Koran

Ich möchte hier mal den Koran etwas genauer unter die Lupe nehmen ... und was ich darin so alles Interessantes finden kann ...

Sure 1 - Die Eröffnende schrieb:
1 Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Gütigen.
2 Lob sei Allah, dem Herrn der Menschen in aller Welt (al-`aalamuun)
3 dem Barmherzigen und Gütigen,
4 der am Tag des Gerichts regiert!
5 Dir dienen wir, und dich bitten wir um Hilfe.
6 Führe uns den geraden Pfad,
7 den Weg derer, denen du Gnade erwiesen hast, und die nicht dem Zorn (Allahs) verfallen sind und nicht irregehen!

In Punkt 6 ist vom "geraden Pfad" die Rede. Diesen Pfad findet man in allen höheren Weisheitslehren und er wird auch als goldener Mittelweg bezeichnet oder als "positive Mystik". Es geht darum, Extreme wie z.B. Asketentum (sich von der Gesellschaft zurückziehen) zu vermeiden ... und mit "geradem Pfad" ist eigentlich der direkte Weg zu Gott gemeint. Ziel ist Re-ligion, also die Wiederverbindung mit dem Göttlichen. Ein wahrer Christ, Muslime, Buddhist wird somit dasselbe Ziel verfolgen.

Was an Sure 1 noch auffällt ist, dass Allah barmherzig und gütig ist, wir uns aber vor ihm am Tag des Gerichts verantworten müssen. In der Kirche glaubte man einst , der "Tag des jüngsten Gerichts" würde auf der Erde stattfinden (Glaubensbekenntnis: Ich glaube an die Auferstehung des Körpers! Carnis ressurectionem). Dann kämen praktisch alle Toten aus dem Grab hervor und Gott würde erst zu diesem Zeitpunkt, hier auf der Erde, über alle richten. Das ist natürlich völliger Unsinn. Jeder Mensch muss nach seinem Scheiden von dieser Welt Rechenschaft für alles ablegen, was er/sie getan, gesagt oder sogar gedacht hat! Das liefert also die Grundlage dafür, was im Anschluss mit uns passieren wird. Im Christentum, Judentum aber auch im Islam haben die Menschen damals an dieses "jüngste Gericht" geglaubt oder glauben noch heute daran??? ... also an ein das Weltgeschehen abschließendes göttliches Gericht. Dieser Glaube dürfte seine Wurzeln im alten Ägypten haben :)

Eigentlich ist das ein Widerspruch zur Barmherzigkeit des Göttlichen, denn würde Gott wirklich alles sofort vergeben, wären alle Menschen nach dem Tode sofort erlöst. Und was wir auf der Erde getan, gesagt oder gedacht hätten wäre völlig belanglos, denn unmittelbar verziehen. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus, denn Gott überlässt uns erstmal diesem Spiel ... unseren eigenen, selbstsüchtigen Wünschen ... und dem Verwalter dieser Erde, der erhaltenden/negativen Kraft (= Kal). Sie sorgt für die Einhaltung des Rechtssystems (Karma), Auge für Auge, Zahn für Zahn ... völlig egal, welcher Religion man angehört. Und sie lässt nicht mit sich handeln.

Ich glaube, dass mit 7tens genau das gemeint ist. Der Verfasser bat Allah darum, den direkten Pfad zu Gott gehen zu dürfen und Seine Gnade zu erfahren, ohne an die Vergeltung (= den Zorn) Kals gebunden zu sein ... also ohne an das eigene, selbstverursachte Karma gebunden zu werden, denn das ist ein großes Problem ... dass wir uns also im Grunde selbst fortwährend Schaden zufügen und an unser Karma gebunden sind.

Allah ist gütig und deswegen ist die Andeutung in obiger Übersetzung ... Zorn (Allahs) ... natürlich falsch. Vielmehr geht es hier um Kal (= die erhaltende/negative Kraft). Man stößt leider in alten Schriften sehr oft auf eine Vermenschlichung Gottes, wo man ihm üble menschliche Eigenschaften wie Ärger oder Rachsucht unterstellt. Das ist natürlich völliger Unsinn und im Grunde "Gotteslästerung" (wenn es sie gäbe :)) ... und erhält nur dadurch Sinn, dass jemand das Ziel verfolgt, andere Menschen zu manipulieren und zu steuern. Es ist unmöglich Gott zu beleidigen oder zu verärgern. Sobald man etwas Schlimmes tut, trägt man selber alle Konsequenzen ... und Gott ist darüber mit Sicherheit nicht erfreut, wenn er sieht, wie seine Schöpfung durch die Irre geht und dafür leiden muss. Ich denke, er verspürt keine Genugtuung sondern fühlt mit ... und wünscht sich von ganzem Herzen, dass wir uns Ihm endlich zuwenden, um diesem Spiel entkommen zu können. Er wartet auf unseren Hilferuf, damit er uns Schritte entgegenkommen kann. Alles erfolgt aus freiem Willen heraus ... es braucht ein Verlangen unsererseits ... denn Er würde sich uns niemals aufdrängen.

Er sagt eben nicht: "Du musst!!!!! Ich befehle dir!!!!! Tust du das nicht zerstöre ich dich! Und du wirst dafür büßen!" Das ist alles menschliche Propaganda und Fanatismus ... und das Werkzeug von Kal, der negativen Kraft, die überall meint mitmischen zu können. Deswegen steht hier zurecht, dass Gott gütig und barmherzig ist. Wenn Textstellen davon abweichen muss man sich zurecht fragen, wieso?
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Kommentare

Man muss schon sagen, es gibt gewaltige Unterschiede bei den Übersetzungen, wie z.B.

