkenntnis der Wichtigkeit der Selbstverwirklichung und die philosophische Suche nach der Absoluten Wahrheit - all dies erkläre Ich hiermit für Wissen, und alles andere, was es sonst noch geben mag, ist Unwissenheit.
 

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TopperHarley
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