Hier: koransuren.de
Diese Übersetzung strotzt nur so von problematischen Interpretationen

Viel besser erscheint mir zum aktuellen Zeitpunkt diese Übersetzung: muslim-markt.de
 
Wow, habe gerade entdeckt, dass der Tag des jüngsten Gerichts im Islam als yaum-ul-qiyama, Tag der Auferstehung bezeichnet wird. Das ist hier sehr schön beschrieben. Es deckt sich demnach 1:1 mit den altertümlichen christlichen Vorstellungen und hat seinen Ursprung in noch viel älteren Kulturen. Schon die Juden haben diese Überzeugung von anderen Kulturen übernommen.

Man kann darin die starke Überbetonung des irdisch-materiellen Lebens erkennen, denn der schon feinstoffliche Mensch MUSS nach diesen Vorstellungen an besagtem Tag in einen dichteren Körper zurückkehren. Es ist der krankhafte Versuch des Menschen, den physischen Tod irgendwie kompensieren zu können, denn in seinem primitiven Weltbild ist nur das real, was physisch-materiell, also sinnesmäßig "an- und erfassbar" ist. Der Mensch erkennt nicht seinen bemitleidenswerten Zustand, dass er die Realität damit ins Gegenteil verkehrt und jede Spiritualität abwertet. Gott braucht keine Materie. Er ist Bewusstsein und bringt einen Zustand höchster Glückseligkeit. Aber was macht der Mensch? Er hofft, auf ewig auf der Erde, in einem menschlichen Körper, bleiben zu können ... hier ewig leben zu können ... ewig Besitz anhäufen und "genießen" zu können ... und damit für ewig Gott fernbleiben zu können.

In Wirklichkeit ist er ist ein Gefangener ... des materiellen Lebens ... des Körpers ... und spirituell sehr sehr stark degeneriert. Sein Denken dreht sich ausschließlich um Vorgänge dieser Welt, und wie er aus dieser Welt seine materiellen Vorteile ziehen kann (Lust, Gier, Ego, Verhaftung). Die Vorstellung von einem weltlichen Gericht zeigt die kindlich-krankhafte Verirrung des menschlichen Geistes, zeigt wie sehr seine Vorstellungskraft auf materielle Vorgänge begrenzt ist.

Die Sache ist halt die, dass es hier einmal völlig korrekte Lehren über das Totengericht gegeben haben muss. Aber sobald die Praktiker und spirituellen Persönlichkeiten verschwinden, drehen es sich die Menschen einfach so zurecht, wie es ihren eigenen Überzeugungen besser entspricht oder dienlicher ist, bestimmte Ziele zu erreichen.
 
In Sure 2 geht es darum, den vorgegebenen Regeln zu folgen. Die großen Heiligen sagen, dass die ethischen Tugenden das Sprungbrett jeder Spiritualität sind. Die Leute glauben oft, "gut" zu sein wäre bereits spirituell ... aber es stellt erst die Basis dar auf der spirituelle Praxis beginnen kann. Die Texte in Sure 2 weisen eine hohe Ähnlichkeiten mit jenen des alten Testaments auf. Sie reduzieren sich darauf:

Die Regeln ... sind unbedingt einzuhalten!!!!

Schon in den Texten lässt sich herauslesen, wie schwer es den damaligen Menschen fiel, sich an diese Regeln zu halten :-) Vom spirituellen Standpunkt muss man sagen, dass nicht jeder Mensch bereit für Gott ist. Das ist einfach entwicklungsbedingt unmöglich. Und aus diesem entwicklungstechnischen Mangel heraus braucht man eine umfassende Rechtsordnung, um die Sittenlosigkeit in der Gesellschaft unter Kontrolle zu bringen. In Ermangelung eines rechtsstaatlichen Systems übernahm also der Islam zur damaligen Zeit die Aufgabe des Staates, für Recht und Ordnung zu sorgen. Der Koran wird infolge dessen zum Rechtstext.

Problematisch aus heutiger Sicht ist hier natürlich, dass diese Regeln der damaligen Zeit angepasst waren und das Ziel verfolgten die damaligen menschlichen Probleme zu lösen. Sie waren definitiv nicht dazu konzipiert, die Probleme des 21. Jahrhunderts zu lösen. Sicherlich gibt es allgemeingültige Gründsätze der Spiritualität, die immer Gültigkeit haben, aber wenn es darum geht, dass ein Mann gleich mehrere Frauen haben darf ... so wird das dann Sinn machen, wenn in kriegerischen Zeiten viele Männer im Kampf ihr Leben lassen und die Gesellschaft Lösungen braucht, wie die hinterbliebenen Frauen versorgt werden können.

Eigentlich unglaublich, aber der Koran ist direkt an die damalige jüdische Bevölkerung im nahen Osten gerichtet, die Nachfahren Israels:

Sure 2 schrieb:
40 Ihr Kinder Israel! Gedenket meiner Gnade, die ich euch erwiesen habe! Und erfüllt eure Verpflichtung gegen mich! Dann werde (auch) ich meine Verpflichtung gegen euch erfüllen. Und vor mir (allein) sollt ihr Angst haben.

Auch in 57, 83, 122, 136 richtet sich Allah direkt an die Nachkommen der Israeliten und es gibt sehr große Parallelen zum Alten Testament. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, wie es möglich ist, dass die Araber diesen Text heute für sich beanspruchen, sind sie sind doch heute der Erzfeind Israels ... und nicht die "Kinder Israels" ... sehr schräg. Der Text bezieht sich auch auf Abraham als ihren Vater ... und der war doch jüdisch. Der Auszug aus Ägypten (Sure 61) ... als grundlegendes Ereignis und Bündnis mit Allah.

Der Ersteller der Koran-Suren begründet also Gültigkeit der gültigen Rechtsvorschriften mit den jüdischen Ereignissen und Vertragsbündnis von Moses mit Gott. Das finde ich wirklich seeehr erstaunlich.
 
Warum verwendet der Koran für seine Gültigkeit eine jüdische Legitimationsbasis? Warum gründet der Koran auf dem jüdischen Bündnis von Moses mit Gott? :-)

Ich kann es mir nur so erklären, dass das Alte Testament in der Gesellschaft zur damaligen Zeit die höchstmögliche Anerkennung genoß ... sozusagen als direktes "Wort Gottes", welches nicht infrage gestellt werden durfte. Indem die Suren darauf aufbauten erhöhten Sie deren Anerkennung in gleichem Maße. Wenn du etwas dagegen sagst, dann widerspricht du direkt Gott! Also überlege es dir lieber zweimal :-)

Warum sonst sollte sich ein Araber auf jüdische Geschehnisse berufen und damit seine Handlungen begründen?
 
ok, hier steht es :

Sure 2 schrieb:
2 Dies ist die Schrift, an der nicht zu zweifeln ist, (geoffenbart) als Rechtleitung für die Gottesfürchtigen,

Klar, wer sich daran hält, dem geht es gut :-)

Sure 2 schrieb:
5 Sie sind von ihrem Herrn rechtgeleitet, und ihnen wird es wohl ergehen.

Wer sich nicht daran hält wird bestraft:

Sure 2 schrieb:
7 Sie haben (dereinst) eine gewaltige Strafe zu erwarten.

Man könnte das jetzt natürlich sofort als Manipulation oder "Lenkung der Massen" deuten und ich kann mir nur allzu gut vorstellen, dass diese Zeilen von den Gelehrten auch dazu verwendet wurden und noch immer werdcen. Erstaunlich ist aber, was aus einer anderen Übersetzung von Sure 2,7 hervorgeht:

Sure 2 schrieb:
7 Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihr Gehör; und auf ihren Wahrnehmungen ist Verdeckendes; und ihnen ist eine grandiose Pein.

Diese Stelle ist deswegen so erstaunlich, weil sie noch mystisches, inneres (= esoterisches) Wissen enthält. Mit "Herzen" ist das Sehen der Seele gemeint ... also hier schon ein wenig falsch interpretiert ... und mit Gehör das innere Hören gemeint. Alleine dadurch, dass dieses innere Wahrnehmen durch unser materielles Streben in dieser Welt verdeckt wird ... und wir so unsere inneren Reichtümer nicht erkennen können ... schon alleine das ist die allergrößte Strafe für den Menschen überhaupt.

Aber was machen die Schriftgelehrten, die selber keine spirituellen Erfahrungen haben? Sie sehen in dieser "Pein" wieder mal eine kommende materielle Bestrafung im Jenseits ... und mißbrauchen diese Absätze ... um Leute über Angstmache zu manipulieren. Auch Sure 17 und 18 haben auch einen mystischen Hintergrund, aber der materiell-verlorene Mensch versteht die Bedeutung nicht mehr. Auch in Sure 2,19 und 20 sind noch Reste immergültiger Mystik enthalten. Das heißt, es hat hier tatsächlich einen Mystiker mit praktischen Gotteserfahrungen gegeben. Sobald diese Persönlichkeiten verschwinden bleibt eine große Leere zurück ... es gibt Machtkämpfe und unterschiedliche Ansichten ... bis eine Richtung sich schließlich durchsetzt unD sagt, was ab jetzt "richtig" ist.
 
Sure 2 schrieb:
25 Und verkünde denen, die glauben und tun, was recht ist, daß ihnen (dereinst) Gärten zuteil werden, in deren Niederungen Bäche fließen! Sooft sie eine Frucht daraus zu essen bekommen, sagen sie: "Das ist (ja dasselbe), was wir (schon) vorher zu essen bekamen." Man gibt es ihnen derart, daß eines dem andern (zum Verwechseln) gleichsieht. Und darin haben sie gereinigte Gattinnen (zu erwarten). Und sie werden (ewig) darin weilen.

Hier das Versprechen auf eine bessere Zukunft im Paradies. Das Problem ist nur, dass Spiritualität ja erst hier beginnen kann... auf der Basis der ethischen Tugenden. Hier stehen zu bleiben bringt keine Erlösung für die Seele. Und Glaube ist zwar gut, aber alleine viiiiel zu unbeständig! Viel wichtiger ist nämlich bestätigter Glaube ... aufgrund eigener praktischer Erfahrungen. Somit gewinnt die Praxis und direkte Suche nach dem Göttlichen im Tempel des Körpers an Bedeutung. Für das all-gemeine :-) Volk ist es natürlich ein großer Fortschritt, wenn es schafft sich einigermaßen an die ethischen Tugenden zu halten. Insofern ist der Koran in Sure 2 wirklich oberflächlich.

Ich frage mich ... was dieses Gleichnis im weiteren Verlauf andeuten soll. Die ins Paradies Kommenden erhalten nämlich dasselbe schon wieder ... und so stellt man sich ein Paradies sicherlich NICHT vor. Die Eintreffenden sind sogar erstaunt, "dasselbe schon wieder zu bekommen". Möglicherweise ist es ist eine Andeutung auf den Reichtum dieser Gärten, dass die eben soviele Früchte hervorbringen. Aber so wie das beschrieben wird klingt das nicht gerade verlockend. Verlockender klingen da für die Männer schon die reinen Gattinnen ... also gleich im Plural, sehr schön. Nur, was bringen einem unreinen-materiell-sexuell verlorenen Mann viele reine Gattinnen?

Ich glaube, dass der Verfasser oder Übersetzer dieses Textes einfach nicht in der Lage war, besonders weit über den Rand dieses materiellen Lebens hinauszudenken. Es ist eine große spirituelle Armut erkennbar, indem die Sinnesfreuden an die oberste Stelle gestellt werden (Essen und Sex). Mit Spiritualität hat es nicht mehr viel zu tun. Andererseits ist es bezeichnend, dass offenbar nur Männer diese lustvollen Erfahrungen erwartet.

Nach meinem Empfinden wurde hier etwas (vom Urtext) grundlegend missverstanden. Ich denke dass diese Sätze einmal eine wirkliche spirituelle Tiefe hatten. Das einzige Überbleibsel darin ist die "gereinigte Gattin". Es verhält sich nämlich in der Mystik tatsächlich so, dass Gott, Allah, als Bräutigam betrachtet wird ... und die Seele ist die Braut, die Gattin ... und wenn sie Gott einmal an sich zieht ... über seine Liebe ... dann gerät sie in solche Extase, dass sich nicht anders kann als sich fortwährend "rein" zu machen. Rein wovon? Die Seele ist spirituell, aber unweigerlich in das Treiben dieser materiellen Welt verstrickt ... und das hat dazu geführt, dass wir uns fälschlicherweise für diesen Körper und diese Persönlichkeit halten. Doch das ist ein großer Irrtum. Reinheit bedeutet demnach, rein zu werden von allen materiellen Verstrickungen (Lust, Ärger, Gier, Verhaftung und Ego). Das ist der wahre Kampf, den ein Gläubiger Moslem, Christ, Buddhist, Hinduist (und wie sie alle heißen) zu führen hat. Das ist der heilige Krieg gegen das eigene Ego.
 
Sure 2 schrieb:
34 Und als wir zu den Engeln sprachen: Werft euch nieder für Adam, haben sie sich niedergeworfen außer Iblis; er weigerte sich und war hochmütig. Und damit wurde er einer der Ungläubigen.

Ist spannend. Hier befiehlt Gott den Engeln doch tatsächlich, sich vor dem Menschen niederzuwerfen ... und das hat seinen Grund darin, weil die menschliche Geburt das höchste der Schöpfung ist. Sieist das höchste Geschenk, das eine Seele empfangen kann, weil es nur im menschlichen Körper möglich ist das Göttliche zu erkennen. Und was machen wir? Wir halten es für völlig selbstverständlich ... diesen Körper zu haben mit all den intellektuellen Fertigkeiten. Ist doch normal oder? Aber eben nicht ... wenn man sich einmal die Erhabenheit und Schönheit von Engeln vorstellt ... und dann sollen sich diese lichtvollen Wesenheient vor dem Menschen verneigen??!?? :D

Gott sagt damit, dass der Mensch die Engel in seiner Größe noch übertrifft.

Aber man sollte wirklich auf dem Boden bleiben, denn die wenigsten Menschen machen von ihrer Größe Gebraucht. Sie nutzen das Potential nicht, welches eigentlich in ihnen steckt. Und so kehren Sie zurück in den Kreislauf der Geburten und Tode.
 
Interessant, dass es im Koran auch die Adam und Eva-Geschichte gibt. Und in Sure 2,36 haben wir die gleiche Vertreibung aus dem Paradies wie im Alten Testament. Ja, da bedienen sich die Moslems wieder mal des jüdischen Kulturgutes.

Sure 2 schrieb:
35 Und wir sagten: ""Adam! Verweile du und deine Gattin im Paradies, und eßt uneingeschränkt von seinen Früchten, wo ihr wollt! Aber naht euch nicht diesem Baum, sonst gehört ihr zu den Frevlern!

Sure 2 schrieb:
36Da veranlaßte sie der Satan, einen Fehltritt zu tun, wodurch sie des Paradieses verlustig gingen, und brachte sie so aus dem (paradiesischen) Zustand heraus, in dem sie sich befunden hatten. Und wir sagten: ""Geht (vom Paradies) hinunter (auf die Erde)! Ihr seid (künftig) einander feind. Und ihr sollt auf der Erde (euren) Aufenthalt haben, und Nutznießung auf eine (beschränkte) Zeit.

Ich schätze, dass diese Geschichte sehr sehr alt ist. Vielleicht wurde sie sogar von den Juden selbst übernommen. Vielleicht stammt sie aus Persien oder Ägypten???

Ab Sure 2, 38 folgt dann die islamische Gesetzgebung Gottes und das ist dann doch eine sehr grobe Abweichung zum Alten Testament. Gott sagt hier quasi: Ok, dumm gelaufen für dich Adam. Jetzt musst du das Paradies verlassen. Aber wenn du dich an meine Vorgaben (= Gesetze, Regeln) hältst, dann wird alles gut werden!

Erstaunlich wieder diese Stelle:

Sure 2 schrieb:
40 Ihr Kinder Israel! Gedenket meiner Gnade, die ich euch erwiesen habe! Und erfüllt eure Verpflichtung gegen mich! Dann werde (auch) ich meine Verpflichtung gegen euch erfüllen. Und vor mir (allein) sollt ihr Angst haben.

Wieder mal richtet sich die Sure an die Nachfahren der Israeliten. Mich erstaunt das noch immer. Wenn ich davon ausgehe, dass das oben eine Art mündlichen Vertrag darstellt, dann sind die beiden Vertragspartner hier Allah und die Nachfahren Israels. Und die nachfolgenden Gesetze sind von eben von dieser Vertragspartei einzuhalten.

Sure 2,47 geht sogar soweit zu sagen, dass Gott die Nachfahren Israels über alle anderen Völker stellt (= außerwähltes Volk). Und sowas findet man tatsächlich im Koran ... ich verstehe es noch immer nicht wirklich :-)

Sure 2 schrieb:
47 Ihr Kinder lsrael! Gedenkt meiner Gnade, die ich euch erwiesen habe und denket daran, daß ich euch vor den Menschen in aller Welt (al-`aalamuun) ausgezeichnet habe!
 
Es geht weiter :D und ich habe interessante Antworten gefunden, denn die Araber sehen sich tatsächlich als Nachfahren Abrahams!

Es bestand eine Verwandtschaft zwischen Arabern und Juden durch Herkunft und Sprache. Die Araber waren Nachkommen Jischmaels, der ein Sohn Abrahams und ein Halbbruder Jizchaks war. Von Abraham und Jizchak stammen wir Juden ab.
Quelle

Nach dieser Ansicht haben Juden und Muslime gemeinsame Vorfahren. Und wenn sich heute Juden und Moslems bekriegen, dann bekämpfen sie demnach ihre eigene Blutsverwandtschaft. Das ist doch ziemlich bitter.
 
Und warum enthält der Koran (z.B. Sure 2) so viele jüdisches Gesankengut? Eine plausible Erklärung liefert dieselbe Internetquelle:

Mohammed selbst war jüdischen Einflüssen und Ideen ausgesetzt, die sich in seinen Gedanken niederschlugen. Ein Onkel Mohammeds, der Jude geworden war, lehrte ihn die Grundsätze der Tora. Als Mohammed heranwuchs, kam er in Berührung mit weiteren Juden und mit ihrem Glauben an einen Gott, an Wahrheit und Gerechtigkeit. Er war auch tief beeindruckt vom Inhalt des Tenach, des Buches, das die Juden in ihrem täglichen Leben leitet. Mohammed nannte daher die Juden "das Volk des Buches". Oft dachte er, wie gut es für die Araber wäre, wenn auch sie ihr eigenes "Buch" zur Leitung ihres Lebens hätten.
Quelle

Das Judentum war zur damaligen Zeit eine Weltmacht und verfügte nicht nur über ein reiches Kulturgut, sondern im Vergleich zu anderen, einfacheren Gesellschaften (mit ihrem Vielgötterglauben) über eine beeindruckende monotheistische Geisteswissenschaft. Und so wurde der Islam, genauso wie das Christentum auf jüdischen Grundsäulen (z.B. Tora) aufgebaut. Damit kam es schließlich zu einem Ende der Götterverehrung, die eine sehr sehr lange Tradition hat (siehe Ägypter, Römer, Griechen, ...).
 
Gut, bevor ich den Koran weiter nach interessanten Stelle durchforste möchte ich noch auf eine Aussage eingehen, die man immer wieder hört:

"Der Koran ist im Gegensatz zur Bibel unverfälscht!"

Es ist durchaus möglich, dass der Koran weit weniger "überarbeitet" worden ist als die Bibel. Äußerst problematisch ist aber ebenso die Entstehungszeit, 20 Jahre nach dem Ableben Mohammeds. Das heißt ganz klar, dass Mohammed selbst keine Möglichkeit mehr hatte, auf die geschriebenen Text Einfluss zu nehmen. Und jeder von uns weiß, dass 20 Jahre eine extrem lange Zeit sind ... in denen sich viel verändern kann. Drücken wir es mal so aus :-)

Zwar ist die Lebensweise (Sunna) Mohammeds Gegenstand unzähliger Berichte (Hadithe), die von seinen Gefährten überliefert und später schriftlich fixiert wurden, gleichwohl gibt es so gut wie keine unabhängigen zeitgenössischen Quellen zu Mohammeds Leben und Wirken; auch der Koran wurde erst etwa zwanzig Jahre nach seinem Tod gesammelt und schriftlich fixiert. Fast alles, was über das Leben Mohammeds berichtet wird, stammt aus parteiischen Quellen ...
Wikipedia
 
Sure 2 schrieb:
62 Diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Saabier, - (alle) die, die an Allah und den jüngsten Tag glauben und tun, was recht ist, denen steht bei ihrem Herrn ihr Lohn zu, und sie brauchen (wegen des Gerichts) keine Angst zu haben, und sie werden (nach der Abrechnung am jüngsten Tag) nicht traurig sein.
Das wäre ja ein richtig schöner, religions-vereinender Ansatz ... der von hoher Toleranz geprägt ist. Ich vermute, dass dieser Absatz als Plädoyer für den Monotheismus und gegen jede Form des Polytheismus zu sehen ist, der damals in Arabien stark verbreitet war.

In weitere Folge zeigt sich der Koran als Mahnschrift, der Bestrafung und Belohnung in Aussicht stellt:

Sure 2 schrieb:
81 Doch! Diejenigen, die eine schlechte Tat begehen und von ihrer Sünde erfaßt sind (und nicht mehr losgelassen werden), werden Insassen des Höllenfeuers sein und (ewig) darin weilen.
82 Diejenigen aber, die glauben und tun, was recht ist, werden Insassen des Paradieses sein und (ewig) darin weilen.
Schlechte Taten => Hölle
Gute Taten => Paradies

"Belohnung" und "Bestrafung" für die eigenen Taten entspricht an sich den karmischen Grundsätzen. Insofern ist das ja nichts neues.

Die Frage ist nur, WAS die Lehren als "Recht" erachten. Somit wird die Religion leider sehr leicht zu einem Manipulationsmittel der Machthaber über das Volk. Es gibt den Machthabern eine umfassende Kontrolle über die Untertanen. Mit Gott hat das aber sehr wenig zu tun. Genauso hat man es im Christentum gemacht. Je stärker jemand das Hilsmittel der ANGST einsetzt, um zu "überzeugen", desto stärker kann man davon ausgehen, dass er/sie keine Ahnung von Allah/Gott hat! Denn Gott überzeugt mit seinem Reichtum und seiner Liebe. Und die Heiligen, die ich kenne sprechen das Herz des Menschen in solch einer Intensität an, dass dies eine Umkehr bewirkt.

Vieles hängt freilich auch von Entwicklungsstand eines Menschen ab. Wenn jemand nicht "nehmen" kann, dann hilft vielleicht nur eine Drohung, ihm etwas bewusst zu machen. Aber davon ist nicht wirklich viel zu halten. Was soll es schon bringen? Ich kann doch nicht mit Gewalt fordern, dass jemand aus voller Überzeugung eine Religion annimmt, oder? Es hilft Gott genausowenig wie dem Individuum selbst. Gott will, dass wir uns ihm aus freiem Willen zuwenden. Und in diesem freien Willen einzugreifen ist ein grober Verstoß gegen die göttliche Ordnung.

Sure 2 schrieb:
6 Denen, die ungläubig sind, ist es gleich, ob du sie warnst, oder nicht. Sie glauben (so oder so) nicht.

Hier steht es. Man kann einen "Ungläubigen" nicht zu einem "Gläubigen" machen. Warum sollte man also einen solch vergeblichen Versuch überhaupt unternehmen wollen?
 
Ab Sure 2,83 beginnen die Rechtsgrundsätze des Islam:

Sure 2 schrieb:
83 Und (damals) als wir die Verpflichtung der Kinder Israel (auf folgende Gebote) entgegennahmen: Dienet nur Allah! Und zu den Eltern (sollt ihr) gut sein, und (ebenso) zu den Verwandten, den Waisen und den Armen. Und sprecht freundlich zu den Leuten! Und verrichtet das Gebet (salaat) und gebt die Almosensteuer (zakaat)! Daraufhin kehrtet ihr - mit Ausnahme von (einigen) wenigen von euch - (in Mißachtung eurer Verpflichtung) den Rücken und wandtet euch ab.

Hier nochmal zusammengefasst:

1. Diene nur Allah => Du sollst nur an einen Gott glauben (Monotheismus)
2. Ehre deine Eltern & Verwandten
3. Nimm Rücksicht auf die Waisen und Armen
4. Liebe deinen Nächsten ("sprecht freundlich ...")
5. Verrichte das Gebet
6. Gib einen Teil deines Einkommens als Almosen (an die Armen)

Das sind wirklich gute und wichtige Grundsätze. Diese gelten für das Christentum genauso, auch wenn hier Gebet und die Almosen nicht so starkt betont werden. Aber im Endeffekt weiß jeder Christ für sich, dass das wichtig und richtig ist.

In weitere Folge soll Sure 2,85 zeigen, was Unrecht ist ... aber ich verstehe es nicht ganz und verfüge über zu wenig Hintergrundwissen. Es ist schlecht übersetzt und aus dem Zusammenhang gerissen:

Sure 2 schrieb:
85 Hierauf tötet nun gerade ihr euch (gegenseitig) und vertreibt eine Gruppe von euch aus ihren Wohnungen, indem ihr in Sünde und Übertretung (der göttlichen Gebote) gegen sie zusammensteht. - Wenn sie (aber) als Gefangene zu euch kommen, dann löst ihr sie (den Vorschriften eures Gesetzes zufolge) aus. - Und dabei ist euch (doch) verboten, sie (aus ihren Wohnungen) zu vertreiben. Glaubt ihr denn (nur) an einen Teil der Schrift, und an den andern nicht? Diejenigen unter euch, die so handeln, verdienen nichts als Schande im diesseitigen Leben. Und am Tag der Auferstehung werden sie der schwersten Strafe zugewiesen werden. Allah gibt sehr wohl acht auf das, was ihr tut.

Hierauf ... das fehlt eben und wäre zur Interpretation wichtig.

Ok, ich glaube ich checke es jetzt :-) Also da hat jemand im eigenen Kreise Unrecht getan und gegen den Koran verstoßen und man hat die entsprechenden Personen getötet und die Familien vertrieben bzw. Frauen & Kinder gefangen genommen. ABER es ist eben völlig falsch Unreht mit Unrecht zu vergelten. Solche Leute machen sich selbst in höchstem Maße schuldig.
 
Für die Moslems sind Moses und Jesus Propheten:

87 Wir haben doch (seinerzeit) dem Moses die Schrift gegeben und nach ihm die (weiteren) Gesandten folgen lassen. Und wir haben Jesus, dem Sohn der Maria, die klaren Beweise (baiyinaat) gegeben und ihn mit dem heiligen Geist gestärkt. Aber waret ihr (Juden) denn nicht jedesmal, wenn ein Gesandter euch etwas überbrachte, was nicht nach eurem Sinn war, hochmütig und erklärtet einige für Lügner und erschluget andere?

Für die Christen ist Jesus jedoch der Mensch gewordene Gott. Gott im menschlichen Kleid des Körpers. Ob es einen Unterschied macht? :-) Ein Prophet ist ein Kanal des Göttlichen und die Reinheit des Kanals bestimmt seine Qualität. Ist ist immer so: Je reiner ein Mensch von Ego ist, desto stärker wirkt das Göttliche über diesen Menschen und das Göttliche kann sich in höchstem Maße über ihn ausdrücken. Erreicht ein Mensch solche Reinheit, dann gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Ihm und Gott. Jede Dualität (Ich und Du) ist auf dieser Stufe gezwungen sich aufzulösen. Niemand kann ermessen, was das bedeutet ... ein unglaubliches Gefühl von Weite, von Glückseligkeit und allesdurchdringender Liebe.
 
Die weiteren halte ich die folgenden Stellen für höchst manipulativ:

Suren schrieb:
88 - 89 [...] Allahs Fluch komme über die Ungläubigen!
[..] Und die Ungläubigen haben (dereinst) eine erniedrigende Strafe zu erwarten.

Man möchte mit allen Mitteln versuchen die "Ungläubigen" zum "Umdenken" zu bringen. Spirituell gesehen macht das überhaupt keinen Sinn. Das steht ja auch in Sure 2,6. Es macht nur für einen Machthaber Sinn, der eine "Gesamtströmung" erzeugen will, die er leichter kontrollieren kann.

Es geht in weiterer Folge immer wieder um die Ungläubigen ... also sehr viel Energie für nichts und wieder nichts ... und die Folge-Suren verkommen leider zu einer reinen Drohschrift ohne jeglichen spirituellen Reichtum ... sehr schade.

Interessant vielleicht wieder, wie man zum Christen- und Judentum steht:

Sure 2 schrieb:
113 Die Juden sagen: "Die Christen entbehren (in ihren Glaubensanschauungen) der Grundlage." Und die Christen sagen: "Die Juden entbehren (in ihren Glaubensanschauungen) der Grundlage". Dabei lesen sie doch (in gleicher Weise) die Schrift. Diejenigen, die kein Wissen haben, sagen dasselbe. Aber Allah wird am Tag der Auferstehung zwischen ihnen entscheiden über das, worüber sie (in ihrem Erdenleben) uneins waren.

Diejenigen die kein Wissen haben sagen dasselbe (Anm.: wie die Juden und Christen) ... bedeutet eben, dass der Koran den Anspruch erhebt BESSER zu sein als Juden- und Christentum, denen man Unwissenheit unterstellt. Das heißt, die Notwendigkeit des Islam begründet sich also auf der Unwissenheit von Christentum und Judentum. Mit anderen Worten: Judentum und Christentum sind Blödsinn. So etwas Kindisches hätte ich jetzt nicht in einer spirituellen Schrift erwartet, die ja vorgibt direkte Worte Gottes zu sein.

Das ist alles sehr schade, denn ich hätte erwartet im Koran einige spirituelle Schätze zu finden. Aber da wird gleich in den Anfängen der Vrsuch unternommen sich selbst zu rechtfertigen ... anderes abzuwerten ... und mit Strafe zu drohen, was das Zeug hält.

Dann frage ich mich auch, warum hier Allah immer von sich in der WIR-Form (Plural) zu Mohammed spricht:

Sure 2 schrieb:
119 Wir haben dich mit der Wahrheit (zu deinem Volk) gesandt, als Verkünder froher Botschaft und als Warner. Und über die Insassen des Höllenbrandes wirst du (dereinst) nicht zur Rechenschaft gezogen.

Also Mohammed ist der "Warner" und wenn die Leute sich nicht an seine Warnungen halten, dann braucht Mohammed nichts befürchten ... ok.
 
Sure 2 schrieb:
121 Diejenigen, denen wir die Schrift gegeben haben, und die sie richtig lesen, glauben daran. Diejenigen aber, die nicht daran glauben, haben (Letzten Endes) den Schaden.
Nicht die heiligste Schrift der Welt kann Erlösung oder Befreiung bringen, genausowenig wie der bloße Glauben ... ohne sich selbst zu verändern ... zu veredeln und sich Gott gleicher zu machen ... mit seinem Herzen. Das Festhalten, an welcher Schrift auch immer ist nichts anders als Verhaftung und Fanatismus. Deswegen sagt Thomas von Kempen:

Thomas von Kempen schrieb:
Verstünd ich alles, was in der Welt ist, und hätte die Liebe nicht, was nützte mir all dies vor Gott, der mich nach meinem Tun richten wird?

Wir werden von Gott nach der Fülle und Schönheit unseres Herzens beurteilt. Wenn unser Herz rein ist ... dann können wir sehr sehr viel von der Göttlichen Liebe aufnehmen und genau das macht Gott und uns selbst glücklich. Aber wenn unser Herz klein und hart ist ... dann kann der Göttliche Segen nicht in uns einfließen ... und wir berauben uns selbst dieser wunderschönen Erfahrungen und werden es sehr bereuen. Wenn du lichtvolle Leute siehst, die aus dem Becher der Glückseligkeit trinken ... aber dein Becher so voller Löcher ist, dass kaum etwas darin bleibt zu trinken ... das muss die Seele zutiefst betrüben und Gott traurig machen. Ist es etwa SEIN Verschulden, dass wir nicht an uns gearbeitet haben? Das wir uns dem Egoimus hingegeben und immer auf unseren eigenen Vorteil geschaut haben? Dass wir andere dabei verletzt haben und uns über sie gestellt haben? Das ist allein unserem Handeln zuzuordnen. Und dafür, dass wir unsere Herzensqualitäten verwahrlosen und verkümmern haben lassen ... sie nicht gepflegt haben, wie eine zarte Blume ... kann Gott nichts. Was soll er mit solchen Menschen machen? Sie können in ihrem Schmutz die höheren Schwingungen der höheren spirituellen Regionen nicht ertragen und werden sie deswegen meiden. Wir verstoßen uns selbst aus dem Paradies, indem wir das Materielle, Rang und Name zu unserem Gott gemacht haben.
 
aja, Sure 2, 123 könnte durchaus als spirituelle Perle betrachten. Ich bin ja eh willig zu finden :-)

123 Und macht euch darauf gefaßt, (dereinst) einen Tag zu erleben, an dem niemand etwas anstelle eines andern übernehmen kann, und (an dem) von niemandem Lösegeld (das er für sich anzubieten hätte) entgegengenommen wird, und (an dem) Fürbitte niemandem nützt, (einen Tag) an dem sie keine Hilfe finden werden!

Ein Heiliger, den ich kenne sagte einst zu seinen Schülern: "Mache dein Testament!" ... er sagte es gelegentlich immer wieder und sprach die Leute persönlich an *ggg* Und oben ist dasselbe gemeint. Wir müssen früher oder später sterben. "Macht euch darauf gefasst! ... denn wenn der Tag einmal eintritt ist es zu spät! ... nichts wird euch dann noch helfen!"

Ihr müsst die Zeit im HIER und JETZT nutzen. Es ist eure große Chance Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis zu erlangen (fana-fil-sheik & fana-fil Allah). Die großen persischen Mystiker wußten es.
 
So, ich habe mir Sure 2 nochmal durch den Kopf gehen lassen ... nämlich mit der Frage, WIE Sure 2 denn zu sehen ist. Dabei bin ich zum Ergebnis gekommen, dass der Islam zur damaligen Zeit auf heftigsten Widerstand in den eigenen Reihen gestoßen sein muss. Und in diesem Sinne mussten auch sehr große Anstrengungen unternommen werden, die Leute "in die richtige Bahn" zu lenken. Wie versuchte man das?

- durch laufenden Bezug auf die etablierte und langjährig bewährte jüdische Tradition (Tora)
- durch die Androhung von Bestrafung im Jenseits, Unheil und Höllenfeuer
- durch die Verheißung materieller Belohnungen im Jenseits (Paradies)
 
Man muss schon sehr genau hinsehen, um den spirituellen Schimmer einstiger Diamanten zu erkennen, wie hier:

Sure 2 schrieb:
125 Und als wir das Haus zu Belohnendem für die Menschen errichtet haben und Vertrauen; nehmt euch die Stätte Abrahams zur Ritualgebetsstätte. Und wir haben Abraham und Ismael verpflichtet: Reinigt mein Haus für die Umwandelnden und die Andächtigen, die Gebetsabschnittsbetende und die Niederwerfungen.

Ich weiß nicht, wie das übersetzt wurde ... oder eher, wovon das abgeschrieben wurde. Es geht hier um eine uralte mystische Weisheit. Der Materialist verbindet den Begriff der Reinheit immer mit einem physischen Zustand, der mit chemischen Reinigungsmitteln herbeigeführt werden kann *ggg* Und das Haus der Gebetsstätte ist für ihn immer eine physische Einrichtung, also ein Gebäude. Äußere Reinheit hat logischerweise Berechtigung, aber Allah will doch viel mehr, dass wir uns innerlich reinigen ...

Reinigung bedeutet demnach, rein werden von Ego und Selbstsucht (Lust, Ärger, Gier, Verhaftung und Ego).
Und das wahre Haus des Betenden ... welches nicht von Menschehand erschaffen wurde von von Gott selbst ... ist der menschliche Körper

Nich einmal die Niederwerfungen sind physisch zu verstehen ... denn in Wirklichkeit geht es um Demut ... also dem Sich-Klein-Machen vor Gott. Wenn ich mich vor Gott niederwerfe und mein Selbst hingeben, dann füllt Gott diesen neu enstandenen Raum in mir mit sich selbst. Je mehr ich also von meiner Ich-Sucht ablege, desto mehr Göttlichkeit kommt über mich ... und das geht so weit, dass es an einem Punkt kein Du und Ich (keine Dualität) mehr gibt. Das ICH geht völlig in Gott auf und ebenso erweitert sich "mein" Bewusstsein und ist "seins". Die Schleier der Illusion fallen von mir ab und ich erkenne das alles eins ist und Seinem Willen folgt. Das Ich ... welches ständig glaubt "der/die Handelnde" zu sein, erkennt seine Kleinheit und ist beschämt. Dieser Moment muss unglaublich überwältigend und schön ... atemberaubend sein :D
 

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TopperHarley
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